In Erinnerung an Aleksandr Merk: In seinem Herzen war Platz für alle…

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Ein unersetzlicher Verlust für die deutsche Ethnie Kasachstans, für das Gebiet Nordkasachstan und für das ganze Land. Am 7. Mai verstarb Aleksandr Andreewitsch Merk. Viele kannten ihn als erfahrenen Leiter, Pädagogen, Professor, Innovator, Aktivisten, talentierten Schriftsteller und Patrioten seines heimatlichen Kreises. Für seine Familie und diejenigen, die mit Aleksandr Andreewitsch eng vertraut waren, für seine Kollegen und Partner, Schüler und Studenten, für Freunde und Mitstreiter war er ein unerschütterliches Beispiel für harte Arbeit, Professionalität, Weisheit und Herzensgüte. Mit nicht enden wollender Traurigkeit in der Seele, großem Respekt und einem unermesslichen Gefühl der Dankbarkeit werden sich alle an Aleksandr Merk zurückerinnern, die das Glück hatten, diese herausragende Person kennenzulernen und Schulter an Schulter mit ihr, ein Mensch des Wortes und der Tat, zusammenzuarbeiten.

„Er hat nicht nur goldene Hände, sondern auch Herz und Verstand!“ – sagten über ihn seine Kollegen. In Petropawlowsk und im Gebiet Nordkasachstan ist Aleksandr Andreewitsch Merk weithin bekannt für seinen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der regionalen Bildung, in der Vorbereitung hochqualifizierten Personals im humanitär-technischen Bereich, für die langjährige gemeinnützige Arbeit und seine aktive Lebensposition. Er war es, der die Idee der Weiterbildung erarbeitete und anschließend in die pädagogische Praxis seiner Hochschule einführte, welche von vielen Bildungseinrichtungen des Landes übernommen wurde.

Aleksandr Andreewitsch war immer ein Befürworter der Popularisierung von Fachgebieten unter den Jugendlichen, welche sie als Personal für die Industrieunternehmen der Region vorbereiten würden. In den schwierigen Jahren des Zusammenbruchs der Industrie war es gerade A. Merk, der die Arbeit des schulübergreifenden industriellen Erzeugerkombinats organisierte, in welchem hunderte Schüler aus Petropawlowsk Berufsausbildungen ergriffen.

„In seinem Herzen war Platz für alle. Für unser Kollektiv war er mehr, als einfach nur ein Leiter, er war unser weiser Lehrer, ein Mitglied unserer Familie, ein verwandter Mensch. An der Hochschule zu arbeiten ist für uns ein Vergnügen, da er, Aleksandr Andreewitsch, hier die besten Bedingungen geschaffen hat, er hat ein echtes Bildungsimperium aufgebaut. Wir werden die Arbeit seines ganzen Lebens in jedem Fall fortführen. Wir haben den Traum, die geisteswissenschaftlich-technische Hochschule nach ihm umzubenennen, und wir werden alles daran setzen. Als dieser Mann fortging, nahm er einen Teil unserer aller Herzen mit sich. Das Kollektiv liebte ihn wie einen Vater. Manchmal wurde er scherzhaft und liebevoll sogar Papa genannt, weil er jeden Mitarbeiter mit väterlicher Liebe und Fürsorge behandelte“, – erzählt eine Kollegin von Aleksandr Andreewitsch, seine Stellvertreterin für die Ausbildungs- und Produktionsarbeit Marija Alekseeva.

So wie die meisten Menschen, die Erfolge und allgemeine Anerkennung erreicht haben, begann Aleksandr Andreewitsch seinen Weg mit kleinen Schritten. Im Jahr1967 fand er Arbeit als Fräsarbeiter in der Fabrik namens S. M. Kirow in Petropawlowsk. Nach Beendigung des Ingenieur- und Bauinstituts von Zelinograd, wo er den Beruf des technischen Ingenieurs erlangte, arbeitete er als Autoschlosser, Automechaniker und Leiter einer Reparaturwerkstatt. Später wurde er Chefingenieur des Autotransportunternehmen Nr. 1 in Petropawlowsk. Seit 1979 unterrichtete A. Merk technische Disziplinen und leitete des Ausbildungsbereichs der Hochschule für Mechanik Nordkasachstan.

Im Jahr 1989 haben die Lehrkräfte Aleksandr Andreewitsch zum Direktor der technischen Hochschule gewählt, welche später in die geisteswissenschaftlich-technische Hochschule Petropawlowsk umgewandelt wurde, daraufhin leitete er den gesamten Ausbildungskomplex, der unter der Leitung Merks wiederholt als der beste der Region und des Landes ausgezeichnet wurde. Im Laufe der Jahre hat das Lehrpersonal unter der Führung von Professor Merk mehr als 30.000 Fachkräfte in mehr als 25 Fachgebieten ausgebildet.

„Er war ein wundervoller Mensch, strahlend, gutherzig, immer bereit zu helfen. Er hat einen einzigartigen Bildungskomplex geschaffen. Wir alle waren dort wie eine große Familie dank des Mikroklimas, das Aleksandr Andreewitsch geschaffen hatte. Er hat die örtliche Jugend immer dazu ermutigt, einen aktiven, gesunden Lebensstil zu pflegen“, – schrieb einer der zahlreichen Studenten von Aleksandr Merk in den sozialen Netzwerken.

Heute umfasst der Bildungskomplex das Berufsausbildungslyzeum der Arbeitsberufe, die geisteswissenschaftlich-technische Hochschule und die Repräsentanz der Staatlichen Universität Tjumen. Dank der Initiative von A. Merk trat die mehrstufige Bildungseinrichtung in die Arena der internationalen Zusammenarbeit mit technischen Hochschulen in England, Deutschland und der USA ein.

Die wissenschaftliche Aktivität wird von Wissenschaftlern aus nah und fern im Ausland gebührend gewürdigt. Er war Ehrendoktor der Staatlichen Universität Tjumen und Ehrenprofessor der Internationalen Universität Wien in Österreich.

Es war Aleksandr Andreewitsch, der am Beginn der Gründung einer deutschen gesellschaftlichen Organisation im Gebiet Nordkasachstan stand. In der Zeit der massenhaften Abwanderung seiner Stammesgenossen nach Deutschland hat er das deutsche regionale Kulturzentrum gegründet und geleitet und die Vertreter der deutschen Nationalität immer dazu aufgerufen, Kasachstan nicht zu verlassen.

„Dies ist ein riesiger Verlust nicht nur für unsere gesellschaftliche Vereinigung, sondern auch für das gesamte Gebiet Nordkasachstan. Aleksandr Andreewitsch war für mich ein Vorbild im Leben und in vielerlei Hinsicht ein Mentor. Ich wusste bereits seit Mitte der 90er Jahre von ihm und schon damals im Fernstudium habe ich von ihm erlernt, eine aktive Lebensposition einzunehmen.

Im Jahr 1999 haben wir uns persönlich kennengelernt. Dieser Mensch hinterließ großen Eindruck auf mich durch seine Freundlichkeit und seinem Wunsch, den Nächsten zu helfen. Für ihn gab es keine Fremden und keine fremden Probleme“, – erzählte Ewgenij Kinzel, Vorstandsvorsitzender der Gesellschaftlichen Vereinigung „Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Nordkasachstan“.

Aleksandr Andreewitsch besaß das einmalige Talent, Tendenzen, Aktualitäten und Perspektiven in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu spüren. Er ist Autor von Lehrwerken und künstlerischer Literatur, von populärwissenschaftlicher und publizistischer Bücher über die patriotische Erziehung der Jugend. Als späteres Mitglied der Union der Journalisten Kasachstans wurde er regelmäßig in den Zeitungen des Gebietes mit Artikeln veröffentlicht, die sich mit den Themen Bildung, Kultur oder mit dem Erhalt von Denkmälern von nationaler Bedeutung befassten.

In seinen Materialien sprach Aleksandr Merk nicht selten von der Toleranz des kasachischen Volkes, seine Gastfreundschaft und die Fürsorge für die Deutschen, die sie hier in den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges erhielten. In den Wänden der geisteswissenschaftlich-technischen Hochschule hat A. Merk ein Museumszimmer in Gedenken an den Schriftsteller Gerold Belger eingerichtet.

Für diejenigen, die mit ihm zusammengearbeitet haben, war er nicht nur ein Kollege, sondern ein wunderbarer Freund, der immer bereitstand, um zu helfen. Meine Mutter hat noch in dem Gebäude dieser Hochschule studiert, und dann habe ich meine Ausbildung in der geisteswissenschaftlich-technischen Hochschule erhalten. Aleksandr Andreewitsch schaffte es, ein einzigartiges Ausbildungsumfeld zu schaffen, in welchem jeder, sowohl die Studenten als auch die Lehrkräfte eine große Familie sind, in welcher Respekt und Kontinuität herrschen. Aleksandr Andreewitsch kam immer zu den Treffen der Selbstorganisation. Als starker Lehrer und friedliebender Mensch war er jeden Tag in Bewegung, hat Pläne geschmiedet und sie allen mitgeteilt, er hat die Menschen mit seiner Liebe zum Leben und seiner Hingabe für die Arbeit inspiriert. Er wollte sich mit unseren Senioren treffen nachdem sich seine Gesundheit verbessert haben würde, er sagte, er möchte noch ein Buch schreiben… Und jetzt ist Aleksandr Andreewitsch nicht mehr mit uns, unser Freund ist von uns gegangen, aber die Erinnerung an ihn ist in unseren Herzen“, – teilte Rimma Lotz, Vorsitzende der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Nordkasachstan mit uns.

Am 28. September 2018 feierte Aleksandr Andreewitsch Merk seinen 70. Geburtstag. An diesem Tag erhielt der Jubilar die Glückwünsche vom Oberhaupt der RegionKumar Aksakalow und den Titel des Ehrenvollen Veteranen des Gebietes Nordkasachstan. In einem kurzen Interview mit einem lokalen TV-Sender beantwortete Aleksandr Andreewitsch die Frage des Journalisten nach dem Rückzug in den wohlverdienten Ruhestand: „Ich habe keinerlei solche Gedanken, und die Kollegen würden mich nicht gehen lassen. Sie bitten mich, nicht zu gehen, und ich will nicht gehen. Solange ich Kraft und Energie habe, muss ich arbeiten…“ Und so hat er es getan.

Die Gesellschaftliche Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“, die Gesellschaftliche Vereinigung „Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Nordkasachstan“ und die Republikanische Deutsche Zeitung „Deutsche Allgemeine Zeitung“sprechen der Familie, den Nahestehenden, den Freunden und Kollegen von Aleksandr Andreewitsch Merk ihr tiefstes Beileid aus.

Die Erinnerung an ihn und seine guten Taten werden für immer in den Herzen derer bleiben, die diese wunderbare Person kannten, wertschätzten und liebten.

Jewgenija Schol

Übersetzung: Philipp Dippl

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