Eine solch arbeitsreiche Saison

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Wie man in der Gesellschaft „Wiedergeburt“ Aktjubinsk den Frühling verbringt.

Die aktuelle Frühjahrssaison in den ethnokulturellen Vereinigungen des Gebietes Aktjubinsk kann man nicht anders als superproduktiv bezeichnen. Es gibt keinen Tag ohne eine festliche Veranstaltung, ein thematisches Treffen , Schnitzeljagden, Seminare oder Widmungstage. Und natürlich sind auch die Vertreter der deutschen Gesellschaft aktiver geworden.

– Fast zwei Jahre lang waren wir aufgrund der Pandemie und ihrer Folgen gezwungen, den Aktivitätsgrad zu reduzieren. Leider hat uns das Coronavirus dazu gezwungen, unsere Aktivitäten anzupassen. Die Menschen vermissen die Veranstaltungen „vor Ort“, deshalb sind wir jetzt dabei, organisieren, entwickeln neue Richtungen, wo es geht und wo sich die Gelegenheit bietet. Wir vergessen auch die Aktivitäten in den Regionen nicht , – erklärt die Leiterin der „Wiedergeburt“ Aktjubinsk Elena Schinkarenko.

Die Vertreter der deutschen Diaspora waren auch bei den Veranstaltungen zum Tag des Dankes zu sehen, die traditionellen Feiern zu Fasching und Ostern waren laut und bunt…

Die Aktivisten der „Wiedergeburt“ stürmten mit feierlichen Veranstaltungen geradezu in den Mai. Und alles begann mit den traditionellen Subbotniks. Jemand würde es wohl ein Relikt aus der Vergangenheit nennen, aber für die Aktivisten der ethnokulturellen Vereinigungen der Region Aktjubinsk ist dies eine großartige Gelegenheit, gemeinsam für das Wohl der Heimat zu arbeiten. Die Vertreter der Kulturzentren verbrachten mehrere Tage damit, das Gebiet der Allee, die seit dem letzten Jahr den Namen „Freundschaft“ trägt, zu verschönern.

– Die Fläche ist rund hundert Meter lang. Auf der einen Seite wurde das Grundstück „Glück“ genannt, auf der anderen „Freundschaft“. Es gibt mehr als 200 Bäume hier: Ulmen, Pappeln, Weißdorn, Flieder und wilde Johannisbeersträucher. Alles wurde hergerichtet, es wurde der Müll aufgesammelt und geweißt. Das Wetter ist regnerisch, also ist Gießen noch nicht erforderlich. Es ist fast das Zentrum der Stadt, der Ort ist gemütlich. Vielleicht werden wir hier in Zukunft sogar Auftritte unserer Kollektive organisieren, – erzählte die Leiterin der KGU „Қоғамдық келісім“ des Gebietes Aktjubinsk Dariga Ismagambetowa.

Einheit in Freundschaft!

Der Tag der Einheit ist einer der beliebtesten Feiertage aller Völker, die in Kasachstan leben. Frieden, Freundschaft und Einigkeit – dies ist es, worauf wir stolz sind, dies ist es, was wir unseren Nachkommen hinterlassen müssen.

– In unserer Region gibt es viele gemischte Ehen, die Deutschen haben hier Wurzeln geschlagen, und viele von ihnen haben nicht vor, in ihre historische Heimat aufzubrechen. Es ist erfreulich, dass die Traditionen und die Kultur des deutschen Volkes nicht vergessen werden, sie werden in jeder dieser internationalen Familien geehrt. Bis zum Tag der Einheit fanden in jedem Kreis des Gebietes thematische Veranstaltungen statt, darunter auch welche mit deutscher Beteiligung, – sagt Elena Schinkarenko.

Für eine festliche Stimmung wurde in einem speziellen Schulinternat für Kinder mit Hörbehinderung gesorgt. In dem Internat im Gebiet Aktjubinsk lernen jetzt 100 Schüler. Das Lehrpersonal versucht, den Kernalltag durch die Organisation von Mini-Theateraufführungen abwechslungsreicher zu gestalten. Und so wurde auch dieses Mal mit Hilfe der Lehrer eine Veranstaltung zum Tag der Einheit durchgeführt. Das Publikum konnte das „nationale Flair“ jener erfahren, die auf dem Gebiet der Region leben. Durch ein blindes Los wurden Nationen verteilt. Den Grundschullehrern fiel es zu, über die deutsche Nationalität zu erzählen.

– Ehrlich gesagt war ich glücklich. Weil meine Schwiegermutter Deutsche ist, – erzählte die Lehrerin Zhanna Kasenowa mit einem Lächeln. – Irma Mengel hat mir beigebracht, deutsche Speisen zu kochen. Besonders gern haben wir die Strudel. Und hier auf der Veranstaltung haben wir sie vorgestellt. Zusammen mit den Kollegen haben wir Polka getanzt und von der Kultur und den Traditionen des deutschen Volkes erzählt.

Einst war das Dorf Karabulak, welches sich im Algisker Kreis befindet, als das freundschaftlichste und internationalste Dorf bekannt. Hier hat der Sohn von Irma – Zhanabek Scharipow – auch seine zukünftige Frau Zhanna kennengelernt.

– Ich bin in dem Dorf Akrab im Kobdinsker Kreis geboren. Ich bin geschäftlich nach Karabulak gefahren. Unser Dorf ist ebenfalls sehr freundschaftlich. Und so ist es auch geblieben. An Nauryz laden wir alle zu Kozhe und Baursaky ein, und an Ostern bewirten wir die Bewohner mit Gebäck und bunten Eiern. Meine beiden Enkelinnen werden jetzt erwachsen, und ich sage ihnen, dass alle Menschen gleich sind, ich vermittle ihnen Liebe und Eintracht.

An diesem Tag fand in der Hochschule der Dienstleistungen Aktjubinsk auch die feierliche Veranstaltung „Unter einem gemeinsamen Shanyrak“ statt. Die Studenten der ersten beiden Lehrjahre inszenierten eine echte Show, die die Traditionen verschiedener ethnischer Gruppen ergründen sollte. Es ist Bemerkenswert, dass die zukünftigen Kochingenieure dieser Institution, die die Ehre hatten, das deutsche Volk zu vertreten, den zweiten Platz erringen konnten. Die Studienanfänger zeigten eine Modenschau in Trachten, tanzten Polka, buken einen Apfelkuchen sowie Bratkartoffeln mit Bratwurst nach einem „bayrischen“ Markenrezept.

Zu Ehren des Tages der Einheit des Volkes Kasachstans in Kyzylzhar im Kobynsker Kreis wurde das Festival „Kasachisch-Deutsche Freundschaft: von Generation zu Generation“ organisiert. Mit Hilfe der Schullehrer und der Mitarbeiter der Bauernbibliothek Kyzylzhar konnte das Publikum mehr über die Beziehung zwischen den beiden Völkern erfahren. Die Teilnehmer präsentierten Nationalspeisen Kasachstans und Deutschlands und sie zeigten Traditionen und Bräuche. Die Veranstaltung endete mit Glückwünschen und einem festlichen Dastarchan, bei dem die Kasachen die Deutschen mit Beschbarmak verwöhnten und die Deutschen zu ihren Nationalgerichten einluden: Strudel und Kartoffelsalat.

Übrigens fand im Schulgymnasium Nr. 11 ein Festival der Freundschaft statt. Die Schützlinge der „Sonntagsschule“ der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Aktjubinsk haben mit dem Lied „Ein Sonnenkreis“ teilgenommen.

Nun, und die Hauptfeierlichkeiten fanden in Aktobe auf dem zentralen Platz im Park des ersten Präsidenten statt. Das Wetter war am Tag der Einheit bewölkt. Nichts desto trotz haben alle, die es trotzdem gewagt haben, diesen Feiertag draußen zu begehen, es ganz und gar nicht bereut. Auf und neben der Bühne regierten Stimmung und eine wahnsinnige Energie.

– Unser Hauptprinzip „Einheit durch Vielfalt“ ist unerschütterlich. Daher war und ist die harmonische Entwicklung der interethnischen Beziehungen eine der Hauptausrichtungen der staatlichen Politik Kasachstans und wird es auch immer bleiben. Wir sind bereit, als eine große und freundschaftliche Familie weiter für den Wohlstand der Heimat zu arbeiten, – betonte die Leiterin des Sektretariats der Versammlung des Volkes Kasachstans des Gebietes Marzhan Korganbajewa.

Das Konzertprogramm eröffnete der Akim des Aktjubinsker Gebietes Ondasyn Urazalin:

– Trotz der Wetterbedingungen nehmen die Bewohner der Region mit großer Freude an den Feierlichkeiten zum 1. Mai, dem Tag der Einheit des Volkes Kasachstans, teil. Dieser Feiertag schwingt in der Seele eines jeden Menschen in Kasachstan mit. Jeder Mensch in unserem Land träumt davon, mit seinen Lieben und allen Nahestehenden in Glück, Frieden und Harmonie zu leben.

In jedem Bereich talentiert

Mitten im Frühling gab die Gesangsgruppe „Freude“ in Badamscha ein Berichtskonzert. Auftritte gab es übrigens nicht nur von der deutschen Gruppe, sondern auch von den Kollektiven „Slawjanotschka“, und „Ақпейіл“. Die Veranstaltung begann mit einer allgemeinen Aufführung der Lieder von den Vertretern aller drei Ensembles, was das Publikum begeisterte.

Und was macht dieses jährliche Konzert aus? Es sind die erfolgreichsten Kompositionen, die von den Kollektiven auf verschiedenen Festivals und Treffen aufgeführt wurden. Das Ensemble „Freude“ erfreute mit vier Liedern auf Deutsch (von Volksliedern bis zu Popmusik), einem Lied auf Kasachisch sowie einem Potpourri auf Russisch. Nach Angaben der Mitglieder des deutschen Ensembles selbst fiel die Wahl auf die präsentierten Lieder nicht zufällig, sondern zeigen die darstellerische Kompetenz der Gruppe. Das Publikum spendierte stehende Ovationen! Das Konzert endete mit den Glückwünschen der Vertreter des lokalen Akimats sowie der Überreichung von Dankesbriefen und Geschenken.

Eine nette Nachricht kam aus Magnitogorsk, wo der offene Wettbewerb für Theaterproduktionen in deutscher Sprache „Die Welt des Märchens“ stattfand. Die Jurymitglieder freuten sich über zwei Werke der „Sonntagsschule“ der Gesellschaft „Wiedergeburt“ Aktjubinsk. So ging das Diplom für „Die beste kreative Märcheninterpretation“ an die Gruppe, die „Teremok“ („Im Walde steht ein Baum“) inszenierte. An dem Märchen haben teilgenommen: Mark Getting, Taisija Solodownikowa, Darja Loginowa, Kirill Biko, Viktoria Tschupyrina, Timofej Palamarzha und Alichan Musin.

Und die kreative Arbeit des Schattentheaters der neunjährigen Aleksandra Kafraliewa belegte den ersten Platz. Ihre Geschichte nach dem Märchen „Repka“ riss alle mit.

Alles liebe zum Muttertag

Auch einen solch freundlichen und strahlenden Feiertag, wie Muttertag, vergisst man in der Gesellschaft der Deutschen Aktjubinsk nicht. Interessanterweise war einer der Ausgangspunkte zum Begehen dieses Feiertags… der Internationale Frauentag. Speziell für dem 8. März wurde in der „Wiedergeburt“ ein Wettbewerb veranstaltet. Jeder Teilnehmer erhielt von der Gesellschaft ein Geschenk, das zwar klein war, aber trotzdem lange in Erinnerung bleiben würde. Die Organisatoren bedanken sich bei allen, die teilgenommen haben: die Seniorinnen Lidija Ljach und Lidija Wasilenko, die Leiterin des Kreises „Leicht und köstlich“ in Martuk, Alla Motsyk und ihrer jungen Assistentin im gleichen kulinarischen Kreis Kristina Fachrutdinowa, der Teilnehmerin an den Kindersprachkursen Warwara Weber, die Teilnehmerin an dem Kreis „Kreatives Handwerk“ (In dem Dorf Martuk) Swetlana Tissen mit ihrer Tochter Milana, sowie die Schülerin der Sprachkurse Ramilja Nasyrowa.

Was den Muttertag betrifft, so können die Daten und Bräuche abweichen, wann und wie dieser Tag in den europäischen Ländern gefeiert wird. In der Aktjubinsker Gesellschaft hat man sich dazu entschieden, diesen Tag auf den zweiten Sonntag im Mai zu legen.

In den Sprachgruppen der Aktjubinsker Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ fanden Unterrichtsstunden zum Thema „Muttertag“ statt. Die Kurszuhörer erfuhren mehr über die Geschichte des Feiertags und arbeiteten auch dem Werk „Wiegenlied der wolgadeutschen Mutter“, welches von Dominik Hollmann geschrieben wurde. Im Unterricht haben die Teilnehmer selbst Postkarten für ihre Mütter und Großmütter gebastelt und rührende Glückwünsche an sie geschrieben.

Auch die Schüler der Sonntagsschule gratulierten ihren Müttern. Die Kinder sagten nicht nur Gedichte auf, sondern bereiteten auch eine Überraschung vor – ein Video mit den Fotos ihrer Mütter.

– Wir hatten ein sehr arbeitsreiches Frühjahr. Und uns steht ein ebenso aktiver Sommer bevor, denn im Juni findet in Aktobe ein großes Festival der deutschen Kultur statt, das zeitlich mit dem 30-jährigen Bestehen der Gesellschaft „Wiedergeburt“ im Gebiet Aktjubinsk zusammenfällt. Unsere Kraft und unsere Ressourcen werden auf jeden Fall ausreichen. Unsere Unterstützung sind die Menschen, ihr Lächeln und ihre gute Laune. Und wir werden uns weiterhin anstrengen, – schloss die Leiterin der Gesellschaft der Deutschen Aktjubinsk Elena Schinkarenko ab.

Vorbereitet von Konstantin Sergeew

Übersetzung: Philipp Dippl

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