Der Weg nach Bethlehem

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Draußen malt der Frost silberne Muster ans Fenster, und in der Luft schwebt die Vorahnung eines nahenden Wunders – eine märchenhafte Reise zum Stern von Bethlehem beginnt.

In dieser zauberhaften Zeit, wenn „der Winter im weißen Mantel vor der Tür steht“, füllen sich die Herzen der Menschen mit der erwartungsvollen Freude auf Weihnachten. Die stille, geheimnisvolle Zeit des Advents ist gekommen – eine Periode leiser Freude und hoffnungsvoller Erwartung. Christen auf der ganzen Welt bereiten sich auf das Wunder vor und gleichen Pilgern, die dem langersehnten Zuhause entgegengehen. Jede Adventswoche ist ein kleiner Schritt – zur Verwandlung des Hauses und zur Verwandlung der eigenen Seele. Doch denken wir daran: Die wahre Schönheit von Weihnachten liegt in Einfachheit und Aufrichtigkeit.

„Im Kreis Lustige Flecken fand eine Stunde statt, die dem Advent gewidmet war. Wie die Seiten eines alten Buches eröffneten sich den Kindern die Geheimnisse der weihnachtlichen Traditionen. Sie lernten den Adventskranz kennen – ein Symbol des ewigen Lebens und des Lichts. Die grünen Tannenzweige, wie eine Umarmung der Erde selbst, stehen für das Leben, und die Kerzen, kleine Sterne gleich, verkünden das Licht, das mit der Geburt Christi in die Welt kommt“, erzählt Swetlana Malwenowa, Leiterin des Kreises im Dorf Korneewka bei der Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ in Nordkasachstan.

Die erste Kerze flammt auf wie ein leises Flüstern der Hoffnung, die zweite – wie standhafte Zuversicht, die dritte – wie fröhliches Lachen, und die vierte Kerze brennt wie sanfter Frieden und erinnert an jenen Frieden, den das Jesuskind gebracht hat.

„Als die Kinder mit dem Basteln der Kerzendekoration begannen, geschahen wahre Wunder: Ihre Hände, wie die Pinsel der Künstler, erschufen Anmut und Schönheit. Das Wachs nahm jede Form an, und die Dekorelemente funkelten im warmen Lampenlicht“, berichtet die Leiterin weiter. „Jeder Kerzenhalter wurde zu einem kleinen Kunstwerk – einzigartig und unverwechselbar. In ihnen spürte man Liebe, Hoffnung und das Warten auf das Wunder von Weihnachten, das schon bald an unsere Türen klopft.“

Doch vergessen wir nicht: Das Wichtigste ist nicht der äußere Schmuck, sondern der innere Zustand des Herzens. Versuchen wir, mehr Zeit im Gebet, beim Lesen geistlicher Literatur und im Beisammensein mit unseren Lieben zu verbringen. Tut Gutes, helft den Bedürftigen und denkt an die Menschen, die an diesem lichten Fest allein sind.

Und dann, wenn „weiße Schneeflocken seit dem Morgen tanzen“, werden wir Weihnachten mit reinem Herzen und Freude in der Seele begrüßen. Denn Advent ist nicht nur eine Zeit des Wartens – es ist eine Zeit der Verwandlung. Eine Zeit, in der wir besser, gütiger und barmherziger werden können.

Marina Angaldt

Übersetzung: Anton Genza

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