Der berühmte russische Dichter deutscher Herkunft Afanassi Fet

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Am 23. November 1820 wurde im Dorf Nowosjolki im Gouvernement Orjol Afanassi geboren – der zukünftige große russische Lyriker. Seine Mutter war Charlotte-Elisabeth Becker, sein Vater der Adlige Ilja Schenschin. Da die Ehe der Eltern von der orthodoxen Kirche nicht anerkannt wurde, durfte der Junge nicht den Familiennamen Schenschin tragen und wurde unter dem Mädchennamen seiner Mutter Fet eingetragen. Dieser Name wurde später zu seinem literarischen Pseudonym, das ihn ein Leben lang begleiten sollte.

Schon in jungen Jahren zeigte Afanassi ein außergewöhnliches poetisches Talent. Während seiner Ausbildung in einem deutschen Pensionat begann er, Gedichte zu schreiben, und mit zwanzig veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband namens „Lyrischer Pantheon“. Dieser Band markierte einen wichtigen Meilenstein und kündigte das Erscheinen eines Dichters an, dem es bestimmt war, zu einem der Begründer der russischen philosophischen und emotional tiefen Lyrik zu werden. Fet widmete sich besonders der Wiedergabe feinster Gefühlsnuancen und flüchtiger Naturmomente – genau das brachte ihm später den Ruf eines unvergleichlichen Meisters der „reinen Poesie“ ein.

Diesem herausragenden Dichter und seinem reichen Erbe war die jüngste Sitzung des Klubs „Ein Blick in die Geschichte“ der deutschen Gesellschaft der Stadt Taras gewidmet. Die Teilnehmer sahen einen Dokumentarfilm über Afanassi Fet, lasen seine Gedichte und hörten bekannte Romanzen, die nach seinen Texten komponiert wurden. Die Atmosphäre des Abends ermöglichte es den Anwesenden, nicht nur das Werk des Klassikers zu erleben, sondern auch seine Lebensgeschichte neu zu betrachten – eine Geschichte, die die komplexe Verflechtung deutscher und russischer Kultur widerspiegelt.

Solche Veranstaltungen tragen dazu bei, das historische Gedächtnis zu bewahren, junge Menschen mit bedeutenden Vertretern des russisch-deutschen Erbes bekannt zu machen und daran zu erinnern, welchen Beitrag Afanassi Fet zur Entwicklung der weltweiten poetischen Tradition geleistet hat.

Александр Гибнер

Übersetzung: Anton Genza

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