Bildung im Leben der Russlanddeutschen

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In der Smirnow-Schule-Gymnasium in der Region Nordkasachstan fand im Rahmen des Kreises „Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen in Kasachstan“ eine Unterrichtsstunde zum Thema „Bildung der Russlanddeutschen in Kasachstan und Russland“ statt.

Die Geschichte der Bildung der Russlanddeutschen ist ein komplexer und vielschichtiger Prozess, der über Jahrhunderte hinweg soziokulturelle, politische und ethnodemographische Strömungen einschließt. Die ersten deutschen Siedler, die zur Zeit Katharinas II. ins Russische Reich kamen, erhielten bestimmte Privilegien, darunter auch im Bildungsbereich. Es entstanden deutsche Schulen, in denen der Unterricht in der Muttersprache stattfand und großer Wert auf religiöse Erziehung gelegt wurde.

Im 19. Jahrhundert entstanden neben den kirchlichen Gemeindeschulen auch private Lehranstalten, Gymnasien und Fachschulen. Bildung spielte eine wichtige Rolle bei der Bewahrung der deutschen Identität und Kultur und trug gleichzeitig zur Integration der Deutschen in die Gesellschaft bei. Viele Absolventen deutscher Schulen wurden erfolgreiche Unternehmer, Wissenschaftler, Ärzte und Ingenieure.

In der Sowjetzeit kam es zu erheblichen Veränderungen. In den 1930er Jahren, mit Beginn der Massenrepressionen, wurden die deutschen Schulen geschlossen, und der Unterricht in deutscher Sprache wurde verboten. Danach folgte die Deportation der Deutschen nach Kasachstan und in andere Regionen der UdSSR. In der postsowjetischen Zeit änderte sich die Situation: Die deutsche Sprache wurde in den meisten sowjetischen Schulen als Fremdsprache unterrichtet. Heute jedoch wird Deutsch in Kasachstan leider nur noch an einigen wenigen Gymnasien gelehrt. In Russland hingegen wird die deutsche Sprache an den meisten allgemeinbildenden Schulen unterrichtet, zudem gibt es dort Schulen mit erweitertem Deutschunterricht.

Marina Angaldt

Übersetzung: Anton Genza

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