Ach Mensch, Straßen! Existenzieller Staub und metaphysischer Nebel

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In Kökschetau wandte man sich Nietzsche und Zarathustra zu. Das Stück mit dem tiefsinnigen Titel „Der Weg“ brachte die Zuschauer dazu, in sich zu gehen und über den ewigen Sinn des Lebens nachzudenken.

Der Staub der dornigen philosophischen Wege schien nicht nur in den Kostümen der Schauspieler, sondern auch in den Seelen der Zuschauer zu liegen und zwang sie, in den Labyrinthen ihres eigenen Bewusstseins nach Antworten zu suchen. Jeder Dialog, jede Inszenierung ist ein Schritt auf dem Weg der Selbstentdeckung, auf dem sich Schmerz und Hoffnung zu einem komplexen Muster der menschlichen Existenz verflechten.

Laut Nikita Bolgaru, dem Koordinator der Jugendarbeit der Akmola-Regionalgesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ von Kökschetuau (er spielte eine der Hauptrollen in der Inszenierung), ist die Aufführung eine Art philosophische Abhandlung, gekleidet in eine theatralische Form. Es regt uns zum Nachdenken darüber an, wohin wir gehen, warum wir leben und was wir zurücklassen werden.

„Es ist ein Stück über das Wesen des Menschen, seine Bestrebungen und seine ewige Suche nach sich selbst.

Durch eine dramatische Erzählung werden die Schlüsselthemen der menschlichen Existenz enthüllt: Neugierde, der Wunsch nach Entwicklung und das Bedürfnis nach Gemeinschaft“, so Nikita Bolgru. „Philosophische Ideen bilden die Grundlage für die Reflexion: Das Stück enthält Zitate aus Immanuel Kant und Friedrich Nietzsches „Also sprach Zarathustra“. Diese Gedanken dienen als Stütze für eine tiefgreifende Erkundung des Wesens des Menschen, seines inneren Kampfes und seiner Fortbewegung.“

„Der Weg“ ist nicht nur eine Theaterproduktion, sondern eine Reise. Eine Reise, auf der jeder Zuschauer zum Pilger auf der Suche nach seinem eigenen Sinn wird. Das Stück hält dem Publikum einen Spiegel vor, in dem sich nicht nur Tugenden, sondern auch Ängste, Zweifel und innere Widersprüche spiegeln. Und vielleicht finden die Künstler und das Publikum gerade in dieser Reflexion Antworten auf die Fragen, die sie quälen.

„Der Weg“ ist ein Weckruf. Ein Aufwachen aus der Routine, aus dem sinnlosen Konsum, aus einer oberflächlichen Lebenseinstellung. Es ist ein Aufruf, einen Moment innezuhalten, sich umzuschauen und darüber nachzudenken, wo wir wirklich hinwollen.

Marina Angaldt

Übersetzung: Anton Genza

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