Wassili Bartold – ein Kenner des Orients

Die regelmäßige Sitzung des Clubs „Ein Blick in die Geschichte“ fand in den Räumen des Museums für Heimatkunde der Region Dschambul statt und stand unter dem Thema: Wassili Bartold – ein leidenschaftlicher Forscher des Ostens. Der Akademiker der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften hat viele Jahre lang die Geschichte, Religion und Kultur unserer Region erforscht.

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Am vergangenen Samstag fand ein Business-Brunch für die Mitglieder des Kasachisch-Deutschen Businessclubs statt

Bei der Veranstaltung mit dem Ehrengast – dem neuen Vorstandsvorsitzenden der Außenhandelskammer Kasachstans, Murat Karimsakow – wurden Pläne für die Entwicklung des Investitionsbereichs vorgestellt. Herr Karimsakow informierte über die bevorstehende Einführung der Investitionskarte Kasachstans und über Maßnahmen zur Unterstützung von Investoren, die auf eine Vereinfachung der Prozesse durch das Prinzip des „einen Fensters“ abzielen. Die Teilnehmer des Treffens diskutierten auch aktuelle Probleme und Perspektiven der Zusammenarbeit mit der Außenhandelskammer der Republik Kasachstan.

Eines der Hauptthemen war die Besprechung des für den 16. Mai dieses Jahres im Kasachisch-Deutschen Zentrum geplanten Runden Tisches für Investitionen unter Beteiligung einer Wirtschaftsdelegation aus Deutschland. Die Teilnehmer erörterten, welche Investitionsprojekte im Namen des Clubs vorgestellt werden können.

Darüber hinaus besprachen die Teilnehmer des Treffens die nächsten Aktivitäten für 2024.

Für die Unterstützung danken wir dem Restauramt „Asther Chef’s Place“.

Auf den Ruf des Herzens: Die Deutschen aus Pawlodar helfen den Opfern

Mitglieder der regionalen Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ in Pawlodar leisten humanitäre Hilfe für die Opfer der Naturkatastrophe – warme Kleidung, Bettzeug, Medikamente, Lebensmittel, Trinkwasser in Flaschen und andere lebensnotwendige Dinge werden für die Obdachlosen gesammelt.

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Das Kennenlernen der VDJK-Theaterstudios

Lasst uns mit einer philosophischen Frage beginnen: Wird man als Schauspieler oder Schauspielerin geboren und wird man im Verlaufe des Lebens dazu ausgebildet? Ich denke letzteres, denn hinter jeder Aufführung steckt große Arbeit, die sich mit den Jahren in wahrhaftige Meisterhaftigkeit entwickelt. Und am Beispiel des Kennenlernens mit den Theaterstudios des Verbandes der Deutschen Jugend Kasachstans bemühen wir uns, das zu demonstrieren.

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Olga Stein: „An den Anfängen der Wiedergeburt standen mutige und willensstarke Menschen“

Die Allunionsgesellschaft der Sowjetdeutschen „Wiedergeburt“ existierte nur vier Jahre, aber sie gab der Wiederbelebung der einheimischen Kultur und der deutschen Sprache im gesamten postsowjetischen Raum einen starken Impuls. Was war Ihrer Meinung nach der Grund für eine solch kolossale Aktivität der deutschen Bevölkerung zu dieser Zeit? Es ist klar, dass die Deportation und das Verbot von allem, was deutsch ist, eine Rolle spielten, aber waren auch andere ethnische Gruppen von der Vertreibung betroffen?

Ja, viele Volksgruppen wurden deportiert, aber die Tragödie des Schicksals der Deutschen ist besonders. Der Zweite Weltkrieg hat viel Unglück gebracht. Und unser Deutscher, der vom Staat und in den Köpfen vieler einfacher Menschen mit dem Aggressor identifiziert wurde, hat in vollem Umfang erfahren, was es heißt, ein Feind im eigenen Land zu sein, wie man es nennt, ohne Schuld. Allein durch die Tatsache, als Deutscher geboren zu sein.

Die totalen Restriktionen führten zum allmählichen Verlust der einheimischen Sprache, Kultur, Traditionen, Geschichte, Literatur, der Unmöglichkeit, Bildung zu erhalten – alles, was für eine Nation von Bedeutung ist, was sie als Ethnie definiert und bewahrt. Und eine unausweichliche Sehnsucht nach der Heimat, nach dem kleinen Vaterland. Ein ganzes Volk lebte jahrzehntelang ohne seine Wurzeln, hegte aber die Hoffnung, eines Tages zurückzukehren, seine Heimat wiederzufinden, seine Muttersprache frei sprechen zu können, ohne zurückzuschauen, seine Kinder in den ursprünglichen Traditionen zu erziehen, das weiterzugeben, was jahrhundertelang den genetischen Code des Volkes ausmachte.

Jahrzehntelange Einschränkungen und Verfolgungen haben ihre Spuren hinterlassen, den Geist des Volkes bewahrt, aber nicht gebrochen, und nun ist er frei geworden. Die Gründung der Allunionsgesellschaft war etwas, das Hoffnung für die Zukunft gab, dass sich alles noch ändern kann, dass wir nicht untergehen werden. Diese einzigartige Bewegung, die ohne einen Befehl von oben, sondern, wie man so schön sagt, von unten geboren wurde, hat an Kraft und Stärke zugenommen, basierend auf der erstaunlichen Kraft von Hunderttausenden von Menschen in verschiedenen Städten und Dörfern und ihrem großen Wunsch, sich selbst zu erhalten.

Was hat Sie an der deutschen Gemeinschaftsorganisation gereizt und angezogen? Und was motiviert die Jugend von heute?

Ich bin durch die deutsche Sprache gekommen. Ich wollte mich in der deutschen Gesellschaft durch meine Muttersprache verwirklichen. Ich wollte sie unbedingt bewahren und weiterentwickeln und mein Wissen nutzen. Ich habe viel bei Übersetzungen geholfen, sowohl mündlich als auch schriftlich, bei der Herstellung von Kontakten mit Deutschland in verschiedenen Bereichen, habe einen Kurs über Landeskunde geleitet und Deutsch unterrichtet. Damals war das alles noch unentgeltlich. Und dann habe ich mich nach und nach immer mehr eingebracht; wir haben angefangen, junge Menschen aktiv zu organisieren, und für mich wurde es ein fester Bestandteil meines Lebens, so sehr, dass es dieses Jahr schon 30 Jahre sind, seit ich zur Selbstorganisation gekommen bin.

Wie man die Jugend von heute motiviert? Heranwachsende und junge Menschen kommen in Kontakt mit Gleichaltrigen, was die Attraktivität ihrer Aktivitäten und Interessen bestimmt. Die Aufgabe unserer Strukturen ist es, ihnen Angebote zu machen, damit sie durch die Kommunikation miteinander ihre ethnische Gruppe kennen lernen, die Sprache lernen, ein Gefühl der Einheit und Gemeinschaft bekommen, wachsen, sich entwickeln und Verantwortung übernehmen.

Welche Projekte sind Ihrer Meinung nach der beste Weg, um die nationale Identität der Deutschen zu bewahren? Und vielleicht legen manche Menschen im Zeitalter der Globalisierung keinen großen Wert mehr darauf?

Wissen Sie, für mich war so ein ideales Projekt die echte deutsche Hochzeit zweier junger Leute Ende letzten Jahres, bei der traditionelle Elemente einer wolgadeutschen Hochzeit überwogen. Es war kein sorgfältig geplantes Ereignis, das in den Projektplan für das Jahr aufgenommen wurde. Sie wurde zu jenem wunderbaren Effekt, den man gemeinhin mit dem wunderbaren Wort „Nachhaltigkeit“bezeichnet. Zwei junge Leute, Eva und Anton (Namen mit Genehmigung genannt), die in verschiedenen Städten lebten, lernten sich bei einem der Jugendprojekte vom VDJK kennen. Das System der Projekte – sei es Jugend-, ethnokulturelle oder Sprachfeldprojekte – half ihnen, den Wunsch zu entwickeln, dass ihre Hochzeit nur so und nicht anders aussehen würde – nach den Traditionen ihrer Vorfahren.

Die Hochzeit fand während des VDJK-Rates außerhalb des klar geplanten Programms statt, mit jungen Menschen aus verschiedenen Städten des Landes als Gästen des feierlichen Ereignisses, die in alle Phasen der Vorbereitung und Durchführung eingebunden waren. Das heißt, es ist eine lebendige Demonstration, dass „die deutsche Minderheit ihre Identität vertritt und lebt“. Natürlich ist dies nicht allein möglich, sondern es muss eine Kette, ein System von miteinander verbundenen Projekten, Aktionen, Bemühungen vorausgehen. Ein einzelnes Projekt wird nicht in der Lage sein, eine solche Wirkung zu erzielen. Nachhaltigkeit ist notwendig. Das ist genau das, woran gearbeitet werden muss.

Die Kontinuität der Generationen ist eine der vorrangigen Aufgaben der Selbstorganisation der Deutschen in Kasachstan. Sagen Sie uns, wie sie gewährleistet wird? Auch in der Familie… Ihre Tochter Sofia versucht sich heute bereits als Koordinatorin eines nationalen Projekts. Was raten Sie Eltern, die daran interessiert sind, dass sich ihre Kinder an ihre Wurzeln erinnern…?

Meine Tochter hatte nicht wirklich eine Wahl. Seit sie ein kleines Mädchen war, ist sie Mitglied der deutschen Gemeinschaft. Zuerst auf Festen, in Vereinen; mit vier Jahren stand sie bereits in der Tanzgruppe der Volksquelle auf der Bühne, und jetzt ist sie auch in der Jugendbewegung aktiv und beginnt allmählich, Verantwortung für verschiedene Aufgaben und Prozesse zu übernehmen. Das kam von selbst, obwohl ich mir vor 30 Jahren, als wir unsere Jugendorganisation gründeten, nicht hätte vorstellen können, dass das alles so tief in meinem persönlichen Schicksal verwurzelt sein würde.

Mir scheint, dass unter Bedingungen, in denen die ethnische Identität aus objektiven Gründen zunehmend verloren geht, unser System der Selbstorganisation in den Vordergrund tritt und manchmal die einzige Möglichkeit bietet, vor allem Kindern und Jugendlichen zu helfen, Verständnis und Bewusstsein für ihre Zugehörigkeit zu unserer Ethnie zu entwickeln, mehr über Geschichte, Traditionen und Kultur zu erfahren. Zu verstehen, wer wir sind und woher wir kommen.

Deshalb empfehle ich, dass Eltern mit ihren Kindern öfter in deutsche Gesellschaften kommen, nicht nur um an den vorgeschlagenen Projekten teilzunehmen, sondern auch um zu initiieren, aktiv zu sein, Vorschläge zu machen, Interesse zu zeigen, einen eigenen Beitrag zu leisten, sich in die Prozesse der Selbstverwaltung und der sozialen Aktivitäten einzubringen. Nicht umsonst heißt es Selbstorganisation, d.h. wir organisieren uns selbst, wir bestimmen unseren eigenen Weg, unsere eigenen Ziele, wohin wir gehen, was wir wollen und was wir letztlich sein wollen, ob wir uns als einzigartiges Ethnos erhalten wollen und was jeder von uns persönlich dafür zu tun bereit ist.

Wir haben jemanden, zu dem wir aufschauen können. An den Ursprüngen der „Wiedergeburt“-Bewegung, standen, so pathetisch das in der heutigen Realität auch klingen mag, mutige und willensstarke Menschen, die sich nicht vor möglichen Konsequenzen fürchteten – und glauben Sie mir, die gab es durchaus, und oft haben diese Konsequenzen sie nicht warten lassen. Aber sie übernahmen die Verantwortung für ihr Leben, ja für das Schicksal eines ganzen Volkes, und erwarteten nicht, dass irgendjemand etwas für sie tun würde. Dieses Jahr wäre der 90. Geburtstag von Herold Karlowitch Belger, einer der am Ursprung der Wiedergeburt stand, gewesen.

Wenn ich über unser System der Selbstorganisation nachdenke, komme ich oft auf seine Worte zurück: „Wenn jeder eine Hütte am Rande hat, wer wird dann in der Mitte sein?“. Niemand wird uns als Ethnos bewahren, außer wir selbst. Jeder mag dabei seine eigene Rolle haben, sie mag unterschiedlich sein, aber das macht sie nicht weniger wichtig. Und wenn wir uns bemühen, diese Rolle zu übernehmen, haben wir eine gute Chance, uns weiterzuentwickeln und uns als Ethnos zu bewahren.

Interview: Olesja Klimenko

Übersetzung: Annabel Rosin

„Mennonitische Kirchenmusik und ihre digitale Notation“

Besonderheiten der mennonitischen Musik, Traditionen, Gattungen, Kompositionen. Digitale Notation: Überblick über Technologien und Methoden der digitalen Notation, Vorteile der digitalen Notation bei der Bewahrung und Weitergabe des musikalischen Erbes. Entschlüsselung von digital aufgenommenen Noten: praktische Tipps für die Umwandlung von digitalen Aufnahmen in herkömmliche Noten, Beispiele für die Entschlüsselung von Kompositionen. Die Materialien für die Arbeit wurden während der Teilnahme am Projekt „Praktikum kasachstanischer Jugendlicher in Deutschland“ mit Unterstützung der Partnerorganisation Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland e.V. (JSDR e.V.) vom 23.10 bis 03.11.2023 im Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte (Detmold, Deutschland) gewonnen.

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Zum 90. Geburtstag von Herold Karlowitsch Belger

Am vergangenen Sonntag fand in den Räumen des Kasachisch-Deutschen Zentrums eine Veranstaltung zum 90. Geburtstag von Herold Belger statt. Der berühmte kasachstanische Schriftsteller, Übersetzer, Publizist, Mitglied des kasachischen Schriftstellerverbandes und Träger des Präsidentenpreises für Frieden und geistige Harmonie verstarb am 7. Februar 2015. Jedes Jahr zum Tag des Gedenkens an den berühmten Landsmann organisiert die Hauptstadtgesellschaft verschiedene Veranstaltungen. In den Kreisen des Netzwerks der Begegnungszentren wurden Themenkurse und Quizspiele über die Biografie und die Werke des Autors abgehalten, in den „Basteln“-Kursen wurden Lesezeichen angefertigt und den Kindern Bücher von H. Belger aus der Bibliothek der Gesellschaft vorgestellt.

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DAAD-Lektor zu Besuch im Kasachisch-Deutschen Zentrum

Florian Küchler, Lektor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an der Nasarbajew-Universität, besuchte das Kasachisch-Deutsche Zentrum in Astana.

Herr Küchler hat seinen Dienst im Januar dieses Jahres angetreten und sofort seine Bereitschaft bekundet, Kontakte zur Selbstorganisation der Deutschen in der Republik aufzunehmen. Während des Besuchs führte Olga Stein, stellvertretende Exekutivdirektorin der gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“, durch das Kasachisch-Deutsche Zentrum und stellte die Aktivitäten der Selbstorganisation der Deutschen vor.

Das Ergebnis der Diskussion war die Planung einer Reihe von gemeinsamen Aktivitäten. Insbesondere Informationstreffen zur Vorstellung von Stipendien des DAAD, Filmabende, Webinare zur interkulturellen Kommunikation und vieles mehr. Die Stiftung freut sich über die neuen Impulse der Zusammenarbeit, die sich positiv auf die Aktivitäten beider Strukturen auswirken werden.

Übersetzung: Annabel Rosin

Herold-Belger-Studienraum an der Ualichanow-Universität eröffnet

In der Ualichanow-Universität in Kokschetau fand die Eröffnungszeremonie des deutschsprachigen Unterrichtsraums statt, der dem bekannten kasachstanischen Publizisten, Romancier, Literaturkritiker und Übersetzer Herold Belger gewidmet ist. Wichtige Gäste der Veranstaltung waren die Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafterin Deutschlands in Kasachstan Monika Iwersen, sowie der Vorsitzende des Aufsichtsrates der gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ und Mitglied des Senats des Parlaments Yevgeniy Bolgert. An der Veranstaltung nahmen auch die Universitätsverwaltung, Lehrer und Studenten teil.

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Boos‘ Nachkommen wurde ein Teller des Wettbewerbs „Avantgarde der Deutschen Kasachstans 2023“ überreicht

Heute besuchte Eduard Boos, Sohn des am 11. Februar 2017 verstorbenen berühmten kasachischen Wissenschaftlers, Doktors der physikalischen und mathematischen Wissenschaften, Akademiker der Nationalen Akademie der Wissenschaften Kasachstans Ernst Boos, die Redaktion der Deutschen Allgemeinen Zeitung.

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Top 5 Fragen zum Vorschulkinderzentrum „Wunderkind“

Hallo liebe Freunde! Die Eltern möchten immer, dass sich ihr Kind entwickelt, Fremdsprachen lernt, in guter körperlicher Form ist und problemlos mit anderen Kindern kommunizieren kann. Natürlich haben die Eltern bei der Auswahl eines Vorschulkinderentwicklungszentrums viele Fragen und das ist sehr gut. Während der Arbeit unseres Zentrums gibt es bereits Top-5-Fragen und in dieser Veröffentlichung möchten wir sie erläutern.

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Eine Einführung in das Werk und das Leben von Herold Belger

In diesem Jahr feiert Herold Belger, ein berühmter kasachstanischer Übersetzer, Prosaschriftsteller, Publizist und Literaturkritiker, seinen 90. Geburtstag. Zu Ehren dieses Ereignisses wird der Club der deutschen Jugend „Glück“ der Stadt Semei eine Reihe von Veranstaltungen und Treffen abhalten. Die ersten von ihnen fanden in der Schule Nr. 28 und im Gymnasium Nr. 6 von Semei statt. Ilnara Wachitowa ist eine Aktivistin des Clubs und Koordinatorin der Jugendarbeit der gesellschaftlichen Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“.

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Der Kalender berühmter Deutscher aus Kasachstan wurde in Schesqasghan präsentiert

In der Deutschen Gesellschaft Schesqasghan begann das neue Jahr 2024 mit der Präsentation einer Weihnachtsbeilage und eines Kalenders über berühmte Landsleute, die einen besonderen Beitrag zur Entstehung der nationalen Bewegung der Deutschen „Wiedergeburt“ geleistet haben.

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Taras in der Vorweihnachtszeit

„Es weihnachtet schon.
Am Kranze die Lichter,
Die leuchten so fein,
Sie geben der Heimat
Einen hellichten Schein.“

Am Vorabend des Festes geschehen in unserer deutschen Gesellschaft verschiedene Wunder: Der Nikolaus hat alle dazu gebracht, ihre Stiefel zu putzen, die kleinen Wunderkinder haben das ganze Büro mit dem Duft der Weihnachtsbäckerei erfüllt, die Klassenzimmer sind mit Kränzen geschmückt, die Lehrer unterrichten als Sagengestalten verkleidet, kurzum, die Zeit der Wunder ist da! Und das Sprachcafe „Weihnachten“ ist bereits ein obligatorischer Bestandteil des Weihnachtsmärchens!

Vom 15. bis 18. Dezember tauchten die Teilnehmer unseres Weihnachtsprojekts in intensives Deutschlernen, Weihnachtslieder und Basteln ein. Sie kreierten, studierten, lernten, entdeckten, überraschten… Und jeden Tag bei der Abendveranstaltung zeigten sie die Wunder des Witzes, multipliziert mit Wissen und Teamwork.

Fragen wir die Teilnehmer, was ihnen an unserem Sprachcafe besonders gefallen hat?

Katja Schtschelkowa: „Mir hat absolut alles an diesem Projekt gefallen: die ganze Atmosphäre des Projekts, die Art und Weise, wie die Lehrer an den Unterricht herangegangen sind und alles auf eine so interessante und fesselnde Weise durchgeführt haben, dass ich alles wiederholen möchte. Daria Sergejewna weiß wie immer zu überraschen, ihr Deutschunterricht ist immer der beste. Evelina Polikarpowna hat sich ungewöhnliche Basteleien ausgedacht, die uns viel Freude bereitet haben. Ich mochte es, einen Ballon mit ‚Schnee‘ zu basteln, diese Attrappe wird Menschen jeden Alters interessieren. Vera Aleksejewna ging den Unterricht auf die gleiche coole Art und Weise an, sie dachte sich einen Tanz am Ende der Akademie aus, Liederbücher, die alle gerne mitmachten. Ich möchte mich bei Eugenia Wladislawowna, Olga Valentinowna und Irina Alexandrowna bedanken. Ohne sie gäbe es die besondere Atmosphäre des Festes und überhaupt der Akademie nicht. Olga Valentinowna verblüffte alle, indem sie im Kostüm eines Weihnachtsmannes erschien, was sehr angenehm war und alle Jugendlichen überraschte. Irina Alexandrowna leitete intellektuelle Spiele, bei denen wir mit unserem Verstand arbeiteten und eine unvorstellbare Aufregung herrschte. Und natürlich Eugenia Wladislawowna, ohne die wir kein leckeres Mittagessen bekommen hätten. Das Projekt hat uns sehr viel Spaß gemacht und wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!“

Viktoria Abyschewa: „Ich möchte mich bei allen bedanken: bei den Lehrern und den Teilnehmern. Jeder hat seinen Teil beigetragen und etwas von sich selbst in das Projekt eingebracht. Dies ist meine erste Erfahrung, mein erstes Sprachcafe. Dank dieses wunderbaren Ortes habe ich neue wunderbare Menschen und Freunde gefunden. Irina Alexandrowna, Daria Sergejewna, Vera Aleksejewna, Eugenia Vladislawowna, Evelina Polikarpowna und Olga Valentinowna, vielen Dank, dass ihr euch so viel Mühe gegeben habt!

Mein besonderer Dank gilt Irina Alexandrowna, die in mir von Anfang an die Liebe und das Interesse am Deutschlernen geweckt hat. Ihr habe ich es zu verdanken, dass ich zu diesem Projekt gekommen bin und die besten Tage des ganzen Kurses hatte.“

Alex Medwedew: „Herzlichen Dank für das Projekt! In vier spannenden Tagen konnten wir nicht nur unser Wissen über Weihnachtstraditionen und -geschichte festigen, sondern auch viel Neues und Nützliches lernen. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir das Musiklabor mit dem Musikvideodreh und natürlich die Teamspiele. Alles war auf höchstem Niveau organisiert. Ich hoffe aufrichtig, dass das Projekt im nächsten Jahr fortgesetzt wird.“

Tatjana Nowikowa: „Ich bin sehr froh, dass meine beiden älteren Kinder dieses Mal an dem Projekt teilgenommen haben. Wie schwierig ist es heutzutage, Jugendliche für eine Sprache zu interessieren, sie zu motivieren, eine Sprache zu lernen, ihnen die Möglichkeiten eines zusammenhängenden Teams zu eröffnen, eine große Anzahl von Werkzeugen zu nutzen, um nicht nur Kommunikationsfähigkeiten und eine allseitige Entwicklung zu meistern, sondern auch einen gesunden Wettbewerb und Konkurrenzkampf zu zeigen. Sie haben dies auf die bestmögliche Weise getan. Ich bin sehr froh, dass die Kinder an solchen Veranstaltungen teilnehmen, die schönsten Gefühle mitnehmen und neue Freunde finden. Ein herzliches Dankeschön von unserer großen Familie!“

Das Projekt ist zu Ende, wir müssen die Ergebnisse zusammenfassen und die Berichte abgeben, aber die Emotionen sind immer noch da: wir sammeln Ordner, und vor unseren Augen sehen wir Diana, die sich mit Thomas streitet, oder Viktoria, die versucht, ihr Team für die Schreibmaschine zusammenzustellen… Ein wenig traurig, wollen wir weitermachen, dieses Abenteuer verlängern….. Vielleicht sollte man aus dem Sprachcafe „Weihnachten“ ein Weihnachtscamp machen?

Irina Gilinskaja

Übersetzung: Annabel Rosin

Adventstreffen in Astana

Am vergangenen Sonntag wurde in der gesamten westlichen christlichen Welt der erste Advent gefeiert. Dies ist ein vorweihnachtlicher Feiertag, der für die katholischen und protestantischen Kirchen den Beginn des liturgischen Jahres markiert. Die „Wiedergeburt“-Gesellschaft der Deutschen in der Hauptstadt organisierte zusammen mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche einen herzlichen Empfang für alle. Die Vorbereitungen für die Veranstaltung begannen schon lange vorher, es gab kreative Darbietungen, eine Theatermatinee für Kinder, und es wurden traditionelle Plätzchen gebacken.

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Yevgeniy Bolgert: „Die Erziehung künftiger Männer ist heute ein äußerst aktuelles Thema“

Yevgeniy Bolgert, Mitglied des Senats des Parlaments der Republik Kasachstan, Vorsitzender des Aufsichtsrates der gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ nahm am VIII. republikanischen Forum der Väter Zentralasiens teil. Die Veranstaltung fand in Astana unter dem Motto „Die aufgezogene Generation – die Zukunft der Nation“ statt. Die Hauptthemen der Diskussion waren Familienwerte, die Erziehung der jungen Generation und die Rolle der Väter in diesem wichtigen Prozess.

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Ein neues deutsches Haus, ein Meer von Motivation und eine echte Hochzeit – womit hat der VDJK- überrascht?

Anfang November fand in Pawlodar ein bedeutendes und traditionelles Ereignis statt – der Rat des Verbandes der Deutschen Jugend Kasachstans. 35 Aktivisten aus verschiedenen Teilen des Landes, die deutsche Jugendclubs vertraten, nahmen an diesem Projekt teil. Übrigens gibt es heute 16 regionale Jugendclubs und 12 Bezirksverbände in Kasachstan, was die Bedeutung des soziokulturellen Einflusses der deutschen Jugend in den Regionen unterstreicht.

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Anatoli Wiese: „Unser wichtigstes Gut ist die Einheit des Volkes“

Anatoli Wiese, ein Veteran der deutschen Bewegung, leitete viele Jahre lang die „Wiedergeburt“ Gesellschaft Ostkasachstans in Semei. Die schillernde Persönlichkeit des öffentlichen Lebens kam 1989 auf der Welle der Demokratie zur „Wiedergeburt“. Er war Delegierter von vier Gesamtkonferenzen und zwei Kongressen, wurde zum Mitglied des Rates der Deutschen der UdSSR gewählt und beteiligte sich aktiv an der Erarbeitung wichtiger Dokumente. Als Führungspersönlichkeit setzte er sich für die Wiederbelebung der nationalen Identität der Deutschen und für den Abbau von Migrationsgedanken ein. Er studierte das verabschiedete Gesetz „Über die Rehabilitierung von Opfern politischer Massenrepressionen“ sorgfältig. In dieser Zeit half er Zehntausenden von Menschen dabei, Archivdokumente aus Lagern und statistischen Einrichtungen des Innenministeriums aus fast der gesamten Sowjetunion zurückzuholen und ihre Rehabilitierung zu formalisieren. Besondere Aufmerksamkeit widmete Anatoli Rudolfowitsch dem Folkloreensemble „Einheit“, das verdientermaßen den Titel „Volks-“ erhielt. Der Ehrenbürger des Bezirks Zharma erhielt zwei Urkunden des Obersten Sowjets der Kasachstan, den Orden des II. Grades von Dostyk und die Ehrenurkunde des Präsidenten für seinen Beitrag zur Stärkung der Einheit der Völker Kasachstans.

Am 22. September 2023 feierte der Veteran der deutschen Bewegung Anatoli Wiese seinen 90. Geburtstag. Viele Jahre lang leitete er die „Wiedergeburt“ Gesellschaft Ostkasachstans in Semei, wohin er 1989 auf der Welle der Demokratie kam. Zu dieser Zeit waren die Aktivisten der Gesellschaft A. Schutz, K. Strauss, K. Kerber, E. Mut, die für die vollständige Rehabilitierung der Sowjetdeutschen und die Wiederherstellung der Republik an der Wolga zuständig waren. Die Frage der Organisation von Baubrigaden zum Bau von Wohnungen auf Rotationsbasis in den Regionen Saratow und Wolgograd wurde regelmäßig diskutiert. Der Aktivist Anatoli Rudolfowitsch Wiese lehnte diese Idee mit dem Argument ab, dass der deutsche Bevölkerungsanteil dort nicht mehr als 1,5 Prozent betrage und es unwahrscheinlich sei, dass die Führer dieser Regionen dies unterstützen würden. Wie das Leben zeigte, unternahm die Regierung der UdSSR nie wirkliche Schritte zur Wiederherstellung der Republik. So wurde Anatoli Rudolfowitsch einen Monat nach der Gründung der „Wiedergeburt“ zum Leiter der Organisation und leitete sie mehr als 17 Jahre lang ohne Unterbrechung.

Es gab keine festen Mitarbeiter und keine eigenen Räumlichkeiten. Sie trafen sich wöchentlich im Atelier des Designers des städtischen Kulturhauses, Josef Wassiliewitsch Bauer. Sie schlossen sich organisch der deutschen Organisation der Republik an, waren Delegierte von vier Allunionskonferenzen und zwei Kongressen; und Anatoli Wiese wurde zum Mitglied des Rates der Deutschen der UdSSR gewählt und nahm aktiv an der Ausarbeitung wichtiger Dokumente teil.

In dieser Zeit leistete die Gesellschaft der Deutschen viel Arbeit, um die nationale Identität wiederzubeleben, das Vertrauen der Menschen in die Zukunft zu stärken und die Migrationsbereitschaft zu verringern. Das verabschiedete Gesetz „Über die Rehabilitierung von Opfern politischer Massenrepressionen“ spielte dabei eine positive Rolle.

Es war die „Wiedergeburt“-Gesellschaft, die Zehntausenden von Menschen dabei half, Archivdokumente aus Lagern und statistischen Einrichtungen des Innenministeriums aus praktisch der gesamten Sowjetunion zu erhalten und ihre Rehabilitierung bei der regionalen Staatsanwaltschaft zu formalisieren.

Als die Volksversammlung von Kasachstan gegründet wurde, war Anatoli Rudolfowitsch mit Begeisterung an diesem Prozess beteiligt. Nationale Zentren beteiligten sich aktiv an der Diskussion von Projekten über die Versammlung, über Nichtregierungsorganisationen, und machten ihre Vorschläge.

Besondere Aufmerksamkeit widmete der Vorsitzende der Gesellschaft dem Folkloreensemble „Einheit“, das verdientermaßen den Titel „Volk-“ erhielt. Es war die einzige Gruppe, die 1994 bei der Eröffnung des Deutschen Hauses in Almaty, an der prominente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus Kasachstan und Deutschland teilnahmen, ein kulturelles Programm darbot. „Einheit“ ist der Gewinner aller deutschen Festivals in der Republik, auch an der Wolga und in Moskau.

Anatoli Rudolfowitsch Wiese hat einen steinigen Weg hinter sich, wurde Mitglied der Volksversammlung von Kasachstan und Ehrenbürger des Bezirks Zharma. Viele Jahre lang leitete er die regionale Gesellschaft der Deutschen und setzte sich für das Wohl seines Volkes ein. Er erhielt zwei Diplome des Obersten Sowjets der Kasachischen SSR, den Orden der Oktoberrevolution und das Ehrenabzeichen, Medaillen – 100. Jahrestag der Geburt Lenins, für die Erschließung von Ur- und Brachland, „Wiedergeburt“ für besondere Verdienste um das Volk, den Orden der Stufe Dostyk II sowie die Ehrenurkunde des Präsidenten für seinen Beitrag zur Stärkung der Einheit der Völker Kasachstans, des Friedens und der Eintracht.

Eduard Airich – die Farbe der Nation

Das Leben von Eduard Airich ist untrennbar mit dem Schicksal seines Volkes verbunden. Viele kennen ihn als legendären Feldhockeytrainer, und wie viel hat er für die Wiederherstellung der Rechte der Werktätigen getan! Er ist Delegierter auf allen Konferenzen der Allunionsgesellschaft „Wiedergeburt“, Mitglied des Koordinationszentrums und der Kongresse der Deutschen der UdSSR. Airich hat nie versucht, ein Anführer zu sein, hat sich nie als Aushängeschild aufgespielt, sondern ist unermüdlich für die Wiederbelebung seiner Volksgruppe eingetreten. Dafür wurde er oft als die Ehre und das Gewissen der deutschen Bewegung bezeichnet. Sein wichtigster Beitrag aber war die Rehabilitierung der Arbeitsmigranten. Mit Schmerz und Hoffnung sprach er immer wieder über deren Probleme. Er kämpfte für die Wahrheit über die Arbeitsarmee und stieß dabei oft auf Unverständnis und Widerstand bei den Behörden. Er, der die Hölle der Arbeitslager durchlebt hatte, musste zu Ämtern gehen und beweisen, dass die Arbeitslager keine Holzfäller- oder Baubrigaden waren…. Er wurde zu einem der Initiatoren des Internationalen Fonds zur Rehabilitierung und Unterstützung von Opfern des Stalinismus. So wurde durch gemeinsame Anstrengungen die Verabschiedung eines Gesetzes über die Arbeiter in den Arbeitslagern vorangetrieben. Heute gibt es in Kasachstan noch mehr als zwanzig von ihnen, aber sie alle erinnern sich an die Verdienste von Eduard Airich.

Eduard Airich – viele Menschen kennen ihn als legendären Feldhockeytrainer. Und wie viel er für die Wiederherstellung der Rechte der Werktätigen getan hat! Er ist Delegierter auf allen Konferenzen der Allunionsgesellschaft „Wiedergeburt“, Mitglied des Koordinationszentrums und der Kongresse der Deutschen der UdSSR. Airich hat nie versucht, ein Anführer zu sein, hat sich nie als Aushängeschild aufgespielt, sondern ist unermüdlich für die Wiederbelebung seiner Volksgruppe eingetreten. Dafür wurde er oft als die Ehre und das Gewissen der deutschen Bewegung bezeichnet.

Die leidenschaftlichen Reden Eduard Ferdinandowitschs fanden überall Gehör. Sein Wort war gewichtig und gerecht. Und Airichs öffentliche Reden wurden mit Beifall bedacht. Die Menschen waren fasziniert von seiner strahlenden Persönlichkeit und natürlich von der Tatsache, dass er immer sehr klar, überzeugend und mit großem Interesse über die wichtigsten Themen sprach, die seine Zuhörer beschäftigten. Überraschenderweise konnte er sich bis an sein Lebensende nicht von seiner Loyalität gegenüber den kommunistischen Ideen lösen. Er hoffte, dass die Partei und die Regierung die Probleme der Russlanddeutschen lösen und seine geliebte Republik wiederherstellen würden.

Auf dem ersten Kongress der Deutschen der UdSSR wurde Airich zu einem der zehn außerordentlichen Bevollmächtigten gewählt, die damit betraut waren, die Interessen der Russlanddeutschen im Namen des Volkes zu vertreten. Er prüfte alle Vorschläge und äußerte sich konstruktiv und sachlich. Sie waren allesamt ausgewogen und realistisch.

Sein wichtigster Beitrag aber war die Rehabilitierung der Arbeitsmigranten. Mit Schmerz und Hoffnung sprach er immer wieder über deren Probleme. Er kämpfte für die Wahrheit über die Arbeitsarmee und stieß dabei oft auf Unverständnis und Widerstand bei den Behörden. Er, der die Hölle der Arbeitslager durchlebt hatte, musste durch die Ämter gehen und beweisen, dass die Arbeitslager keine Holzfäller- oder Baubrigaden waren, er erklärte den Beamten, dass die Sondersiedlung eher einem Exil glich….

Bis an sein Lebensende vergaß Airich nie die Entbehrungen und Misshandlungen, die die Arbeitslagerinsassen erlebten. Er war einer der Initiatoren der Gründung des Rates für die Rehabilitierung der Werktätigen, auf dessen Grundlage der Internationale Fonds für die Rehabilitierung und Unterstützung der Opfer des Stalinismus eingerichtet wurde. Eduard Ferdinandowitsch bat darum, vom Vorsitz des Fonds zurückzutreten und wurde sein Stellvertreter. Die kasachstanische Niederlassung dieses Fonds wurde nach Airich benannt. So gelang es durch gemeinsame Anstrengungen, die Verabschiedung des Gesetzes über Arbeitssoldaten voranzutreiben. Heute gibt es in Kasachstan noch mehr als zwanzig von ihnen, aber sie alle erinnern sich an die Verdienste von Eduard Airich.

Wladimir Auman: „Ich bin glücklich und stolz, Deutscher zu sein“

Wladimir Auman war zeitlebens in verantwortungsvollen Positionen tätig – Referent im Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Kasachstans, Berater für interethnische Beziehungen im Stab des Zentralkomitees in Moskau. Und wo immer er arbeitete, war er stets an den Problemen seines Volkes, der Entwicklung seiner Sprache und Kultur interessiert. Dazu gehörte auch die Frage der Wiederherstellung der deutschen Autonomie an der Wolga, die in den frühen 90er Jahren die Gemüter bewegte. Nach dem Zusammenbruch leitete er das Programm „Russlanddeutsche“ und das Informations- und Bildungszentrum BIZ in Mamontowka. Hier erhielten die Mitarbeiter und Aktivisten der deutschen Selbstorganisation „Wiedergeburt“ ihre Ausbildung. Aumann ist Autor von Dutzenden von Publikationen, Büchern und Filmen über das Leben und die Probleme der Deutschen. Von besonderem Wert ist das zweibändige Buch „Die Geschichte der Russlanddeutschen in Dokumenten“, das gemeinsam mit Valentina Tschebotarewa herausgegeben wurde, und natürlich die Buchreihe „Berühmte Deutsche Kasachstans“, in der Wladimir Andrejewitsch drei Bände verfasst hat – über den berühmten Schriftsteller Herold Belger; über den verdienten Trainer der UdSSR Eduard Airich und über den sowjetischen Agrarwissenschaftler Erwin Gossen.

Wladimir Andrejewitsch Auman wurde am 10. Juni 1938 in der Ukraine, im Dorf Alexandrheim, Gebiet Dnepropetrowsk, geboren. Einst in der Schwarzmeerregion, in der lutherischen Kolonie der Deutschen, kam sein Großvater Michael Auman als Hufschmied an. In den schrecklichen 41er Jahren wurde der dreijährige Wolodja zusammen mit seiner Mutter Maria Iosifowna Burger und seiner Schwester Walja, die bald darauf starb, nach Kasachstan deportiert und in dem Dorf Bannowka bei Kostanai untergebracht.

Nach der Schule absolvierte er die Fakultät für Geschichte und Philologie des Pädagogischen Instituts von Kostanai, arbeitete als Geschichtslehrer und ab seinem 26. Lebensjahr als Schuldirektor.

Er nahm ein Postgraduiertenstudium an der Moskauer Akademie für Sozialwissenschaften auf. Im Jahr 1971 verteidigte er seine Doktorarbeit zum Thema „Der Platz und die Rolle der DDR in der europäischen Außenpolitik“. Er kehrte nach Kostanai zurück, wo er an der ideologischen Front arbeitete. Kollegen, die als Referenten beim Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Kasachstans in Alma-Ata tätig waren, erinnern sich noch heute an ihn als einen sehr aufmerksamen und verantwortungsbewussten Menschen, einen kompetenten Fachmann. Hier erhielt er den Titel „Verdienter Arbeiter der Kultur der Republik Kasachstan“.

Ende der 80er Jahre zog Wladimir Andrejewitsch auf Einladung der obersten Parteiführung des Landes nach Moskau, wo er im Apparat des Zentralkomitees als Dozent und Berater für interethnische Beziehungen arbeitete.

Wo auch immer er lebte, welche Positionen er auch bekleidete, er entfernte sich nie von seinem Volk. Seit Anfang der 90er Jahre beschäftigte er sich intensiv mit den Problemen der Russlanddeutschen, mit der Entwicklung ihrer Sprache und Kultur. Es war die Zeit des Tauwetters von Gorbatschow gegenüber dem zu Unrecht beschuldigten Volk. Die Hoffnung auf die Wiederherstellung der deutschen Autonomie an der Wolga flammte wieder auf. Und er unternahm wichtige reale Schritte zur Lösung der „deutschen Frage“.

Nach dem Zusammenbruch der UdSSR wurde er Direktor des Programms für Russlanddeutsche an der Russisch-Amerikanischen Universität. Es ist kein Zufall, dass Auman das vom Bundesinnenministerium geförderte Informations- und Bildungszentrum BIZ in Mamontowka bei Moskau leitete. Hier wurden alle Voraussetzungen für Ausbildung, Weiterbildung, Bildung und Erholung nicht nur für ethnische Deutsche, sondern auch für diejenigen geschaffen, die durch ihren Beruf mit der deutschen Sprache und Kultur verbunden waren.

Alle seine Reden auf verschiedenen öffentlichen und wissenschaftlichen Foren in Kasachstan, Russland und Deutschland sind durchdrungen von aufrichtigem Schmerz um sein Heimatvolk und dem brennenden Wunsch, dessen Geist und guten Namen wiederzubeleben. Er ist Autor von Dutzenden von Zeitungsartikeln, Zeitschriftenpublikationen, Büchern und Filmen über das Leben und die Probleme der Russlanddeutschen.

Von besonderem Wert ist das gemeinsam mit Valentina Tschebotarewa herausgegebene zweibändige Werk „Die Geschichte der Russlanddeutschen in Dokumenten“ (1763-1992), das seltene historische Zeugnisse enthält, die das Leben der deutschen Kolonien, die nationale Staatlichkeit, die Tragödie der Repressionen und den schmerzhaften Weg zur Rehabilitierung widerspiegeln.
Mehr als einmal äußerte er von den höchsten Tribünen aus warmen Worten der Dankbarkeit und Liebe für seine zweite Heimat. Jeder seiner Besuche in Kasachstan ist mit den Aktivitäten des Deutschen Hauses Almaty verbunden: wissenschaftliche Konferenzen, Vorträge und Treffen mit Vertretern der deutschen Diaspora.

Sie haben auch nicht aufgegeben, als die Hoffnung auf die Schaffung einer deutschen Autonomie endgültig scheiterte. Der damalige Vorsitzende der Assoziation der öffentlichen Verbände der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ Alexander Dederer hatte die Idee, ein Projekt „Berühmte Deutsche Kasachstans“ zu schaffen, das vom deutschen Innenministerium genehmigt wurde. Albert Rau, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“, unterstützte die Umsetzung mit Rat und Tat. Ziel des Projekts ist es, den Prozess der Assimilierung zu stoppen, über herausragende Menschen und ihre Leistungen zu berichten. Um zu wissen und sich zu erinnern. Zeitgenossen und künftige Generationen.

Wladimir Auman unterstützte diese Initiative mit Begeisterung und übernahm die wissenschaftliche Gesamtleitung der Publikation. Der Wissenschaftler und Historiker wurde auch zum Autor der ersten drei Bücher über berühmte Einwohner Kasachstans: „Ein solcher Weg fiel aus…“ – über den berühmten Schriftsteller und Publizisten Herold Belger; „General des Rasenhockeys“ – über den verdienten Trainer der UdSSR Eduard Airich; „Schicksal und Berufung“ – über den sowjetischen Agrarwissenschaftler Erwin Gossen.

Herold Belger ist ein Nationalheld der Sowjetdeutschen

Der Name Herold Belger ist mit einer ganzen Epoche der Entstehung und Entwicklung der deutschen Nationalbewegung „Wiedergeburt“ verbunden, nämlich mit dem Aufblühen des kulturellen Erbes der Russlanddeutschen. Dank der Herausgabe des Almanachs „Phönix“, dessen Chefredakteur und ideologischer Inspirator er war, erklangen viele Namen berühmter Schriftsteller mit neuem Elan. Und wie viele neue und junge Namen entdeckt werden! Alle wichtigen Meilensteine der deutschen Nationalbewegung spiegelten sich in den Werken von Herold Belger wider. Die meisten von ihnen waren schicksalhafte und manchmal dramatische Etappen des nationalen Schicksals. Eine davon war der Kampf um die Wiederherstellung der Autonomie. Er schrieb Appelle an M. Gorbatschow, J. Andropow, B. Jelzin…. Auf Kongressen in Moskau hielt er kraftvolle und lebendige Reden mit Erklärungen zur vollständigen politischen Rehabilitierung. Mit besonderem Schmerz nahm er die Massenabwanderung von Landsleuten ins Ausland sowie die gescheiterte Entscheidung zur Wiederherstellung der Republik der Deutschen im Wolgagebiet wahr. In einem seiner Interviews sagte H. Belger: „Ich trauere auf Russisch, freue mich auf Kasachisch, trauere und weine auf Deutsch“.

Der berühmte Schriftsteller und Publizist Herold Belger ist nicht nur in Kasachstan, sondern auch in Deutschland eine Kultfigur. Ein Beweis dafür ist die Verleihung der höchsten Auszeichnung der Republik Kasachstan, des Ordens „Parasat“ Nummer eins, im Jahr 1994, als Anerkennung der Verdienste eines Mannes, der einen bedeutenden Einfluss auf das Leben der gesamten kasachstanischen Gesellschaft hat. Im Jahr 2010 – das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Darüber hinaus wurde Herold Belger eine Reihe weiterer staatlicher Auszeichnungen verliehen. Doch die wichtigste von ihnen ist die Anerkennung und Liebe des Volkes… Sein aktives Wirken sowohl auf literarischem Gebiet als auch im öffentlichen Leben wird vom kasachischen, russischen und deutschen Volk gleichermaßen gewürdigt.

Das Gewissen seines Volkes, der letzte Kasache, ein Mann dreier Kulturen – was ihm nicht nur Epitheta von Literaturkritikern beschert hat.

Als er einmal in Deutschland gefragt wurde, warum er nicht in seine historische Heimat ausgewandert sei, antwortete Herold Belger, dass er in Kasachstan deutsche Gräber bewache. Dieser Satz wurde lange Zeit im literarischen Milieu Deutschlands zitiert.

Die Folgen des barbarischen Erlasses des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 28. August 1941 „Über die Umsiedlung der Deutschen im Wolgagebiet“, der alle Deutschen zu Verrätern erklärte, hat Herold Belger zeitlebens am eigenen Leib erfahren. Als Junge wurde Herold Belger von seinem Lieblingsufer an der Wolga in ein fernes kasachisches Aul verbannt. Aber er nahm es ihm nicht übel und wurde ein Profi und eine aktive Persönlichkeit des öffentlichen Lebens.

Es war viel drin – und der Schmerz über den Verlust des Volkes, das in den 80er und 90er Jahren massenhaft das Land verließ, und die Liebe zur Heimat – Kasachstan.

Außerordentliche Aufmerksamkeit, Witz, Anstand, subtiler Humor – Herold Karlowitsch war ein hervorragender Gesprächspartner für Menschen jeden Ranges und Alters. Für jeden fand Gerold-aga (dt. Onkel Herold), wie ihn viele Leute nannten, Zeit und einen guten Rat.

Dank der Übersetzung seines Romans „Das Haus des Wanderers“ ins Deutsche wurden viele Klischees über Russlanddeutsche erschüttert. Nach der Lektüre über das harte Leben der Sowjetdeutschen: Deportation, Sondersiedlung, Verlust der Muttersprache und der Kultur, begann das Bild des Spätaussiedlers in Deutschland in einem völlig anderen Licht zu erscheinen.

Der Schriftsteller hütete das Schicksal seiner Volksgruppe bis zu seinen letzten Tagen. In seinen zumeist autobiografischen Werken äußerte er viele philosophische Überlegungen: „Ich möchte, dass jeder Mensch, jede Nation, jedes Volk, soweit es möglich ist, sich seiner historischen, ethnischen Wurzeln erinnert und in seiner Herkunft interessant bleibt.“

„Erinnere dich an deinen Namen“ ist das Testament, das der Schriftsteller der Nachwelt hinterlässt. Und die Russlanddeutschen, wie Herold Karlowitsch sein Volk gerne nannte, sollten es befolgen. Sonst gerät die besondere Kultur, Literatur und Sprache der Russlanddeutschen allmählich in Vergessenheit.

Alexander Dederer – der erste Leiter der Selbstorganisation der Deutschen in Kasachstan

Nach der Gründung der Allunionsgesellschaft der Russlanddeutschen „Wiedergeburt“ wurden in allen Republiken Zweigstellen eröffnet. Da in Kasachstan etwa eine Million Sowjetdeutsche lebten, war der Prozess der Wiederbelebung der nationalen Identität und der Muttersprache hier am aktivsten. Eines der ersten Zentren nahm seine Arbeit im Gebiet Kostanai auf. Sein Vorsitzender war der junge Ingenieur Alexander Dederer. Die organisatorischen Fähigkeiten des jungen Leiters fielen von Anfang an auf, und sein Eifer, seine Initiative und seine Professionalität verschafften ihm den Respekt seiner Landsleute. Schon bald leitete er die Assoziation der gesellschaftlichen Verbände der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“, der 21 regionale Gesellschaften angehörten. Mehr als ein Vierteljahrhundert lang entwickelte sich die Struktur unter seiner ständigen Leitung zu einem maßgeblichen Organ der Selbstorganisation der Deutschen, dessen Tätigkeit von den Regierungen beider Länder hoch geschätzt wird. Dank der Initiativen des Verbandes unterzeichnete Kasachstan das erste staatliche Programm zur ethnischen Wiederbelebung der Deutschen in der GUS.

Vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion lebten in Kasachstan eine Million Sowjetdeutsche, die unter dem sowjetischen Regime einen Völkermord erlitten hatten. Daher gehörten den fünf Delegationen, die sich mit der Frage der Rehabilitierung befassten, viele ihrer Landsleute an. Die Delegationen selbst wurden auf dem Gebiet der Republik gebildet. Dank ihrer Bemühungen wurde in Moskau die Allunionsgesellschaft der Russlanddeutschen „Wiedergeburt“ gegründet, deren Zweigstellen dann in den Republiken entstanden. Eine der ersten entstand in der Region Kostanai. Alexander Dederer, ein junger Ingenieur des Dieselmotorenwerks und Absolvent der Polytechnischen Universität Karaganda, wurde ihr Vorsitzender. Er selbst hat aufgrund seines Alters die Schrecken der Verfolgung und Deportation nicht miterlebt.

Seine Eltern erlebten sie am eigenen Leib: Seine Mutter wurde im Alter von 16 Jahren zur berüchtigten Arbeitsarmee mobilisiert, und sein Vater war in den Karlag-Minen im Einsatz. Sie erzählten ihrem Sohn oft von der Verfolgung aus ethnischen Gründen. Als man dem jungen Ingenieur anbot, den Kampf für die Rehabilitierung seines Volkes zu führen, sagte er ohne zu zögern zu.

Als in Kasachstan die republikanische Organisation „Assoziation der gesellschaftlichen Verbände der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ gegründet wurde, die 21 regionale Gesellschaften umfasste, wurde Alexander Fedorowitsch Dederer zu ihrem Vorsitzenden gewählt. In mehr als einem Vierteljahrhundert unter seiner ständigen Leitung hat sich die Struktur zu einem maßgeblichen Organ der Selbstorganisation der Deutschen entwickelt, das sowohl in der Republik als auch auf internationaler Ebene anerkannt ist.

Die anhaltende Deportation veränderte das Wesen und den Charakter der deutschen Volksgruppe grundlegend: Eine neue Generation wuchs heran, Mischehen entstanden. Es war notwendig, Wege zu finden, wie diese Menschen ihre Identität entwickeln und bewahren konnten. Die „Wiedergeburt“ begann, sich an dieses Konzept zu halten.

Alexander Dederer und sein Team entwickeln eine Strategie, die auf der Schaffung eines Zentrums basiert, das alle Aktivitäten zur Unterstützung der verbleibenden Minderheit strukturiert. Er präsentiert dieses Konzept auf dem Kongress der Deutschen aus Kasachstan und stellt es den deutschen Vertretern vor. Dederer und sein Team werden mehrmals vom damaligen Aussiedlungsbeauftragten Horst Waffenschmidt eingeladen.

Das Programm der Gesellschaft wurde auch der kasachstanischen Führung vorgestellt. Dederer betonte, dass die Arbeit für Menschen gedacht sei, für die Kasachstan zur Heimat geworden sei. Schon bald wurde das Konzept auf der Ebene von zwei Staaten gebilligt, und der Rat der Deutschen unter der Leitung von Alexander Fjodorowitsch begann mit der Umsetzung. In der Zeit der Umsetzung des Programms wurde viel getan, und es wurden viele Erfahrungen gesammelt.

Der Verein knüpft gute Beziehungen zu staatlichen Organisationen in Kasachstan und Deutschland. Es gelingt ihm, Unterstützung für seine Arbeit zu bekommen, die Finanzierung der Deutschen Allgemeinen Zeitung, von Sonntagsschulen und kasachischen Sprachkursen für Mitarbeiter zu erreichen. Soziale Arbeit ist zu einer Visitenkarte geworden, und die Verdienste des Leiters Alexander Dederer in diesem Bereich wurden mit dem Orden „Dostyk II. Grades“ gewürdigt.

Alexander Fedorowitsch war unermüdlich damit beschäftigt, die Verbindungen der Vereinigung mit der Föderalistischen Union der nationalen Minderheiten Europas auszubauen. Dabei ging er von der Tatsache aus, dass diese Organisation über eine reiche Erfahrung beim Schutz der Rechte und Interessen nationaler Minderheiten, bei der Bewahrung ihrer nationalen Identität, Sprache, Kultur und Geschichte verfügt. Besonderes Augenmerk wurde auf die Beziehungen zu denjenigen gelegt, die in ihre historische Heimat ausgewandert sind.

Von Anfang an standen die Wiederbelebung der deutschen Kultur und die Bewahrung der deutschen Sprache im Mittelpunkt der Arbeit der Selbstorganisation. Besonderes Augenmerk wurde auf Feste der deutschen Kultur gelegt. Das erste fand vor mehr als einem Vierteljahrhundert in Kostanai statt, wo Alexander Fjodorowitsch seinen Weg begann. Damals empfing er mehr als zehntausend Deutsche, die in der Region lebten.

Olga Kikolenko – Ich habe mich immer zu meinen deutschen Wurzeln hingezogen gefühlt

Olga Andrejewna Kikolenko ist eine kasachstanische Persönlichkeit des politischen und öffentlichen Lebens, Abgeordnete des Mäschilis der 9. und 10. Konvokationen und eine Kandidatin der historischen Wissenschaften. Als derzeitiges Mitglied des Aufsichtsrats der Stiftung „Wiedergeburt“ ist sie kein Neuling in der „Wiedergeburt“. Mit ihrer direkten Teilnahme wurden wichtige Etappen in der Bildung und Entwicklung der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ in Kostanai vom Moment ihrer Entstehung im Jahr 1989 bis heute realisiert. Sie verteidigte ihre Dissertation zum Thema „Russlanddeutsche: die Geschichte der Bildung der nationalen Gemeinschaft und die Probleme der postsowjetischen Periode“, in der sie die Gründe untersuchte, die ethnische Deutsche dazu veranlassten, in den 90er Jahren in Massen nach Deutschland zu ziehen. Sie nahm aktiv an den ersten Kongressen in Moskau teil, wo es zu heftigen Debatten und radikal unterschiedlichen Meinungen kam. Die einen waren für die Schaffung einer deutschen Autonomie, die anderen gaben sich mit deutschen Bezirken zufrieden; Hauptsache, sie konnten ihre Volkszugehörigkeit, Kultur und Sprache bewahren. Es waren schwierige Jahre, aber in der Republik Kasachstan spaltete sich die „Wiedergeburt“-Gesellschaft nicht und blieb einheitlichen Zielen verpflichtet.

Olga Andrejewna Kikolenko ist eine kasachstanische politische und öffentliche Persönlichkeit, Abgeordnete des Mäschilis der 9. und 10. Konvokationen und Kandidatin der historischen Wissenschaften. Als derzeitiges Mitglied des Aufsichtsrates der Stiftung „Wiedergeburt“ ist sie kein Neuling in der Wiedergeburt. Mit ihrer direkten Teilnahme wurden wichtige Etappen in der Bildung und Entwicklung der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ in Kostanai vom Moment ihrer Entstehung im Jahr 1989 bis heute realisiert.

Sie verteidigte ihre Dissertation zum Thema „Russlanddeutsche: die Geschichte der Bildung der nationalen Gemeinschaft und die Probleme der postsowjetischen Periode“, in der sie die Gründe untersuchte, die ethnische Deutsche dazu veranlassten, in den 90er Jahren in Massen nach Deutschland zu ziehen. Sie war eine aktive Teilnehmerin der ersten Kongresse in Moskau, wo es heftige Debatten und radikal unterschiedliche Meinungen gab. Die einen waren für die Schaffung einer deutschen Autonomie, die anderen gaben sich mit deutschen Bezirken zufrieden, Hauptsache, sie konnten ihre Volkszugehörigkeit, Kultur und Sprache bewahren. Es waren schwierige Jahre, aber in der Republik Kasachstan spaltete sich die „Wiedergeburt“-Gesellschaft nicht und blieb einheitlichen Zielen verpflichtet.

Wie Olga Kikolenko anmerkt, leistete die Bundesrepublik Deutschland große Unterstützung bei der Einrichtung der „Wiedergeburt“. Dank ihr entstand in Almaty ein Deutsches Haus, eines der ersten im Land, in dem groß angelegte Arbeiten zur Erhaltung der nationalen Identität und der Muttersprache in Angriff genommen wurden. Der Rat der Wissenschaftler (Wissenschaftliche Vereinigung der Deutschen in Kasachstan) wurde gegründet, in dem Olga Andrejewna eng mit bemerkenswerten Persönlichkeiten zusammenarbeitete: den Akademikern Erwin Gossen und Ernst Boos, dem berühmten Schriftsteller Herold Karlowitsch Belger. Diese bemerkenswerten Persönlichkeiten konnten sich in schwierigen Zeiten durchsetzen, in der Deutsche nicht zu höheren Bildungseinrichtungen zugelassen wurden, obwohl viele mit einer weiterführenden Fachausbildung beginnen mussten.

Ein unruhiges Schicksal

Olga Andrejewna wurde in eine gemischte Familie geboren – den Kalmücken Andrej Suknenow und die Deutsche Lydia Brumm. Zu gegebener Zeit wurde das Schicksal ihrer Eltern zum Anstoß für die Wahl des Themas ihrer Dissertation „Russlanddeutsche: Geschichte der Entstehung der Volksgemeinschaft und Probleme der postsowjetischen Zeit“. Aber in den vierziger Jahren begann nicht alles mit der Wissenschaft. Ihre Großmutter, Alice Brumm, wurde „kurz“ nach Lichatschewka gebracht, zehn Jahre lang war sie in der Arbeitsarmee eingesetzt.

„Ich studierte Dokumente, normative Akte jener Zeit … das Gesetz über Arbeitssoldaten wurde verletzt“, sagt Olga Andrejewna. „Meine Mutter wurde im Alter von 13 Jahren ohne jegliche Betreuung in Lichatschewka zurückgelassen. Die Familie meiner Großmutter lebte vor der Deportation in der Region Saratow, und sie verständigten sich ausschließlich auf Deutsch. Meine Mutter lief immer mit ausgestreckter Hand durch Lichatschewka und fragte nach ‚Brot‘. Sie konnte kein einziges russisches Wort sagen… Das Mädchen wurde von einer Ukrainerin, Maria Bordonos, aufgenommen, die vier Kinder hatte und ein Kindermädchen brauchte. Dadurch wurde Lida vor dem Verhungern gerettet.“

Das schwere Schicksal ihrer Verwandten zog sich wie ein roter Faden durch das ganze Leben von Olga Andrejewna, die sich immer aktiv mit der Geschichte der Russlanddeutschen auseinandergesetzt hat und auch heute noch versucht, zur Erhaltung und Entwicklung des Ethnos beizutragen.

Innovator und Pädagoge Alexander Merk

Alexander Merk ist eine bekannte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, ein begabter Lehrer und Mentor. Er ist der Gründer der nationalen Bewegung der Deutschen „Wiedergeburt“ in der Region Nordkasachstan. Viele Jahre lang leitete er den wirtschaftlich-technischen Bildungskomplex in Petropawlowsk, wo auf seine Initiative hin das Museum von Herold Belger eröffnet wurde. Es ist nicht nur eine Hommage an das Andenken des herausragenden Schriftstellers, sondern auch ein Zeugnis für die jüngeren Generationen. Alexander Andrejewitsch stellte sich selbstlos in den Dienst der von ihm gewählten Sache und widmete sein ganzes Leben der Erziehung der jungen Menschen. Er besaß die unschätzbare Fähigkeit, Menschen zu einem Team von Gleichgesinnten zu vereinen und sie mit seinen Ideen und seinem Enthusiasmus zu inspirieren. Diese Charaktereigenschaft kam ihm besonders in den späten 80er Jahren bei der Arbeit in der gesellschaftlichen Organisation „Wiedergeburt“ zugute. Merk bemühte sich nach Kräften, die Abwanderung der deutschen Bevölkerung aus der Region zu stoppen, die einheimische deutsche Sprache und die nationale Identität zu bewahren, und blieb diesen Idealen bis ans Ende seiner Tage treu. Alexander Andrejewitsch war ein verdienstvoller Veteran der Region Nordkasachstan und erhielt eine Reihe staatlicher Auszeichnungen: ausgezeichneter Pädagoge und verdienstvoller Mitarbeiter des Bildungswesens der Republik Kasachstan.

Alexander Andrejewitsch Merk ist ein begabter Lehrer und Mentor, eine kompetente Führungspersönlichkeit und Gründer der nationalen Bewegung der Deutschen „Wiedergeburt“ in der Region Nordkasachstan.

Das Schicksal schenkte Alexander Andrejewitsch ein schwieriges, aber interessantes Leben. Er durchlief einen schwierigen Weg der beruflichen Entwicklung – vom Fräser im Kirow-Werk bis zum Direktor der humanitär-technischen Hochschule Petropawlowsk, die unter seiner Leitung als die beste Hochschule anerkannt und mit einer Reihe von Preisen ausgezeichnet worden ist.

Alexander Merk diente selbstlos der von ihm gewählten Sache und widmete sein ganzes Leben der Bildung und Erziehung der jungen Generation. Er war eine mutige und talentierte Führungspersönlichkeit. Heute nennen viele Menschen die Humanitär-Technische Hochschule zu Recht nach ihm. Hier wurde auf seine Initiative hin ein Museum zu Ehren von Herold Belger eröffnet. Das ist nicht nur eine Hommage an einen herausragenden Schriftsteller, sondern auch ein Zeugnis für die jüngeren Generationen.

Alexander Andrejewitsch hatte die unschätzbare Fähigkeit, Menschen zu einem Team von Gleichgesinnten zusammenzuführen und sie mit seinen Ideen und seinem Enthusiasmus zu begeistern. Dank seiner Initiative wurde zum Beispiel Ende der 80er Jahre in der Region Nordkasachstan die gesellschaftliche Organisation „Wiedergeburt“ gegründet. Er bemühte sich nach Kräften, die Abwanderung der deutschen Bevölkerung aus der Region zu stoppen, bewahrte die deutsche Muttersprache und die nationale Identität und blieb diesen Idealen bis zum Ende seiner Tage treu.

Alexander Andrejewitsch war der geehrte Veteran der Region Nordkasachstan, aber er wollte sich nicht zur verdienten Ruhe setzen. Er hatte stets grandiose Pläne und inspirierte andere mit ihnen.

„Solange wir Kraft und Energie haben, sollten wir arbeiten, die Produktion ausweiten, uns bemühen, immer besser zu arbeiten“, – so Alexander Merk.

So wird er in Erinnerung bleiben… Ein Profi auf seinem Gebiet, ein reaktionsschneller Mensch, ein loyaler und zuverlässiger Mitarbeiter.

Willi Muntaniol – „Es ist deine Schuld, dass du Deutscher bist.“

Als Veteran der deutschnationalen Bewegung, Autonomer der 1960er Jahre und Mitglied des Journalistenverbandes der UdSSR erlebte Wassili (Willi) Muntaniol alle Härten und Wechselfälle des Schicksals, die das deutsche Volk ertragen musste. Daher wurde der Kampf für Gerechtigkeit und Würde zu einem wichtigen Meilenstein in seiner Biografie. Schon in jungen Jahren schloss er sich den Aktivisten für die Wiederbelebung der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen an. Und sein Romanbekenntnis „Du bist schuldig, ein Deutscher zu sein“ wurde von den Lesern sehr geliebt. Alles in dieser Geschichte war vielen Menschen nahe und vertraut – das Schicksal der Menschen, der Alltag, die Umwelt der Nachkriegsjahrzehnte sowie die Randgebiete des Kampfes um die Wiederherstellung der deutschen Autonomie. Als begabter Journalist, Musiker und Organisator setzte er sich aufrichtig für die Bewahrung der lebendigen Seele und Mentalität seines Volkes ein. Er wurde der erste Vorsitzende der Gesellschaft der Deutschen in Aqtöbe. Er schrieb Liedtexte für Komponisten wie Oskar Heilfuß, Jewgenij Zaturjanz und Ernst Muntaniol. Anlässlich des 65. Jahrestages der Deportation der Russlanddeutschen schrieb er den Text des Liedes „Gott hat das Volk zu seinen Wurzeln zurückgebracht“ zur Musik seines Großvaters Daniil Tauberger, der 1937 erschossen wurde.

Wassili (Willi) Muntaniol wurde 1931 in dem deutschen Dorf Woskresenowka im Gebiet Kustanai geboren. Er besuchte die Grundschulklassen der kasachischen Schule im Aul von Kopa. Später schloss er die Sekundarschule in Russisch ab. Danach erhielt er eine höhere journalistische Ausbildung in Abwesenheit. Er arbeitete als Korrespondent für regionale Zeitungen, KazTAG und TASS und veröffentlichte Artikel, Feuilletons, Reportagen, Dokumentationen und Essays in folgenden Zeitungen: Prawda, Komsomolskaja Prawda, Kasachstanskaja Prawda, Nedelja, Neues Leben und anderen.

„Wiedergeburt“

Wassili (Willi) Muntaniol erlebte alle Nöte und Schicksale des deutschen Volkes. Daher wurde der Kampf für Gerechtigkeit und Würde zu einem wichtigen Meilenstein in seiner Biografie. Schon in jungen Jahren schloss er sich den Reihen der Aktivisten für die Wiederbelebung der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen an. Und sein Romanbekenntnis „Es ist deine Schuld, dass du Deutscher bist“ wurde von den Lesern sehr geliebt. Alles in dieser Geschichte war vielen nahe und vertraut – das Schicksal der Menschen, das Leben, die Situation der Nachkriegsjahrzehnte sowie die Peripherien des Kampfes um die Wiederherstellung der deutschen Autonomie. Er wurde der erste Vorsitzende der Gesellschaft der Deutschen in Aqtöbe.

Die Seele des Volkes

Als begabter Journalist, Musiker und Organisator setzte er sich aufrichtig für die Erhaltung der lebendigen Seele und Mentalität seines Volkes ein. Er schrieb Liedtexte für Komponisten wie Oskar Heilfuß (Autor der Oper „Richard Sorge“), Jewgenij Zaturjanz und Ernst Muntaniol. Zum 65. Jahrestag der Deportation der Russlanddeutschen schrieb er den Text des Liedes „Gott hat das Volk zu seinen Wurzeln zurückgebracht“ zur Musik seines Großvaters Danil Tauberger, der 1937 erschossen wurde.

Ein Preisträger zahlreicher Gesangswettbewerbe für seine Darbietung von deutschen Liedern. Zusammen mit Elvira Mut sang er in dem Ensemble Hand in Hand. Er arbeitete mit dem berühmten Journalisten des Neuen Lebens Anatoli Schnittke (Onkel des berühmten Komponisten Alfred Schnittke) und dem deutschen Komponisten aus Alma-Ata Oskar Heilfuß, Autor der Oper „Richard Sorge“, zusammen. Die Tourneen des Ensembles Hand in Hand verliefen stets im Lärm des Applauses in überfüllten Sälen. Das angenehme Echo auf die Kunst der charmanten Meister der Szene hat sich über ganz Kasachstan verbreitet.

Elvira Mut und Willi Muntaniol haben sich nach ihrem Umzug nach Deutschland kennengelernt. Vieles verband sie… Bis zum Ende ihres Lebens blieben sie sich selbst treu, ihrem Volk, ihrer Wolga, von der sie in ihrer Muttersprache so ergreifend sangen….

Iwan Sartison – ein Veteran der deutschen „Wiedergeburt“-Bewegung

Im Jahr 1966 war die Redaktion der deutschen Zeitung „Freundschaft“ zahlreich. Mehr als vierzig Personen aus der gesamten Sowjetunion wurden in die Kasachische SSR eingeladen, um eine Zeitung für Sowjetdeutsche zu gründen. Unter ihnen war auch der junge Journalist Iwan Sartison. Er hatte das Glück, mit Herold Belger, Dominik Holman, Ernst Konchak, Nora Pfeffer und vielen anderen zusammenzuarbeiten. Deshalb war er besonders besorgt über die Zeit der Massenauswanderung von Deutschen nach Deutschland in den 80er und 90er Jahren, als sich die Wände der Redaktion unweigerlich leerten. Nachdem er beschlossen hatte zu bleiben, schloss er sich den Reihen der öffentlichen nationalen Bewegung der Deutschen „Wiedergeburt“ an und berichtete regelmäßig auf den Seiten der Zeitungen über nationale Themen. Er war Mitglied des Vorstands des Kulturzentrums von Almaty, das zu dieser Zeit von Konstantin Erlich geleitet wurde. Er nahm aktiv an allen Konferenzen, Kongressen und Versammlungen teil. Mit einem Wort: Er setzte sich selbstlos für das Wohl seines Volkes ein, leistete einen großen Beitrag zur Schaffung regionaler Strukturen der Deutschen in ganz Kasachstan. Gleichzeitig blieb er immer Korrespondent der deutschen Zeitung DAZ. Es sind mehr als 50 Jahre gewissenhafter und selbstloser Arbeit, Hunderte von Fachpublikationen über das Schicksal des Volkes. Nicht jeder kann ein solches Lebensgepäck besitzen.

Viele Jahre lang war er Korrespondent für die deutschen Zeitungen „Neues Leben“ und „Freundschaft“ (heute „Deutsche Allgemeine Zeitung“). Mehr als 55 Jahre nach Erscheinen der ersten Ausgabe der „Freundschaft“ hat er den Kontakt zu den Mitarbeitern nie verloren.

Damals, 1966, bestand die Redaktion der Freundschaft aus fünfzig Personen. Ivan Egorowitsch hatte das Glück, mit Herold Belger, Dominik Holman, Ernst Konchak, Nora Pfeffer, Paul Rangenau und vielen anderen zusammenzuarbeiten. Daher war er besonders besorgt über die Zeit der Massenauswanderung von Deutschen nach Deutschland in den 80er und 90er Jahren, als sich die Wände der Redaktion unweigerlich leerten. Nachdem er für sich selbst die Entscheidung getroffen hatte, zu bleiben, schloss sich Iwan Sartison den Reihen der öffentlichen nationalen Bewegung der Deutschen „Wiedergeburt“ an.

„Ich war ein Aktivist der ‚Wiedergeburt‘ von den ersten Tagen an, seit 1989. Als ich in Almaty lebte, war ich im Vorstand unseres Kulturzentrums, das damals von dem Herausgeber der deutschen Zeitung ‚Freundschaft‘ Konstantin Erlich geleitet wurde. Ich fühlte mich immer von nationalen Themen angezogen und versuchte, diese auf den Seiten von ‚Neues Leben‘ und ‚Freundschaft‘ zu behandeln. Die ganze Arbeit wurde ehrenamtlich geleistet. Die Menschen arbeiteten uneigennützig für das Wohl ihres Volkes, ohne Rücksicht auf ihre persönliche Zeit oder ihre persönlichen Mittel. Damals war das Problem der Auswanderung akut; wir sprachen mit fast allen, die auswanderten, und versuchten, allen zu helfen. Darüber hinaus arbeiteten wir an der Schaffung regionaler Strukturen der Deutschen in ganz Kasachstan. Und das war damals unsere Hauptaufgabe.“

Im Laufe der Jahre, in denen sich das unabhängige Kasachstan rasch veränderte, wurde das kasachstanische Modell der interethnischen Harmonie, Einheit und kulturellen Vielfalt von einem Journalisten, dessen Familie durch alle Kreise der stalinistischen Repression gegangen war, sofort bewundert. Iwan Sartison beteiligte sich aktiv an der Arbeit der Versammlung des Volkes von Kasachstan und leitete auch die Gesellschaft der Deutschen in Almaty.

Deren Mitglieder wurden nicht nur Einwohner von Almaty, sondern auch einer Reihe von Nachbarbezirken. „Die Region Almaty erstreckt sich über Tausende von Kilometern. Deshalb habe ich bei der Gründung der Gesellschaft die Initiative ergriffen, die Bezirke in zwei nahe gelegene Zentren der Region, Almaty und Taldykorgan, aufzuteilen. Mit Wladimir Molodzow, dem Vorsitzenden der Gesellschaft der Deutschen in Taldykorgan, kamen wir sofort zu einer Einigung. Wegen der Arbeitsbelastung in der Redaktion einer deutschen Zeitung gab ich jedoch bald die Leitung der Gesellschaft ab“, erinnert sich Iwan Sartison.

„Die Gesellschaft der Deutschen in Almaty ist verbindlich, man kennt sie, behandelt sie mit Respekt und schätzt ihre Mitgliedschaft. Besonders erfreulich ist die Jugend in ihren Reihen. Ihre Zahl wächst stetig, studentische Aktivisten treten ihr bei. Als unsere Gesellschaft der Deutschen gerade ins Leben gerufen wurde, habe ich die Leiter der Bildungseinrichtungen gebeten, Informationen über Studenten deutscher Nationalität zu liefern, um eine Datenbank zu erstellen. Das war mir wichtig, nicht um der Statistik willen, sondern um sie bei ihrer eigenen Bildung, bei der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben der Volksgruppe zu unterstützen. Ich bin froh, dass diese Initiative heute fortgesetzt wird.“

Alexander Schefer – Ein Mensch von großer Bedeutung

Alexander Schaefer schloss sich den Reihen der deutschen sozialen Bewegung an, lange bevor die „Wiedergeburt“ selbst entstand. Er war aktives Mitglied des Clubs der Gleichgesinnten „Einheit“, der auf Initiative von Andrej Rende in Zelinograd gegründet wurde. Es waren die Jahre, in denen man sich zum ersten Mal offen seines „Deutschtums“ bewusst wurde und ein Gefühl der Ungerechtigkeit gegenüber dem eigenen Volk entwickelte. Zuvor war jede Erwähnung des tragischen Schicksals der Sowjetdeutschen ein Tabu. Rende und Schefer standen am Ursprung der heutigen deutschen Gesellschaft in der Hauptstadt. Seither ist die Öffentlichkeitsarbeit in der Wiedergeburt ein ganzes Kapitel in Alexander Jakowlewitschs Biografie. Ihm zufolge war die „Wiedergeburt“ nicht nur immer an vorderster Front, sondern hatte auch eine enorme Antriebskraft. Eine der ersten problematischen Fragen, die auf der Ebene der Behörden angesprochen wurden, waren die Arbeitssoldaten. So war Zelinograd dank der Bemühungen von Alexander Jakowlewitsch die erste Stadt in der gesamten UdSSR, in der Arbeitssoldaten freie Fahrt hatten. Zu seinen Errungenschaften gehört auch die Schaffung des deutschen humanitären Bildungskomplexes „Wiedergeburt“, der deutschen Kindern die Möglichkeit gibt, eine Vorschul- und Schulausbildung zu erhalten und ihre Muttersprache zu lernen. Alexander Schefer ist Delegierter des historischen ersten Kongresses der Deutschen der UdSSR in Moskau, an dem auch der legendäre Horst Waffenschmidt, der erste Beauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, teilnahm. Und auch alle Kongresse der Deutschen Kasachstans: Viele Jahre lang leitete er die Revisionskommission zunächst des Verbandes der Deutschen, dann der gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“. Er ist auch heute noch in den Reihen der Selbstorganisation aktiv.

Alexander Schaefer ist eine schillernde Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, ein Delegierter aller Kongresse der Deutschen Kasachstans, einschließlich des historischen „Ersten Kongresses der Deutschen der UdSSR“ in Moskau.

Alexander Jakowlewitsch wurde 1948 im Dorf Kamyschenka im Gebiet Kustanai geboren. Wie es in einer deutschen Familie üblich ist, führten sie einen großen Haushalt. Deshalb war Alexander Schefer von Kindheit an an die Arbeit gewöhnt. Als Kind arbeitete er als Baggerfahrer, als Steuermann auf gezogenen Mähdreschern und später als Traktorfahrer. Zu Hause wurde meist Deutsch gesprochen, aber nicht draußen. Der Nachhall des Krieges hallte noch in den Herzen der Bevölkerung nach.

Das war auch der Grund dafür, dass Alexander nicht bei den Pionieren aufgenommen wurde, obwohl er genauso gut lernte wie andere… Außerdem war die Familie religiös, was der Ideologie der Zeit widersprach. Aber er wurde zum Leiter der Schule ernannt, weil er fleißig und autoritär war. Er wurde in den Komsomol aufgenommen; aber praktisch als allerletzter aus der Schule, zusammen mit den Verlierern. Dann wurde er sogar zum Sekretär des Komsomol-Komitees gewählt.

Nach den Abschlussprüfungen beschloss Alexander, die renommierteste Universität des Landes zu besuchen – das Moskauer Staatliche Institut für Internationale Beziehungen. Er sprach besser Deutsch als seine Lehrer, und auch in anderen Fächern war er hervorragend. Die ersten beiden Prüfungen in Moskau bestand er mit der Note „ausgezeichnet“. Dann wurde der Abiturient ins Büro des Dekans zitiert. Der ältere Lehrer schaute den jungen Schefer mit traurigen Augen an und beginnt sich plötzlich zu entschuldigen: „Wir haben dich durchgemogelt, die fünfte Kolonne hat sich geirrt, du bist Deutscher, Junge. Also, verzeih uns, aber nimm deine Papiere zurück.“

Im Moskauer Fieber gerieten die Dokumente in Vergessenheit, was sich erst zu Hause als wahr herausstellte… Also musste er zur Arbeit.

Die Zeit in der Traktorkabine verging wie im Flug, und es war Zeit für die Armee. Gardeunteroffizier Schefer wurde wegen hervorragender Leistungen vorzeitig nach Hause entlassen, so dass er Zeit für die Prüfungen an der Universität hatte. Das tat er auch. An die Hochschule für Technik und Bauwesen. Obwohl er immer von einer geisteswissenschaftlichen Ausbildung geträumt hatte. Ich habe den Fehler durch ein großes Maß an sozialer Arbeit kompensiert – im Komsomol, im Studentenrat, in den Mechaniker- und Baustudentenkommandos. Dennoch erfüllte er sich seinen Traum – er machte seinen Abschluss am Eurasischen Institut für Geisteswissenschaften.

Ende der 80er Jahre schloss sich Alexander Jakowlewitsch praktisch von Anfang an den Reihen der Bürgerbewegung „Wiedergeburt“ an und erwarb sich sofort den Respekt seiner Landsleute. Als äußerst anständiger und intelligenter Mensch blieb er den Problemen der Selbstorganisation nie fern und leitete viele Jahre lang die Prüfungskommission der Wiedergeburt. Er ist Preisträger des republikanischen Preises „Öffentliche Anerkennung“.

Er hat seine Fähigkeiten im beruflichen Bereich unter Beweis gestellt, leitete Filialen der Kaz-kommertsbank und der Alfa-Bank in Astana sowie verschiedene verantwortungsvolle Positionen in einer Reihe von Finanzorganisationen. Er zeichnete sich stets durch sein Engagement, seine Zielstrebigkeit, seine Fähigkeit, die Arbeit zu organisieren und ihre Ergebnisse objektiv zu bewerten, aus. Alexander Jakowlewitsch gibt seine Erfahrungen regelmäßig auf internationalen Wirtschaftsforen weiter.

Dr. Alexander Sсhumacher: „Die Deutschen in Kasachstan haben großes Potential“

Dr. Alexander Schumacher ist für die Kasachstandeutschen zu einem Beispiel für einen Staatsdiener in Deutschland geworden, der seine Pflicht mit Würde erfüllt. Der gebürtige Kasachstaner, der als Spätaussiedler nach Deutschland kam, hat sich nicht nur perfekt in seine historische Heimat integriert und wurde Leiter einer Abteilung des deutschen Bundesministeriums des Inneren und für Heimat, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Unterstützung von Landsleuten im Ausland geleistet, wo auch immer sie leben. Dr. Alexander Schumacher widmet sich seit mehr als 15 Jahren dem Aufbau von Beziehungen zu deutschen Minderheiten in der GUS, den baltischen Staaten, Ost- und Mitteleuropa und der Ukraine. Die Tätigkeit der deutschen Volksgruppe in diesen Ländern und die erfolgreiche Umsetzung des Förderprogramms sind zu einem großen Teil sein unmittelbarer Verdienst und seine tägliche harte Arbeit. Er kannte die Probleme von innen und war stets bemüht, für die Zukunft zu arbeiten. Dank seines direkten Engagements, seiner außergewöhnlichen Kenntnisse und seines Verständnisses für die Situation vor Ort entwickelt sich das Förderprogramm für die deutsche Volksgruppe effektiv und ermöglicht es den ethnischen Deutschen, ihre nationale Identität und ihre Muttersprache zu bewahren.

Albert Rau, Stellvertretender Vorsitzender der Majilis des Parlaments der Republik Kasachstan, Mitbegründer der Gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“:

– Herr Dr. Alexander Schumacher war für uns Kasachstandeutsche immer ein Beispiel für einen deutschen Beamten, der seine Pflicht mit Würde erfüllte. Als gebürtiger Kasachstandeutscher und Spätaussiedler hat er sich nicht nur perfekt in seine angestammte Heimat integriert, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung von unseren Landsleuten im Ausland geleistet, wo auch immer sie leben – in Kasachstan, der Ukraine, den baltischen Staaten und anderswo. Dank seiner direkten Beteiligung, seiner außergewöhnlichen Kenntnisse und seines Verständnisses für die Situation vor Ort konnte sich das Förderprogramm für Aussiedler effektiv entwickeln.

Wir sind Dr. Schumacher sehr dankbar für all die Jahre der Zusammenarbeit, für seine Unterstützung und seinen Rat. Dies hat bei der jährlichen Haushaltsplanung, der Qualifizierung und der Ausbildung unserer Mitarbeiter eine herausragende Rolle gespielt.

Besonders hervorzuheben ist die Einrichtung des Kasachisch-Deutschen Zentrums in der Hauptstadt Nur-Sultan. Der Bau ist ein recht zeitaufwändiger Prozess, bei dem fast ständig Schwierigkeiten auftreten. Aber es ist uns immer gelungen, einen Ausweg aus diesen Situationen zu finden und einen Konsens mit der bewilligenden Organisation zu erzielen. Und das auch nur, weil Alexander Schumacher an der Umsetzung dieses Projekts maßgeblich beteiligt war.

Ich wünsche Dr. Schumacher von Herzen, dass er sein Wissen und seine Erfahrung nutzen kann, um auch nach seinem öffentlichen Dienst mit den Menschen in Kontakt zu bleiben. Und das gilt nicht nur für die heute in Kasachstan lebenden Deutschen, sondern auch für unsere vielen Landsleute im Ausland. Ich wünsche ihm gute Gesundheit, Wohlbefinden und ein langes Leben!

Yevgeniy Bolgert, Abgeordneter des Senats des Parlaments der Republik Kasachstan, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“:

– In der Zeit, in der ich Dr. Schumacher kennen gelernt und mit ihm zusammengearbeitet habe, kann ich mit Gewissheit sagen, dass er ein hochprofessioneller, prinzipientreuer und fairer Mensch ist. Er ist immer bereit zu helfen, was bei unserer Arbeit sehr wichtig ist. Mit einem Wort: hilfsbereit, wie die Deutschen so schön sagen. Zu seinen Prioritäten gehörten nicht nur Deutsche in Kasachstan, sondern auch Vertreter deutscher Minderheiten aus anderen Ländern. Dies tat seiner Einstellung zu seiner Arbeit keinen Abbruch; er stellte stets hohe Anforderungen an sich selbst und hielt sich selbst denselben hohen Standard gegenüber anderen. Seine Menschlichkeit, die von vielen hoch geachtet wird, verdient besonderen Respekt. Zusammen mit seinem beruflichen Engagement hat er dazu beigetragen, dass die Deutschen ihre nationale Identität, ihre Kultur und ihre Sprache auch außerhalb ihrer historischen Heimat bewahren konnten.

Heute, nach all diesen Jahren, ist es schwierig, den Beitrag von Dr. Schumacher zu überschätzen. Seiner Arbeit ist es zu verdanken, dass im Laufe der Jahre solide Grundlagen für deutsche Selbstorganisationen in verschiedenen Ländern, darunter auch Kasachstan, geschaffen wurden. Und dieses Fundament wird dazu beitragen, dass sich unsere Strukturen über viele Jahre hinweg entwickeln können.

Ich wünsche Alexander Schumacher von Herzen gute Gesundheit und viel Erfolg in seinem neuen Lebensabschnitt.

Dmitry Redler, Geschäftsführer der Gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“:

– Dr. Schumacher ist eine Leitfigur für das gesamte Förderprogramm und natürlich auch für die Selbstorganisation der Deutschen in Kasachstan. In seiner langjährigen Karriere hat er bewiesen, dass er ein erstklassiger Experte in seinem Fachgebiet ist. Es ist erfreulich zu wissen, dass er eine große Leidenschaft für das hat, was in deutschen Organisationen auf der ganzen Welt geschieht. Er hat uns immer mit großer Herzlichkeit und Liebe behandelt, mit einem gewissen Maß an Mentorschaft. Während des Arbeitsprozesses entstehen viele verschiedene Situationen, auch einige kontroverse Momente. Aber Herr Schumacher hat es immer geschafft, einen Kompromiss zu finden, der alle Beteiligten zufrieden stellt. In den letzten Jahren hat sich die Selbstorganisation der Deutschen mit der Eröffnung Deutscher Häuser und einer Aufstockung des Budgets stark entwickelt.

Er spielte eine wichtige Rolle bei der Gründung unserer neuen Dachstruktur, der Gesellschaftlichen Stiftung, und dank seiner Bemühungen und durchdachten Entscheidungen verfügen wir jetzt über ein effizientes System, einen angemessenen Haushalt und eine gut entwickelte Projekttätigkeit.

Seine Professionalität wird bei wichtigen Veranstaltungen wie der Regierungskommission hervorgehoben. Er ist es, der die endgültige Stellungnahme des Zuwendungsgebers formuliert. Hier kommen seine diplomatischen Fähigkeiten voll zum Tragen, die es ihm ermöglichen, den Sinn dahinter zu erkennen. Insbesondere bei jenen strittigen Punkten, die die Gesetzgebung sowohl Kasachstans als auch Deutschlands betreffen. Herr Schumacher bringt die Sache auf den Punkt und untermauert stets die Rechtsgrundlage, die es ermöglicht, in kürzester Zeit auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Auf diese Weise können sowohl die gesetzlichen Bestimmungen der beiden Länder als auch alle Anforderungen des Zuwendungsgebers erfüllt werden.

Es ist unendlich traurig, dass Dr. Schumacher seine Karriere beendet, obwohl er sich durchaus bewusst ist, dass er eine Pause verdient hat. Denn die Arbeit, die er geleistet hat, sollte gewürdigt werden. Ich wünsche ihm von ganzem Herzen interessante und erfüllte Tage, werde immer herzlich an ihn denken und hoffe, dass er sich auch für die Situation der Selbstorganisation der Deutschen in Kasachstan interessiert und wir in Kontakt bleiben werden.

Maria Borissewitsch, Vorsitzende des Verbandes der deutschen Jugend Kasachstans von 20018 bis 2021

– Dr. Schumacher begleitete mich während meiner Arbeit als Vorsitzende der deutschen Jungen Jugend seitens des BMI. Das erste Treffen, an das ich mich erinnere, war im Sommer 2018, als ich an der Regierungskommission zwischen Kasachstan und Deutschland in Berlin teilnahm. Es war meine erste Erfahrung als Rednerin auf einer so hohen Regierungsebene. Natürlich war ich besorgt, und Dr. Schumacher gab mir einige aufmunternde Worte mit auf den Weg. Diese Unterstützung war in diesem bedeutenden Moment für mich sehr wichtig.

Die Arbeit mit jungen Menschen war immer eine Priorität in seiner Arbeit. Er hörte sich alle unsere Initiativen mit großem Interesse an, gab wertvolle Ratschläge und Kommentare, und – was besonders wichtig ist – er kommunizierte immer in einem freundlichen Ton. Das hat uns, die deutsche Jugend in Kasachstan, dazu motiviert, uns weiterzuentwickeln.

Die große Erfahrung von Herrn Schumacher und die Erfahrungen anderer Länder im Jugendbereich, die er gerne weitergab, waren für unsere Organisation von unschätzbarem Wert. Er hat sie zu einem neuen Entwicklungsvektor geführt.

Die AGDM-Treffen, bei denen ich ebenfalls mit Dr. Schumacher zusammentraf und wir unsere Anliegen und Ideen diskutieren konnten, waren gleichfalls produktiv.

Als Kristina Librikht und ich uns für das Amt des Jugendleiters bewarben, sagte er mir das damals:

– Wenn sich jemand zu diesem Schritt entschließt, bedeutet dies, dass ihm das Schicksal seines Volkes am Herzen liegt. Egal, wer von Ihnen gewinnt, Sie sollten zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen…

Und so war es dann auch. Zuerst war Kristina meine Stellvertreterin, und heute ist sie bereits selbst Vorsitzende des Jugendrats.

Besonderen Respekt verdient auch, dass Dr. Schumacher immer die Möglichkeit gab, sich zu äußern, mit ihm zu streiten, seinen Standpunkt zu verteidigen. Er drängte nie auf seine Autorität oder Erfahrung, sondern versuchte, zuzuhören. Und diese konstruktiven Gespräche trugen stets Früchte. Meiner Meinung nach ist diese Art der Verhandlung, die über die klare Festlegung von Regeln und die Feststellung von Fakten hinausgeht, in der Arbeit und insbesondere in der Jugendarbeit sehr wichtig.

Kurzum, ich bin sehr dankbar für all das Wissen, das ich während meiner Arbeit mit Herrn Schumacher angesammelt habe. Das hilft mir bei meiner zukünftigen beruflichen Tätigkeit – sowohl beim Verhandeln, beim Durchsetzen meines Standpunktes als auch beim Umgang mit Konfliktsituationen.

Ich wünsche Herrn Schumacher produktive Tage und weiterhin viel Erfolg.

Olesja Klimenko, Chefredakteurin der Deutschen Allgemeinen Zeitung:

– Die Arbeit im ethnisch-kulturellen Bereich ist äußerst komplex. Themen wie die Bewahrung der nationalen Identität, der Muttersprache und der Kultur erfordern höchstes Engagement, eine umfassende Analyse und natürlich viel Verhandlungsgeschick. Und sie beschäftigt Menschen, die für die Probleme anderer sensibilisiert sind und denen die Zukunft der deutschen Sprache und der Deutschen, die weit weg von ihrem Herkunftsland leben, am Herzen liegt. Das ist genau das, was Dr. Alexander Schumacher ausmacht. Ich bin sicher, dass die Nachricht von seinem Rücktritt viele überrascht hat; es schien, als würde Dr. Schumacher immer Leiter des Förderprogramms für die deutschen Minderheiten bleiben. So unzertrennlich waren sie. Als Fachmann auf seinem Gebiet konnte er jede Frage in wenigen Minuten beantworten, wertvolle Ratschläge erteilen und mit Zahlen unglaublich gut umgehen, wobei sein Vorrecht nicht nur die Deutschen aus Zentralasien umfasste. Ich scheue mich nicht, sein Ausscheiden als das Ende einer ganzen Ära zu bezeichnen. Über 15 Jahre lang widmete er sich dem Aufbau von Beziehungen zu deutschen Minderheiten in den GUS-Staaten, den baltischen Staaten, Ost- und Mitteleuropa und der Ukraine. Das Engagement der deutschen Volksgruppe in diesen Ländern und die erfolgreiche Umsetzung des Förderprogramms sind zu einem großen Teil sein Verdienst und sein täglicher Einsatz. Da er selbst Spätaussiedler war, kannte er die Probleme von innen und versuchte immer, mit einer Perspektive zu arbeiten. Ich hoffe, dass die Deutsche Allgemeine Zeitung in dieser Zeit ein Stück seines Herzens gefunden hat und dass unsere langjährige Zusammenarbeit in guter Erinnerung bleiben wird. Sehr geehrter Herr Dr. Schumacher, im Namen der gesamten Redaktion danken wir Ihnen sehr herzlich und wünschen Ihnen alles Gute für Ihren neuen Lebensabschnitt.

Konstantin Ehrlich – Publizist, Übersetzer, Redakteur

Konstantin Erlich war ein Publizist, Übersetzer, Redakteur und Verleger, der einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Geschichte und des Buchwesens der Russlanddeutschen leistete. Er war Redakteur des deutschen Rundfunks in der Region Omsk und später in Alma-Ata. In den späten 80er Jahren leitete er die republikanische deutsche Zeitung „Freundschaft“ (heute „Deutsche Allgemeine Zeitung“). Seine berufliche Tätigkeit in deutschen Redaktionen verband er stets mit dem Studium der Geschichte und des kulturellen Erbes seines Volkes, wodurch er sich als guter Kenner der Probleme der Sowjetdeutschen erwies. Erlich veröffentlichte eine Reihe von Studien zu diesem Thema. Da er ständig mit der tragischen Geschichte der Sowjetdeutschen in Berührung kam, stand er am Anfang der Entstehung der nationalen Bewegung der Deutschen in der UdSSR und aktivierte den politischen Prozess der Rehabilitierung in Kasachstan. Das Ende der 80er Jahre war eine Zeit globaler Veränderungen im Bewusstsein des sowjetischen Volkes und der Russlanddeutschen im Besonderen. Die Zeitung führte die Rubriken „Geschichte der Sowjetdeutschen“, „Unsere Traditionen und Bräuche“ und „Unser Volkslied“ ein. Auf einer der ausgedehnten Versammlungen der Mitarbeiter der Zeitung und der Öffentlichkeit von Alma-Ata wurde das Deutsche Kulturzentrum gegründet.

Konstantin Ehrlich wurde im Dorf Zhelannoje, Bezirk Odessa, Gebiet Omsk, geboren, wohin sein Vater 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen deportiert wurde. Nach dem Abitur, um in der sowjetischen Armee zu dienen, zeigte Ehrlich eine ausgeprägte Begabung für den Journalismus und veröffentlichte in der Armeezeitung „Sowjetischer Krieger“. Nach Beendigung seines Dienstes trat er in das Pädagogische Institut in Omsk ein, wo er 1975 sein Studium an der Philologischen Fakultät mit ausgezeichneten Kenntnissen in Deutsch und Englisch abschloss.

Von 1974 bis 1978 war Ehrlich Redakteur des deutschen Rundfunks, zunächst in der Region Omsk und dann beim staatlichen Rundfunk in Alma-Ata. Anschließend arbeitete er ein Jahrzehnt lang als Redakteur im Verlag „Kasachstan“ in der Hauptstadt der Republik. Nachdem er sich als Spezialist für die Probleme der Sowjetdeutschen erwiesen hatte, wurde die kasachstanische Führung auf Ehrlich aufmerksam. 1988 wurde er mit dem Posten des Chefredakteurs der überregionalen deutschen Zeitung „Freundschaft“ (heute „Deutsche Allgemeine Zeitung“) betraut.

K. Ehrlich verband seine berufliche Tätigkeit in deutschen Redaktionen und Verlagen mit einer parallelen Beschäftigung mit der Geschichte der Sowjetdeutschen. Sein erstes Buch „Lose Blätter“ zu diesem Thema veröffentlichte er 1982, in der Zeit der tiefen Stagnation in der UdSSR. Ein Jahr später erschien sein zweites Buch „Panorama der sowjetdeutschen Literatur – Literaturgeschichtlicher Überblick“. Danach arbeitete Ehrlich fünf Jahre lang an einer bahnbrechenden Studie, die 1988 in Alma-Ata unter dem Titel „Lebendiges Erbe. Aufzeichnungen zur Siedlungsgeographie und Kulturgeschichte der Deutschen in Russland und der Sowjetunion“. In russischer Übersetzung wurde dieses Buch in Fragmenten in der Zeitung Freundschaft veröffentlicht. In der Zeit vor der Perestroika, als es geschrieben wurde, war und ist dieses Buch die einzige, umfassendste und stärkste Forschung zur Geschichte der Russlanddeutschen für die gesamte Nachkriegszeit. In diesem Buch agiert K. Ehrlich nicht nur als Historiker, sondern auch als Politiker. Auf der Grundlage dieses Buches verteidigte Ehrlich 1990 in der noch nicht zerfallenen DDR seine Doktorarbeit in Geschichte.

Da Konstantin Ehrlich in ständigem Kontakt mit den Problemen der Sowjetdeutschen stand, wurde er natürlich in den politischen Prozess der Rehabilitierung seines Volkes einbezogen. In seiner verantwortungsvollen Position als Chefredakteur einer überregionalen deutschen Zeitung in Kasachstan, wo die Hälfte aller Exildeutschen der UdSSR lebte, war Ehrlich natürlich in einen unsichtbaren Rahmen des Systems eingezwängt, der nicht außer Acht gelassen werden konnte. Daher konnte er nicht offen, wie andere Aktivisten der deutschen Rehabilitationsbewegung der späten achtziger Jahre, das System kritisieren.

Dennoch war einer der bahnbrechenden Momente in der Entstehung der deutschnationalen Bewegung in der UdSSR die Veröffentlichung eines Interviews mit Heinrich Grout, dem Vorsitzenden des „Koordinationszentrums der Sowjetdeutschen für die Rehabilitierung der ASSR der Wolgadeutschen“ (dem Vorgänger von Wiedergeburt), in der Zeitung Freundschaft Ende 1988. Mit dieser Publikation deckte Konstantin Ehrlich das ganze dramatische Schicksal der Sowjetdeutschen auf und schlug darüber hinaus ein Aktionsprogramm für die Rehabilitierung des unterdrückten Volkes vor. Kein Verlag in der UdSSR hätte zu dieser Zeit einen so kühnen (aber wohlüberlegten und ausgewogenen) politischen Schritt gewagt. Nach der Veröffentlichung dieses Programms erhielt die nationale Bewegung der Deutschen in der UdSSR die notwendige Beschleunigung, die die Russlanddeutschen im März 1989 zur offiziellen Gründung der Gesellschaft der Sowjetdeutschen „Wiedergeburt“ in Moskau führte.

Die Gesellschaft der Deutschen in Schesqasghan ist immer bereit, mit Rat und Tat zu helfen

„Die Einbindung älterer Menschen in das Leben der deutschen Gesellschaft, die Möglichkeit, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie wichtig sind, die Schaffung von Bedingungen für die Kommunikation mit Gleichaltrigen und der Jugend“ – das ist eines der Hauptziele des Projekts der sozialen und humanitären Unterstützung, das seit vielen Jahren von der Deutschen Gesellschaft „Wiedergeburt“ von Shesqasghan durchgeführt wird. Koordinatorin, Organisatorin und Seele des Projekts ist seit Jahren Vera Karlowna Ron. Aktiv, optimistisch, hilfsbereit mit Rat und Tat, eine Fachfrau mit medizinischem Abschluss, teilt sie großzügig ihr Wissen, ihre gute Laune und ihre Herzenswärme mit den Begünstigten.

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Ekaterina Arakeljan übernimmt die Verantwortung für die Zukunft des Jugendclubs „Vorwärts“

Am 7. Oktober fanden im Club der deutschen Jugend „Vorwärts“ in der Stadt Almaty die Wahlen eines neuen Leiters statt. Ekaterina Arakeljan, Absolventin der Kasachisch-Deutschen Universität mit Schwerpunkt Internationale Beziehungen, gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Wladimir Justus, der nun das Amt des stellvertretenden Clubleiters innehaben wird.

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Die Deutschen in Kasachstan sind glücklich, Teil einer großen und multinationalen Familie zu sein

Die deutsche Kultur ist facettenreich und originell. Davon konnten sich die Gäste und Bewohner der Hauptstadt überzeugen, wo am vergangenen Wochenende das XI. Republikanische Festival der deutschen Kultur „Wir sind zusammen“ in grandioser Weise stattfand. Veranstalter der feierlichen Veranstaltung war die gesellschaftliche Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums des Innern und für Heimat der Bundesrepublik Deutschland in Zusammenarbeit mit der Volksversammlung Kasachstans, dem Akimat von Astana und dem Republikanischen Deutschen Theater. Dutzende von kreativen Kollektiven aus der ganzen Republik bereiteten ein umfangreiches Konzertprogramm vor und präsentierten den Gästen und Einwohnern der Hauptstadt die Besonderheiten des deutschen Tanzes und Gesangs. Das Ethno-Dorf und die Haushaltsgegenstände der Deutschen in Kasachstan erweckten großes Interesse bei den Bürgern.

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Yevgeniy Bolgert: „Es ist im Interesse des Staates, komplexe Probleme zu lösen“

Der Abgeordnete des Senats des Parlaments der Republik Kasachstan und Vorsitzender des Aufsichtsrats der gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ Yevgeniy Bolgert nahm an der republikanischen wissenschaftlich-praktischen Konferenz „Stand und Perspektiven der staatlichen Politik im Bereich der interethnischen Beziehungen“ teil, die vom Institut für angewandte ethnopolitische Studien organisiert wurde.

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Yevgeniy Bolgert: „Die neue politische Saison verspricht, sehr reichhaltig und produktiv zu werden“

Der September begann mit einem bedeutenden Ereignis – der jährlichen Ansprache des kasachischen Präsidenten Kassym-Schoomart Tokajew, die traditionell zur Eröffnung der Parlamentssitzung gehalten wird. Da die Ansprache ein wichtiges strategisches Dokument für die Zukunft ist, wird sie sowohl vom Staatsapparat als auch von der breiten Öffentlichkeit aufmerksam verfolgt.

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Der 28. August – ein trauriges Datum der Geschichte…

Die Seiten der Geschichte rascheln und nehmen die zerrissenen Blätter des Kalenders mit sich, Menschen vergehen und mit ihnen ihre Lebensgeschichten, aber es ist sehr wichtig für die jüngere Generation, ihre Geschichte zu kennen: Ohne die Vergangenheit gibt es bekanntlich keine Zukunft. In dieser Hinsicht fand in der Filiale des Begegnungszentrums im Dorf von Preobraschenka am 28. August – dem Tag des Gedenkens und der Trauer – ein Treffen von jungen Zuhörern des deutschen Sprachkreises mit Friedrich Friedrichowitch Schneider statt. Er erzählte, wie er nach Kasachstan kam und wie sie während des Krieges lebten. Aufmerksam und mit angehaltenem Atem hörten die Jugendlichen dieser schwierigen Geschichte zu.

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In Astana hat das republikanische Festival der deutschen Kultur „Wir sind zusammen“ begonnen

Wir feiern das Wochenende auf bunte Art und Weise! In Astana hat das republikanische Festival der deutschen Kultur „Wir sind zusammen“ begonnen, das von der Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ organisiert wird.

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Podcast | Kommunikation auf ein neues Level: Unsere Erfahrung mit Sprachassistenten

Heute werden wir darüber sprechen, wie Sprachassistenten zu einem festen Bestandteil unserer Organisation geworden sind, welche Vorteile sie bieten und wie sie uns in verschiedenen Bereichen helfen können.
Beginnen wir damit, was ein Sprachassistent überhaupt ist und welche Aufgaben er erfüllt. Stein Olga, unsere stellvertretende Geschäftsführerin für Projektarbeit, wird uns dies näherbringen. Die Sprachassistenten sind in der Tat eine wertvolle Ergänzung für uns in Kasachstan.
Dies war der Podcast der Deutschen aus Kasachstan. Bis zum nächsten Mal! 🎙️🇩🇪
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