Landesweiter Tag der Mediation

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Am 5. August wird der gemeinsame landesweite Tag der Mediation gefeiert. Für diese Veranstaltung haben die Mitglieder des Klubs der deutschen Jugend „Glück“ der Gesellschaftlichen Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ der Stadt Semej einen Videoclip vorbereitet und ein Online-Treffen durchgeführt, bei dem sie die Grundlagen der Mediation kennengelernt haben.

Viele wissen nichts über die Mediation, und wenn sie zum ersten Mal davon hören, fragen sie: „Wie bitte? Meditation?“ Nicht doch, diese Begriffe sollten nicht verwechselt werden, denn die Mediation ist die Lösung von Konflikten mithilfe einer dritten, neutralen und unparteiischen Seite. Mit anderen Worten, sie ist eine der Möglichkeiten zur alternativen Lösung von Streitigkeiten, dank der eine entstandene Konfliktsituation vielleicht nicht vor ein Gericht gebracht werden muss. Hierbei hilft ein Mediator, der seinerseits kein Verwandter, Bekannter oder Freund der Konfliktparteien ist. Die besondere Rolle des Mediators besteht darin, den Parteien zu helfen, eine gemeinsame Einigung in dem Streit zu finden. Er kann die Lösung der Konfliktparteien nicht vollständig beeinflussen oder seine eigene Meinung durchsetzen, er tritt in der Rolle eines Psychologen auf und führt die Parteien zu einer richtigen Entscheidung. Er kann suggestive Fragen stellen und die Situation so lenken, dass die Parteien alles selbst entscheiden.

Die Mediation wurde Anfang der 1960er Jahre in Amerika geboren, als das Justizsystem unter starker Belastung stand. Die Gerichte konnten den Ansturm an Gerichtsverfahren einfach nicht mehr bewältigen, und man beschloss, einige umstrittene Probleme unter Einbeziehung einer neutralen Partei beizulegen, wodurch die Menschen zu einem Konsens gelangen können, was viel wichtiger ist. Wenn nämlich eine Konfliktsituation durch gerichtliches Eingreifen entschieden wird, so gewinnt als Resultat nur eine der Parteien. Bei der Mediation treffen die Konfliktparteien untereinander eine Entscheidung, welche jede der Seiten zufriedenstellt. Die Testphase des Systems in den USA verlief erfolgreich – in 85 Prozent der Fälle wurde eine Lösung ohne Beteiligung des Gerichtes gefunden.Nach Russland und Kasachstan kam die Mediation erst im Jahr 2010.

Es herrscht die Meinung, dass es sie bereits seit langem in unserem Land gibt, denn wenn die Menschen früher einen Konflikt nicht lösen konnten, wandten sie sich an angesehene Aksakale oder Biy. Das Gesetz „über die Mediation“ trat am 5. August 2011 in Kraft. Es regelt die gesellschaftlichen Beziehungen in der Organisation der Mediation in der Republik Kasachstan, definiert deren Grundsätze und Verfahren zur Durchführung, sowie den Status des Mediators, der diese Tätigkeit in Kasachstan sowohl beruflich als auch als Laie ausführen. Die erste Gruppe umfasst Personen, die das 40. Lebensjahr vollendet haben und im Register der professionellen Mediatoren eingetragen sind. Auf Laienbasis können Menschen arbeiten, die eine Hochschulbildung besitzen, das 20. Lebensjahr vollendet haben und über einen Richter im Ruhestand sowie ein Zertifikat verfügen, welches die Absolvierung der Ausbildung bestätigt.

Über all das erzählte die Aktivistin des KDJ „Glück“ Alisa Groschewa den Teilnehmern des Treffens. Sie hat während ihrer Studentenjahre die Mediation erlernt und an verschiedenen Seminaren und Konferenzen teilgenommen. Lilija Gontscharuk, die Vorsitzende der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“, teilte mit allen ihre Erfahrungen in der Mediation, erzählte von dem entsprechenden Büro im Haus der Freundschaft und davon, dass die Vorsitzenden der ethnokulturellen Zentren in diesem Jahr eine Schulung zu dem Thema besucht haben und nun Laien-Mediatoren sind.

Die Teilnehmer bedankten sich für die Organisation des Treffens und merkten an, dass viele zum ersten Mal von der Mediation gehört hatten und froh waren, die Grundlagen und Prinzipien dieser Aktivität kennengelernt zu haben.

Marija Gorbatschjowa

Übersetzung: Philipp Dippl

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