Seid den Kindern ein gleichberechtigter, autoritärer Freund

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Der Sommer ist bereits in vollem Gange, und die nationalen Sommercamps finden ein nach dem anderen statt. Besuchen wir die Betreuerinnen und Betreuer und finden wir heraus, wie die Dinge laufen. Vom 23. Juni bis 2. Juli fand das sprachliche, überregionale Camp „Jugendwelt DreiW -2024“ in Almaty statt.

Lernen wir die Betreuer kennen: Sofia Stein, 18 Jahre alt, stellvertretende Vorsitzende des Verbandes der Deutschen Jugend Kasachstans. Radion Ort, 18 Jahre alt, Sofia Nikitina, 19 Jahre alt – Aktivisten des Clubs der deutschen Jugend „Diamant“ in Astana. Alle Jugendlichen wurden im Rahmen des Projekts „Schulung für Betreuer in den Projekten 2024“ ausgebildet und haben zum ersten Mal als Betreuer gearbeitet.

Sofia Stein: „Es hat mich besonders gefreut, den Kindern zu helfen und sie anzuleiten. Jeder von ihnen hat mir ein Stück von sich geschenkt, das werde ich noch lange behalten! Ich hatte eine ‚Blauer Phönix‘-Truppe, die in allem anders war! Wir waren die pünktlichsten, reaktionsschnellsten, kreativsten, ruhigsten und einprägsamsten. Jeder der Jugendlichen hat einen großen Beitrag zu unserer Truppe geleistet. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit meiner Gruppe zu arbeiten, da sie so offen waren und immer voller Ideen steckten! Natürlich wurde das im Projekt ‚Schule für Betreuer‘ erlernte Wissen in die Praxis umgesetzt, vor allem die medizinische Hilfe!

Im Laufe meiner Arbeit als Betreuerin habe ich festgestellt, wie schwierig, aber auch interessant die Arbeit mit Jugendlichen ist. Jeder hat seine eigene Persönlichkeit, die jeden von ihnen zu einer eigenständigen Person macht, die in der Lage ist, Menschen zu führen, sich als Künstler oder Entertainer auszudrücken und so vieles mehr! Ich würde diese Saison gerne wieder machen!“

Radion Ort: „Beim Projekt ‚Schulung für Betreuer‘ im Mai dieses Jahres wurden wir in Spielpädagogik, Jugend- und Kinderpsychologie und Erster Hilfe unterrichtet.

Unsere Gruppe hieß ‚Marienkäfer‘, entsprechend der Farbe Rot. Mit den Jugendlichen kommunizierten wir, lernten uns kennen, fanden eine gemeinsame Sprache, und von Tag zu Tag wurden wir aktiver und geschlossener.

Am Ende des Camps war ich voller Emotionen, angefangen bei der Freude und dem Stolz auf meine ‚Kämpfer‘ bis hin zum Vertrauen in mich selbst und die Richtigkeit meiner Handlungen während des Camps.

Das Endergebnis der Schicht war für mich überragend. Die Jugendlichen waren unvergesslich; jeder wusste, dass die rote Gruppe die fröhlichste und aktivste war.

Aus meiner ersten Erfahrung kann ich ein paar Tipps geben: Seid nicht wütend auf die Kinder, oft sind sie nicht schuld an ihrem Verhalten, es kann nicht nur an ihrer Einstellung liegen, sondern auch an der Umgebung des Alltags, die nicht immer angenehm ist. Zweitens: Behaltet den Gedanken ‚Wie der Betreuer, so die Jugendlichen‘ im Kopf. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es durch eine solche Sichtweise auf die Leute viel einfacher ist, einen Zugang zu ihnen, zu ihren Eigenheiten zu finden, wenn man sie auf sich selbst projiziert. Drittens: Stellt euch sich nicht über die Kinder. Der einzige Unterschied ist der Altersunterschied und die größere Verantwortung, die euch auferlegt wird. Seid für die Kinder ein gleichberechtigter, autoritärer Freund, der in einer bestimmten Situation für sie eintritt und in einer anderen – sie unterstützt, ihnen Ratschläge gibt, irgendwo sogar schimpft, aber niemals urteilt! Das ist, glaube ich, das Wichtigste.“

Sofia Nikitina: „Unsere Gruppe hieß ‚Goldene Zeit‘ und wir konnten viel über die Arbeit der Stiftung, der regionalen Gesellschaften und unserer Partner erfahren. Alle 45 Teilnehmer waren aufgeweckt und interessant. Ich konnte jeden von ihnen beim Namen nennen und ihm eine bestimmte Charaktereigenschaft oder das, was ihm bei dem Projekt in Erinnerung geblieben ist, nennen. Mir wurde klar, dass ein Betreuer ein Wegweiser für die anderen Camp-Mitarbeiter ist, denn ein Betreuer verbringt mehr Zeit mit der Kommunikation mit den Kindern. Er kann ihnen im richtigen Moment zuhören und ihnen helfen, bestimmte Probleme zu lösen.

Bei der Kerzenreflexion am Ende eines jeden Tages habe ich versucht, den Kindern relevante Fragen zum Thema des Tages zu stellen. Wir haben auch über philosophische Fragen nachgedacht. Dieses Format hat mir sehr gut gefallen, und ich denke, ich werde es auch in Zukunft verwenden.

Wenn ich das Camp insgesamt betrachte, denke ich, dass es sehr interessant und lehrreich war. Mir ist klar, dass ich einige kleine Fehler und Unzulänglichkeiten hatte, die in Zukunft korrigiert werden müssen, aber im Prinzip bin ich mit meiner ersten Erfahrung zufrieden. Für die Zukunft habe ich festgestellt, dass ich mehr verschiedene Spiele für Kinder anbieten muss.“

Ein weiteres regionales Camp „WeStern 2024“ fand im Westen Kasachstans statt, wo Roman Schukowskij, Sofia Schdanowa, 19 Jahre alt – Aktivisten des Jugendclubs „Diamant“ aus Astana und Kristina Klein, 20 Jahre alt – Aktivistin des Jugendclubs „Glück“ in Semei als Betreuer arbeiteten.

Sofia Schdanowa: „Es war meine erste Erfahrung, die viele positive Gefühle und Eindrücke hinterlassen hat. Besonders gefallen haben mir die verschiedenen Aktivitäten und die Spiele, die den Kindern halfen, sich zu entwickeln und zu lernen, als Team zu arbeiten. Einer der denkwürdigsten Momente war das abendliche Lagerfeuer, bei dem alle Lieder sangen und eine besondere Atmosphäre der Freundschaft und des Vertrauens entstand.

Meine Truppe hieß ‚Lila Minionen‘. Das waren 14 energiegeladene und wissbegierige Teenager. Es war eine wahre Freude, mit ihnen zu arbeiten, auch wenn es viel Energie und Geduld erforderte. Ich habe das in den Seminaren erworbene Wissen aktiv in die Praxis umgesetzt. Ich habe besonders darauf geachtet, dass sich jedes Kind wertgeschätzt und in den Prozess einbezogen fühlt.

Eines der Lifehacks, die ich gelernt habe, ist die Bedeutung einer klaren Planung und Flexibilität. Ich habe festgestellt, dass ich trotz eines sorgfältig vorbereiteten Plans manchmal improvisieren und mich an die Stimmung und die Interessen der Kinder anpassen musste. Ein weiterer nützlicher Punkt war die Verwendung verschiedener Spiele zum Aufwärmen und zur Teambildung.“

Roman Schukowskij: „Ich hatte eine gelbe Gruppe – ‚Goldene Sonne‘, fröhlich und energiegeladen. Es gab ein paar Leute, die sich von den anderen abgrenzten, aber auch sie schafften es, sich in die Teamarbeit und die Traditionen der Gruppe einzufügen. Tipps und Ratschläge, die ich gerne weitergeben möchte: Es ist gut, ein paar Leute in der Truppe zu haben, auf die man sich verlassen kann. Lasst euch nicht dazu hinreißen, die Gruppe bei der Erfüllung von Aufgaben zu sehr zu unterstützen. Ich habe diesen Fehler gemacht und mich dabei ertappt, dass ich einen Großteil der Arbeit erledigte, während sich die Jugendlichen ausruhten. Kurz gesagt: Denkt dran, dass ihr ein Betreuer und kein Teilnehmer seid.“

Kristina Klein: „Für mich war es das erste Mal, dass ich eine Betreuerin war. Ich habe viele Emotionen, viel Freude, positive Worte und Lächeln von den Teilnehmern bekommen, fast alle Kinder mochten mich. Im Camp ist mir alles in Erinnerung geblieben, vor allem die Abendveranstaltungen, bei denen die Kinder mit tollen Nummern auftraten. Bei der Teamarbeit ging es nicht um das Gewinnen, sondern um die Teilnahme und um angenehme Gefühle.

Ich hatte eine Gruppe namens ‚15 Sterne‘. Sie waren ruhig, aber wenn etwas Großes und Interessantes passieren sollte, verschwand ihre Ruhe sofort. Sie waren der Zeit schon voraus, arbeiteten gut im Team, hörten einander bei ‚Kerzen‘ zu und unterstützten sich gegenseitig. In der Zeit kamen wir alle zusammen und spielten interessante Spiele mit anderen Betreuern und Sprachassistenten aus Deutschland.

Ich denke, wenn ich das nächste Mal Betreuerin bin, werde ich Aufkleber mit ihren Namen für meine Gruppe anfertigen, damit ich jeden am ersten Tag mit Namen kenne. Das war die einzige Schwierigkeit in den ersten Tagen des Camps.“

Inga Jurgelaitine, 17 Jahre alt:

„Dieses Jahr war ich Betreuerin in einem Sportcamp auf der Tau-Turan-Basis. Zuvor war ich acht Jahre in Folge als Teilnehmerin in diesem Camp, aber dieses Mal konnte ich mich als Betreuerin versuchen. Das erste Gefühl ist das Gefühl der Verantwortung für die Kinder. Und zu verstehen, dass man für die nächste Woche für sie sowohl ‚Mama‘ als auch ‚Papa‘, Arzt und Psychologe ist. Ich erinnere mich daran, wie die Kinder beginnen, sich dir zu öffnen und dir ihre Gefühle und Eindrücke mitzuteilen. In einem solchen Moment sieht man, dass sie dir vertrauen, und das ist sehr wichtig. Ich hatte eine Frauengruppe. Sie hatte keinen Namen, denn es war ein Sportcamp. Unsere Gruppe war die pünktlichste und freundlichste.“

Als persönliches Beispiel kann ich bestätigen, dass die Arbeit eines Betreuers sehr interessant und schwierig ist. Aber es ist immer einen Versuch wert! Wir wünschen allen, die in diesem Sommer noch in einem Kinderlager arbeiten müssen, Erfolge, Leistungen und aufrichtige Gefühle der Freude und des Glücks. Und wir wünschen unseren Betreuern, dass sie im nächsten Jahr all ihre Pläne verwirklichen und hervorragende Arbeit im Lager leisten können.

Maria Gorbachjowa

Übersetzung: Annabel Rosin

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