Berlin war Gastgeber der XXI. Sitzung der Deutsch-Kasachischen Regierungskommission: Aufmerksamkeit für Deutschstämmige auf nationaler Ebene beider Staaten Zurück Veröffentlicht in April 11, 2025April 16, 2025 Am 9. April fand in Berlin die XXI. Sitzung der Deutsch-Kasachischen Regierungskommission für die in der Republik Kasachstan lebenden ethnischen Deutschen statt. Den gemeinsamen Vorsitz führten der stellvertretende Außenminister Kasachstans Roman Vassilenko und die Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, die Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik. Die Kommission findet seit vielen Jahren jährlich statt und ist nach wie vor eine wichtige Plattform für Gespräche über die Unterstützung der deutschen Gemeinschaft in Kasachstan, die Stärkung der humanitären Zusammenarbeit, den kulturellen Austausch und Jugendinitiativen. Die Delegation der Gesellschaftlichen Stiftung „Wiedergeburt“ wird von Yevgeniy Bolgert, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Stiftung und Senatsabgeordneter des Parlaments der Republik Kasachstan, geleitet. Der Delegation gehören außerdem Kristina Larina, Vorsitzende des Verbandes der Deutschen Jugend Kasachstans, Dmitry Redler, Geschäftsführer der Stiftung sowie Olga Stein, stellvertretende Geschäftsführerin, an. Eines der besten Beispiele für die erfolgreiche Arbeit im Sprachbereich sind die Konferenzen zum Deutschunterricht, die seit mehreren Jahren in Folge im Kasachisch-Deutschen Zentrum in Astana stattfinden. Diese wichtige Veranstaltung hat sich nicht nur zu einer Plattform für den Erfahrungsaustausch entwickelt. Während der Konferenz wurde vorgeschlagen, einen Fahrplan für die Entwicklung der deutschen Sprache in Kasachstan zu erstellen. Yevgeniy Bolgert betonte während des Treffens die Bedeutung und Notwendigkeit der Entwicklung dieses Dokuments, mit dem die Qualität des Deutschunterrichts in Schulen und Universitäten des Landes systematisch verbessert werden soll. Ein wichtiger Aspekt ist auch die berufliche Entwicklung der Lehrkräfte, die eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung von Wissen und der Aufrechterhaltung eines hohen Niveaus im Unterricht spielen. Die Aufnahme des Faches Deutsch in die nationalen Olympiaden und die damit verbundene Ausweitung der Teilnahme der unteren Klassenstufen (anstelle erst ab der 9. Klasse) war ebenfalls ein wichtiges Diskussionsthema. Das System der Stipendienförderung für die Ausbildung von Deutschlehrern an den Hochschulen des Landes gewinnt zunehmend an Bedeutung, was zur Stärkung der Humanressourcen beiträgt. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem kasachisch-deutschen Schulprojekt, das sich dank eines Abkommens zwischen den beiden Ländern aktiv entwickelt. Mit der finanziellen Unterstützung durch den Nationalen Wohlfahrtsfonds „Samruk-Kasyna“ und der Organisation des Prozesses durch die Wiedergeburt-Stiftung ist die aktive Phase des Projekts eingeleitet worden. Einer der wichtigsten Schritte auf dem Weg zum erfolgreichen Betrieb der Schule ist es, in Zukunft den Status einer deutschen Auslandsschule (DAS) zu erhalten. Für das effektive Funktionieren der Schule wird vorgeschlagen, eine zwischenstaatliche Vereinbarung auszuarbeiten, die für deutsche Auslandsschulen üblich ist und dazu beitragen wird, alle notwendigen Mechanismen für einen langfristigen Erfolg zu schaffen. Damit die Schule in vollem Umfang funktionieren kann, benötigt sie: – pädagogische Fachliteratur und methodische Unterstützung, – berufliche Weiterbildung von Lehrern, – Einladung von Fachleuten aus Deutschland, – Organisation von Praktika und Austauschprogrammen. Die Selbstorganisation der Deutschen setzt sich auch für die Entwicklung der dualen Ausbildung ein und schlägt vor, dass die Unterstützung sowohl im Rahmen der schulischen als auch der beruflichen Ausbildung berücksichtigt werden sollte. Ein ebenso wichtiges Element der Arbeit ist die Einrichtung von deutschen Häusern in verschiedenen Regionen Kasachstans. Ein Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung sind die Häuser in Pawlodar und Lissakowsk, die zum Zentrum des kulturellen und sozialen Lebens der deutschen Gemeinschaft geworden sind. In nächster Zeit ist geplant, die Bemühungen, um den Erwerb eines deutschen Hauses in Karaganda fortzusetzen, wo die größte Zahl von Deutschstämmigen in Kasachstan lebt. Die Kommission befasste sich unter anderem mit der Frage des deutschen Theatergebäudes. Es werden Möglichkeiten für eine größere Reparatur oder einen Ersatz des Gebäudes geprüft. Die deutsche Seite wird Möglichkeiten zur Unterstützung des deutschen Theaters bei der Ausstattung und Durchführung gemeinsamer Projekte prüfen. Insgesamt war das Programm des Treffens sehr umfangreich – im Laufe des Tages führten die Parteien Gespräche im Bundesministerium des Innern und für Heimat der Bundesrepublik Deutschland. Die Treffen wurden in enger und erweiterter Zusammensetzung organisiert, aktuelle Fragen der Identitätsbewahrung, Bildung, Sprache sowie neue Formen der Zusammenarbeit auf der Ebene von Jugend- und Kulturprojekten wurden diskutiert. Das unterschriebene Kommuniqué wird zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht. Kristina Larina Übersetzung: Anton Genza Поделиться ссылкой: