Talente aus Taras

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Taekwondo, Theater, Kreativität… und natürlich die deutsche Sprache – das sind die größten Hobbies von Alina Silujanowa aus Taras.

Die lächelnde, fröhliche und freundliche Alina lernten wir beim Finale des nationalen Wettbewerbs „Deutsch im Herzen“, welches in Astana stattfand. Sie war auch unter den Gewinnern. In der Kategorie Familie, in der sie über das Leben ihrer deportierten deutschen Vorfahren berichtete, belegte sie den dritten Platz hinter den Russen. Ich wollte wissen, warum sich dieser fröhliche Teenager plötzlich für deutsche Traditionen, Kultur und Sprache interessierte.

Wie sich herausstellte, war dies keine zufällige Entscheidung, denn Alinas Familie hatte sich auch schon früher an deutsche Bräuche gehalten, wenn auch nicht so aktiv. Der historische Kontext der Sowjetzeit diktierte seine eigenen Regeln, denn alles Deutsche wurde damals mit Misstrauen betrachtet. Daher haben die älteren Verwandten meiner Heldin nur sehr wenig kulturelles Erbe weitergegeben. Und diese Lücke wird nun von der Achtklässlerin, die sich ihrer nationalen Identität bewusst geworden ist und aktiv am Sprachunterricht, am deutschen Jugendclub usw. teilnimmt, geschlossen.

„Ich bin in Taraz geboren, und ich halte meine kleine Heimat – unsere gemütliche Stadt im Süden – für den besten Ort der Welt“, gestand Alina Silujanowa. „Meine Mutter arbeitet als Anwältin und mein Vater ist Verkaufsleiter. Beide Eltern haben deutsche Wurzeln. Die Mutter meines Vaters, Nina Stengauer, kam in jungen Jahren nach Kasachstan, als sie, wie andere Wolgadeutsche, aus ihrer Heimat entwurzelt und in ein fremdes Land gebracht wurde.“ Einige Verwandte sind nach Deutschland gezogen, zum Beispiel lebt der Bruder ihres Vaters, Gennadi, in Ratingen, Deutschland.

Alina erzählte mir auch, dass sie einen älteren Bruder hat, David. Er ist 16 Jahre alt. Er war der erste, der sich für Deutschkurse anmeldete, um in Deutschland studieren zu können. Durch sein Beispiel inspiriert, tauchte auch seine kleine Schwester in die Welt der deutschen Kultur ein.

„Ich habe als Kind sechs Jahre lang Taekwondo-Unterricht genommen, also hilft mir mein sportlicher Hintergrund, Schwierigkeiten zu überwinden und meine Ziele zu erreichen“, sagt sie. „Ich habe auch verschiedene Tänze erlernt, von Folklore bis Latin. Dank unserer wunderbaren Lehrerinnen an der Deutschen Gesellschaft in Taraz, Daria Sergeewna Damrina und Irina Aleksandrowna Gilinskaja, hat sich mir der Schatz der deutschen Sprache geöffnet. Unsere Mentoren sind mit Leib und Seele bei der Sache, so dass es uns nie langweilig wird. Im Gegenteil, jede Unterrichtsstunde ist wie ein Urlaub! Es gibt Spiele, Aufgaben, neue Übungen… Der Wissensstand, den ich von diesen großartigen Lehrern erhalten habe, ermöglichte es mir, eine Wettbewerbsarbeit vorzubereiten und zum ersten Mal die Hauptstadt zu besuchen! Ich bin so froh, dass ich an dem tollen Projekt „Deutsch im Herzen“ teilgenommen habe, bei dem mir wirklich alles gefallen hat. Ich lernte dort neue Leute kennen und nutzte die Zeit, um das Beste aus ihr zu machen.“

Ich für meinen Teil möchte betonen, dass ich auch das Glück hatte, die Fähigkeiten von Daria Damrina und Irina Gilinskaja bei demselben Wettbewerb in Astana zu sehen. In der Tat – sie sind hochkarätige Fachleute und einfach nette Menschen. Es war wirklich aufregend! Daria, die auch die Projektleitung innehatte, bewies übrigens auch organisatorisches Geschick und gefiel vielen Teilnehmern durch ihre Genauigkeit und Höflichkeit. Und als Dascha, genau wie Alina, in die deutsche Gesellschaft von Taraz eintrat, verliebte sie sich in die Sprache von Schiller und Goethe…

Meine Heldin fügt hinzu, dass der deutsche Jugendclub „Juwel“ (Leiterin Aliona Nowikowa) und der Theaterclub „Talente” ihr ebenfalls viele positive Gefühle vermitteln.

„Mein liebstes deutsches Wort ist ‚Glück‘, fasst Alina Silujanowa zusammen. „Deshalb wünsche ich allen Kasachstanern, dass sie glücklich sind und anderen Glück schenken!“

Elena Paschke

Übersetzung: Annabel Rosin

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