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Wir haben uns von Smombies zu Teilnehmern an Fragespielen und Workshops in der Schauspielkunst, der Bühnensprache und der Plastizität gewandelt.

Im Gebiet Pawlodar hat die Kreativwerkstatt „Theaterbühne“ im Rahmen des einzigartigen Sprach- und Netzwerkforums „Auf den Spuren der russlanddeutschen Kulturgeschichte“ seine Arbeit abgeschlossen. Das Sommersprachlager für Kinder ethnischer Deutscher, zu welchem es nichts Vergleichbares in ganz Kasachstan gibt, wirkte sowohl im Gebietszentrum selbst (auf Basis der lokalen geisteswissenschaftlichen und pädagogischen Hochschule), – als auch in anderen Regionen: In Ekibastuz, Aksu, Nowotschernojarka, Olgino, Rozowka und Lugansk. Insgesamt besuchten 113 Personen das Lager.

Die Freizeit in dem Netzwerkforum, welches im Gebiet Pawlodar seit Beginn der 2000er Jahre existiert, wurde auf eine Art und Weise organisiert, dass Erholung und Sprachpraxis, sowie das Studium der nationalen Traditionen, der Kultur und der Geschichte der ethnischen Deutschen vereint wurden. Darüber hinaus eigneten sich die Jungs und Mädels in der Stadt Aksu auch noch schauspielerische Fähigkeiten an. Kurz gesagt, es waren nützliche Ferien – was kann es besseres geben?…

– Ich muss zugeben: das Sprachlager hat eine Unmenge an unvergesslichen Eindrücken, ein Meer an positiver Stimmung, unschätzbares Wissen und Energie hinterlassen, – erzählt mit großer Freude Larisa Nagornaja, Regisseurin und Leiterin der Theaterwerkstatt „Bunt“ Aksu in der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Pawlodar. – Während der Unterrichtsstunden in unserer Kreativwerkstatt haben die Kinder gemalt, dargestellt, geträumt und sich neues Wissen erworben. Und alles hat mit einem Besuch bei der königlichen Melpomene, der griechischen Muse der Tragödie, begonnen.

Man muss anmerken, dass einst viele berühmte Schauspieler und Schriftsteller, darunter Johann Reinhold von Lenz und Johann Wolfgang von Goethe, eine besondere Leidenschaft für sie hatten. Anschließend haben die jungen Linguisten und Schauspieler in spielerischer und in Wettbewerbsform die Theateretikette und das ABC des Theaters kennengelernt. Ihre ersten Schritte beim Erstellen von Bühnenbildern, zum Beispiel ungewöhnliche Arten von Podien, erwiesen sich als sehr interessant und überraschend kreativ.

Ebenfalls sammelten die Jungs und Mädels Erfahrung in den Fertigkeiten der Improvisation, der Pantomime und des Tanzes. Die kecken Jungs und Mädels haben schließlich eine Improvisation des Märchens „Schtschi“ aufgeführt und waren allesamt Feuer und Flamme für die Idee, so schnell wie möglich eine neue Theateraufführung im Genre des Fantasy zur Erzählung „Der ganze Sommer an einem Tag“ von Ray Bradbury in Angriff zu nehmen. Die wichtigsten Helden des Werks sind Kinder – die Bewohner des Planeten Venus. Sie werden gequält von dem Neid und der Grausamkeit derer, die in irgendetwas besser sind als sie. Die wichtigste Botschaft der Aufführung ist, freundlich zu sein und sich nicht von schlechter Laune mitreißen zu lassen.

– Die Workshops und Trainings waren ein großer Erfolg, insbesondere diejenigen, in denen die Fähigkeit gefordert war, zu zweit, in einer Minigruppe oder in einer Gruppe zu interagieren, – merkt Larisa Nagornaja an und erläutert: – Genauso wie beim Unterricht in Plastizität, der Gehen, Laufen in verschiedenen Situationen, Übungen zur Entwicklung der Kontrolle von Muskelspannung und -entspannung, zur Orientierung im Raum und zur Koordination von Bewegungen umfasste – denn der Schauspieler muss sich auf der Bühne frei fühlen und den Körper perfekt beherrschen. Ebenso meisterten unsere Genies Methodiken zum szenischen Fallen und zum Fallen von einem Stuhl.

Als nicht weniger „cool“ erwiesen sich die Psychogymnastik und die Schminktechniken in der Praxis. Durch das Experimentieren mit verschiedenen Farben und Methoden schafften es die Teilnehmer des Forums, sich ohne größere Schwierigkeiten in wunderbare, fabelhafte Gestalten zu verwandeln.

– Der Zyklus unserer Übungen wurde auch mit dem Ziel entwickelt, innere Ängste und Blockaden abzubauen; Vertrautheit mit dem Bühnenraum und den Wegen seiner Erschaffung zu entwickeln; die Fähigkeiten der Gebärdensprache, der Mimik, des Körpers für eine effektive Kommunikation und der Vermittlung erlebter Emotionen zu entwickeln; Aufmerksamkeit und Logik im Handlungsverlauf zu erregen, – listet die Regisseurin und Leiterin der Theaterwerkstatt „Bunt“ Aksu auf. – Besondere Neugier entwickelten die Jungs und Mädels bei der Arbeit mit den Texten. Und das ist nicht verwunderlich – die Rede der Schauspieler im Stück steht an erster Stelle. Und das korrekte Lesen und die Verwendung von Stilmerkmalen in der individuellen Sprache ermöglicht es den Künstlern, sich auf der Bühne sicherer zu fühlen.

Eine so ernste Herangehensweise beirrte übrigens keines der Kinder. Ganz im Gegenteil, die jungen Schauspieler fühlten sich mit jedem Tag mehr wie echte Profis.

Marina Angaldt

Übersetzung: Philipp Dippl

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Slang der deutschen Jugend:

Smombie = Smartphonezombie

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