30 Jahre VDJK: Maria Gorbatschjowa

Maria Gorbatschjowa, Dozentin am Lehrstuhl für Pädagogik und Psychologie der Alichan-Bokeichan-Universität in Semei, Leiterin der Jugendclubs „Glück“ beim Deutschen Verein „Wiedergeburt“ im Gebiet Abai sowie Korrespondentin der Deutschen Allgemeinen Zeitung.

Ihren Weg im Verein „Wiedergeburt“ in Semei begann Maria im Jahr 2012, als sie aktives Mitglied des Jugendclubs „Glück“ wurde und sich an zahlreichen Veranstaltungen beteiligte.

„Anfangs strebte ich keine Führungsrolle an“, erinnert sich Maria. „Doch während der Quarantäne ergaben sich die Umstände so, dass ich die Leitung des Clubs übernahm. Trotz der Schwierigkeiten ist es mir meiner Meinung nach gelungen, eine gute Arbeit zu leisten: Wir organisierten Veranstaltungen, Treffen und Wohltätigkeitsaktionen mit Teilnehmern aller Altersgruppen, die auf die Förderung interkultureller und interethnischer Beziehungen abzielten.“

Im Jahr 2014 begann sie ihr Studium an der Schakarim-Universität in Semei mit dem Schwerpunkt Pädagogik und Psychologie. In dieser Zeit lernte sie den Dozenten Ildus Fasylbekow kennen. Erstmals nahm sie an einem Schulungsprogramm für Jugendleiter an der Staatlichen Pädagogischen Universität Altai in Barnaul teil. Bald darauf begann sie, in Sommerlagern als Betreuerin zu arbeiten. Die in diesen Jahren gesammelten Erfahrungen halfen ihr 2023 dabei, Koordinatorin zweier großer Projekte zu werden: der republikanischen Sprachakademie „Mach mit“ und des regionalen Lagers „Ost-Kristall.2023“ in Semei.

Schon als Kind besuchte Maria den Club „Reporter“, wo ihr Interesse für den Journalismus geweckt wurde. Seit 2012 schreibt sie Artikel für die Deutsche Allgemeine Zeitung.

„Dieser kreative Prozess liegt mir sehr, er macht mir Freude, inspiriert mich und ermöglicht mir, viele interessante Menschen kennenzulernen.“

Kultur pflegen und bewahren

„Meine erste Begegnung mit dem Verband der Deutschen Jugend Kasachstans hatte ich in Almaty bei dem Projekt ‚Nationales Dorf‘. Dieses Projekt war ein wichtiger Wendepunkt: Ich lernte junge Leute aus vielen Städten unseres Landes kennen, spürte Unterstützung, wurde mir meiner ethnischen Zugehörigkeit bewusst und erkannte, wie wichtig es ist, die eigene Kultur zu entwickeln und zu bewahren.

Das wurde für mich zur Inspirationsquelle, zum Antrieb, mich weiterzuentwickeln, neues Wissen zu erlangen und dieses praktisch umzusetzen. Außerdem schenkte es mir viele Freundschaften und Kontakte – nicht nur aus Kasachstan, sondern auch aus Deutschland und Russland. Durch Veranstaltungen, Hilfsaktionen und Kulturprojekte spürte ich, dass ich einen echten Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung leisten und die interethnischen Beziehungen sowie eine tolerante Umgebung stärken kann.“

Das Projekt „Trialog RuDeKa“ – eines der besten

2014 wurden auf dem XIII. Forum der Russlanddeutschen in Omsk Partnerschaften zwischen den Jugendclubs „Glück“ aus Semei, „Glück auf“ aus Ekaterinburg und der Jugendorganisation JSDR aus Halle geschlossen. Das Projekt zielte darauf ab, das kulturelle Leben der Russlanddeutschen in drei Ländern kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen, Ideen weiterzugeben und neue Perspektiven zu schaffen.

Ein Jahr später fand in Ekaterinburg das erste internationale Projekt „Trialog RuDeKa. Floßfahrt auf dem Fluss Tschussowaja“ statt, organisiert vom Jugendzentrum Ural. Die nächste Etappe – „Trialog RuDeKa. An der Schnittstelle der Kulturen“ – wurde 2016 vom Jugendclub „Glück“ in Semei durchgeführt. Der abschließende Teil „Trialog RuDeKa. Deutschland mal anders“ fand in Halle statt und vereinte Teilnehmer aus allen drei Ländern.

„Ich bin dankbar, dass ich an allen drei Projekten teilnehmen durfte – das war eine einzigartige Erfahrung, die mir neue Horizonte eröffnete und viele unvergessliche Eindrücke schenkte“, sagt Maria.

Der Verband der Deutschen Jugend Kasachstans – das sind wir selbst…

„Es ist immer schön zu sehen, wie die Teilnehmer wachsen, sich weiterentwickeln und nach vorne streben. Der Verband ist ein Raum, in dem man unterstützt wird, Inspiration findet und aneinander glaubt“, sagt Maria.

„Auch wenn sich ein junger Mensch aus verschiedenen Gründen irgendwann aus der Arbeit des Verbandes oder einer Regionalgruppe zurückzieht, erinnert er sich oft mit Wärme an die Zeit, in der er Teil dieser Bewegung war. Sie bleibt ein bedeutender Abschnitt seines Lebens und seiner persönlichen Entwicklung.“

Viele haben inzwischen eigene Familien gegründet – besonders schön ist es zu sehen, wenn ihre Kinder zum Verein kommen. So wird das Staffelholz von Generation zu Generation weitergereicht. Das zeigt, dass die Arbeit des Verbands wichtig, lebendig und verbindend ist.

Die Zukunft des Verbands der Deutschen Jugend Kasachstans liegt in Projekten, die am Puls der Zeit sind, den Bedürfnissen der heutigen Jugend entsprechen, mutige Ideen und Visionen umsetzen, das eigene Potenzial entfalten helfen, kulturelles Erbe bewahren und zugleich innovative Ansätze integrieren.

Möge das Jubiläum nicht nur ein Anlass sein, auf das Erreichte stolz zu sein, sondern auch ein Startpunkt für neue, inspirierende Projekte! Ich wünsche dem Verband, dass er seine Relevanz nicht verliert, weiterhin Generationen inspiriert und vereint, eine Plattform für Führung, Kreativität und kulturellen Dialog bleibt. Und vor allem: Möge stets jener besondere Geist aus Freundlichkeit, Energie und Zusammenhalt bewahrt werden, der den Verband so einzigartig macht.

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