Dialog zur Zusammenarbeit

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Auf dem 70. Jubiläumskongress der FUEN, welcher in Bratislava stattgefunden hat, haben Delegierte von mehr als 40 Organisationen aus 32 Ländern Europas teilgenommen. Die kasachstanische Selbstorganisation wurde auf der Veranstaltung von Robert Gerlitz vorgestellt, Mitglied des Kuratoriums der GS „Vereinigung der Deutschen Kasachstans“.

Die Existenz der FUEN begann, als nach dem Zweiten Weltkrieg die Völker Europas die besondere Notwendigkeit erkannten, die Fragen der interethnischen Zusammenwirkung, der Bewahrung des kulturellen Erbes und der nationalen Identität kleiner ethnischer Gruppen zu behandeln.

Mit der Verteidigung der Interessen ihrer Mitglieder stützt sich die FUEN auf die Normen des Völkerrechts, die Positionen von Konventionen und zwischenstaatlichen Abkommen. Verschiedene Empfehlungen und Resolutionen werden erarbeitet. Es hängt von dem Status der Strukturen in der internationalen Arena hängt es ab, inwieweit Staaten ihre Stimme hören. Die Autorität der FUEN nimmt in den Augen der Weltgemeinschaft stetig zu.

Zu den bedeutendsten Errungenschaften der föderalistischen Union in der letzten Zeit gehört die Registrierung der aktuellen Zivilinitiative „Rettungsweste für nationale und sprachliche Minderheiten in der Europäischen Union“ oder „Minority SafePack“. Mit Unterstützung der FUEN wurden zur Förderung dieses Projektes mehr als 1,2 Millionen Unterschriften gesammelt. Ebenfalls wurde auf dem Kongress ein neues Online-Werkzeug vorgestellt – das Internetportal „The Minority Monitor“, mit dessen Hilfe Minderheiten Erfahrungen austauschen und die Kommunikation verbessern können.

Für die gesellschaftliche Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ ist die Mitgliedschaft in der internationalen Organisation FUEN vor allem ein Imageträger. Davon abgesehen ermöglicht es die Zusammenarbeit, Probleme zu sehen, auf die auch die Selbstorganisationen der nationalen Minderheiten in anderen Ländern stoßen, und Methoden und Formen ihrer Lösung zu finden.

So hat der Delegierte der Deutschen Kasachstan Robert Gerlitz im Treffen mit Bahne Bahnsen, dem Leiter der norddeutschen Friesen von Formen der Bewahrung der Muttersprache erfahren, was auch in unserem Land ein sehr aktuelles Thema ist:

– Ich war schon immer fasziniert von der Geschichte der altgermanischen Stämme, von denen auch der Stamm der Friesen, einer der stärksten, abstammt. Es war interessant, herauszufinden, dass die Friesen auch heute noch ihre Sprache und die kulturelle Ursprünglichkeit auf dem Territorium Deutschlands bewahren.

In den Jahren der Arbeit bei der FUEN ist Herr Bahnsen zu dem Schluss gekommen, dass, je kleiner eine Ethnie ist, desto mehr Probleme hat sie. Ebenso merkte er an, dass die Deutschen aus Kasachstan und Russland, die in ihre historische Heimat umgesiedelt sind, sich sehr gut integriert haben und einen bedeutenden Beitrag zur Wirtschaft des Landes leisten. Im Rahmen des Kongresses wurde Bahne Bahnsen zum Vizepräsidenten des FUEN gewählt. Es ist erfreulich, dass auf dem Kongress den Aspekten Sprache und Jugend besondere Aufmerksamkeit zukamen.

Insbesondere auf dem Treffen der Arbeitsgruppe der deutschen Minderheiten (AGDM) hat die Koordinatorin Renata Trischler betont, dass wenn nicht jetzt die nötige Aufmerksamkeit den Fragen der Bewahrung der Muttersprache und der Jugendarbeit gewidmet wird, dann wird es in 20 Jahren niemanden mehr geben, mit dem man noch arbeiten kann

Der Jubiläumskongress ermöglichte es den Vertretern verschiedener nationaler Minderheiten Europas, freundschaftliche Kontakte zu knüpfen, zu den Erfolgen zu gratulieren, sowie Erfahrungen auszutauschen. Nach der Präsentation der Gesellschaftlichen Stiftung „Wiedergeburt“ zeigten viele Kongressteilnehmer Interesse am Prozess der Entwicklung des Programms zur Entwicklung der deutschen Minderheit in Kasachstan, und zwar nicht nur an den Mechanismen, sondern auch an der Initiative selbst, sowie an den Spezialisten, welche die in die Diskussion des Dokumentes miteinbezogen wurden.

– Als Direktor der landesweiten „Deutschen Allgemeinen Zeitung“, war ich sehr erfreut darüber, zu sehen, das die Zeitung nicht nur in Kasachstan gelesen wird. Mit einigen Kongressteilnehmern aus Dänemark, Kroatien, Deutschland und Österreich habe ich mich über die Themen unserer neuesten Publikationen unterhalten.  Ich denke, dass das ein sehr gutes Zeichen für die Redaktion ist, – merkte Robert Gerlitz an.

Die Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen (FUEN) wurde im Jahr 1949 gegrünet und vereint mehr als 100 Organisationen aus 35 Ländern. Seit 2006 ist Loránt Vincze von der Demokratischen Union der Ungarn in Rumänien Präsident der FUEN. Innerhalb der Union findet die aktive Arbeit der Jugendorganisation „Jugend Europäischer Volksgruppen, JEV, statt.

Seit dem Jahr 1991 ist die Arbeitsgruppe der deutschen Minderheiten (AGDM) fester Bestandteil der Föderalistischen Union, der mehr als 20 Selbstorganisationen aus den Ländern Europas und der GUS angehören. Der Leiter der Arbeitsgruppe ist Bernhard Gajda, Vorsitzender des VDG, des Verbandes der deutschen soziokulturellen Gesellschaften in Polen. Seit 1995 besitzt die Organisation einen Beraterstatus Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen.

Übersetzung: Philipp Dippl

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