Wo versteckt der Osterhase seine Ostereier?

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Diese Frage interessiert jeden, vor allem aber die deutschen Kinder am Vorabend des wichtigsten christlichen Feiertags.

Osterbrot, Osterlamm, Osterhase… Und wenn bei den ersten beiden – Osterbrot und Osterlamm – traditionelle Gerichte zum Fingerlecken – alles ziemlich verständlich erscheint, dann ist beim letzten Langohr nicht alles so einfach. Der Osterhase: sein Charakter nicht ganz nordisch, aber durchaus gereift. Listig und erfüllt tadellos seine Osterpflichten – er versteckt die Ostereier perfekt. Unter den Büschen und Bäumen, im grünen Gras, hinter den Kieselsteinen. Wir sprechen ausschließlich von bunt bemalten Hühnereiern.

Kurze Info: In Deutschland bringt ab Mitte des 17. Jahrhunderts ein Hase Eier zu Ostern. Sowas in der Art. Was das produktive pelzige Tier vorher tat, ist nicht klar, aber er entwickelte um 1662 ein Verlangen danach, bunte Eier zu legen. Aus dieser Zeit stammt die erste schriftliche Erwähnung einer solch ungewöhnlichen Tradition. Übrigens ist bekannt, dass auch andere Waldbewohner, und nicht nur, den Hasen bei dieser harten Arbeit solidarisch unterstützt haben. So lieferte beispielsweise in Westfalen regelmäßig der Fuchs bis zum Ostersonntag Eier, in Thüringen der Storch, in der Schweiz der Kuckuck und in Tschechien der Hahn. Aber unsere lieben Hängeohren schoben alle Konkurrenten ruhig beiseite. Heute legt auch der Osterhase in Deutschland Schokoladeneier. Übrigens ein sehr profitables Geschäft.

So begann jeder Ostersonntag für deutsche Kinder mit der Suche nach bunt bemalten Hühnereiern. Diese Aktivität gefiel den Kindern, denn es galt als großes Glück, die vom Hasen versteckten Eier zu finden. Außerdem lagen oft verschiedene Süßigkeiten neben dem Schatz: Osterhase, Brioches, Osterkuchen, Gugelhupf…

— In diesem Jahr fand unsere Osterfeier in einem ungewöhnlichen Format in Form einer spannenden Reise durch die Stationen statt, wo Quest-Quizze, Flashmobs, alle Arten von unterhaltsamen, lehrreichen und intellektuellen Wettbewerben stattfanden. Die Besonderheit dieser Veranstaltung liegt darin, dass es keiner langen Vorbereitung seitens der Teilnehmer bedurfte. An den Stationen lernten die Kinder Neues, wetteiferten um das Gelernte, bastelten Osterschmuck, erinnerten sich an alte deutsche Lieder, errieten Ostersymbole und Rezepte. Die Gruppen waren unterschiedlich alt – was eine Menge Spaß bereitete. Allen hat es gefallen“, sagt Olga Litnevskaya, stellvertretende Vorsitzende der regionalen Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ in Pawlodar. — Hervorheben möchte ich die tadellose Arbeit der Gastgeber der Veranstaltung: Deutschlehrerin Natalia Kolotova und Kursteilnehmer Viktor Shu. Vielen ist er aus dem literarisch-musikalischen Verein bekannt, wo er vortrefflich ein Werk auf Deutsch vorgetragen hatte. Das Osterfest bewies sich nicht nur als tadelloser Gästemagnet, sondern auch als wunderbarer Entertainer. Gegen Ende der Feier wurden Groß und Klein mit leckerem Ostergebäck und traditionellen deutschen Keksen in Form von Hasen, Hühnern und Engeln verwöhnt.

Wie Olga Litnevskaya hervorhebt, tragen solche Veranstaltungen zur Vereinigung der Generationen und einem starken Gemeinschaftsgefühl bei.

— Dieses Fest ist mit der Legende der Christusauferstehung verbunden. Für die Christen ist Ostern das wichtigste Fest. Es erinnert an den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus, — kommentiert Natalya Kolotowa, Deutschlehrerin, Kuratorin und Methodologin für Kinderkreise bei der RG „Wiedergeburt“.— Das Fest beginnt mit dem Gründonnerstag. Am nächsten Tag, Karfreitag wurde Christus gekreuzigt. An diesem Tag gibt es keine Feste in Deutschland. Die Diskotheken sind geschlossen und die Glocken in den Kirchen läuten nicht. In der Osternacht vom Samstag auf den Sonntag feiern die Christen die Auferstehung von Jesus. Im Christentum ist die Auferstehung das größte göttliche Wunder.

Das teilte Lidia Kamkowa, Leiterin der Außenstelle des Deutschen Begegnungszentrums im Dorf Scheleschinka aus der Region Pawlodar bereiten sich in ihrer Filiale immer gründlich auf Ostern vor.

– „Ich arbeite seit dem sechsten Jahr als Leiterin des Zentrums und stelle jedes Jahr fest, dass Ostern der beliebteste Feiertag für Erwachsene und Kinder ist“, sagt Lidia Kamkova. – Absolut alle unsere Kreise haben diesen wunderbaren christlichen Feiertag gefeiert: sowohl im Dorf Mikhailovka als auch im Dorf Baschmatschnoe, und Schelesinka. Unsere Gastgeber der Veranstaltung waren die Deutschlehrerin Asel Manabayeva und Katya Toroptschanina, eine Aktivistin des Zentrums und Mitglied des Sprachzirkels. Asel Dyusenovna erzählte alte Ostergeschichten, dann veranstalteten sie Wettbewerbe und Spiele. Viele Leute versammelten sich zu diesem Fest – ungefähr dreißig Leute. Der Kreis Deutsche Küche präsentierte eine Ausstellung mit deutschen nationalen Ostergerichten: Brötchen, Kuchen, Kekse usw. Es gab auch eine Ausstellung mit Kunsthandwerk unserer Handwerkerin und Näherin Lyubov Jarkowa. Sie erfindet ständig etwas, dekoriert – sie hat einfach goldene Hände. Die Kinder freuten sich über eine Menge Süßigkeiten… Unser Aktivist Viktor Borgardt erinnerte sich, wie Ostern in seiner Kindheit gefeiert wurde: Seine Eltern bauten Weizen an, den sie in einem Schuppen lagerten. Dann wurden zu Ostern bunte Eier auf den Weizen gelegt. Sie brachten einen lebenden Hasen ins Haus und erzählten den Kindern, dass der Hase ihnen Geschenke brachte. Mann sollte hierbei erwähnen, dass sogar Kinder der hiesigen Nationalität begannen, sich in unseren Clubs anzumelden. Ich möchte also darauf hinweisen, dass Tleugabyl Ayazhan und Aruzhan sowie Tastambekov Aset uns an den Feiertagen hervorragende Gedichte auf Deutsch vorgetragen haben.

Im Dorf Olgino, Bezirk Uspenski, Region Pawlodar, bastelten die Kinder, bemalten Eier zu deutschen Liedern und erzählten sich gegenseitig von Ostertraditionen, einschließlich des langohrigen Vierbeiners. Laut Vilimina Gertsen, einer Deutschlehrerin der RG „Wiedergeburt“ im Dorf Olgino, führten an einem dieser Tage auch Schulkinder ein Theaterstück zum Thema Ostern vor.

— Wir begannen unsere Veranstaltung mit der Geschichte des alten christlichen Feiertags. Dann haben wir natürlich über den Osterhasen gesprochen“, erklärt Ulyana Konkina, Leiterin des Bastelkreises bei der Außenstelle des Deutschen Begegnungszentrums im Dorf Uspenka. – Sie haben verschiedene Spiele gespielt, Rätsel über Hasen, Frühling und Blumen erraten und sangen Kinderlieder auf Deutsch. Und am Ende der Ferien gab es eine Teerunde mit Ostersüßigkeiten direkt vom Osterhasen.

Der Osterhase mit einem Haufen bunter Eier ging auch am Dorf Nowotschernojarka und Michurino nicht vorbei. Der Schlappohr versteckte seine Gaben an abgelegenen Orten, fern von den Kindern. Aber bereits am Sonntagmorgen in der Stadt Aksu begann die Kleinen mit der Suche nach den versteckten Eiern.

– „Ostern ist der zweitwichtigste deutsche Feiertag, alle Generationen haben daran teilgenommen: Sonntagsschulkinder, Jugendliche, Kursteilnehmer und natürlich unsere hochgeachteten Senioren“, erklärt Alena Starodubtseva, Leiterin des Begegnungszentrums in der Stadt Aksu der Region Pawlodar, Deutschlehrerin. — Am Vorabend von Ostern trafen sich die Mitglieder des Seniorenklubs zu einer Tasse Tee, um über Osterbräuche zu sprechen, eigene Kindheitserinnerungen, kulinarische Rezepte ihrer Mütter, Großmütter und Urgroßmütter zu teilen. Außerdem fand ein Osterbackwettbewerb statt, und die warme, freundliche Atmosphäre beim Teetrinken trug zu einem angenehmen Gespräch bei. Am Sonntag fand die Osterfeier im Begegnungszentrum statt. Die Jugend des Theaterstudios „Bunt“ bereitete eine interessante Aufführung vor, in der sie über Ostersymbole erzählten. Wunderbare Wettkämpfe und Spiele wurden veranstaltet.

Genauso fröhlich wurde im Deutschen Begegnungszentrum des Dorfs Rosowka gefeiert. Laut Natalya Kolesnik, einer Lehrerin und Leiterin dieses Zentrums, mochten Kinder und Erwachsene das Osterfest sehr: Interessante Spiele und Wettbewerbe schufen bei allen Teilnehmern gute Laune und bereiteten viel Freude, und das Quiz half, sich an die Ostersymbole zu erinnern. An der Feier nahmen Weimer Alexander, Polukhina Alvina und Aniskina Olga teil.

Wir haben Ostern zwei Tage lang gefeiert. Der erste Tag verbrachten wir mit Jugendlichen und Kindern. So hatten wir am 17. April einen Workshop und eine festliche Veranstaltung Ostern, an der Aktivisten des Bastelkreises und des Diskussionskreises. Die Jugendlichen haben mit großem Interesse Osterhasen gebastelt, festliche Körbe mit fröhlichen Symbolen dekoriert, Ostereier bemalt und sich lustige Namen für ihr Handwerk ausgedacht, sagt Yuliya Merk, Leiterin des Bastelkreises in Ekibastuz. – Nach dem Workshop wurde die Veranstaltung mit einem kleinen Konzertprogramm fortgesetzt: Gedichte und festliche Lieder. Den zweiten Tag feierten wir gemeinsam mit dem Seniorenclub. Die Clubmitglieder brachten viele selbstgebackene Osterkuchen mit. So lecker und interessant!

Marina Angaldt

Übersetzung: Manuel Gross

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