Lehreraustausch

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Im Juni startete das neue Gemeinschaftsprojekt der gesellschaftlichen Stiftung „Wiedergeburt“ und der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Lehreraustausch, an welchem die Deutschlehrer A. Krejmer (Stadt Uralsk), E. Fast (Stadt Esil), O. Beder (Stadt Semej), N. Kolotowa (Stadt Pawlodar) und A. Zhikeewa (Stadt Kokschetau) teilnahmen. Die Pädagogen bekamen nicht nur die Möglichkeit, in das Leben des Thomas-Mann-Gymnasiums einzutauchen und an einer Reihe nützlicher Geschäftstreffen teilzunehmen, sondern auch die Sehenswürdigkeiten Berlins zu bewundern.

Natalja Kolotowa: „Das Ziel des Projektes war es, an Unterrichtsstunden an einer deutschen Schule teilzunehmen. Wir waren so glücklich, als wir erfuhren, dass es ein bekanntes Gymnasium in Berlin mit seinen hochqualifizierten Pädagogen und talentierten und kreativen Schülern sein würde. Vor uns lag die Aufgabe, das Schulsystem Deutschlands, die Arbeitsformen und -methoden der deutschen Kollegen zu studieren und Erfahrungen auszutauschen. Für uns wurde der Unterrichtsbesuch in den Fächern Deutsch, Geografie, Geschichte und sogar Spanisch organisiert. Wir haben sogar an einem runden Tisch teilgenommen, in dessen Rahmen die Vor- und Nachteile, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede des deutschen und des kasachischen Bildungssystems diskutiert wurden. Eine riesige pädagogische Erfahrung haben wir in einem Seminar gewonnen, welches auf Grundlage des Gymnasialsystems organisiert wurde und in dem uns neue, moderne Formen, Methoden und Verfahren für die Arbeit im Deutschunterricht gezeigt wurden. Neben der Teilnahme am Lernprozess haben wir einen Rundgang durch die Schule gemacht, es war sehr interessant zu sehen, wie sie von innen aussieht. Dort gibt es große, bequeme Lehrsäle mit einer Vielzahl von visuellen Hilfsmitteln und kreativ gestalteten Infotafeln, die echte Freude hervorrufen“.

Anastasija Krejmer: „Der Hauptinhalt unseres Programms war der Unterricht am Thomas-Mann-Gymnasium, das Kennenlernen des Bildungssystems von Deutschland, der inneren Struktur des Schulsystems, der Methodik der Themenlehre und der außerschulischen Arbeit. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und der ganzen Belegschaft des Thomas-Mann-Gymnasiums für die Zusammenarbeit, für die Bereitschaft, das Beste zu teilen und zu zeigen, für die qualitativ hochwertigen Unterrichtsstunden und für die Gastfreundschaft meinen Dank aussprechen. Nicht weniger wichtig waren für uns Deutschlehrer die Unterrichtseinheiten in Landeskunde. Unvergesslich waren für uns das Beisein in einer Parlamentssitzung und die Führung durch den Reichstag. Ein Traum ging für mich in Erfüllung: der Besuch in der Berliner Kunstgalerie, in der ich die Werke der großen Künstler betrachtete, von denen ich den Kindern in meinem Unterricht erzähle. Die Besichtigung der Architekturensembles der Stadt und der bedeutenden historischen und kulturellen Orte war zweifellos ein großer Beitrag zu unserem pädagogischen Verständnis. Sie werden zustimmen, ein Lehrer, der von dem Land der Sprache, die unterrichtet wird, durch die Bilder im Lehrbuch erzählt, ist eine Sache, aber ein Lehrer, der aus sich den inneren Rhythmus und die visuelle Ordnung der Hauptstadt herauslässt, das ist eine völlig andere Sache“.

Ajgul Zhikeewa: „Das Seminar war umfangreich, interessant und methodisch hilfreich. Wir hatten die Möglichkeit, Erfahrungen mit den Kollegen aus Deutschland in den Fragen der Einteilung der Arbeitszeit und den Voraussetzungen der Unterrichtsdurchführung, der Organisation der selbstständigen Arbeit der Schüler oder der Methodik des Deutschunterrichts auszutauschen. Klar strukturierte Informationen, Arbeitsblätter und die Möglichkeit zur Diskussion von Problemen machten die Veranstaltung maximal nützlich für jedermann.

Große Aufmerksamkeit wurde auf den landeskundlichen Aspekt und die Fragen der Beziehungen zwischen der deutschen Literatursprache und den Dialekten, den Problemen mit den Sprachnormen auf der Ebene der Hörempfindung in verschiedenen Regionen Deutschlands und in den deutschsprachigen Ländern gelegt. So kann man beispielsweise in Essen „Julei“ (Juli) und „Juno“ (Juni) hören, in Berlin „jetze“ (jetzt), und in Österreich „die Flaschen mit“ (nimm die Flasche mit!)“.

Elena Fast: „Wir hatten die großartige Möglichkeit, den Reichstag zu besuchen, in die Geschichte einzutauchen und einen verblüffenden Mix aus alten und neuen Technologien kennenzulernen. Das Herz des Reichstagsgebäudes ist der Plenarsaal, in dem der Bundestag arbeitet. Interessierte können bei dessen Sitzungen anwesend sein“.

Olga Beder: „Mich hat der Besuch Jobbörse „Vocatium“ überrascht. Es ist erstaunlich, mit welcher Aufmerksamkeit Firmen mit Weltruf auf ihre potentiellen Arbeitnehmer, Studenten und Schüler, zugehen.

Alle Lehrer sind sich einig, dass die Teilnahme an dem Projekt neue Nuancen in ihren Unterricht gebracht, die Erfahrung bereichert und den Horizont erweitert hat. Es wäre toll, einer Gruppe erfolgreicher Schüler von Gymnasien und Schulen Kasachstans die Möglichkeit zu geben, ein paar Tage als Schüler in einem deutschen Gymnasium zu verbringen. Wir hoffen daher, dass dieses Projekt erst der Anfang einer langen und fruchtbaren Zusammenarbeit ist.

Übersetzung: Philipp Dippl

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