2011: WIR SIND ZUSAMMEN – KARAGANDA Zurück Im November 2011 fand in Karaganda eine großangelegte Veranstaltung statt: das 6. landesweite Festival der deutschen Kultur. Mehr als 300 Menschen – Mitglieder der deutschen Gesellschaften aus ganz Kasachstan – besuchten das Festival, welches vom Verband der Gesellschaftlichen Vereinigungen der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ mit finanzieller Unterstützung der GIZ organisiert wurde. Zwei Tage lang sangen, tanzten und zeigten die Teilnehmer ihre zeitgenössischen deutschen Kostüme. Jedes Team, das auf der Bühne auftrat, war speziell und international. Neben deutschen Ansprachen erklangen Lieder auf Kasachisch, Russisch und Englisch und großartige Kostümpräsentationen begleiteten jede Nummer des ersten Qualifikationstages des Festivals und des Gala-Konzertes. Im Rahmen des Festivals wurden eine Fotoausstellung und eine Ausstellung der Werke von Volkskünstlern der deutschen Diaspora des ganzen Landes durchgeführt. Besondere Pracht entfalteten die lebensechten Puppen, Perlenbilder und Stickereien von Handwerksmeisterinnen aus dem Gebiet Karaganda. Ebenso präsentierte der Klub der deutschen Jugend „Diamant“ aus Astana seine ökologischen Projekte zur allgemeinen Betrachtung. Die jungen Menschen bauten im Foyer des Theaters eines ihrer Ferienzelte aus, welches mit Fotografien verschiedener ökologischer Aktionen und Wanderungen geschmückt war. Für die Teilnehmer des Festivals gab es keine Altersbeschränkungen, so hatten viele der an der Teilnahme Interessierten bereits ein ehrwürdiges Alter. Die Repräsentanten der deutschen Kultur und Sprache teilten ihre Fähigkeiten in einer Art Generationsdialog ausgiebig mit der jüngeren Generation. Jede dieser Teams ist einmalig, da jeder ihrer Teilnehmer ein langes und inhaltsvolles Leben gelebt hat. Die großartige Gesangsgruppe der Senioren „Späte Blumen“ kam aus Astana in die Hauptstadt des Bergbaus, die Aufführung der Teammitglieder sorgte bei dem Publikum für Ovationen und Applaus. Natürlich nahm diese Gruppe auch beim Galakonzert teil, auf welchem zwei Mitglieder der Gruppe, die an diesem Tag Geburtstag hatten, eine Überraschung erwartete. Die Sänger wurden feierlich beglückwünscht und ihnen wurden Erinnerungsgeschenke und Blumen überreicht. Unter den Teilnehmern des Festivals befand sich auch der einzige Vertreter der deutschen Nationalität, der eine besondere Gesangstechnik beherrscht – den Tiroler Gesang, Wladimir Ruder. Ebenfalls werden alle Anwesenden auf dem Festival die charmante Gesangsgruppe „DiKri“ in Erinnerung behalten. Die Zwillingsschwestern Kristina und Diana Zhurabekowa sind in einer internationalen Familie aufgewachsen, ihre Mutter ist Deutsche, und ihr Vater Kasache. In die deutsche Gesellschaft Pawlodar gehen die Mädels erst seit kurzem, aber seit der zweiten Klassen lernen sie Deutsch in der Schule und kennen sich in der nationalen Kultur perfekt aus. Die Schwestern singen seit vielen Jahren, sie sind häufige Gäste verschiedener Gesangsfestivals und Wettbewerbe. Die Mädels haben sogar an dem bekannten kasachstanischen Projekt „X-Faktor“ teilgenommen. Ihre stimmlichen Fähigkeiten wurden auch dort nach ihren Verdiensten bewertet – die Mädels kamen bis ins Finale. Alle Teilnehmer des 6. landesweiten Festivals der deutschen Kultur wurden mit Diplomen, Urkunden und Preisen ausgezeichnet. Den Leitern einiger Tanzgruppen wurden persönliche Zertifikate für die Teilnahme an einem Seminar der BiZ für Tanz und Chorkunst übergeben, welches in Nowosibirsk stattfinden wird. Und der 14-jährige Nikolaj Sept aus Ekibastuz im Gebiet Pawlodar begeisterte alle Anwesenden mit seiner Gesangsleistung auf Kasachisch und Deutsch. Nikolaj vertrat unser Land in Deutschland bei dem internationalen Wettbewerb „Perle Berlins“. Das nächste 7. landesweite Festival der deutschen Kultur wird in Kostanaj stattfinden, da das Wettbewerbsprogramm gerade dieser deutschen Gesellschaft als das Beste des Festivals ausgezeichnet wurde. „Wir freuen uns sehr darüber. Dass der Festivalpokal zu uns ging. Im Kostanaj fand zu Beginn der 90er Jahre bereits das erste deutsche Festival statt. Für uns ist es sehr wichtig, unseren Beitrag nach einer solch großartigen und großangelegten Veranstaltung, nach einem solch ernsthaften Organisationsniveau in Karaganda zu wiederholen. Besonders gefallen hat mir der geräumige Theatersaal mit der tollen Bühne. Ich war von der ersten bis zur letzten Minute im Saal und ich kann mit voller Verantwortung sagen, wenn man früher gesagt hatte, dass die deutsche Kultur hauptsächlich nur durch die Tanzpolka repräsentiert wurde, dann hat sich jetzt alles zum Besseren gewandelt. Wir können sehen, wie sehr das Niveau gestiegen ist, wie viele Talente aus den zehn Regionen Kasachstans hergekommen sind und die Pracht ihrer Kultur gezeigt haben“, – teilte Wiktor Ulrich mit, Vorsitzender der regionalen gesellschaftspolitischen Organisation der Deutschen „Wiedergeburt“ aus Kostanaj. Lesen Sie hier den Originalartikel Übersetzung: Philipp Dippl