Die Arbeit im Verband hat mich zu einer Führungspersönlichkeit erzogen…

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Zu Sowjetzeiten hätte man über sie gesagt: „Komsomolin, Sportlerin und einfach eine Schönheit“. Und heute ist unsere Heldin Ärztin, Aktivistin …und Vorsitzende des VdJK. Wir setzen unseren Zyklus von Artikeln, die dem 25-jährigen Jubiläum des Verbandes gewidmet sind, fort und wollen Marija Borisewitsch vorstellen, Mitglied der Selbstorganisation der Deutschen Kasachstans seit dem Jahr 2010. Sie besetzt momentan den Posten der Vorsitzenden des Verbandes der deutschen Jugend unserer Republik und gehört zur Besetzung des Kuratoriums der Gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“. Wie bekannt ist, hängt der Erfolg einer jeden Organisation eng mit der Persönlichkeit ihrer Führungskraft zusammen.

Der Beginn meiner gesellschaftlichen Tätigkeit fiel mit meiner Berufswahl und dem Eintritt in die Universität zusammen. Der große antike griechische Philosoph Sokrates sagte einmal: „Alle Berufe kommen vom Menschen, und nur drei von Gott: Lehrer, Richter und Arzt.“ Ich bin Ärztin, Neonatologin. Meine Arbeit ist die Wiederbelebung von Neugeborenen. Trotz des engen Zeitplans, des intensiven Studiums, der unregelmäßigen Arbeitszeiten und der Bereitschaftsdienste, habe ich die gesellschaftlichen Aktivitäten und die Organisation von Veranstaltungen, die meine persönlichen Qualitäten entfalten und meine Führungspersönlichkeit herausbilden konnten, nicht aufgegeben. Die Jahre der gesellschaftlichen Arbeit haben mich verändert, Bescheidenheit ist Selbstvertrauen und Selbstdarstellung gewichen. Jedes Mal, wenn ich auf der Intensivstation stehe und dem Team klare Aufgaben erteile, ertappe ich mich bei dem Gedanken, dass dies alles einfacher ist, weil ich eine Führungskraft bin.

Kurs in Richtung Transformation

Die Zeit der Veränderung – genau so möchte ich die Zeit meines Vorsitzes charakterisieren. Veränderungen tauen eine Organisation auf. Es wurde eine große Arbeit geleistet, um das Image der Organisation zu formen und ein erstklassiges Team zu schaffen, welches heute an der Spitze der Bewegung steht und zum Wohl der deutschen Jugend Kasachstans arbeitet. Die Außenwirkung der Organisation hat sich verändert: Das Logo und die Farben, das Design der Homepage, der Workflow wurde etabliert und vieles andere.

Übrigens ist Violett nicht nur die Identifikationsfarbe des VdJK, sondern auch die Farbe des internationalen Tages der Frühgeborenen und der Neugeborenen, mit denen ich arbeite. Violett steht für Weisheit, Tiefe und Stärke. Wir haben die Veränderungen, die durch die Quarantäne und die epidemiologische Situation entstanden sind, gemeistert. Wir haben uns restrukturiert und werden damit fortfahren, neue Arbeitsformate einzuführen. Auch hier gibt es Wachstumspunkte.

Ich erinnere mich mit Wärme in meinem Herzen…

Das denkwürdigste Projekt für mich war das Sommersprachlager im Ökocamp „Taubulak“ in den Bergen des Dschunganer Alatau, als ich selbst noch Aktivistin der Jugendbewegung war. Mir gelang es, die Atmosphäre unserer Projekte zu spüren: das Eintauchen in die deutsche Sprache während des zweiwöchigen Aufenthaltes in den Bergen, wo es kein Mobilfunknetz gibt. Diejenigen, die dort waren, werden mich verstehen – die Berge werden niemanden gleichgültig lassen. Ein wichtiges und verantwortungsvolles Ereignis werde ich erwähnen, bei dem ich bereits Vorsitzende des VdJK war – die für mich erste zwischenstaatliche Kommission im Jahr 2018 in Berlin. Ich gestehe, dass ich große Angst hatte, obwohl ich vorbereitet wurde, ich Hilfe beim Schreiben der Rede bekam und Albert Pawlowitsch Rau, Olga Stein und Dmitrij Redler mich unterstützen. Es hat sich dann herausgestellt, dass alles nicht so schlimm ist, aber beim ersten Mal war es der maximale Weg aus der Komfortzone.

Mein drittes Projekt war das Republikanische Jugendlager in Borowoje, ebenfalls im Jahr 2018. Es war das erste Mal seit langem, dass, wie einst zu den Anfängen im Werdegang des VdJK, dass ein Lager in einem solch großen Maßstab stattfand. 69 Teilnehmer aus verschiedenen Städten Kasachstans, Sprachassistenten, Videotagebücher, Unterrichtseinheiten, gemeinsame Abende. Ich war stolz auf die Atmosphäre und das Team, mit dem wir das alles gemacht haben und immer weiter gestalten werden. Das Jahr 2018 war für mich das bedeutendste, und Endes des Jahres wurde ich Vorsitzende.

Alle meine Schwierigkeiten, all die Hindernisse und die Ängste waren tatsächlich Teil einer langen Reise und eines spirituellen Wachstums. Die Ängste und der innere Widerstand waren unvermeidlich und haben sich am Ende gelohnt.

Meine Leute sind immer bei mir

Es gibt so viele Namen. Zuerst ist da meine Schwester Elena Borisewitsch, es war gerade sie, die mich in die Bewegung gebracht hat. Irina Fedorowna Netschetowa, meine Lehrerin und mein Guru in den Projekten in Karaganda, hat mir geholfen und mich in den Prozess eingebunden, als ich Leiterin des KdJ wurde. Olga Stein ist meine wichtigste Mentorin und Inspirationsquelle. Sie gibt immer einen guten Rat, tauscht Erfahrungen aus, motiviert, ein Projekt durchzuführen und bringt mir sogar Deutsch bei. Auch sie ist mein Guru, aber bereits auf einer republikanischen Ebene!

Da sind mein Team und meine engsten Freunde: Lilija Straub, Kristina Libricht, Anastasija Rimmer, Alena Renner, Darja Barsukowa, Jekaterina Lojtschenko und Irina Kosiwtsewa. Wenn sie nicht wären, dann hätte es diese Erfolge in diesen Jahren auf jeden Fall nicht gegeben. Und dann ist da noch Albert Rau, unter dessen Leitung die Arbeit eine enorme Wirkung und Inspiration schafft.

Tatsächlich sind dies die ersten Personen, die mir in den Sinn kamen, aber mit jedem Jahr der Arbeit tauchen so viele solcher Menschen auf, dass man die Liste endlos weiterführen könnte! Die Mitarbeiter des Büros und der Zeitung, die Mitglieder des Kuratoriums, die Jugend in den Regionen…

Woher nimmt diese unermüdliche junge Frau ihre Kraft? Wie und wann findet sie Zeit zum entspannen?Auf diese Frage antwortet Marija Borisewitsch mit einem Lächeln: „Regelmäßiges Training, rechtzeitiger, tiefer Schlaf und Ruhe – ich versuche immer, dafür Zeit zu finden. Ich habe freie Ressourcen, wenn ich das tue, was ich liebe, wenn ich Plänen und Grafiken folge.“

Wünsche an den Verband

Für mich ist unsere Organisation schon lange ein untrennbarer Bestandteil meines Lebens und nimmt einen besonderen Platz in meinem Herzen ein. Ich würde mir sehr wünschen, dass wir nicht stehenbleiben, uns immer an unsere Ziele erinnern, uns neuen Aufgaben stellen und diese ganz bestimmt mit unserem freundschaftlichen Team erfüllen!

Von ganzem Herzen gratuliere ich dem VdJK zum 25-jährigen Jubiläum, wünsche viel Erfolg, Wohlstand und ein ebenso fruchtbares nächstes Vierteljahrhundert, wenn nicht sogar ein noch fruchtbareres! Ich wünsche mir sehr, dass die jungen Menschen Verantwortung übernehmen und den Horizont des Verbands entwickeln und ausweiten. Meine Amtszeit als Vorsitzende neigt sich dem Ende zu, im weiteren plane ich, mich auf meine Karriere als Arzt zu konzentrieren. Verabschieden werde ich mich aber nicht, ich sage: „Bis zum nächsten Mal bei den Projekten!“

Vorbereitet von Kristina Libricht

Übersetzung: Philipp Dippl

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