Viktor Deimund: „Wir sehen einen Schimmer“

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Von Zeit zu Zeit erhalten Pavlodar-Deutsche – Liquidatoren der Tschernobyl-Katastrophe Unterstützung von der Gesellschaftlichen Stiftung „Wiedergeburt“ in Form von Medikamenten, Lebensmittelpaketen u.a.

Das Wort „Tschernobyl“ weckt heute noch ein Gefühl der Ambivalenz: Es scheint, dass das Bild heute recht einfach und klar ist, aber dennoch widersprüchlich…

Vor 36 Jahren, am 26. April 1986, als Folge der Zerstörung des Reaktors des vierten Blocks des Kernkraftwerks Tschernobyl in der Nähe der ukrainischen Stadt Pripyat, breitete sich die Strahlung über einen großen Teil der Stadt bis in weite Teile der Welt. Anfangs wussten nur wenige Menschen, was Alpha- und Betateilchen sowie Gammaquanten sind und wie gefährlich sie für einen lebenden Organismus sind. Um die Katastrophe zu beseitigen, eilten Tausende von Menschen zum Kraftwerk wie auf eine Kartoffelernte: einige – mit rücksichtslosem Enthusiasmus, andere – mit Überwindung tauber Irritation, andere – aus Trägheit.

Die meisten dieser Liquidatoren sind schon lange nicht mehrarm Leben. Die Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erwiesen sich als schwerwiegender als noch ursprünglich angenommen. Nach Angaben der Vereinigung der juristischen Personen „Union von Tschernobyl“ der Republik Kasachstan leben heute in der Region Pawlodar von etwa 1.200 Freiwillige, die einst in die Tschernobyl-Zone gingen, 251 Menschen (2021 waren es zehn mehr). Insgesamt gibt es im Land etwa 5.000 Tschernobyl-Liquidatoren.

Letztes Jahr schrieb ich in einem Artikel über Viktor Schwartz, einen Bewohner von Pawlodar, einen der vielen Männer, die an der Rettungsoperation teilgenommen hatte, um die Welt vor den Folgen der Strahlenkatastrophe von Tschernobyl zu retten. Viktor ist kürzlich verstorben. Er und sein Bruder Andrei Schwartz, ebenfalls damaliger Liquidator, starben in der zweiten Jahreshälfte 2021…

— Am 26. April jährt sich der Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl zum 36. Mal. Alljährlich gedenken wir diesen Tag mit traditionellen Gedenkveranstaltungen. Am 23. April fand beispielsweise im Lenpark ein gemeinsamer Säuberungstag statt, an dem ein Denkmal für die Helden der Liquidatoren von Tschernobyl errichtet wurde. Sowohl Mitglieder unserer Organisation als auch Vertreter der Militäreinheit nahmen an den Aufräumarbeiten teil“, sagt Victor Deymund, Vorsitzender der Vereinigung juristischer Personen „Union von Tschernobyl“ der Republik Kasachstan, Vorsitzender der NGO „Union von Tschernobyl“. Region Pawlodar, Mitglied des Kuratoriums der gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“, aktives Mitglied der Gesellschaftlichen Stiftung „Wiedergeburt“, Abgeordneter der VI. Einberufung der Maslikhat von Pawlodar. — Wir haben den Lenpark gesäubert, kleine Schönheitsreparaturen durchgeführt — gebrochene Pflastersteine verlegt. Das Denkmal für die Helden der Liquidatoren von Tschernobyl ist natürlich bereits reparaturbedürftig. Am Vortag, dem 22. April, organisierten wir ein Treffen von Tschernobyl-Veteranen mit Schulkindern im Pavlodarer Militärmuseum. Darüber hinaus finden traditionell jährlich Sambo-Wrestling-Sportwettkämpfe statt. So fand vom 23. bis 24. April 2022 mit Unterstützung des städtischen Sportkomitees eine offene Meisterschaft der Stadt Pawlodar im Sambo-Wrestling statt, die dem 36. Jahrestag der Liquidierung der Kernkraftkatastrophe in Tschernobyl gewidmet war. Der Zweck der Veranstaltung war: Förderung eines gesunden Lebensstils, Stärkung freundschaftlicher Beziehungen zwischen Sportlern sowie Entwicklung und Popularisierung des Sambo-Ringens.

Vor nicht allzu langer Zeit veröffentlichten Tschernobyl-Veteranen eine große Sammlung von Gedichten mit dem Titel „Wir sehen einen Schimmer“. Diese Sammlung ist einem der Liquidatoren des Kernkraftwerks Tschernobyl gewidmet – er las bei Gedenktreffen zu Ehren der Opfer der Tschernobyl Katastrophe gerne Gedichte…

Marina Angaldt

Übersetzung: Manuel Gross

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