Wie heißt das auf Deutsch?

Zurück

Reiche Erfahrung in der Spracharbeit sammelte das deutsche Zentrum „Wiedergeburt“ Ostkasachstan (Stadt Ridder).

Zu den effektivsten Praktiken gehören moderne Kommunikationstechnologien und volkstümliche Feiertage wie Weihnachten, Ostern oder das Erntedankfest. Die deutsche Sprache, die Erinnerung der Alten zusammen mit den Speisen erzeugt einen unvergesslichen Eindruck. Nach solchen Feiertagsveranstaltungen lernen die jungen und alten Vertreter der deutschen Ethnie mit noch größerem Willen ihre Muttersprache.

– Seit 28 Jahren arbeitet unsere ethnokulturelle Vereinigung, – sagt die Vorsitzende der Gesellschaft „Wiedergeburt“ Ljubow Ignatjewa, – und in dieser ganzen Zeit hatte die deutsche Bevölkerung die Möglichkeit, Deutsch zu lernen. Sich ein Beispiel an den Großmüttern und Großvätern nehmend beginnen auch die jungen Leute, auch Deutsch zu reden.

– Und wie ist die Situation mit dem deutschen Sprachunterricht insgesamt?

– Im Rahmen des Programms zur Unterstützung der deutschen Minderheit des Innenministeriums Deutschlands läuft die Spracharbeit in den gewohnten Formen ab: das sind Intensiv- und traditionelle Kurse, Sprachzirkel für Erwachsene und Kinder. Eine Reihe solcher Projekte werden in der Form einer doppelseitigen Partnerschaft mit dem Goethe-Institut verwirklicht, die Möglichkeiten einer gemeinsamen Zusammenarbeit mit der Regierung der Republik Kasachstan zur Erarbeitung eines Programms zum Erhalt und zur Entwicklung der deutschen Sprache werden diskutiert. Mit dem Ziel zur Bekanntmachung der deutschen Sprache in der Republik Kasachstan wurden die Vorsitzenden des Bildungsministeriums der Republik Kasachstans, der Botschaft und des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland in Kasachstan, des Goethe-Instituts sowie des ZfA zu einem Treffen eingeladen.

– Und kehrt denn die deutsche Sprache an die Schulen und Hochschulen des Landes zurück?

– Der Kampf dafür zeigt bereits Resultate, ich war Teilnehmerin an der internationalen Sprachkonferenz „Die deutsche Sprache: Herausforderungen und Perspektiven der Lehre in Kasachstan“, welche nicht nur uns, die Repräsentanten der Deutschen Kasachstans, in Bewegung versetzte, sondern auch die unterschiedlichen Strukturen im Bildungssystem der Republik Kasachstan. Die Visiten im Ministerium, die Briefe mit den Appellen, die Treffen der interessierten Seiten, all diese Routine entwickelt sich schrittweise zu konkreten Schritten. In den Mittelschulen tauchte erneut das Recht auf die Wahl der Fremdsprachen auf: die Programme Deutsch für die 1. bis 4. Klassen wurden genehmigt, ihre Erarbeitung für Mittel- und Oberstufen ist im Gange. In naher Zukunft wird eine neue Generation Lehrbücher herausgegeben. Die öffentliche Stiftung „Kasachstanische Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ veranstaltet Weiterbildungsseminare für Deutschlehrer allgemeinbildender Schulen und trifft sich mit den Verwaltungen.

– In unserer Region, – erzählt die Koordinatorin der Spracharbeit Klawdija Fomina, – leben mehr als 12,5 Tausend Deutsche und Mitglieder ihrer Familien, was die Nachfrage nach der Spracharbeit bestimmt. Die Menschen wollen ihre ethnische Identität bewahren, sich an ihre Kultur und Sprache klammern, sie streben danach, Deutsch so zu sprechen, wie ihre Vorfahren es gesprochen haben. Und deshalb geben wir Deutschkurse.

In die speziellen Gruppen des Sprachprojektes kommen im wesentlichen (80%) Vertreter der deutschen Nationalität, Mitglieder der Gesellschaft „Wiedergeburt“: Arbeitssoldaten, verfolgte Bürger, aktive Mitglieder, Teilnehmer der Folklore- und Tanzensembles, Mitglieder des Jugendvereins, aber auch Vertreter anderer Ethnien, die aktiv am Leben der Gesellschaft teilnehmen. Sprachzirkel für Kinder gibt es in Ridder und in Schemonaich.

Allerdings werden nicht nur Deutsch, sondern auch Kasachisch und Englisch in er Gesellschaft „Wiedergeburt“ LNKZ unterrichtet.

– Alle unsere Sprachgruppen, – erklärt Klawdija Fomina, – werden unter Berücksichtigung des Sprachniveaus und des Alters der Zuhörer gebildet.

Das Zentrum vereint vier Zweigstellen, in jeder von ihnen, ob es Ridder, Schemonaich oder der Kreis Glubokowskij ist, gibt es Deutschkurse, und jeder Interessierte kann daran teilnehmen.

Alle Lehrkräfte haben Erfahrung in der sprachlichen Fachrichtung. Klawdija Fomina zum Beispiel lebte in einer deutschen Familie, erhielt unbezahlbare Übung im Sprechen und unterreichtet jetzt nicht nur, sondern koordiniert auch die gesamte Spracharbeit der Gesellschaft. Alle Lehrer verwenden in der Lehre moderne Kommunikationsmethoden, um denen, die es wünschen, vor allem die Fähigkeit zu Sprechen beizubringen und sich auf Deutsch unterhalten zu können, und erst danach kommen Grammatik und Orthografie. Zur Weiterbildung nehmen die Lehrkräfte an Seminaren und Konferenzen teil, besuchen Sprachakademien, veranstalten runde Tische, beteiligen sich an Sprachprojekten, welche nicht nur in Kasachstan stattfinden, sondern auch in Deutschland und Russland.

Deutsch wird Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Menschen gelehrt, insgesamt um die 120 Menschen. Sie lernen die deutsche Kultur und die Traditionen Deutschlands kennen, nehmen aktiv an Feiertagen teil, die im ethnokulturellen deutschen Zentrum stattfinden, welches für sie schon zu einem zweiten Zuhause geworden ist.

– Die Teilnahme an den Sprachprojekten, – denkt Ljubow Ignatjewa, – fördert die Stärkung des nationalen Selbstbewusstseins, des gegenseitigen internationalen Verständnisses und des Einverständnisses, sie verstärkt dauerhaft die partnerschaftlichen Verbindungen und die Beziehungen mit dem deutschen Staat, den öffentlichen Stiftungen, den Sponsoren und den Unternehmern. Die Kenntnis der Muttersprache verstärkt ebenso das ethnische Selbstbewusstsein der Deutschen im multinationalen Kasachstan und unter den Bedingungen der Globalisierung. Mit vereinten Kräften werden wir ganz gewiss zu früheren Positionen im Erlernen und im Einsatz unserer Kenntnisse der deutschen Sprache zurückkehren.

Andrej Kratenko

Übersetzung: Philipp Dippl

Поделиться ссылкой:

x