30 Jahre VDJK: Maria Borisewitsch

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Maria Borisewitsch, Neonatologin, Vorsitzende des VDJK (2018–2021)

Maria Borisewitsch erste Begegnung mit der Jugendarbeit der Deutschen fand 2010 in Karaganda statt, als ihre ältere Schwester Jelena sie in den Jugendclub der Deutschen mitnahm. Jelena war bereits seit mehreren Jahren aktiv im Jugendclub und übergab ihrer Schwester den Club „als Erbe“, als sie zum Studium nach Deutschland zog.

„Die ersten Jahre war ich einfach eine Aktivistin, besuchte die Treffen im Club und half als Freiwillige bei einigen Projekten, die in Karaganda durchgeführt wurden. Mit jedem Jahr wuchs mein Engagement, mein Interesse an der Arbeit und meine Beteiligung. So wurde ich 2018 zur Vorsitzenden des Verbandes gewählt“, erzählt Maria.

Auf die Frage, was ihr die Teilnahme an der deutschen Jugendbewegung Kasachstans gebracht hat, antwortet sie mit Überzeugung:

„Eine enorme Erfahrung im Umgang mit Menschen und mit mir selbst, kreative und berufliche Entfaltung. Ich habe gelernt, mich in Gesellschaft von Menschen, besonders Unbekannten, wohlzufühlen, die Kunst der Rhetorik zu beherrschen, die Angst vor Bühne und Auftritten zu verlieren und Kontakte zu knüpfen sowie Dialoge zu führen. Besonders wertvoll waren die Kenntnisse im Projektmanagement, da ich selbst Jugendprojekte organisiert habe. Natürlich habe ich gelernt, eine Führungskraft zu sein, mich selbst besser kennenzulernen, und heute weiß ich genau, dass ich auch in meiner beruflichen Tätigkeit eine Führungspersönlichkeit bin.

Die Jugendbewegung bot mir große Möglichkeiten der kreativen Umsetzung: Unterhaltungs- und Bildungsprojekte, Ausstellungen, Konferenzen, kulturelle Veranstaltungen und Theaterproduktionen – es war so viel…“

Als Vorsitzende des VDJK war für Maria das unvergesslichste Projekt das landesweite Sprachcamp Jugendtreff 2018. „Es war ein Meilenstein für die Organisation und auf einem sehr hohen Niveau durchgeführt. Die Videotagebücher des Projekts habe ich mir oft angesehen – solch eine Zusammensetzung von Lehrenden, Teilnehmenden, Ort und Programm – ich war einfach stolz auf uns alle, als ich die Ergebnisse sah.

Als Teilnehmerin waren die unvergesslichsten Projekte die Partnerveranstaltungen in Deutschland: Junost in München und Juleica in Berlin. Nur bei solchen Projekten spürt man echte Inspiration und sammelt neue Ideen.“

Zur Zukunft des VDJK

Meiner Ansicht nach liegt die Zukunft des Verbands in großen Projekten, Sprachcamps und kreativen Festivals sowie in der Teilnahme und Organisation internationaler Initiativen. Damit die Jugend erkennt, wie spannend und interessant alles ist – etwas, das nur der VDJK bieten kann – und immer wieder zurückkommen möchte. Natürlich ist die laufende Arbeit in den Regionen wichtig, da sie Wissen und Kontakte für die Jugend vermittelt, aber oft wird sie zur Routine, wodurch die Qualität der Veranstaltungen leidet. Doch Routine und Jugend – das passt nicht zusammen! Große, überregionale Projekte wecken Begeisterung und Lust auf Beteiligung.

Es ist wichtig, mehr Mittel in die Qualität solcher Projekte zu investieren, statt in kleinere Veranstaltungen und Clubs, die schnell langweilig werden und bei denen die Teilnehmer sich verlieren.

Zum Jubiläumsjahr wünsche ich dem VDJK viele inspirierte und motivierte junge Menschen, die eine Atmosphäre der Anziehung und des Zusammenhalts schaffen, sich gegenseitig mit Kreativität und dem Willen, Deutsch und deutsche Kultur zu lernen, anstecken. Mögen neue Führungskräfte entstehen! Möge es Frieden und Freundschaft geben!

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