Der Almaty-Marathon 2019

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Am 21. April sind trotz des wolkigen Wetters auf dem neuen Platz in Almaty viele Menschen zusammengekommen, einige wollten selbst den Marathon laufen, andere ihre Freunde und Bekannten unterstützen und manche wollten einfach nur ihre Energie aufladen durch die größte Massenveranstaltung des Amateursports. Eine Bühne, Musik, Flaggen, Zelte – alles ist bereit für den Start des traditionellen Marathons, es ist übrigens bereits der siebte in der südlichen Hauptstadt. Dieses Sportfest zieht jedes Jahr unglaublich viele Teilnehmer an. Die Atmosphäre, das muss man sagen, war aufgeladen, in der Luft schwebten Energie und Kraft, überall waren frische, gesunde und lebenslustige Menschen.

Uns gelang es, ein Interview mit den aktiven Mitgliedern des Vereins der deutschen Jugend Almaty, Jekaterina Lauber und Nikolaj Timofeew zu führen. Katja lief eine Strecke von 10 Kilometern, Nikolaj lief 21 Kilometer.

– Habt ihr vor dem Marathon trainiert?

E: Ich mich vorbereitet, ich habe zwei bis drei Monate vorher angefangen, richtig zu trainieren, am Anfang jeden Tag, später habe ich meine Taktik verändert und entschieden alle zwei Tage zu trainieren.

N: Nein. Ich laufe generell viel in den Bergen, ich habe einen aktiven Lebensstil, wie man so sagt.

– War dies euer erster Marathon?

 E: Noch in der Schule bin ich einen Distanzlauf gelaufen: einen Kilometer, dann drei, dann fünf, und das alles ohne Unterbrechung, weil wir nicht genügend Läufer hatten und ich deshalb gefragt wurde. Aber es stimmt, dass ich im letzten Lauf nicht mehr gut gelaufen bin, ich war erschöpft und kam als Letzte ins Ziel.

N: Ich laufe den zweiten Marathon, beim letzten Mal habe ich die 10-Kilometer-Strecke bewältigt, aber das ist schon lange her, ich kann noch nicht mal mehr sagen, wann das war.

– Seid ihr alleine gelaufen oder hat euch jemand unterstützt?

E: Mich haben Freunde unterstützt, aber ich bin auch nicht alleine gelaufen, sondern mit meiner Schwester Nadja. Unsere Freundin aus Österreich, Jennifer, hat uns dazu veranlasst, zu laufen, ansonsten hätte ich es wohl nie probiert.

N: Ich bin alleine gelaufen und habe die Unterstützung von den Zuschauern bekommen, die mit Schreien anfeuerten, klatschten und sangen.

– Wie war das Gefühl auf der Zielgeraden?

E: Ich kann nicht sagen, dass es sehr schwer war, zu laufen. Wenn ich meine Kräfte einschätze, würde ich sagen, dass ich auch die 21 Kilometer gelaufen wäre. Ich glaube, es hat mir geholfen, dass ich nicht wusste, wo das Ziel ist. Ich habe ein Schild am Ende gesehen, auf dem stand, dass es bis zum Ziel noch 150 Meter sind und habe mir gedacht: „Das ist schon alles?“

N: Schwer war es nur am Start, hoch die Nasarbajew-Straße bis zur Al-Farabi, und der letzte Kilometer, als mir die Beine wehgetan haben. Ich habe alles im Schließfach gelassen, auch das Telefon, und habe mich an den Ballons orientiert, die die ungefähre Zeit angaben.

– Ein abschließendes Wort für alle, die nicht gelaufen sind?

E: Ich denke, dass sich Kasachstan auf diesem Feld entwickelt, weil in diesem Jahr ungefähr 17.000 Menschen den Marathon gelaufen sind und das ist außerordentlich. Viele Leute haben festgestellt, dass der Marathon mit jedem Jahr besser und besser wird. Alles war auf hohem Niveau organisiert: Wasser und Essen und vieles andere. Ich möchte, dass jeder den Marathon läuft und diese Distanz spürt: die Spannung in den Muskeln – das gibt ein Gefühl der Freude für einen ganzen Tag.

N: Das ist alles nur halb so schlimm und nicht so schmerzvoll, nach zwei Tagen ist alles wieder weg. Daheim habe ich eine heiße Badewanne genommen, damit sich die Spannung aus den Beinen löst.

– Was hat dich dazu motiviert, diesen Marathon zu laufen?

 N: Ich habe gelesen, dass 17.000 Menschen daran teilnehmen werden und ich wollte ein Teil dieser Veranstaltung sein. Übrigens, von 3683 Läufern, die das Ziel erreichten, kam ich als Nummer 1659 an. Dafür habe ich 2 Stunden und 10 Minuten gebraucht.

Ubersetzung: Philipp Dippl

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