Die Sprache Goethes und Schillers

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„Und frische Nahrung, neues Blut
Saug’ ich aus freyer Welt;
Wie ist Natur so hold und gut,
Die mich am Busen hält!“

Mit diesem Vierzeiler beginnt die berühmte Ode „Auf dem See“ des größten deutschen Dichters Johan Wolfgang von Goethe. Sie wurde kürzlich von Jekaterina Toroptschanina, einer Aktivistin des Zirkels „Magisches Deutsch“ und Schülerin der Mittelschule Nr. 2 in Zhelezinka, aufgeführt, und zwar komplett auf Deutsch!

Der Zirkel, der im Oktober 2019 auf Initiative der gesellschaftlichen Vereinigung „Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ des Gebietes Pawlodar“ gegründet wurde, brachte Schüler, die die Sprache Goethes und Schillers lernen wollten, zusammen. Eine Sprache „der vergangenen Zeiten, eine Sprache, die raffiniert und meisterhaft perfektioniert“ ist, – so schrieb seinerzeit Hermann Hesse über die Sprache.

– Das Eintauchen in die Sprache erfolgt durch ein systematisches Studium der Literatur, der Geschichte , der Kultur und der Ethnografie. Und die modernen Kommunikationstechniken ermöglichen es, das Auswendiglernen der Phrasen wie ein „Papagei“ zu vermeiden, – erzählt Lidija Ottowna Kamkowa, die Leiterin der Zweigstelle des deutschen Begegnungszentrums des Dorfes Zhelezinka im Gebiet Pawlodar. – Jeden Samstag treffen sich vierzehn Jungs und Mädels mit ihrer Leiterin Anna Witaljewna Roj, um in die Welt der deutschen Kunst und Kreativität einzutauchen.

Laut Lidija Kamkowa wird im Unterricht besonderes Augenmerk auf das Bewusstsein für den Einfluss der deutschen Sprache auf das Denken und die intellektuelle Entwicklung gelegt.

– Die Schüler lernen mit Interesse und Begeisterung neue Vokabeln und grammatische Regeln. Unterrichtsstunden, die deutschen Feiertagen gewidmet sind, sind besonders beliebt. Außerdem basteln die Jungs und Mädels Bastelarbeiten zu bestimmten Themen, erlernen Tänze, rezitieren Gedichte und nehmen an Kulturveranstaltungen im Kreis und im Gebiet teil, – merkt die Leiterin der Zweigstelle Zhelezinka des deutschen Begegnungszentrums an. – Neulich haben sie auf einer Feiertagsrundfahrt die ethnokulturellen Zentren des Kreises Zhelezinka besucht und an dem Konzert zum Tag der Dankbarkeit teilgenommen. Als Virtuosin des literarischen Lesens erwies sich Nastja Dablatowa, die das Gedicht „Meine Mutti“ anlässlich des Muttertags vortrug. Unsere Jungs und Mädels sind sehr aktiv und neugierig. Wir bemühen uns, an ihrem weiteren kreativen Wachstum zu arbeiten.

Marina Angaldt

Übersetzung: Philipp Dippl

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