Die Familiengeschichte als Brücke der Generationen: Der „Familienklub“ jetzt auch in Karaganda

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Alles, was wir mit Liebe bewahren, lebt weiter. Die Erinnerung an die Familie, die Traditionen der Vorfahren, ihre Namen, die in Familiengeschichten auftauchen, sind nicht nur Vergangenheit. Sie sind die Grundlage für die Zukunft, ihr Halt und ihre Bedeutung. Mit diesem Gedanken hat die Außenstelle Karaganda des Deutschen Zentrums „Wiedergeburt“ das Projekt „Familienklub“ ins Leben gerufen – ein gefühlvoller Raum für alle, die ihre Wurzeln tiefer kennenlernen, die Verbindung zwischen den Generationen stärken und die Erinnerung an die Familie lebendig halten wollen. Das Projekt brachte Teilnehmer unterschiedlichen Alters zusammen, die sich für die Vergangenheit ihrer Familie interessieren. Unter der Anleitung des Koordinators und der Workshop-Leiter rekonstruierten sie Stammbäume, arbeiteten mit Archivmaterial, transkribierten alte Dokumente und tauschten Familiengeschichten aus.

In einem der Workshops wiederholten die Teilnehmer auch Vokabeln auf Deutsch zum Thema „Familie“, was es ihnen ermöglichte, die Sprache der Vorfahren in einem häuslichen und emotionalen Kontext wiederzubeleben. „Wir schaffen einen Raum, in dem die Erinnerung Teil eines gemeinsamen kulturellen Codes wird. Das ist wichtig für die Selbstidentifikation, für das Vertrauen in die eigenen Wurzeln“, sagt Anastasija Kowalenko, Leiterin des Projekts „Familienklub“.

Einen besonderen Platz im Familienklub nehmen die Kochkurse ein, bei denen die Teilnehmer nicht nur Rezepte austauschen, sondern auch die Atmosphäre von zu Hause nachempfinden können. Bei einem der Treffen wurde zum Beispiel eine traditionelle deutsche Suppe mit Klößen zubereitet – duftend, warm, wie eine Erinnerung an die eigene Großmutter. Darüber hinaus drehten die Teilnehmer trendige Reels und Videos über ihre Teilnahme am Projekt, präsentierten Kurzporträts ihrer Familien im Format eines Videofilms oder einer A2-Collage; nahmen an interaktiven Aufgaben, Spielen und Kreativwettbewerben teil, die das Thema der Familienidentität beleuchteten. Diese Form der Arbeit macht das Projekt lebendig und interessant für alle Generationen und ermöglicht es jedem, seinen Teil zum gemeinsamen kulturellen Mosaik beizutragen.

„Sprache, Küche und Kreativität sind die drei Fäden der Erinnerung, aus denen wir die Verbindung zwischen den Generationen neu weben. Durch deutsche Worte, den Geschmack traditioneller Knödelsuppe und in Collagen und Videos umgesetzte Familiengeschichten wird lebendig, was in Archiven nicht bewahrt werden kann – die Seele der Kultur. Und in diesem Moment spüren die Teilnehmer: Sie sind Teil von etwas mehr als nur einem Projekt. Sie sind ein Teil ihrer Familie und ihres Volkes“, so die Leiterinnen der Workshops “Traditionelle Küche“ Olga Iwkina und „Familiengeschichte“ Gulmzhan Bertaewa des Projekts „Familienklub“.

Es stehen noch viele weitere Treffen an, was noch mehr Geschichten, Entdeckungen und einfache, aber wichtige Worte bedeutet: „Das ist meine Familie“. Vor uns liegen neue Treffen, neue Gesichter und noch mehr Gründe zu sagen: „Unsere Geschichte ist lebendig“.

Bertaewa Gulmzhan

Übersetzung: Anton Genza

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