An den Fingerspitzen

Zurück

Fantasiereisen, Aquarellstriche, Freiraum für Art-Deco Interpretationen… Die Arbeitsgemeinschaft für angewandte Kunst der Niederlassung der Deutschen Gesellschaft „Wiedergeburt“ in der Region Pawlodar in der Stadt Aksu hilft, jegliches kreative Potential zu entdecken und zu verwirklichen.

Der Haupttrend in der Kreativwerkstatt sind originelle Ideen, strahlende Experimente, ästhetische und authentische Gegenstände. Die Handwerker lassen bei ihrer Arbeit ihrer Fantasie freien Lauf – ein Künstler ist ein Künstler, um exklusive, kreative Objekte zu schaffen und nicht, um sich von Schablonen leiten zu lassen.

„Unsere Kunst- und Handwerkskurse tragen dazu bei, Kreativität, Denkvermögen und ästhetischen Geschmack zu entwickeln“, so Tamara Guljaewa, Leiterin der Arbeitsgemeinschaft „Basteln“ des Zentrums der Gesellschaft „Wiedergeburt“ in der Stadt Aksu. „Sie erweitern ihr sprachliches Vokabular durch die Verwendung einer spezifisch-thematischen Terminologie. Und natürlich schaffen sie die Voraussetzungen, um das Interesse der Kinder an der Volkskunst und künstlerischer Kreativität zu wecken.“

Tamara Sergeewna leitet „Basteln“ nun schon seit sechs Jahren. Der Ursprung ihrer neuen, künstlerischen Suche ist für sie der ständige Kennenlern-Prozess der deutschen Volkskultur und -geschichte. Ihr Unterricht war schon immer von einer warmen und einladenden Atmosphäre geprägt in welchem Kreationen, Selbstentfaltung und die Faszination verschiedener Texturen und Materialien vorherrschen. Die Impulse der kreativen Momente werden oft wahrgenommen, gefühlt und mit den Fingerspitzen in etwas unglaubliches, aber dennoch erdiges verwirklicht. Bei der Veranstaltung „Bekanntschaft mit dem Deutschen Haus“ im Juli 2022 gab Tamara Guljaewa einen Meisterkurs im Kunsthandwerk mit dem Titel „Anfertigung von Glücksbringern“. Das ganze Publikum war begeistert.

„Ich verwende in meinem Unterricht verschiedene Techniken. Ich arbeite zum Beispiel mit Naturmaterialien, Stoffen und Stoffresten. Wir machen Kunsthandwerk aus Salzteig und anderen günstigen Materialien. Wir kreieren Werke aus Papier und Pappe. Wir sticken…“, zählt Tamara Guljaewa auf. „Wir verwenden Techniken wie beliebte und ungewöhnliche Papierkunst, Ganutell, Papierplastik, Origami, Patchwork, Decoupage und die neue Technik ‚Pizza‘. Ich werde einige von ihnen kurz ansprechen, damit die Leser sie verstehen. So ermöglicht die Papierkunst die Herstellung dreidimensionaler, komplexer und kostspieliger Designobjekte, die optisch an Prägung, Hämmern, Holzschnitzerei und Stickerei erinnern. Ausgangsmaterial sind Papierservietten, die zu Geißeln gedreht werden. Dann werden Sie zur Gestaltung von Dekoren auf festen Oberflächen verwendet. Ganutell – Die Herstellung von Blumen aus dünnem Spiraldraht, Seidenfaden und Perlen. Diese Kunst ist von der Insel Malta zu uns gekommen. Man sagt, dass die dortigen Nonnen immer noch den Altar in der Residenz des Papstes mit Blumen schmücken, die mit der Ganutell Technik gemacht wurden. Im 16. Jahrhundert wurde ein spiralförmiger Draht aus Gold oder Silber auf Italienisch ‚canutiglia‘ genannt. Daher kommt auch der Name der Webtechnik. Die Mitglieder lieben es auch, mit „Patchwork“ und „Pizza“ zu arbeiten – das sind einzigartige Patchwork-Techniken. Sowohl Erwachsene als auch Kinder können sich im Patchwork Nähen versuchen. „Patchwork“ und „Pizza“ sind vielversprechende, handwerkliche Tätigkeiten, bei denen nicht brauchbare Gegenstände verwendet werden. Sie geben alten Kleidern, Bettdecken usw. ein zweites Leben. Sehr umweltfreundlich. Die Stoffstücke müssen einfach zu kleinen Blöcken in Form verschiedener geometrischer Figuren kombiniert werden. Dies führt zu erstaunlichen Dingen. Unsere Handwerker haben viele Kunstobjekte mit Hilfe der sehr zarten und ausdrucksstarken Technik der Applikation „Decoupage“ geschaffen. Das ist, wenn ein durchbrochenes Muster ausgeschnitten und auf die Oberfläche eines Objekts angebracht wird. Dank dieser Technik, die uns aus dem frühen Mittelalter überliefert ist, gibt es heute wunderschöne Dekorationen für Geschirr, Vasen und Möbel. Übrigens war die Decoupage am Hof von König Ludwig XVI. von Frankreich sehr beliebt. Wir lieben die „Papierplastik“, eine Technik zur Herstellung von halb- und vollvolumigen Dekorationsartikeln aus Papier. Dazu gehören Origami, Quilling und Farcing. All diese Techniken tragen dazu bei, den künstlerischen Geschmack und den Schönheitssinn der Kinder zu entwickeln.“

Laut Tamara Sergeewna freuen sich die Kinder, die die Sonntagsschule besuchen, über die Herstellung von Kunsthandwerk, Souvenirs, Schmuck und zeitgenössischen Kunstgegenständen im ethnokulturellen Stil.

„In jedem Quartal organisiere ich thematische Workshops für Kinder und Jugendliche. Gemeinsame Workshops für Kinder und Eltern zu den deutschen Feiertagen sind sehr beliebt geworden. Die Mütter und Väter beteiligen sich aktiv an der Organisation der Veranstaltungen, seien es Wettbewerbe, Ausstellungen oder Workshops. Man spürt die Hilfe und Unterstützung“, so die Leiterin. „In unserem Unterricht tauchen wir gemeinsam mit den Kindern in einen kreativen Fluss von Ideen ein, und setzen sie in die Tat um. Kreativität ist grenzenlos – sie wird aus vielen feinen Fäden gewebt, die nicht nur durch Talent, Fantasie und Vorstellungskraft, sondern auch durch sorgfältige Arbeit miteinander verbunden sind.“

Marina Angaldt

Übersetzung: Annabel Rosin

Поделиться ссылкой:

x