Studien nach der Natur

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Der Seniorenklub des Deutschen Zentrums Karaganda veranstaltete unter der Leitung von Gulmzhan Bertaewa einen Workshop in Naturfotografie mit ethnographischer Kulisse. Es war nicht nur ein Spaziergang, sondern eine echte Reise in die Welt der Schönheit, der Erinnerung und der menschlichen Wärme.

Das Wetter, der leichte Wind, die ersten Sommerdüfte – die Natur teilte großzügig ihr Licht und ihre Stimmung mit den Teilnehmern. Zwischen den Bäumen entfalteten die Teilnehmer des Klubs eine ganze Ethnographische Fotogeschichte: Trachten, Haushaltsgegenstände, Musikinstrumente, Spindeln, gewebte Gürtel – all das wurde sorgfältig mitgebracht, um Teil der lebendigen Bilder und Erinnerungen zu werden.

Vor Beginn des kreativen Teils gab Bertaewa eine ausführliche, aber verständliche Einweisung: wie man mit dem Rahmen arbeitet, wo man „das richtige“ Licht findet, wie man die Emotionen einfängt und das Foto lebendig macht. Die Teilnehmer waren begeistert, als es ans Eingemachte ging.

Nina Borodina, ein Mitglied des Klubs, zeigte ihren Klubmitgliedern, wie man ein Porträt am besten aufbaut, wo man einen guten Winkel findet und warum es wichtig ist, eine Person zu spüren und nicht nur ihr Gesicht zu fotografieren. Ihre Ratschläge und ihr Lächeln erwärmten mehr als ein Foto.

Eine echte Entdeckung war die Seniorin Ludmila Frolowa, die eine alte Spindel von zu Hause mitbrachte. Sie zeigte, wie man einen Kamm durch Wolle schabt, auflockert und einen dünnen Faden auf die Spindel wickelt. Dieser Moment wurde besonders warm und symbolisch – als ob sich ein Faden der Tradition von der Vergangenheit bis in die Gegenwart spannt und die Generationen verbindet.

Die allgemeine Atmosphäre des Treffens war nicht weniger gemütlich und gefühlvoll: Viele Senioren nahmen ihre Nadeln und strickten, stickten auf Reifen, lasen Bücher.

Am Ende des Treffens legten die Teilnehmer eine Picknickdecke auf dem Rasen aus und genossen gemeinsam duftenden Tee mit selbstgemachten Krebel – diese Momente stiller Gastfreundschaft waren der perfekte Ausklang eines warmen Tages.

Die Projektkoordinatorin N. Kowalenko teilte ihre Eindrücke:

„Dies ist mehr als ein Workshop. Es ist eine lebendige Erinnerung, Wärme in den Händen, Licht in den Augen. Ich freue mich, solche Initiativen zu unterstützen – sie geben den Menschen das Gefühl, Teil von etwas Realem und Wichtigem zu sein.

Alle entstandenen Fotos werden sorgfältig ausgewählt, gedruckt und bei der Abschlussveranstaltung des Viertels präsentiert. Solche Tage gehen nicht spurlos an einem vorbei. Sie bleiben im Bild, in der Erinnerung, in dem leisen Gefühl, dass es Menschen gibt, mit denen es leicht ist, man selbst zu sein.

Bertaewa Gulmzhan

Übersetzung: Anton Genza

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