Georgij Prokop


„Die Rolle eines Führers besteht darin, an die Menschen zu denken, welche bei einem arbeiten. Davon wie sie leben, hängt alles ab“.

Astana liegt 70 Kilometer näher als Karaganda. Und die Bewohner des weit vom Gebietszentrum entfernt gelegenen Dorfs Schachtjor im Kreis Nurinsk fahren zum einkaufen in die Hauptstadt: in praktisch jedem Hof steht ein Auto. Hier lebt man wohlhabend. Und das Dorf wetteifert mit jedem beliebigen Kreiszentrum um die Vernunft der Struktur. Die Straßen sind asphaltiert und beleuchtet, die Häuser akkurat, in ihnen gibt es heißes und kaltes Wasser, Bäder, so wie in der Stadt. Statt unansehnliche Zäune gibt es schmiedeeiserne Gitter. Überall herrscht Ordnung, auf welche die Menschen, die hier leben, achten.

Im vergangenen Jahr feierte das Dörfchen mit dem Getreideanbau sein 60 Jähriges Jubiläum. Die Bewohner schätzen das Leben dort für die Stabilität, für den Wohlstand und die Perspektiven. Dank dieser Würdigungen der Einheimischen müht sich der Begründer und Direktor der TOO „Schachtjorskoje“ Georgij Georgiewitsch Prokop, der Stolz der deutschen Ethnie, edler Generalpionier, wie ihn die Einheimischen nennen, ausgezeichneter Manager und hoch verehrter Mensch. Im April 2016 wurde Georgij Georgiewitsch zum Deputierten der Gebietsverwaltung des Gebietes Karaganda gewählt.

Eine organisatorische Ader, geschickte Kalkulation, Unterwerfung unter die Ordnung, eine kreative Natur machten zu seiner Zeit aus dem diplomatischen Ingenieur einen unbestreitbaren Führer unter den Dorfgenossen. In Schartjor übergaben ihm die Bauern selbst, der nicht ein einziges Mal zum Direktor der Sowchose gewählt wurde, zur vertraulichen Verwaltung das Land und das Eigentum mit dem Recht zum Rückkauf der eigenen Anteile. Das war im Jahr 1997. Zu Prokop kamen Neulandgewinner und die Dorfältesten und von genau 367 Höfen fragten sie: „Du wirst nicht nach Deutschland gehen?“, „Nein, ich werde höchstens zum Besuch hinfahren“, antwortete Prokop offenherzig. „Dann nimm den Anteil“, lächelten die Unterhändler.

– Und ich war 1994 in Deutschland, zum Studium an der Hochschule für Management. Ich habe es geschafft, mich umzuschauen, alles genau zu betrachten. Ich mag die Geselligkeit, die Natur, ich habe viele Freunde. Aber dort bin ich auf eine Verschlossenheit gestoßen, man muss erst noch lernen, damit zu leben, – erzählte mir Georgij Georgiewitsch vor ein paar Jahren. – Also, auf die Frage des Dorfgenossen, habe ich mich nicht verstellt.

Mit Unterstützung der Landsmänner verhinderte G. Prokop die Zerschlagung des Betriebes. Der Betrieb blieb übrig, er richtete sich mit der Beharrlichkeit eines genesenden Menschen auf und schritt nach vorne. In der Entwicklung der Produktion und als Beitrag zur sozialen Atmosphäre gibt es nichts Vergleichbares zur TOO „Schachtjorskoe“.

– Die Ursprünge des Staates nehmen ihren Anfang im Dorf. Aber es gibt einen enormen Abzug in die Stadt, in komfortable Verhältnisse, – reflektiert Georgij Georgiewitsch. – Der Führer, der an das Schicksal des dörflichen Betriebes denkt, ist verpflichtet, Anstrengungen aufzubringen und das Volk näher an die städtischen Lebensverhältnisse heranzubringen.Natürlich, städtischen Wohlstand kann man der Jugend nicht bringen, aber eine erreichbare Lösung gibt es: sozial verantwortliches Business.

Und im Blickfeld behält er genau die Dorfbewohner. Die TOO „Schachtjorskoje“ ist sozial orientiert. Und aus diesem Grunde im Blick der Republik. Und sie tut viel. Zum Beispiel wurde für die Propagierung eines gesunden Lebensstils und private Sportübungen zuerst ein Hockeyfeld mit warmen Umkleidekabinen gebaut. Vor drei Jahren hat die TOO mit dem Akimat ein Memorandum über den Bau eines Sport- und Gesundheitskomplexes unterzeichnet. Zum Bau wurden 100 Millionen Tenge von veranschlagten 268 Millionen bezuschusst. Die Finanzierung soll bis 2017 abgeschlossen sein. In dem Sport- und Gesundheitskomplex sollen eine große Turnhalle für Mannschaftssport, Säle für Kampfsportarten und Boxen entstehen.

Aber mich hat das Schwimmbad begeistert. Das hat er vor kurzem aus eigener Kraft gebaut. Und nicht irgend eins, sondern nach olympischen Richtlinien, vier Bahnen mit 8 Metern Breite und 25 Metern Länge, mit Trainingsraum, Umkleiden und Duschen. Es werden schon Möbel angeschafft, in das Becken wird Wasser eingelassen. Das Wasser wird gereinigt und geheizt, zwei Mal im Jahr ausgewechselt. Ein großartiges Ergebnis – am Vorabend des neuen Jahres.

– Das Schwimmbad wurde für die Arbeiter der TOO gebaut, es wird auf meine Rechnung betrieben, – erzählt Georgij Georgiewitsch. – Wir fangen alle an, Sport zu treiben, wir bringen den Kindern bei, zu schwimmen. Eine wichtige Aufgabe, die erledigt werden muss.

Für Sportler ist das Training kostenlos. Für die Arbeiter gibt es große Rabatte. Für die Übrigen, damit sie die Verantwortung spüren, kommt ein Teil der Gebühren aus der eigenen Tasche, der andere Teil kommt vom Betrieb. Im Dorf wartet man auf einen Schwimmlehrer und einen Trainer für Krankengymnastik für die Arbeiter der TOO. Es wurden Stellenanzeigen aufgegeben. Die Unterkunft wird bereitgestellt. In einem Zweifamilienhaus ist eine Hälfte für den Schwimmlehrer und eine für einen jungen Ökonomen.

Ein modernes Landwirtschaftsunternehmen schließt nicht nur ein eigenes Kulturzentrum mit ein, sondern trägt auch die Kosten für die Wasserzufuhr ins Haus, bezahlt die Hälfte der Verpflegungskosten der Feldarbeiter, bietet Vergünstigungen für die Mediziner und Lehrer. Den Rentnern wird vergünstigt Essen und Futter für das Vieh geliefert. Die örtliche Schule wird bei Renovierungen und Veranstaltungen finanziell unterstützt. Jungen Menschen wird zinsfreier Kredit für den Hauskauf gewährt und 150.000 Tenge für die Hochzeit. Und für jedes neu geborene Kind gibt der Betrieb 100.000 Tenge. Für Facharbeiter werden Häuser gebaut. Vor drei Jahren wurden aus der Landwirtschaftshochschule zwei Ingenieure eingeladen. Sie haben beide Familie. Ihnen wurde eine Million Tenge Umzugskosten und ein neues Bungalow überreicht. Die neuen Siedler haben bereits Kinder. Sie haben nicht vor, wegzugehen. Gregorij Prokop arbeitet seit 1986 als erster Leiter. Und bei ihm war nicht ein einziges Jahr unrentabel. Sich um das Dorf kümmern, der sozialen Stimmung Aufmerksamkeit schenken, gesponserte Hilfe ablehnen und Wohltätigkeitsleistungen für die Moschee, die Kirche, für die Kindern, für die Kindertuberkulosisstation Karaganda – das ist Normalität für die TOO. Sie gewährleistet Einnahmen. Und das ist der Verdienst von Spezialisten, Arbeitern, Angestellten, die sich um die jährlich nachwachsende Ernte kümmern. Genau für diesen positiven Unterschied zwischen den sich summierenden Einnahmen und den Kosten für die Herstellung sorgt die Modernisierung von Technik und Technologie in „Schachtjorskoje“.

– Man darf nicht auf der Stelle stehenbleiben. Wir, ein Getreide- und erstklassischer Samenzuchtbetrieb, wollen in drei Jahren ein Zuchtbetrieb für Kartoffelsamen werden, – plant Georgij Georgiewitsch. – Wir müssen die Produktion der Lebensmittel erhöhen. Die Zunahme kommt duch die Verwendung neuer Technologie. Wir bauen den bewässerten Ackerbau aus, der vom Staat bezuschusst wird. Die Erträge sind hier um ein Vielfaches höher, als im Trockenfeldbau.

Wenn die Arbeiter kein gutes Leben haben, dann gibt es auch keine Erträge, ist sich Georgij Georgiewitsch sicher. Alles hängt zusammen, man darf das eine nicht vom anderen trennen. Wenn du dich um die Menschen kümmerst, kannst du dich auf sie verlassen. Alles andere folgt dem zweiten Plan. Man muss alle Voraussetzungen für das Leben schaffen. Das erlaubt es, die Produktion zu steigern und Mittel für den Menschen nützliche Projekte zu finden.

Natalia Ryschkowa


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