Alles Gute zum Geburtstag, Aktau!

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Die aktiven Mitglieder der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Aktau gratulierten ihrer Heimatstadt zum 59. Jahrestag ihrer Gründung.

Die Hafenstadt im Südwesten unseres Landes ist berühmt für ihre „Einzigartigkeit“: das Meer ist nah, das Klima ist trocken und wüstenhaft, Wasser gibt es viel, aber die Meereshauptstadt Kasachstans leidet unter Trinkwassermangel, sie ist ein Ferienort und ein Touristenzentrum, aber der Bahnhof befindet sich an der Bahnstation Mangistau 13 Kilometer von der Stadt entfernt, bis zum Flughafen sind es sogar 25 Kilometer.

Trotzdem lieben nicht nur die Einheimischen diese gemütliche Stadt, sondern auch Tausende von Touristen, die jedes Jahr nach Aktau kommen.

Gennadij Ejbauer ist bereits seit zehn Jahren Gast im Regionalzentrum des Gebietes Mangistau. Er ist gebürtig aus Almaty und lebt jetzt in Berlin, er ist nach wie vor im Baugewerbe tätig.
Gennadij kam im Jahr 1983 zusammen mit einer Arbeitsbrigade nach Aktau, um die Stadt „hochzuziehen“.

– Ich bin ebenfalls in diesem Jahr 59 Jahre alt geworden. Wir haben mit den Kurden am Hafen gearbeitet, – lacht mein Gesprächspartner, – Als ich hier her kam, war ich überrascht, dass es keine Straßennamen gab, lediglich Nummern. Später habe ich mich daran gewöhnt.

Ejbauer sagt, er erholt sich in Aktau mit Körper und Geist. Berlin mit seinen 3,5 Millionen Einwohnern ist zu groß und zu laut.

– Man kann sich in den Hafen zurückziehen. Es gibt viele Orte, die die Seele erfreuen. Ich liebe es insbesondere, an der Uferpromenade spazieren zu gehen. Beim Sonnenuntergang. Es ist eine tolle Stadt, die beste von allen, die ich bislang gesehen habe, – versichert Gennadij.

Ich die Leiterin der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Aktau, Margarita Klee, die hier seit 1972 lebt, stimmt dieser Meinung zu:

– Diese Stadt ist mein ganzes Leben. Hier wurden meine Kinder und Enkelkinder geboren. Ich hatte nicht ein einziges Mal den Gedanken, aus Aktau wegzuziehen. Der beste Ort in der Stadt ist für mich die Uferpromenade. Das Kaspische Meer kann ganz unterschiedlich sein: nachdenklich, lustig, ruhig, manchmal schwermütig. Hier gestehen sich Liebende gegenseitig ihre Liebe. Es gibt Stellen für alte Menschen, und es gibt welche für junge Leute. Ich gratuliere Aktau zum Tag der Stadtgründung!

Übrigens leben in Aktau momentan 276 Deutsche. Bei dem regelmäßigen Sonntagstreffen gratulierten die aktiven Mitglieder der Gesellschaft den Bewohnern ihrer Heimatstadt zu diesem bedeutenden Ereignis, die malten Grußkarten und rezitierten Gedichte.

Aus der Geschichte von Aktau:

Der spätere Ortschaft befand sich mitten in einer Wüste, und der Grund für ihre Gründung an diesem Ort waren Vorkommen von Öl, Uranerz und seltenen Metallen.

Die Mitglieder der geologischen Expeditionen, die in den 1950er Jahren hier her kamen, benötigten eine Unterkunft.

So wurde im Jahr 1959 begonnen, die Arbeitersiedlung Aktauskij zu errichten.Anfangs lebten die Menschen in Zelten und Unterständen, diese wurden Holzbaracken und später durch Häuser aus Stein ersetzt.

Die Stadt wurde aus dem Nichts nach einem Generalplan, der vom Leningrader Projektinstitut (im Rahmen der Entwicklung neuer, junger Städte der Sowjetunion) erarbeitet wurde, errichtet. Kurator des Instituts war der Architekt Michail Lewin. Das kaspische Bergbau- und Metallurgiekombinat wurde als das städtebauliche Unternehmen errichtet, welches ebenfalls die Gewinnung von Uranerz, seine Verarbeitung sowie die Anreicherung umfasste.

Das größte Problem für die Bewohner war der Mangel an Süßwasserquellen. In der ersten Zeit tranken die Menschen das Wasser aus einem Brunnen, der in der Nähe des Dorfes gebohrt wurde. Es hatte einen salzigen Geschmack. Später wurde das Wasser aus Baku und Machatschkala geliefert, solange noch kein Weg gefunden wurde, Meerwasserin industriellem Maßstab zu entsalzen.
Im Jahr 1963 erhielt die Siedlung den Status einer Stadt, sie wurde Aktau genannt.

Im Jahr 1964wurde der 150. Geburtstag von Taraz Schewtschenko gefeiert, ukrainischer Poet und Schriftsteller, der viele Jahre in der Verbannung auf der Halbinsel Mangyschlak verbracht hatte. Aus diesem Grund wurde die Stadt in Schewtschenko umbenannt.

Im Jahr 1991 kehrte man zu dem früheren Namen Aktau zurück.

Im Jahr 2018 wurde in Aktau der fünfte Gipfel der Kaspischen Staaten veranstaltet, an dem die Präsidenten von Kasachstan, Russland, Iran, Aserbaidschan und Turkmenistan teilnahmen.

Eine Sehenswürdigkeit von Aktau ist der Leuchtturm, der sich auf dem Dach eines Wohngebäudes im vierten Mikrorajon befindet. Dies ist der einzige Leuchtturm auf dem europäischen Festland, der sich auf einem Wohnhaus befindet.

Konstantin Sergeew

Übersetzung: Philipp Dippl

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