Die Schultüten-Saison ist eröffnet

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Die Erstklässler in Petropawlowsk erhielten die traditionelle Schultüte.

Eine Schulversammlung ist ein ernstes und aufregendes Ereignis. Und wenn es das erste Mal ist, ist es auch unvergesslich. Um die allgemeine Stimmung der Erstklässler zu verbessern und ihnen die glücklichen, aber auch ein wenig ängstlichen Momente ein wenig zu versüßen, ist es in Deutschland, Österreich und der Schweiz üblich, den Kindern bunte und süße Schultüten zu überreichen. Sie sind bis oben hin gefüllt mit Süßigkeiten, vielen nützlichen, notwendigerweise „pädagogisch wertvollen“ und praktischen Geschenken sowie kleinen niedlichen Spielzeugen, Schulsachen und manchmal sogar Garderobenartikeln.

Die Tradition, Schultüten zu basteln und zu verschenken – eine Art „Füllhorn“ -, stammt aus Ostdeutschland und verbreitete sich dann ab dem 19. Jahrhundert im ganzen Land. Heute, wie vor zweihundert Jahren, freuen sich alle Kinder über eine Schultüte, die mit Leckereien gefüllt ist. Die Schultüte ist ein wichtiges Attribut der deutschen Erstklässler, ohne die sie ihr zukünftiges Schulleben als grau, fade und unappetitlich empfinden. Erstaunlicherweise hat die Schultüte in Deutschland nicht nur nicht an Beliebtheit verloren, sondern gewinnt im Gegenteil Jahr für Jahr an Popularität.

Wie Elena Belik, die Koordinatorin des Netzwerks von Begegnungszentren und des Zentrums für vorschulische Bildung, Mitglied des Aufsichtsrates der gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ erklärte, freuten sich die Schulkinder in Petropawlowsk auf den Beginn des neuen Schuljahres. Nach den Sommerferien konnten es viele Kinder kaum erwarten, sich wieder in die Schulsaison zu stürzen: mit ihren Mitschülern zu kommunizieren, mit Freude Aufgaben an der Tafel zu lösen, ihre erste Klassenarbeit nach den Ferien zu schreiben….

„Deshalb haben wir uns nicht zu lange Zeit gelassen und in unserer deutschen Gemeinde eine Veranstaltung zum ersten September organisiert. Die Einschulung ist ein Feiertag zu Ehren der Erstklässler, die ihren langen, aber zweifelsohne faszinierenden und interessanten Weg zum Wissen beginnen. An diesem Festtag sangen die Kinder Lieder, spielten und tanzten. Sie lauschten den Abschiedsworten der älteren Schüler. Und als der lustige Clown Klöpa zu Besuch kam, erstrahlte die Veranstaltung noch mehr in Regenbogenfarben“, erzählte Elena Belik. „Klöpa brachte den Kindern eine riesige bunte Schultüte, auch Zuckertüte genannt, und erklärte ausführlich, wofür dieses süße kleine Bündel da ist. So erfuhren die Kinder, dass die Schultüte das wichtigste traditionelle und obligatorische Element der Ferien für die Erstklässler ist. Eltern von Erstklässlern stellen Schultüten in der Regel mit ihren eigenen Händen her: nach ihrem eigenen Geschmack und in ihrer eigenen Farbe, aber vor allem – kreativ und mit Liebe.“

Marina Angaldt

Übersetzung: Annabel Rosin

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