Die Deutschen von Rosowka erinnern sich an Vergangenes

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Dieses Dorf mit seinem klangvollen Namen gehört zu jenen Orten Kasachstans, an denen seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts Deutsche leben.

Die Geschichte der ersten Ansiedlung von Deutschen auf dem Gebiet des heutigen Rosowka hängt keineswegs mit der Zwangsdeportation von 1941 oder den politischen Repressionen der 1930er Jahre zusammen. Die Deutschen kamen in diese nördlichen Steppen schon zur Zeit der Stolypin-Reform, zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der große Raum für die Bewirtschaftung des Landes versprach den Siedlern neue Möglichkeiten.

In der Sowjetzeit erlebte die Geschichte Rosowkas, wie auch die vieler anderer deutscher Siedlungen, tiefgreifende Veränderungen: Kollektivierung, Entkulakisierung, Hunger. In den 1940er Jahren kamen zudem deportierte Deutsche hierher.

Heute ist Rosowka ein Ort, an dem die Erinnerung an die Vergangenheit noch lebendig ist. Die älteren Bewohner erinnern sich an die Erzählungen ihrer Eltern über die Entstehung des Dorfes, über die schweren Jahre des Aufbaus, über erlebte Freuden und Leiden der Kriegs- und Nachkriegszeit. Sie bewahren sorgfältig deutsche Traditionen, Sprache und Kultur und geben sie an die jüngere Generation weiter. Es ist hervorzuheben, dass die Deutschen einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Landwirtschaft im Gebiet Pawlodar leisteten, aktiv in Kolchosen und Sowchosen mitarbeiteten und neue Arbeitsmethoden einführten.

„Vor kurzem fand bei uns ein Treffen der drei Generationen statt. Das Spiel „Rad der Geschichte“ hat historische Seiten aufgedeckt, die in Dokumenten dargestellt waren“, erzählt Natalja Kolesnik, Pädagogin und Leiterin des Begegnungszentrums der regionalen Zweigstelle der Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ im Dorf Rosowka. „Alwina Poluchina berichtete Kindern und Jugendlichen von ihrer Kindheit, davon, wie man überlebte, und von den schweren Prüfungen, die ihre Eltern zu bestehen hatten. Außerdem wurde ein Dokumentarfilm über die Deportation der Sowjetdeutschen gezeigt. Mit großer Dankbarkeit sprachen die Eingeladenen über die Menschen Kasachstans, die halfen, in jenen harten Jahren zu überleben.“

Marina Angaldt

Übersetzung: Anton Genza

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