Das Theater beginnt mit… Deutsch

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Die Sprache Schillers und Goethes durch das Prisma der Theaterbühne: in Lugansk erfassen die Schüler Deutsch mit Hilfe von Revuen, Miniaturen, Zwischenspielen und Etüden.

Im Repertoire des Theaterzirkels „Kreativ“ der Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ des Gebietes Pawlodar in der Siedlung Lugansk im Gebiet Pawlodar finden sich Aufführungen zu verschiedenen Themen. Und sie kommen nicht ohne die komplizierte Dramaturgie von Hauptmann, Schnitzler, Frisch und Brecht aus…

– Bereits seit drei Jahren besuchen die Jungs und Mädels aus Lugansk mit großer Freude unseren Theaterzirkel. Der Einsatz der Theaterkunst im Deutschunterricht ist ein hervorragendes Mittel, um nicht nur die sprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verbessern, das wichtigste ist, dass die Kinder Freude und Vergnügen am Deutschunterricht durch den Besuch des Theaterzirkels bekommen, – erzählt Tatjana Tkatsch, Deutschlehrerin in den Kursen und Kreisen der Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ des Gebietes Pawlodar in dem Dorf Lugansk, sowie Englisch- und Deutschlehrerin an der Mittelschule des Kreises Pawlodar in Lugansk. – Unser Unterricht wäre ohne Proben, Show-Programme, Spiele und Aufführungen nicht denkbar.

Die Kurse und Kreise zum Erlernen der deutschen Sprache in Lugansk, auf Initiative der Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ des Gebietes Pawlodar, existieren bereits seit über zwei Jahrzehnten. Tatjana Tkatsch ist praktisch ständig Lehrerin dort. Sie besitzt eine beeindruckende, fast 45-jährige Unterrichtserfahrung als Lehrerin für Fremdsprachen, Deutsch und Englisch, an der Mittelschule von Lugansk. Darüber hinaus ist Tatjana Alekseewna eine der aktivsten Teilnehmerinnen nicht nur an landesweiten, sondern auch an internationalen Seminaren für Deutschlehrer, in denen die besten Lehrer aus Deutschland, Österreich, Russland, Kirgistan und Kasachstan ihre Erfahrungen teilen.

Die Pädagogin aus Lugansk ist überzeugt: ein echter Lehrer ist kein Peiniger, sondern ein aufmerksamer Mentor, ein geduldiger Assistent und ein edler Sensej. Liebe zu den Schülern, Kreativität und unermüdliche, sorgfältige Arbeit werden mit Sicherheit alle pädagogischen Probleme zermalmen.

– Ich bin in einer sehr freundschaftlichen, großen Familie im Irtysch-Kreis im Gebiet Pawlodar geboren. Bereits dort begann meine berufliche Laufbahn als Lehrerin meiner deutschen Muttersprache, mit der ich mein ganzes Leben verbunden war. Dann folgten die fünf vielleicht interessantesten Studentenjahre innerhalb der Mauern unseres heute erblühenden pädagogischen Instituts Pawlodar, – fährt Tatjana Tkatsch mit ihrem Gespräch fort. – Seit meiner Kindheit bin ich es gewöhnt, der deutschen Sprache sehr ehrfürchtig und mit großer Liebe und Herzlichkeit zu begegnen. Und das ist mein innerer, spiritueller Drang… Sie verstehen, eine Sprache zu lernen ist längst kein Modetrend mehr, sondern es ist zu einer alltäglichen Notwendigkeit geworden. Modernes Englisch, warum sollten wir das verheimlichen, ist eine analytische Sprache. Es fehlt die Übereinstimmung von Geschlecht, Fall und Anpassung des Wortes. Im Deutschen ist besonders dieser Aspekt bedeutsam: er wurde studiert, wird studiert und noch von vielen Generationen von Menschen studiert werden. Er war, ist und wird immer gefragt sein.

Die Unterrichtsstunden zum Erlernen der deutschen Sprache finden mit viel buntem, anschaulichem Bildmaterial statt. Im Unterricht herrscht immer eine freundliche Atmosphäre und ein förderliches psychologisches Klima, gepaart mit künstlerischer Kreativität.

– Das Ergebnis der Vermittlung der deutschen Sprache hängt von der emotionalen Verfassung unserer Teilnehmer in den Kursen und Kreisen ab. Ich bemühe mich, eine ethnokulturelle Komponente mit einfließen zu lassen, zusammen mit einer Vielzahl von nicht traditionellen Methoden und Arbeitsformen: Gespräche über die deutsche Kultur und Geschichte, Rollenspiele, Outdoor-Aktivitäten, Gesellschaftsspiele.

Auch lernen wir die Traditionen und Bräuche des deutschen Volkes, die nationale Kleidung und die Küche kennen.

Wir stellen Basteleien, Masken und Kostüme für Theatermärchen her. Ich möchte die aktivsten Teilnehmer am Theaterkreis hervorheben: Violetta, Anna und Jana Remel, Ruslan Borowskij, Kristina Andreewa und Ewgenij Mertyns, – sagt Tatjana Tkatsch. – Im Unterricht schenken wir den deutschen traditionellen Feiertagen besondere Aufmerksamkeit: Weihnachten und Ostern, – sie sind ein wichtiger ethnokultureller Bestandteil. In den Unterrichtsstunden haben unsere Schüler die großartige Gelegenheit, sich mit einem Sprachassistenten, einem deutschen Muttersprachler aus Deutschland zu unterhalten… Jeder Mensch kommt irgendwann einmal mit den Weltsprachen in Berührung: er reist in verschiedene Ecken der Welt, kommuniziert mit den Muttersprachlern, schaut sich Filme an oder hört sich Musik an. Mit der Kenntnis gerade der deutschen Sprache verbinden wir uns mit einer großen europäischen Kultur im Original. Die meisten Menschen, nicht nur deutscher Nationalität, erlernen zielstrebig und mit großer Begeisterung die Sprache von Schiller und Goethe, sie werden sich ihrer Bedeutung immer bewusster und verstehen die Perspektiven für die Zukunft.

Marina Angaldt

Übersetzung: Philipp Dippl

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