Letowotschnoje: Eine Insel der deutschen Kultur in den Steppen Nordkasachstans

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Letowotschnoje ist nicht einfach nur ein stiller geografischer Punkt auf der Landkarte. Es ist ein Denkmal für die Standhaftigkeit des menschlichen Geistes – ein lebendiger Organismus, in dem das Herz der deutschen Kultur schlägt, verwoben mit dem Gewebe der kasachischen Steppe.

Gegründet in den schwierigen 1930er Jahren, wurde Letowotschnoje – wie viele umliegende Dörfer – zur Zuflucht für deportierte Deutsche und Polen. Hier, fernab ihres gewohnten Lebens, gelang es ihnen nicht nur zu überleben, sondern auch ihre Kultur zu bewahren und sie von Generation zu Generation weiterzugeben.

Trotz der Abgeschiedenheit von den großen Städten führen die Einwohner von Letowotschnoje ein erfülltes Leben; sie sind stolz auf ihre Geschichte und ehren die Bräuche ihrer Vorfahren. Die deutschen Traditionen von Ordnung und Fleiß verbinden sich im Dorf auf natürliche Weise mit kasachischer Gastfreundschaft und Herzlichkeit.

Die alten Bewohner von Letowotschnoje erzählen mit einem gewissen Stolz Geschichten über ihre Vorfahren und deren schweres Schicksal. In manchen Häusern sind noch immer Gegenstände aus der Zeit der ersten Siedler zu sehen – alte Fotografien, Tischdecken und Spitzen, Bücher.

Die deutsche Sprache lernen die Dorfbewohner im örtlichen Sprachzentrum der Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ in Nordkasachstan, da die Sprache Schillers und Goethes an der Schule nicht unterrichtet wird.

Marina Angaldt

Übersetzung: Anton Genza

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