Die schwere Last auf den Schultern der Kinder

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Im Vorfeld des Tages des Sieges gratulierten die Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft „Heimat“ Uralsk den Pensionären

Der Tag des Sieges ist ein Tribut der Erinnerung an diejenigen, die schon lange nicht mehr unter den Lebenden sind. An jene, die ihr Leben für unsere friedliche Zukunft gegeben haben. Der Sieg wurde nicht nur auf dem Schlachtfeld geschmiedet, auch die Menschen im Hinterland, unter denen sich viele Kinder befanden, spielten eine große Rolle bei der vernichtenden Niederlage der Faschisten. Heute sind die „Kriegskinder“ über 75 Jahre alt… In den Reihen der Gesellschaft der Deutschen „Heimat“ Uralsk gibt es heute 13 solcher „Kinder“ mit deutschen Wurzeln.

– Mir haben beschlossen, dass es richtig ist, ihnen zu diesem Datum zu gratulieren. Sie haben schwere harte Bedingungen durchlebt, haben gehungert und von Kindheit an gearbeitet, – erzählt die Koordinatorin der Sozialarbeit Svetlana Titlova.

Mit Beginn des Frühlings kann man Marija Schirokowa nur selten zuhause erwischen. Solange sie Kraft dazu hat, versucht die Rentnerin, ihre Zeit auf der Datsche zu verbringen. Das Gartenstück bedeutet frische Luft, die Kraft spendet, es ist eine Tollerei greller Farben und ein Meer an positiver Energie.

– Und außerdem sind es die natürlichen Früchte und das Gemüse ohne Chemikalien. Das ist alles ihr Eigen, hausgemacht, – erzählt Marija Wiktorowna lächelnd.

Marija Wiktorowna Ingendron wurde im Jahr 1939 in Perm geboren. An ihren Vater kann sie sich nicht erinnern, er starb nur ein Jahr nach der Geburt seiner Tochter und ließ seine Frau mit zwei Kindern in den Armen zurück. Wer weiß, wie das Schicksal der Familie ausgesehen hätte, wenn es nicht die tragischen Ereignisse des Jahres 1941 gegeben hätte. In diesem Jahr wurden sie – die Mutter und die Tochter – in das Gebiet Semipalatinsk vertrieben.

Es war eine Zeit des Hungers, es gab kaum genug Geld für die Unterkunft und für den Lebensunterhalt. Mit zehn Jahren beschloss Mascha, die Schule abzubrechen und begann zu arbeiten.

Im Jahr 1954 wurde ihnen erlaubt, in das kleine Städtchen Stalinogorsk (heute Nowomoskowsk) im Moskauer (Tulsker) Gebiet umzuziehen. Die dortigen Kohleminen waren von strategischer Bedeutung für die UdSSR, sowohl während als auch nach dem Krieg.

– Mama konnte eine Arbeit als Köchin finden, und ich als Schaffnerin in den Minen. Ich war glücklich, dass wir Arbeit hatten. Und dann hatte ich doppeltes Glück – ich habe meinen zukünftigen Ehemann getroffen, – teilt Marija Wiktorowna ihre Erinnerungen.

Das Leben brachte die jungen Schirokows in das Gebiet Saratow, auf einer Sowchose arbeitete unsere Heldin als Schweinepflegerin. Nach der Geburt zweier Kinder entschied die Familie im Jahr 1966 nach Uralsk umzuziehen.

– Wir sind Arbeitstiere, wir haben keine Arbeit gescheut – ich habe als technische Hilfskraft in der Schule und anschließend in der Milchfabrik gearbeitet, mein Mann war Traktorist im Kombinat. Wir haben wie ein Herz und eine Seele gelebt, haben uns nie beschwert, – lächelt Marija Schirokowa.

Die Glückwünsche und kleinen Präsente der Deutschen Gesellschaft „Heimat“ waren für die „Kinder des Krieges“ eine Überraschung. In jedem Haus wurden die Mitarbeiter der Gesellschaft zu Tisch eingeladen, um duftenden Tee mit Gebäck zu probieren.

– Wir sind jedem unserer Senioren dankbar. Ohne ihre Leistung, die Leistung hunderttausender Kinder wäre es an der Front noch viel schlimmer gewesen. Jeder hat seinen unschätzbaren Beitrag zum Wohl des Mutterlandes geleistet. Danke für den friedlichen Himmel von heute, – bedankte sich Svetlana Titlowa bei ihren Pensionären.

Vorbereitet von Dmitrij Schinarenko

Übersetzung: Philipp Dippl

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