Master-Absolventen: Beitrag, Entwicklung, Perspektive Zurück Veröffentlicht in Juli 23, 2025August 27, 2025 Jeder hat seinen eigenen Weg zum Masterstudium. Manche kehren nach Jahren der Berufspraxis zum Studium zurück, andere verbinden es mit ihrer Arbeit und Projekten, wieder andere finden in der Bildung nicht nur einen Beruf, sondern ihre Berufung. In diesem Jahr haben drei aktive und zielstrebige junge Menschen, Mitglieder der regionalen Gesellschaften „Wiedergeburt“ Kasachstans, ihr Masterstudium in verschiedenen Fachrichtungen abgeschlossen. Anna Graf – Master of Education in der Geschichte Kasachstans, Absolventin der Westkasachischen Universität benannt nach Makhambet Utemisow. Als Aktivistin und Freiwillige der regionalen deutschen Gesellschaft „Wiedergeburt“ in der Region Westkasachstan in Uralsk hat sie Geschichte nicht nur studiert, sondern sie in jeder Zeile der Archivdokumente, in jedem Denkmal und jeder Expedition gelebt. Anna gibt zu, dass das Studium nicht einfach war: „Meine ersten beiden Hochschulabschlüsse schlafen sozusagen einfach ungenutzt beiseite – mit dem Masterstudium nicht zu vergleichen. In zwei Jahren habe ich eine riesige Menge an wissenschaftlicher und archivarischer Literatur bewältigt. Aber es interessiert mich, und ich weiß, dass es nicht umsonst war.“ Eine der für sie unvergesslichsten und bedeutendsten Reisen führte sie nach Aqtöbe und in die Region Aqtöbe allgemein, wo sie Materialien über Denkmäler sammelte, die mit der Geschichte der Deutschen in Verbindung stehen. Besonderen Dank spricht Anna Danil Tsoi aus, dem Koordinator für Jugendarbeit des deutschen Jugendklubs „Junge Sterne“ in Aqtöbe: „Er erklärte mir nicht nur, wohin und wie ich fahren sollte, sondern begleitete mich auch auf dieser Expedition – wir begaben uns gemeinsam auf eine kleine Forschungsreise. Es war sehr lehrreich.“ Ein besonderes Ereignis war die Reise nach Badamscha. Swetlana Wiktorowna, Mitarbeiterin des örtlichen Museums, organisierte eine Exkursion und führte Anna persönlich zu Orten, die mit der Geschichte der Deportation der deutschen Volksgruppe verbunden sind. „Wir besuchten den Ort, an dem das Arbeitslager gegründet wurde: die Überreste einer Baracke, eine Steinmauer, Baugruben… Das ist nicht nur Geschichte – es ist ein tragischer, schwieriger, aber wichtiger Teil des Lebens. Einst war hier eine kahle Steppe, in die am 7. November 1941 Deutsche deportiert wurden.“ Eine besondere Rolle bei Annas Entwicklung als Forscherin spielte Tamara Wolkow, ihre Mentorin: „Zuckerbrot und Peitsche – so nenne ich sie. Wir haben viele Fragen, Korrekturen und Missverständnisse durchlaufen, aber am Ende haben wir eine gemeinsame Sprache gefunden. Und meine wissenschaftliche Arbeit wurde mit „sehr gut“ bewertet.“ Anna dankt der Gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ für die Möglichkeit, eine Ausbildung zu erhalten, und für das Vertrauen in sie. Sie bedankt sich herzlich bei Olga Schtein und Robert Gerlitz für ihre Unterstützung und ihr Vertrauen auf dem gesamten Weg: „Selbst die Wahl des Themas meiner wissenschaftlichen Arbeit war kein Zufall – es war wichtig, interessant und macht auch in Zukunft Sinn.“ Anna hat neue Ziele vor sich. Sie zieht nach Aqsai, wo sie eine Zweigstelle der Gesellschaft „Wiedergeburt“ eröffnen will. „Kinder sind unsere Zukunft. Ich möchte ihnen die Geschichte ihres Volkes beibringen, ihre Kultur vermitteln, auch durch die Küche. Ich möchte das tun, was ich liebe und was wirklich wichtig ist.“ Wladislav Weber – Master in „Branchenmanagement“, Private Aktiengesellschaft „Kökschetau-Universität benannt nach S. Ualikhanow“. Wladislav verbindet seine wissenschaftliche Tätigkeit aktiv mit seinem sozialen Engagement. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrats der Gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ und Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Astana und der Region Aqmola. Er hat sich für ein Masterstudium eingeschrieben, um sich nicht nur mit dem Begriff „Management“ vertraut zu machen, sondern auch die Grundlagen der Unternehmensführung, strategische Planung, Risikomanagement und andere Schlüsselbereiche der modernen Managementwissenschaft gründlich zu studieren. „Für mich ist es wichtig zu verstehen, wie das System funktioniert. Ich bin jemand, der zuerst handelt und sich dann mit dem Wesentlichen befasst. Deshalb habe ich mich für Management entschieden – um nicht nur zu arbeiten, sondern Projekte bewusst zu leiten, Strategien zu erkennen und Prozesse aufzubauen.“ Für ihn war der Masterstudiengang kein Ende, sondern ein neuer Anfang – mit einem Gefühl von Freiheit, Selbstvertrauen und dem Streben nach Neuem: „Als ich mein Diplom erhielt, verspürte ich nicht nur Erleichterung, sondern auch einen inneren Impuls, weiterzumachen. Ich habe verstanden, dass Stillstand nichts für mich ist. Ich möchte mich weiterentwickeln, Neues lernen und herausfinden, wo mein Wissen nützlich sein kann.“ Heute steht Wladislav vor der Entscheidung, welche Bildungsstufe er als Nächstes absolvieren möchte. Er ist motiviert von dem Wunsch, sein Wissen in die Praxis umzusetzen, neue Wege zu beschreiten und sich sowohl beruflich als auch persönlich weiterzuentwickeln. „Mich inspiriert der Prozess selbst – das Lernen, die Anwendung, das Wachstum. Es geht nicht nur um die Karriere, sondern um die Lebensqualität und den Beitrag zur Gesellschaft.“ Anastasia Klynowa – Master in „Fremdsprachen: zwei Fremdsprachen“, Absolventin der M. Kozybaew-Universität Nordkasachstan, Petropawlowsk. Anastasia ist Lehrerin in den Arbeitsgemeinschaften des Zentrums für vorschulische Zusatzbildung und Deutsch der Gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ Nordkasachstans“ in Petropawlowsk. Die Rückkehr in den Hörsaal nach der Pause war für Anastasia eine unerwartet freudige und inspirierende Erfahrung: „Ich bin in eine tolle Gruppe gekommen – so viele junge, aktive Leute, mit denen es unglaublich angenehm und interessant war, zu lernen. Wir haben keinen Altersunterschied gespürt – wir sind einfach gemeinsam dem Wissen entgegen gegangen.“ Es war nicht einfach, Studium und Arbeit unter einen Hut zu bringen. Fast zeitgleich mit der Aufnahme ihres Masterstudiums begann Anastasia, Deutsch an der Kasachisch staatlichen Einrichtung „Erste Gymnasium“ zu unterrichten. Diese Erfahrung verstärkte ihr Interesse an der Pädagogik noch mehr und ließ sie tief in das Bildungssystem eintauchen: „Jetzt, zwei Jahre später, kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich meine Arbeit und die Kinder liebe, mit denen ich sowohl in der Schule als auch in der Gesellschaft „Wiedergeburt“ arbeite. Ich freue mich, dass ich neben dem schulischen Format die Möglichkeit habe, in einem deutschen Verein zu arbeiten, wo der Unterricht kreativer ist und es mir ermöglicht, kreative Ideen unter Verwendung der deutschen Sprache umzusetzen.“ Unter der einfühlsamen Leitung von Irina Olkowa wurde das Verfassen der Dissertation nicht zu einer routinemäßigen Pflicht, sondern zu einem spannenden wissenschaftlichen Prozess: „Es war keine Last, sondern produktive Arbeit in einem angenehmen, bewussten Tempo.“ Alles begann mit einer einfachen, aber sehr wichtigen Frage, die mir Evgeni Tetjukhny bei einem traditionellen Picknick stellte: „Warum machst du keinen Master? Ich habe dich wohl nicht richtig unterrichtet.“ Zu diesem Zeitpunkt gab Anastasia bereits Deutschkurse für Kinder und war Koordinatorin bei der VDJK, aber sie erkannte, dass es Zeit war, sich weiterzuentwickeln. Heute hat Anastasia viele Pläne und den Wunsch, ihr Wissen in die Praxis umzusetzen: Bildungsformate zu entwickeln, Sprache und Kultur zu vermitteln und eine neue Generation zu inspirieren. „Ich habe das Glück, dass ich mehrere Bereiche miteinander verbinden kann – und das macht meine Arbeit nicht nur zu meinem Beruf, sondern zu meiner Lebensaufgabe.“ Jeder von ihnen hatte seinen eigenen Weg, seine eigenen Zweifel und schlaflosen Nächte. Aber heute sind sie Absolventen des Masterstudiengangs 2025. Vertreter verschiedener Fakultäten und Fachrichtungen, die eines verbindet: Wissensdurst, Fleiß und der Wunsch, sich weiterzuentwickeln. Hinter ihnen liegen Jahre des Studiums, wissenschaftliche Projekte, Praktika und wissenschaftliche Arbeiten. Vor ihnen liegen ihre Karrierewege und neue berufliche Horizonte. Wir wünschen ihnen viel Erfolg in allem und nur noch vorwärts, um neue Gipfel zu erklimmen. Maria Gorbatschowa Übersetzung: Anton Genza Поделиться ссылкой: