Über Familiennamen

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Die Deutschen in Badamscha haben den Ursprung ihrer Familiennamen untersucht.

Das Begegnungszentrum „Deutsche des Qarghaly-Bezirks“ der Gesellschaft „Wiedergeburt“ in Aqtöbe bietet nicht nur festliche Veranstaltungen, sondern auch Bildungsangebote. Kürzlich trafen sich die deutschen Aktivisten von Badamscha, um über ihre… Nachnamen zu sprechen.

„Über die Bedeutung und Übersetzung deutscher Nachnamen erfuhr ich durch den Vortrag der kasachstanischen Historikerin Tamara Wolkowa. Ich interessierte mich für dieses Thema und begann, darüber selbst zu recherchieren und zu lernen. Jetzt habe ich beschlossen, mein Wissen mit meinen Nachbarn zu teilen, die die deutsche Kultur ebenfalls lieben und respektieren“, sagte Swetlana Korotkowa, Leiterin des Begegnungszentrums.

Die Veranstaltung begann mit einem Einblick in die Geschichte, woher die deutschen Nachnamen stammen. Laut dokumentarischen Quellen tauchten Nachnamen in Deutschland im XII. Jahrhundert auf, wobei „Zweitnamen“ in besonderer Weise vergeben wurden – sie bezeichneten entweder den Beruf einer Familie oder den Charakter und das Aussehen der Person oder wurden zu Ehren einer Pflanze, eines Naturphänomens, eines Tieres oder eines Vogels vergeben. Interessanterweise konnte ein Kind bis zu einem bestimmten Alter auch keinen Nachnamen haben. Erst nachdem sich der Charakter eines Kindes entwickelt hat, erhielt es einen Nachnamen. Sie wurden zwar vererbt, doch nachlässigen Sprösslingen konnte der Familienname entzogen werden. Auch dies war nicht in allen Gegenden der Fall, in denen deutschsprachige Menschen lebten.

„Wenn wir von den Deutschen sprechen, die in Badamscha lebten und noch leben, so haben die Nachnamen irgendwo ihre Spuren hinterlassen“, meint Swetlana Wiktorowna. Im Jahr 1941 kamen Tausende von Deutschen an den Ort des heutigen Bezirkszentrums. Unter den deportierten Deutschen im Arbeitslager war auch Nikolaj Krieger. Ein 17-jähriger Junge, der im Bergbau nach Nickelerz von Hand abbaute. Das ist Schwerstarbeit! Der Nachname „Krieger“ kommt vom Wort „Krieger“ oder „Kämpfer“. Der junge Mann kämpfte also um sein Leben und überwand jeden Tag alle Härten und Nöte. Nach dem Wegfall der Bewegungseinschränkungen für Deutsche 1956 blieb er in der Siedlung wohnen. Er wurde auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt.

Milita Schmidt, eine Teilnehmerin des Kreises, erinnerte sich ebenfalls an ihre Vorfahren, die Schmiede waren. Lidija Kusmina (Mädchenname Sperling), kannte die Übersetzung ihres Nachnamens schon lange. Seit ihrer Kindheit nannte sie jeder einen Sperling. Im Scherz, natürlich.

„Im Großen und Ganzen verlief das Treffen positiv. Wir haben den Charakter der Menschen mit ihren Nachnamen verglichen. Irgendwo waren wir überrascht und ein bisschen neidisch auf Irina Herr. Solche Veranstaltungen sind informativ, gefühlvoll, geben den Menschen eine andere Seite. Ich denke, dass wir im nächsten Jahr solche Aktivitäten unter Einbeziehung junger Menschen fortsetzen werden“, sagt Swetlana Korotkowa.

Konstantin SERGEEW

Übersetzung: Anton Genza

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