Extrakurs für Studenten der Universität Kokshetau: Geschichte der Deutschen in Kasachstan

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Das Projekt „Entwicklung von Extrakursen für Studentengruppen der Fachrichtungen „Deutsche Sprache“ und „Deutsche Philologie“ umfasste eine ganze Vorlesungsreihe „Geschichte und Kultur der ethnischen Deutschen Kasachstans im Kontext der interkulturellen Kommunikation“ für Studierende des Germanistikstudiums die nach ihm benannte Abteilung für Fremdsprachen der Kokshetauer Universität. Sh. Ualikhanov (Leiterin der Abteilung für Philologie, Ph.D., außerordentliche Professorin L.S. Baimanova). Die Vorbereitung und Vorlesungen erfolgten im Rahmen der Projektarbeit der Gesellschaftlichen Stiftung „Gesellschaftliche Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ unterstützt durch die Bundesrepublik Deutschland.

Der Sonderkurs war für das Studienjahr 2019-2020 geplant, aufgrund der Pandemiebedingungen musste der Unterricht im Klassenzimmer jedoch auf unvorhersehbare verschoben werden. Die Wartezeit, die sich über viele Monate hinzog, ergab sich jedoch nicht umsonst. Immer wieder wurde der Plan zur Durchführung eines Extrakurses zu den Hauptepochen der Geschichte der Deutschen in Kasachstan geprüft und angepasst, Vorträge, Präsentationen, Unterrichtsmaterialien, Studienarbeiten und eine detaillierte Literaturliste erstellt. Lyazzat Seitzievna Baimanova und ich waren die ganze Zeit über in engem Kontakt und besprachen, wie man die Stunden für den Gasthörsaal in das knappe Raster des Stundenplans einbauen. Die Abteilungsleiterin wollte schließlich für ihre Studenten einen Präsenzvortrag durchführen.

Die Extravorlesungen konnten in einem dennoch etwas verkürzten Zeitrahmen vom 28. März bis 1. April 2022 organisiert werden.

Der Kurs umfasste fünf Themen:

1. Die Umsiedlung von Deutschen aus den deutschen Bundesländern nach Russland im 18. – 19. Jahrhundert. Die Umsiedlung der Deutschen in das Gebiet des modernen Kasachstan Ende des 19. – 20. Jahrhunderts
2. Deutsche in der Zeit der Revolutionen, des Bürgerkriegs und der sozialistischen Veränderungen in Kasachstan (1917-1939).
3. Die Deutschen Kasachstans in den Kriegs- und Nachkriegsjahren: Beginn und Ende der Deportation, Trudarmee (Arbeitslager), Sondersiedlungen (1941-1955).
4. Deutsche Bevölkerung in Kasachstan ab Mitte 50er bis Mitte 80er Jahren der 20. Jahrhundert
5. Die Deutschen Kasachstans in den Jahren der Perestroika und zu Zeiten der Unabhängigkeitserklärung.

Die Vorträge wurden in Form von Präsentationen gehalten. Alle Inhalte wurden frei vorgetragen sowie Diskussionselemente miteingebaut. Ebenso gab es am Ende der Vorträge empfohlene Literatur zum Kurs. Verwendet wurden Anschauungsmaterialien, historische Karten, Auszüge aus historischen Dokumenten. So wurde den Schülern das Thema Kriegs- und Deportationszeiten anhand von persönlichen Erinnerungen eines damaligen sogenannten „Spezialmigranten“ in Form einer Präsentation mit Bildern und Illustrationen nähergebracht. Als Hausaufgabe wurde den Studenten dann eine Problemfrage gestellt, die wie folgt lautete: Wie hat sich die Deportation auf das Leben und Schicksal der Deutschen in Kasachstan ausgewirkt? In der nächsten Unterrichtsstunde gab es dazu eine Diskussion, an der sich die Schüler aktiv beteiligten. Der Beitrag berühmter Deutscher zur Geschichte und Kultur Kasachstans wurde teilweise durch das Quiz „Ist das etwa auch ein Deutscher?“ erklärt.

Im Allgemeinen zeigten die Studierenden großes Interesse an diesen Vorlesungen, besuchten den Unterricht ausnahmslos und waren äußerst aktiv. Zu beachten ist, dass sich dieser Extrakurs an Kinder mit deutschen Wurzeln richtete, die sich für die Geschichte ihrer Ethnie interessierten.

T.P. Wolkowa Ph.D. für Geschichtswissenschaften, Ehrenprofessor der KDU

Übersetzung: Manuel Gross

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