Ein neues deutsches Haus, ein Meer von Motivation und eine echte Hochzeit – womit hat der VDJK- überrascht?

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Anfang November fand in Pawlodar ein bedeutendes und traditionelles Ereignis statt – der Rat des Verbandes der Deutschen Jugend Kasachstans. 35 Aktivisten aus verschiedenen Teilen des Landes, die deutsche Jugendclubs vertraten, nahmen an diesem Projekt teil. Übrigens gibt es heute 16 regionale Jugendclubs und 12 Bezirksverbände in Kasachstan, was die Bedeutung des soziokulturellen Einflusses der deutschen Jugend in den Regionen unterstreicht.

Ort der Stärke

Im vergangenen Herbst wurde das Deutsche Haus in Pawlodar eröffnet. Seitdem träumten viele der Jugendlichen davon, es zu besuchen. Auf der Ratstagung bekamen sie die Gelegenheit dazu, denn sie wurden zu einer ausführlichen Exkursion eingeladen. Von den ersten Schritten an tauchten die Aktivisten in die Atmosphäre der deutschen Gastfreundschaft ein und lernten das freundliche Personal kennen. Im Deutschen Haus fühlt sich jeder Besucher als Teil einer wunderbaren Reise, die Freude, Wissen und schöne Erinnerungen mit sich bringt. Alle nachfolgenden Arbeiten des Rates fanden ebenfalls hier statt.

„Wir haben uns sehr gefreut, so viele junge Menschen in unserem Deutschen Haus zu empfangen. Wir haben uns bemüht, dass sich die Jugendlichen in unserem Haus, in der Stadt, wohlfühlen. In den letzten Jahren ist die Jugendarbeit in der republikanischen Sozialbewegung spürbar aktiver geworden. Ich freue mich, dass der Beschäftigung mit der deutschen Sprache, den Traditionen und der Kultur der Deutschstämmigen mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Ich wünsche allen Teilnehmern des Rates eine aktive Lebensposition. Träumen Sie, schaffen Sie, seien Sie interessant“, äußerte Olga Litnewskaja, stellvertretende Vorsitzende der regionalen „Wiedergeburt“-Gesellschaft in Pawlodar, ihre guten Wünsche.

Wie immer – die besten Referenten!

Der erste Projekttag erwies sich für alle Teilnehmer als intensiv und spannend. Die Organisatoren stellten fest, dass jedes Jahr neue Leute kommen, die bereit sind, ihren persönlichen Beitrag zur Entwicklung der deutschen Jugendbewegung in Kasachstan zu leisten.

Erfahrene Leiter organisierten für sie verschiedene Spiele und Teambuilding-Aktivitäten, um das gegenseitige Verständnis und die Teambildung zu stärken. Die Teilnehmer entwickelten nicht nur Teamwork-Fähigkeiten, sondern lernten sich auch besser kennen. Dies trug dazu bei, eine Atmosphäre des Vertrauens und des gegenseitigen Verständnisses zu schaffen, was die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist. Die „alten Hasen“ gaben bereitwillig ihre Erfahrungen und ihr Wissen weiter und versuchten, die jungen Leute zu inspirieren, sich aktiv an gemeinsamen Unternehmungen zu beteiligen.

Eine logische Fortsetzung des Kennenlernens war die Dialogplattform „VDJK: Was ist das Atmen und wohin geht es?“ mit der Vorsitzenden des Verbandes Kristina Larina. Die Referentinnen Maria Gorbachjowa und Daria Barsukowa leiteten informative Blöcke für Jungs mit unterschiedlicher Jugendclub-Erfahrung: für Anfänger gab es einen Vortrag zum Thema „Jugendclub: von der Theorie zur Praxis“, für erfahrene Clubmitglieder – „Das Konzept der Entwicklung der deutschen Jugend Kasachstans“. Die Jugendlichen lernten auch von den Fehlern anderer im Fallstudienblock und hatten Brainstorming-Sitzungen, und am Abend konnten sie sich bei einem Ausflug in eine unbekannte Stadt entspannen.

Am zweiten und dritten Tag des Rates gab es nicht weniger interessante Diskussionsplattformen, wie z. B. öffentliches Reden, Finanzwissen, Motivationsmanagement, Anpassung – mit Eugenia Ilina, Kommunikation und Planung – mit Scholpan Nurkanowa. Alle Teilnehmer bemerkten die hohe Professionalität und erstaunliche Energie der Referenten.

„Ich habe mich buchstäblich in die Methoden der Präsentation von Informationen durch unsere Referenten verliebt. Ich kann es kaum erwarten, das Gelernte in der Praxis anzuwenden“, erzählte Dmitry Jermilow, ein Jugendleiter aus Petropawlowsk, der mit zwei Bezirksaktivisten zu dem Projekt kam. Eine von ihnen, Anastasia Jaholka aus dem Bezirk Taiynshinskij in Nordkasachstan, sagte: „Es ist sehr wertvoll, dass mir dieses Wissen nicht nur bei der Arbeit im Jugendclub, sondern auch im normalen Leben nützlich sein wird.“

Und die Flügel trugen diese Hochzeit weit weg….

Den Abschluss des dritten Tages bildete eine sehr ungewöhnliche Abendveranstaltung, die von den Organisatoren unter das Thema „Hochzeitsriten der Russlanddeutschen“ gestellt wurde.

Es hätte nur ein informativer Vortrag mit der Nachstellung einiger Bräuche zur Veranschaulichung sein können, aber… die aktiven Vertreter der deutschen Jugend Eva Sperling und Anton Gartman gingen noch weiter und beschlossen, wirklich zu heiraten!

Die Hochzeitsbräuche der Russlanddeutschen sind ein wesentlicher Bestandteil unseres ethnischen Erbes. Am Beispiel einer echten Hochzeit erzählten und zeigten die Moderatoren, wie eine traditionelle deutsche Hochzeit gefeiert wird.

Die Zeit zwischen der Verlobung und der Hochzeit ist gefüllt mit Annehmlichkeiten. Die Einladung zur Hochzeit ist ein Ritus, der in fast jeder Gemeinschaft seine eigenen Besonderheiten hat. Dieses feierliche und verantwortungsvolle Geschäft wurde den besten Freunden des Brautpaares anvertraut. In den Tagen vor der Hochzeit war das ganze Dorf in freudiger Erwartung des Festes. Am Tag der Hochzeit kam der Bräutigam in Begleitung seines „Gefolges“ zum Haus der Braut, um sie zur Hochzeit zu führen, und… fand die Tür verschlossen. Es begann die Suche nach der Braut, die natürlich immer mit einem Erfolg endet.

Eva und Anton lernten sich vor mehr als einem Jahr beim Projekt Jugendtreff 2022 kennen. Nach dem Verlassen des Camps setzten sie ihre Kommunikation fort, die sich unweigerlich zu den hellsten und ehrfürchtigsten Gefühlen entwickelte. Das frisch verheiratete Paar stellt fest, dass sie sich mit großer Dankbarkeit an ihren Hochzeitsabend erinnern werden. Nach ihrer gemeinsamen Meinung: „Es war magisch!“

Eine Quelle der Inspiration

Der 5. November war vielleicht der wichtigste Tag für die Teilnehmer. Es fand die lang erwartete Arbeitssitzung des VDJK-Rates statt. Die Vorsitzende Kristina Larina stellte die Projekte für 2024 vor und erörterte auch Veränderungen in der Arbeit des Jugendbereichs. Außerdem trafen sich die Jugendlichen mit den Mitgliedern des Aufsichtsrates der gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“, die für die Interessen der deutschen Jugend in Kasachstan zuständig sind – A. Bichert und V. Deimund.

„Die Geographie der Teilnehmer des Rates ist beeindruckend umfangreich: In den Mauern des Deutschen Hauses versammelten sich unter anderem Jugendliche aus den neuen Zweigstellen der Jugendclubs, die dank des Projekts ‚Mobile Gruppen‘ eröffnet wurden. Wir möchten betonen, dass die Ideen und Pläne nicht auf dem Papier stehen bleiben, sondern zum Leben erweckt werden und ihre Anwendung in den Clubs finden. Der VDJK-Rat ist eine Quelle der Inspiration und eine treibende Kraft für alle, die sich engagieren. Ich danke allen, die dazu beigetragen haben: den Organisatoren, den Aktivisten, den Koordinatoren des Exekutivbüros, den Freiwilligen und den Mitarbeitern des Deutschen Hauses in Pawlodar für den herzlichen Empfang“, sagte Kristina Larina.

So wurde der VDJK-Rat einmal mehr zu einer Plattform für den Erfahrungsaustausch, die Diskussion aktueller Themen und die Entwicklung einer Strategie für die Entwicklung der deutschen Jugendbewegung. Die Teilnehmer diskutierten aktiv über die Bewahrung der Sprache, der Traditionen und des kulturellen Erbes und überlegten, wie das Netz der deutschen Jugendclubs im ganzen Land erweitert werden kann. Wir hoffen, dass wir schon bald die Früchte ihrer gemeinsamen Arbeit sehen können!

Eugenia Scholl

Übersetzung: Annabel Rosin

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