Datum, Trauer und gebrochene Schicksale

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Die Gesellschaft der Deutschen in Aqtöbe gedachte den Opfern der Deportation der Russlanddeutschen.

In Aqtöbe fand eine Veranstaltung zum Tag des Gedenkens an die Opfer der Deportation der Deutschen statt. Zu der Veranstaltung, die im Gebäude der Volksversammlung Kasachstans stattfand, kamen Aktivisten des Clubs der deutschen Jugend „Junge Sterne“, Hörer von Sprachkursen und Senioren der Gesellschaft der Deutschen in Aqtöbe.

„In diesem Jahr beschlossen wir, die Veranstaltung in einem neuen Format durchzuführen. Die Teilnehmer sahen sich keine Filme oder Präsentationen zum Thema an, hörten keine Vorträge, sondern holten sich selbst Informationen, dachten nach, erledigten Aufgaben“, sagt Oxana Bogdanowa, Koordinatorin des Netzwerks der Begegnungszentren der Gesellschaft „Wiedergeburt“.

Das Treffen begann mit einer Diskussion über Gemälde, die diesen traurigen Ereignissen gewidmet sind. Anhand von Gemäldefragmenten sollten die Teilnehmer die Stimmung und die mögliche Handlung der Werke deutscher Künstler erraten, die die tragischen Ereignisse anschaulich beschrieben. Die Teilnehmer setzten das Puzzle zusammen, das die Gesamtwerke der Meister des Pinsels und der Farben ergab. Nachdem sie das Gesamtbild erhalten hatten, konnten die Teilnehmer ihre Eindrücke von den Werken der Künstler mitteilen.

„Emotional sehr starke Gemälde. Es wurden Werke von Andreas Prediger und Viktor Hurr gezeigt. Ich stellte mir vor, dass mein Vater zusammen mit anderen Deutschen in Waggons von den besiedelten Orten ins ferne Balchasch gebracht wurde. Die Eindrücke von der Veranstaltung selbst sind positiv: Es gab viele Erinnerungen, es gab auch neue Informationen für mich. Ich fand es gut, dass die Veranstaltung von jungen Leuten besucht wurde, die sich für die Geschichte des deutschen Volkes interessieren“, teilte Marina Reifegerst ihre Meinung.

Um das Gedächtnis der Zuhörer aufzufrischen, wurde eine weitere Aufgabe gestellt, bei der es darum ging, Daten und Fakten zu vergleichen. Zum Beispiel, wie viele Deutsche in den ersten zwei Wochen deportiert wurden und wie viele während der gesamten Deportationszeit; oder in welchem Jahr unterdrückte Deutsche aus dem Sonderregister gestrichen wurden.

Das Treffen endete mit einem Teetrinken, bei der die Senioren in einem lockeren Gespräch Erinnerungen an ihre Kindheit austauschten.

Konstantin Sergeew

Übersetzung: Annabel Rosin

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