Viel Freude beim Sprach-Mosaik für Kinder

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Alles im Leben hat einen Anfang und jede Geschichte fängt mit etwas besonderem an. So fand Anfang Juli das Kindersprachplatz-Projekt unter dem Titel „Deutsches Mosaik“ bei der Almatiner Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ zum ersten Mal statt.

Alles begann mit einem Brief der Gesellschaftlichen Stiftung „Wiedergeburt“ über die Durchführung eines Kindersprachplatzes in den regionalen Gesellschaften. Noch nie haben wir an einem solchen Projekt teilgenommen, deshalb hatten wir keine Erfahrungen und keine Praxis. Eilig wurden die Sitzung des Büros einberufen und das Thema besprochen. Wir diskutierten heftig über unsere Chancen und mögliche Risiken, stritten bis zur Heiserkeit über die nicht einfache Covid-Situation in der Region, über den Standort, über die Organisation von Mahlzeiten, und vieles mehr. Es gab zuerst mehr Fragen als Antworten. Aber trotz allem beschlossen wir, ein Risiko einzugehen, und gaben unsere Zustimmung zum Kindersprachplatz.

Malerische Kulisse zum Sprachenlernen

Das Rad des Lebens fing an, sich zu drehen. Es wurde beschlossen, die Kinder aus deutschen Familien im Alter von 9 bis 13 Jahren zum Projekt einzuladen, die noch nie in den Aktivitäten der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ involviert waren, und so die deutsche Sprache und Kultur zu fördern und in den Kindern vor allem das Interesse an der Geschichte ihrer Familie sowie den verlorenen deutschen Traditionen zu wecken. Das sollte wiederum als Anregung dienen, nicht nur diese Kinder, sondern auch deren Eltern in die Gesellschaft einzubeziehen.

Zunächst kamen wieder Zweifel darüber auf, wie und wo wir 25 Kinder aus der deutschen Gemeinschaft finden sollten. Doch schnell zeigte sich, dass unsere Sorgen und Ängste umsonst waren. Die Information über die Suche nach Kindern in Kindersommercamps, die in sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde, tat ihre Sache: eine Gruppe von jungen Leuten kam im Nu zusammen. Dank Ewa Becher und Ihrem Kunstzentrum, das sich bereit erklärte, unser Team mit 25 Kindern für 10 Tage auf ihrem Gelände aufzunehmen, wurde auch die Standortfrage geklärt.

Mit dem Standort unseres Kindersprachplatzes hatten wir wirklich sehr viel Glück.

Die malerische Lage des Kunstzentrums passte perfekt zu unserer neuen Geschichte: Auf dem Hügel steht ein großes Haus mit Obstgarten, unten liegt eine geräumige Wiese, eingerahmt von jahrhundertealten schattigen Bäumen und einem kleinen Fluss. Das alles erweckte einen ländlich-idyllischen Eindruck. Darüber hinaus verfügte das Zentrum über genug Lehrräume, sowohl für Deutschunterricht als auch für kreative Labors. Wir hatten alle notwendige Ausstattung und schätzten insbesondere die schöne Sommerbühne.

Ein buntes Programm als Mosaik

Endlich kam der Tag, der 5.Juli 2021. Das ganze Team (eine Direktorin, eine Organisatorin, eine Methodikerin des Projekts), alle Lehrkräfte und sechs junge, aktive und talentierte Freiwillige, die mit allen notwendigen Kenntnissen und Fähigkeiten für ein Sommersprachlager ausgestatte waren, begrüßten fröhlich die Kinder.

Es war in jedem Sinne zu heiß. Fast zehn Tage lang stand die Hitze bei + 36 bis +38 Grad im Schatten! Zehn Tage lang gab es intensive vielfältige Arbeit und Aktivitäten. Jeder Tag war eine Überraschung für die Kinder, denn auf sie wartete stets ein neues Programm, ein neues Thema und eine neue Maßnahme. Alle waren neugierig und freuten sich auf den nächsten Tag, der unbedingt etwas Neues, Unbekanntes und Interessantes mit sich brachte. Geschichte und Deutsch, Volksfeste und Familientraditionen, berühmte Deutsche und deutsche Märchen, Ausflüge in die Berge und Sportstaffeln, erste medizinische Hilfe und deutsche Küche und natürlich die Abschiedsparty konnten niemanden gleichgültig lassen.

Leicht und lustig wurden viele deutsche Wörter und Ausdrücke durch schöne Lieder und Aufführungen gelernt. Es wurden deutsche Kreble und Strudel mitgebacken und natürlich auch gegessen. Eine faszinierende Busfahrt durch die deutschen Orte der Stadt Almaty, ein lustiges Puppentheater, Szenen aus der Geschichte von Katharina der Großen, scherzhafte Pantomime, die allen viel Spaß machte – all das waren schließlich Teile des Mosaiks.

Dank für die Unterstützung aus Deutschland

Der Höhepunkt war schließlich ein echtes deutsches Puzzle-Mosaik bei der Abschiedsparty. Alles, was in zehn Tagen gelernt, gesprochen, gesungen, gespielt und getanzt wurde, haben unsere 25 jungen Teilnehmer fließend demonstriert. Alle waren zufrieden und glücklich. Die Kinder, weil sie neue Freunde gefunden und neue Kenntnisse bekommen hatten, lecker gegessen und einen Teil ihrer Sommerzeit lustig und interessant verbracht hatten. Das Team, weil alle geplanten Tätigkeiten und Maßnahmen erfüllt worden waren und alles geklappt hatte. Unsere jungen Freiwilligen, unsere unschätzbaren Helfer sind auch glücklich, weil sie die ganze Zeit nützliche Aufgaben hatten und ihre Kenntnisse praktisch anwenden konnten. Die Eltern, weil sie dank ihrer Kinder in die deutsche Gesellschaft „Wiedergeburt“ einbezogen waren. Abschließend bedankten sich alle bei der Bundesrepublik Deutschland und dem BMI für das Unterstützungsprogramm für die deutsche Minderheit in Kasachstan und für ihre Sorge um unsere Kinder.

Ljudmila Nabokova

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