Kohlrouladen: Erinnerungen an die Küche der Russlanddeutschen

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Die Teilnehmenden des Kochklubs der Gesellschaft „Wiedergeburt“ in Aqtöbe bereiteten Kohlrouladen zu, die den bekannten Golubzy sehr ähnlich sind.

Mehrmals im Monat verwandelt sich das Büro der Gesellschaft „Wiedergeburt“ in Aqtöbe in ein kulinarisches Studio. Seniorinnen und Senioren – gelegentlich unterstützt von Aktiven aus dem Jugendklub – lernen hier die Geheimnisse der deutschen Küche kennen. Dieses Mal standen Kohlrouladen auf dem Programm. Dabei handelt es sich um ein traditionelles Gericht der Deutschen, das meist im Herbst und Winter zubereitet wurde.

„Im Grunde sind das dieselben Kohlrouladen wie die Golubzy. Es ist nicht nur ein deutsches Gericht, sondern auch bei slawischen Völkern sehr beliebt. Ich weiß, dass solche Rouladen besonders im Süden und Osten Deutschlands verbreitet sind. Sie symbolisieren Gemütlichkeit und ein Gefühl der Sättigung. Die Füllung kann variieren: Manche geben gebratene Karotten und Zwiebeln zum Hackfleisch, andere mischen es nur mit rohen, fein geschnittenen Zwiebeln. Ein besonderes Merkmal ist, dass die Rouladen zunächst in der Pfanne angebraten und erst danach in einen Topf gelegt und bis zur Garheit geschmort werden. Meine Mutter hat sie immer nach diesem Rezept gekocht, und mir schien, dass es nichts Leckereres gibt“, erzählt die Teilnehmerin Nina Sidorenko.

Interessant ist, dass die in Deutschland lebenden Deutschen Kohlrouladen häufig im Ofen zubereiten, während die Kasachstandeutschen das Schmoren „auf offenem Feuer“ bevorzugen. Auch hier gibt es zahlreiche Variationen: Man kann die Rouladen sowohl in Tomaten- als auch in Sauerrahmsauce schmoren. In vielen Familien gelten Kohlrouladen als eigenständiges Hauptgericht, andere wiederum servieren dazu Kartoffeln – gekocht oder als Püree.

Während des Kochens tauschten die Teilnehmenden Erinnerungen und praktische Tipps aus, und im Anschluss wurden die schmackhaften und sättigenden Kohlrouladen gemeinsam verkostet.

„Ich empfehle, den Kohl sorgfältig auszuwählen: Wir hatten einen eher festen Kohlkopf, deshalb mussten wir ihn länger in kochendem Salzwasser blanchieren. Für Rouladen eignet sich besser ein lockerer Kohl mit unbedingt intakten äußeren Blättern. Ein weiterer Tipp: Beim Anbraten der noch rohen Rouladen sollte man darauf achten, sie nicht zu stark zu bräunen, sonst entsteht ein leicht bitterer Geschmack. Das Hackfleisch empfehle ich gemischt (Rind/Schwein oder Rind/Huhn) – so wird das Ergebnis saftiger und aromatischer“, rät die Leiterin des Kochklubs, Valentina Geld.

Konstantin Sergejew

Übersetzung: Anton Genza

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