Der Sonntag ist nicht zum Schlafen da

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Was ist diese sogenannte „Sonntagsschule“? Das ist nicht nur ein Ort, an dem man Deutsch lernen kann, sondern es ist auch ein „Zuhause“, in dem man Freunde finden, die eigenen Fähigkeiten entfalten und Träume wahr werden lassen kann.

Die Sonntagsschule der deutschen Gesellschaft „Wiedergeburt“ wird schon lange als magisch bezeichnet. Man hört die Geschichte, unterhält sich mit den Jungs und Mädels, besucht den Unterricht als Zuhörer und stellt fest, dass darin viel Wahres steckt.

Alles begann in der Schule Nr. 11 in Aktobe. Hier wurde den Unterrichtsstunden der „Sonntagsschule“ ein Raum zur Verfügung gestellt. Mit der Zeit wurde es warm und gemütlich.

– Ich fühle mich hier wie Zuhause, – sagt die regelmäßige Zuhörerin Warwara Weber.

Wara isr erst zehn Jahre alt, und sechs davon besucht sie die Sonntagsschule. In der Tat kann man die Familie Weber als beispielhaft bezeichnen. Zusammen mit Wara lernen auch ihr Bruder und die Eltern Deutsch. Nicht eine Veranstaltung, nicht ein Ereignis findet ohne sie statt. So haben sie auch am Diktat teilgenommen – und sich ihre Diplome wohlverdient.

– Wenn die Kinder glücklich sind, dann ist das auch unser Glück. Der Unterricht bestärkt uns nicht nur, sondern entwickelt auch die familiären Beziehungen. Noch ein bisschen Anstrengung, und wir werden Deutsch gut beherrschen, – teilt die Mutter von Warwara, Elena Weber ihre Meinung mit.

In Aktobe gibt es viele, die die Sonntagsschule besuchen, um ihre deutschen Sprachkenntnisse zu vertiefen. Wenn sie groß genug sind, bringen die Kursteilnehmer ihre jüngeren Brüder und Schwestern, und manche sogar ihre eigenen Kinder mit.

Die „Sonntagsschule“ ist international – hier nehmen nicht nur Deutsche teil, sondern auch Russen, Kasachen, Ukrainer, Koreaner und Vertreter anderer Ethnien. Jeder ist auf der Suche nach etwas anderem, und das ist nicht nur das Sprachenlernen.

– Es ist die Entwicklung des Selbstvertrauens. Es kommen sehr viele Kinder, sie sind sehr verschieden im Charakter und in ihrem Verhalten. Es gab auch sehr gehemmte, sehr unsichere Kinder. Was heißt, es gab sie?

Das ist ganz einfach – hier öffnen wir sie. Sie haben keine Angst vor der Bühne oder einem großen Publikum, und im Unterricht reagieren sie sicherer und ruhiger, – erzählt Inna Woloschina, Lehrerin der Sonntagsschule.

Neulich konnten Kinder und Erwachsene in dieser Ecke der Stadt auf magische Weise nach Afrika reisen, wo sie das Krokodil Schnappi trafen, das ein berühmtes deutsches Lied sang. Die Anwesenden erinnerten sich an die deutschen Hochzeitstraditionen (die Aktion endete mit dem Lied der Braut „Grun“). Zusammen mit der kleinen Biene und ihrer Assistentin haben die jungen Schüler der Sonntagsschule die Prüfung zu den Themen abgelegt, die im Laufe des Jahres durchgenommen wurden. Es gab auch eine spontane Theateraufführung des Jugendflügels der Gesellschaft „Wiedergeburt“.

Außerdem konnten die Kunstliebhaber das Gemälde „Mädchen – Sommer“ der jungen talentierten Künstlerin Maria bestaunen. Der Großvater der achtjährigen Schülerin Konstantin Gula lernte noch in der Schule Deutsch, jetzt unterstützt er voll und ganz die Leidenschaft seiner Enkelin:

– Mascha ist bescheiden, manchmal auch etwas schüchtern, aber hier ist sie ganz anders – als ob sie frische Luft atmet. Und ihre Deutschkenntnisse verbessern sich mit jeder Unterrichtsstunde. Die Sonntagsschule ist ein tolles Projekt, welches bereits vielen Kindern geholfen hat.

Die Veranstaltung endete mit der Auszeichnung aller Schüler mit Dankesbriefen.

– Dieses Sommerfest ist eine Zwischenbilanz der Arbeit des ganzen Jahres. Natürlich war es dieses Mal nicht gerade leicht, da es während der Quarantäne schwieriger ist, zu lernen. Wir haben Hausaufgaben aufgegeben und die Kinder haben sie bewältigt. Wir hoffen, dass es im nächsten Lehrjahr aus psychologischer Sicht leichter wird, – fasste Inna Woloschina zusammen.

Vorbereitet von Konstantin Sergeew

Übersetzung: Philipp Dippl

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