Nationales Dorf in Orenburg: Unterricht in Geschichte und Kultur

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Im vergangenen Monat wurde die Stadt Orenburg zum Mittelpunkt eines einzigartigen internationalen Projekts namens „Nationales Dorf“, das den Teilnehmern das reiche kulturelle und historische Erbe der verschiedenen in der Region lebenden Völker näher bringen soll.

Im Rahmen des Projekts wurden sechs Dörfer in der Umgebung von Orenburg besucht. Besonderes Augenmerk wurde auf die Orte gelegt, an denen die mennonitischen Deutschen, deren Erbe eine wichtige Rolle in der Geschichte der Region spielt, ihren festen Wohnsitz haben. Die Teilnehmer hatten die einmalige Gelegenheit, die Geschichte und Kultur ethnischer Minderheiten durch den Besuch verschiedener Museen und Ausstellungen, die ihren Traditionen und Bräuchen gewidmet sind, kennen zu lernen.

Einer der wichtigsten Punkte war die Erkenntnis, wie wichtig es ist, das eigene historische Erbe zu kennen und zu bewahren. Zahlreiche Exkursionen zu lokalen Museen und Denkmälern vermittelten ein tieferes Verständnis dafür, wie diese kulturellen Werte im Laufe der Jahrhunderte geformt und entwickelt wurden.

Der organisatorische Teil des Projekts verdient besondere Aufmerksamkeit. Jedes Detail wurde durchdacht und mit einem Höchstmaß an Professionalität umgesetzt, was einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltungen und einen angenehmen Aufenthalt der Teilnehmer sicherstellte. Orenburg wurde nicht nur zu einer Plattform für das Studium der Geschichte, sondern auch zu einer gastfreundlichen Stadt, die mit ihrer Authentizität und Einzigartigkeit Menschen aus der ganzen Welt anzieht.

Das internationale Projekt „Nationales Dorf“ in Orenburg wurde zu einem anschaulichen Beispiel dafür, wie man durch das Lernen über die Vergangenheit die Gegenwart besser verstehen und eine Zukunft aufbauen kann, die auf Respekt und Toleranz für kulturelle Unterschiede beruht. Die Projektteilnehmer kehrten mit tiefen Eindrücken und neuem Wissen nach Hause zurück, bereit, ihre Entdeckungen mit anderen zu teilen.

Roman Gebel:
„Die Kultur, die Traditionen, die Geschichte und die Sprache der Deutschen in Russland unterscheiden sich nicht sehr von den Deutschen in Kasachstan. Für mich als Jugendkoordinator hat die Teilnahme an diesem Projekt neue Formate für die Organisation von Veranstaltungen für junge Menschen eröffnet. Im Deutschunterricht habe ich interessante Formen des Sprachenlernens kennengelernt, die in die Vereinsarbeit integriert werden können. Das Kennenlernen von Vertretern der russlanddeutschen Jugend wird dazu beitragen, die Jugendarbeit zwischen den beiden Ländern zu etablieren.“

Daria Miller:
„Ein so reichhaltiges Programm habe ich noch nicht erlebt. Am meisten hat mir der lebhafte Dialog mit den Einwohnern der Dörfer gefallen, in denen wir waren. Es ist etwas Besonderes, Geschichten aus der Vergangenheit von Menschen zu hören, die alle Härten der Deportation durchlebt haben und die große gemeinsame Anstrengungen unternommen haben, um in dem neuen Land, in das sie verbannt wurden, zu überleben. Im Laufe der Woche besuchten wir mehrere Museen. Zu den Exponaten gehörten Haushaltsgeräte, Musikinstrumente, Kleidung von Russlanddeutschen usw. Die Organisatoren achteten sehr auf die Details, kümmerten sich um jeden Teilnehmer und hörten ihm zu. Dank des Projekts lernte ich mehr über die Geschichte meines Volkes und, was am wichtigsten ist, ich begann, mich als ethnische Deutsche zu fühlen und meinen Vorfahren näher zu sein. Am Ende des Projekts fühlte ich mich als Teil der Geschichte, die ich bewahren und meinen Kindern weiter erzählen möchte, damit die Traditionen der Russlanddeutschen von Generation zu Generation weitergegeben werden.“

Inga Jurgelaitine

Übersetzung: Annabel Rosin

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