Das übliche Weihnachtswunder

Zurück

Der charismatische, bärtige Optimist Sankt Nikolaus, sein treuer Begleiter Knecht Ruprecht sowie solch unvorstellbare Charaktere aus dem „Reich des Bösen“ der deutschen Kultur, ein Wirbelwind aus Schnee und weihnachtlichem Lametta und ein grenzenloser Flug der Fantasie…

Eine interaktive Inszenierung mit Elementen aus Weihnachts- und Neujahrsmärchen und einem durchdringenden Blick auf die Gegenwart, sowie amüsanten Wendungen in der Handlung bereiten die Aktivisten der Jugendtheaterwerkstadt „Faden“ der Regionalgesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Pawlodar für das Festival „Theater. Deutsch. Jugend. Online“ vor. Das Drehbuch stammt von ihnen, es wurde von den Künstlern selbst geschrieben.

Die Ereignisse der Theateraufführung entfalten sich am Vorabend von Weihnachten, genau dann, wenn Wunder geschehen, Erscheinungen und Facetten aus einer anderen Realität erscheinen, und Alltäglichkeiten völlig anders sind, als man glaubt. Die Geschichte der Handlung umhüllt und verzaubert, sie muntert auf und sie kitzelt die Nerven und sie zwingt den Betrachter plötzlich, an Magie zu glauben, daran, dass alle Wahrheit, alle Güte und alle Liebe den Intrigen der Bösewichter, den zahlreichen Barrieren und Hindernissen und dem rasenden, allgegenwärtigen Covid zuvorkommen.

Wie sich die jungen Schauspieler der Theaterwerkstatt „Faden“ in ihre Rolle einleben, erzählte der Teilnehmer Timur Luschnikow, aktives Mitglied und in Teilzeit einmal ein Zauberer, ein anderes Mal der geistliche Knecht Ruprecht.

– Die Dreharbeiten zu der Weihnachtsgeschichte laufen auf Hochtouren: wir proben gründlich, diskutieren leidenschaftlich und können das Festival kaum erwarten, – sagt Timur Luschnikow begeistert, – Das größte Wunder der Inszenierung ist, dass die Magie kein gesichtsloses Phantom ist, sie existiert wirklich! Die Kinder, die in diesem Jahr leider auf die Rundtänze verzichten müssen, sind sich der Existenz des heiligen Nikolaus sicher, obwohl die Erwachsenen nicht einmal den Verdacht auf ihn lenken. Das ist sehr schade, weil es in unserem Leben immer einen Platz für ein geheimnisvolles, reizendes und unerwartetes Märchen gibt.

Mit einem Wort, die Inszenierung, eine wundervolle Hypostase, ist an Hexenspektakel und Intrige selbst den Märchen von H. K. Andersen gewachsen, in denen das Licht über die Dunkelheit herrscht und die „Scherben des Teufelsspiegels“, die in das Herz und die Augen gelangt sind, sich sicher verflüchtigen. Der guten, alten Tradition nach herrscht letztendlich alles Große und Gute über das Zynische, Hässliche, Böse und Schlechte. Eigentlich das übliche Weihnachtswunder…

Marina Angaldt

Übersetzung: Philipp Dippl

Поделиться ссылкой:

x