Ewaldt Ruff: „Dort wo ich geboren wurde, mache ich mich nützlich“

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Эвальдт Руфф

In die fortschrittliche Kolchose „30 Jahre Kasachische SSR“ kam Ewaldt Ruff, heute Direktor des Landwirtschaftsbetriebes „REG Time“, als junger Spezialist im Jahr 1984. Er wurde persönlich von ihrem Vorsitzenden Jakow Gering, dem Organisator der landwirtschaftlichen Produktion in der kasachischen SSR und Held der sozialistischen Arbeit, eingeladen. Er arbeitete als Vorarbeiter der Traktorenbrigade, Landvermesser, Leiter des Laboratoriums WNPO „Raduga“ für Grundwasserbewässerung.

Bereits Anfang der 90er Jahre eröffnete Ewaldt Ruff im unabhängigen Kasachstan den kleinen Betrieb „Deutscher Käse“ zur Milchverarbeitung, der seit 1998 in den Landwirtschaftsbetrieb „REG Time“ zur Herstellung von Käse, Butter, Wurst und Getreideprodukten umgebaut wurde. Ewaldt Ruff wurde durch den Dank des Präsidenten Nursultan Nazarbajew anlässlich des 10. Jahrestags der Republik Kasachstan motiviert. Im Jahr 2004 belegte sein Unternehmen den ersten Platz im Bereich Milchverarbeitung.

Unter dem Kommando des Helden der sozialistischen Arbeit

In der beruflichen Laufbahn von Ewaldt Ruff gibt es eine erstaunliche Seite – er hatte das Glück, mit dem legendären Jakow Gering zusammenzuarbeiten. Noch heute wird sein Name oft im Zusammenhang mit den Leistungen der Deutschen Kasachstan genannt und ist für immer in die Geschichte des Landes eingeschrieben.

Wie E. Ruff anmerkt, kreiste und wirbelte alles auf der Kolchose unter der strengen Leitung von Jakow Gering. Er war das Vorbild eines eifrigen und fleißigen Hausherren und er wurde aufrichtig geliebt und respektiert. Jakow Gering hatte ein riesiges Lebens- und Produktionspotential, er blieb nie bei dem stehen, was er erreicht hatte, er schuf weiter und weiter… Dies ist eine wahrlich legendäre Person. Der Wusch, etwas neues zu schaffen, ließ Jakow Gering keine Minute los. All dies war es, was seinen Erfolg und den Erfolg der Kolchose „30 Jahre Kasachische SSR“ ausmachte.

Eine Brücke nach Deutschland bauen

Der Zusammenbruch der Sowjetunion und die massenhafte Auswanderung der Deutschen führten natürlich zu einem traurigen Ergebnis, Das Potential und die Komplexität der einst fortschrittlichen Kolchose konnten nicht erhalten werden, aber ein Teil davon ist auch heute noch in Betrieb.

Ewaldt Ruff ist Mitglied eines von der Bundesregierung Deutschland initiierten Förderungsprogramms für Aussiedler. Wenn er über diese Erfahrung spricht, erinnert er sich an die Partnerschaft mit der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit.

„Anfang der 90er Jahre wurde über diese Gesellschaft an den Orten, an denen die Deutschen kompakt zusammenlebten, ein Programm zu ihrer Unterstützung realisiert. Es wurden Finanzmittel zur Ausstattung von Minifabriken zur Herstellung von Fleisch-, Milch- und Backwaren bereitgestellt. So begannen in ganz Kasachstan Käsereien, Bäckereien und Wurstbetriebe zu arbeiten. Im Jahr 1992 übernahm ich in unserem Dorf Konstantinowka im Uspensker Kreis den Bau einer Käserei, in der ich auch zum Leiter ernannt worden bin. Im Rahmen dieses Programms stehe ich seit vielen Jahren in engem Kontakt mit der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit und erfülle gewissenhaft alle Bedingungen des Programms.

Am Beispiel unseres Unternehmens halte ich dieses Programm für absolut effektiv. Nachdem wir den Bau der Käserei finanziert und die Ausstattung installiert hatten, hat es sich angefühlt, als ob man uns eine Angelrute gegeben hätte, mit der wir zu „fischen“ begannen, um uns und die Bevölkerung des Dorfes zu versorgen. Und dies waren das Ziel und die Aufgabe der deutschen Bundesregierung – die Deutschen Kasachstans in den schwierigen Zeiten weitverbreiteter Arbeitslosigkeit und Nahrungsmittelkrise zu unterstützen. Natürlich wurden viele solcher Betriebe geschlossen, wurden unrentabel, einige verschwanden auf mysteriöse Weise, aber wir arbeiten seit 25 Jahren erfolgreich daran, „Deutschen Käse“ herzustellen. Wir liefern unsere Produkte in ganz Kasachstan aus, nach Astana, Semej, Ust-Kamenogorsk und Karaganda.“

Ewaldt Ruff hat seitdem das Unternehmen beträchtlich erweitert und modernisiert. Wurden früher zehn Tonnen Milch verarbeitet, liegt diese Zahl heute deutlich darüber – es werden zwanzig Arten von Milchprodukten hergestellt. Darüber hinaus gibt es Produktionsstätten zur Herstellung von Wurst, Konserven und Sonnenblumenöl. Auch gibt es einen eigenen Viehbestand an Rindern, Kamelen und eine Schweinefarm.

Das Thema Auswanderung ist für alle Deutschen Kasachstans ein sehr schwieriges. Oft verlief es tragisch – Familien brachen auseinander, berufliche Fähigkeiten erwiesen sich als nicht gefragt in ihrer historischen Heimat. Menschen, die ans Arbeiten gewöhnt waren, wurden arbeitslos.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion besuchte Ewaldt Ruff Amerika und Deutschland und es wurde ihm bewusst, dass Auswanderung ein ziemlich schwieriger Prozess ist. Und er hat für sich entschieden, dass er hier bleiben wird, wenn es in Kasachstan die Möglichkeit gibt, zu arbeiten. Und er hat dies nie bereut. Schließlich heißt es nicht umsonst in einer Volksweisheit: „Dort wo ich geboren wurde, mache ich mich nützlich“.

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