Fingerpuppen

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Die Aktivisten der ethnokulturellen Vereinigungen in Aktau haben nicht nur Fingerpuppen geformt, sondern sie auch in nationale Trachten „gekleidet“.

Neulich war es in der „Wiedergeburt“-Gesellschaft in Aktau sehr laut: Vertreter verschiedener Nationalitäten besuchten das deutsche Zentrum.

„Anlässe gibt es in unserem multinationalen Kasachstan immer genug“, schmunzelt Luisa Eskerchanowa, Leiterin des Deutschen Zentrums in Aktau. „Diesmal haben wir beschlossen, die Kinder mit Basteln zu beschäftigen – Fingerpuppen zu basteln und sie in Trachten zu kleiden.“

Irina Pomeranzewa, eine Lehrerin für Zusatzunterricht am Zentrum „Schkolnik“, hatte die Idee zu einem solchen Kunstprojekt. Sie beschloss, die Idee in die Tat umzusetzen. Die Kinder und ihre Eltern meldeten sich freiwillig, um der Lehrerin zu helfen.

„Unsere Stärke liegt in der Freundschaft und der Einheit der Nationalitäten. Bei diesem Kunstprojekt geht es nicht nur darum, Fingerpuppen zu formen, sondern ihnen auch eine kulturelle Identität zu geben, damit jeder Vertreter einer ethnischen Gruppe die Originalität seiner Tracht zeigen kann“, erklärte Irina Pomeranzewa.

Wie die Teilnehmer der Veranstaltung feststellten, gab es keine besonderen Schwierigkeiten bei der Herstellung der Puppen. Als Basis wird Pappe verwendet, die gedreht und dann geklebt wird, so dass sie auf einen Finger gesteckt werden kann. Der „Kopf“ wird aus Luftknete geformt, und dann geht es an das Kostüm. Interessant war für Luiza Eskerchanowa, dass einige Teilnehmer, die eine Puppe in der Tracht ihrer ethnischen Gruppe hergestellt hatten, nun Puppen in der Tracht einer anderen ethnischen Gruppe anfertigten.

Nach diesem Kunstprojekt teilte auch die 16-jährige Anna Sterle ihre Eindrücke:

„Ich habe schon lange nicht mehr mit Puppen gespielt, aber dieses Mal war ich von dem Thema fasziniert und wollte etwas Neues ausprobieren. Natürlich habe ich meine Puppe mit einer deutschen Tracht ‚verkleidet‘. Um ehrlich zu sein, besuche ich nicht oft Bastelkurse, so dass viele Details für mich neu waren. Bevor ich mich an die Arbeit machte, las ich über Trachten: in welchen Ländern bestimmte Elemente verwendet wurden, was von verheirateten Frauen getragen werden durfte, was im Alltag oder an Feiertagen üblich war. Es gibt natürlich viele Wendungen und Verwicklungen. Ich glaube, ich kann jetzt selbst einen Kurs in Kostümen geben. Ich bin froh, dass die Puppen, die ich erhalten habe, mich an meine Kindheit erinnern und etwas Märchenhaftes verkörpern.“

Nach zwei Stunden Handarbeit wurde den Teilnehmern angeboten, mit den neu angefertigten Puppen eine improvisierte Aufführung zu machen. Das Angebot wurde gerne angenommen.

Konstantin Sergeew

Übersetzung: Annabel Rosin

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