Schule des dritten Lebensalters: Fürsorge, Wissen und Erinnerung Zurück Veröffentlicht in September 8, 2025 Im Deutschen Zentrum „Wiedergeburt“ in Karaganda fanden zwei bedeutende Veranstaltungen im Rahmen des Projekts „Schule des dritten Lebensalters“ statt, organisiert und durchgeführt von der Sozialkoordinatorin Ljudmila Galuzkaja. Diese Treffen waren nicht nur lehrreich, sondern auch echte, herzerwärmende Momente des Austauschs, die Vertreter der älteren Generation, Jugendliche und Familien mit einer schwierigen Vergangenheit vereinten. Die erste Veranstaltung widmete sich drei wichtigen Themen: Der Tag der Heiligen Maria mit Diskussion über Traditionen und bedeutende Rituale in der Kultur der deutschen Gemeinschaft; Achtung: Hepatitis! über Prävention und Sorge um die Gesundheit; Rezepte für Langlebigkeit – Erfahrungsaustausch darüber, wie man Aktivität, Lebensfreude und Vitalität bewahren kann. Das zweite Treffen, das am 28. August stattfand, war dem Gedenktag an die Opfer der Massendeportation der deutschen Bevölkerung an der Wolga gewidmet. Dieser Tag wurde zu einem besonderen Anlass für den Dialog der Generationen. Im Zentrum versammelten sich sowohl Vertreter der älteren Generation (Erlebnisgeneration) als auch engagierte Jugendliche und junge Erwachsene. Dieses Miteinander der Generationen erfüllte das Treffen mit besonderem Sinn und Leben. Heute zählt die Gemeinschaft etwa 1000 Repressionsopfer – hinter jedem Namen verbirgt sich eine Geschichte von Schmerz, Stärke und Überleben. Ihre Erinnerungen teilten: Ekaterina Golzwart (Jg. 1959) – Tochter von repressierten Eltern. Seit vielen Jahren rekonstruiert sie mühsam Dokumente und das Schicksal ihrer Familie. Ihr Bericht war besonders emotional und bedeutungsvoll für die Jugend. Olga Skopinzewa (Jg. 1940) – wurde im Kindesalter deportiert. In ihrer Erinnerung blieben die Bilder von Angst und Kälte der Kindheit in der Verbannung. Ida Michel (Jg. 1953) – berichtete vom abgeschlossenen Familienleben, ständigen Verboten und davon, wie ihre Mutter die Familie allein mit einem kargen Lohn versorgte. Außerdem nahmen teil: Valentina Korewko (Jg. 1947), Tatjana Sobolewa (Jg. 1947), Maria Kemmer (Jg. 1955), Ljudmila Frolowa (Jg. 1951), Irina Welk (Jg. 1951), Ljudmila Nikolajewna Ten (Jg. 1955), Olga Nikolajewna Judina (Jg. 1960). Die Jugendlichen stellten Fragen und zeigten aufrichtiges Interesse am Schicksal ihrer Vorfahren. Besonders wertvoll war der persönliche Kontakt zwischen den Generationen, das Vertrauen, das nur in einer Atmosphäre des offenen Dialogs entsteht. „Diese Treffen beweisen: Geschichte lebt im Gespräch, in einfachen, berührenden Traditionen. Wenn Großmütter und junge Menschen nebeneinandersitzen, wenn ein deutsches Gebet gesprochen wird und alle gemeinsam Tee trinken – dann ist das keine Formalität mehr, sondern eine echte Verbindung der Generationen“, betonte Koordinatorin Ljudmila Galuzkaja. Das Projekt „Schule des dritten Alters“ ist mehr als nur Veranstaltungen. Es ist eine Plattform für Austausch, Vertrauen und gegenseitige Unterstützung, wo sich ältere Menschen gebraucht fühlen und die Jugend Teil einer großen Geschichte wird. Sozialkoordinatorin Ljudmila Galuzkaja schafft einen Raum, in dem Vergangenheit auf Zukunft trifft und seelische Wärme sowie Fürsorge zur Grundlage des kollektiven Gedächtnisses werden. Bertajewa Gulmschan Übersetzung: Anton Genza Поделиться ссылкой: