Unter dem Dach des eigenen Hauses

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Das Deutsche Haus in Pawlodar. Das klingt etwas surreal und merkwürdig. Jedoch ist es überhaupt kein Märchen.

Die Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Pawlodar zieht in ein neues Gebäude um: groß, geräumig und schön. Einst befand sich hier der Hotelstandort des Fußballklubs „Irtysch“. Die Räumlichkeiten müssen den Bedürfnissen der Gesellschaft und den Aufgaben der Projektarbeit angepasst werden. Dies wird einige Zeit in Anspruch nehmen.

Wjatscheslaw Ruf, Gründer der TOO „Rubikom“ und Vorsitzender des Gründungsrates der GS „Vereinigung der Deutschen Kasachstans Wiedergeburt“:

– Der Erwerb eines eigenen Gebäudes ist ein Wendepunkt im Leben der Deutschen der Region Pawlodar. Ich denke ernsthaft, dass das Deutsche Haus mit täglicher Arbeit gefüllt sein muss, es muss in Gebrauch sein, wie man so sagt, 24/7. 24 ist vielleicht etwas übertrieben, aber 8/7 wäre schon super. Das wichtigste ist es, dass das Haus immer arbeitet, Besucher empfängt, dass es komfortabel, warm und gemütlich ist.

Unter anderem beabsichtigen wir, einen Klub der Freunde der deutschen Geschichte zu gründen. Dort werden sich Menschen treffen, die sich sehr für die Vergangenheit der ethnischen Deutschen interessieren. Vielleicht ist ein solcher Klub der wichtigste Motor in einer Reihe an offenen Fragen, die angesprochen und gelöst werden müssen. Ich spreche von der Tissen-Mühle, über die Marina Angaldt viel geschrieben hat, und von verschiedenen Familiengeschichten…

Es ist nicht überflüssig, noch ein weiteres Mal zu betonen, dass wir all unseren Partnern und Kollegen aus dem Bundesinnenministerium Deutschlands, Herrn Dr. A. Schumacher, Frau B. Brezan-Wolf, Frau M. Poda, Frau B. Barschke vom BVA, sowie Frau Golikowaja vom BW-i für die Unterstützung unserer Initiative und die Finanzierung des Erwerbs des Gebäudes dankbar sind. Wir schätzen ihr Verständnis, ihr Vertrauen und ihre schnelle Reaktion. Wir sind dem Exekutivbüro der Gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ für die Entschlossenheit und und das reibungslose Zusammenwirken in ihrer Arbeit dankbar. Ich hoffe, dass das Deutsche Haus Pawlodar zu einer Art weiterem Faktor wird, der daran teilhat, deutsche Unternehmer zu vereinen und zu konsolidieren – die letzten zwei Jahre, die mit der Pandemie verbunden waren, haben uns etwas voneinander entfremdet. Bei vielen Menschen tauchen Probleme in ihrem Geschäftsleben auf. Daher sollte das Haus als Leuchtturm dienen, der eine Vereinigung anzieht und fördert, um gemeinsame Aufgaben zu lösen, einschließlich der Instandhaltung und der Sanierung des Gebäudes. Alle unsere Unternehmer und Vorstandsmitglieder haben darauf mit Verständnis reagiert und erklärt, dass sie dies im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen würden. Zuhause sein. Es wird arbeiten werden und man wird sich darum kümmern, wir werden unser Bestes tun, um dies zu verwirklichen.

Dmitrij Redler, Exekutivdirektor der GS „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“:

– Das Projekt zum Erwerb des Deutschen Hauses in Pawlodar war eine große Herausforderung für das Exekutivbüro und die Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ des Gebietes Pawlodar. In erster Linie, weil wir wenig Zeit hatten, alle notwendigen Dokumente vorzubereiten. Es war wirklich nicht einfach, aber das Team, das an dem Projekt gearbeitet hat, hat seine ganze Kraft hineingesteckt. Dafür danke ich Julija Galler, Lilija Straub, Irina Mezina, Wladimir Protsenko und Olga Stein. Sie haben sogar am Wochenende und nach Feierabend gearbeitet.

Für mich persönlich ist es auch ein symbolisches Projekt: im Jahr 2021 konnten wir das Projekt zum Aufbau eines Kasachisch-Deutschen Zentrums in der Stadt Nur-Sultan abschließen und solch große Erfolge erzielen, wie den Erwerb des Deutschen Hauses in der Stadt Pawlodar. Ich bin mir sicher, dass die Arbeit der Gesellschaft der Deutschen Pawlodars um ein Vielfaches gestärkt und noch aktiver werden wird. Allerdings muss angemerkt werden, dass die Gesellschaft der Deutschen des Gebietes Pawlodar heute eine der aktivsten Regionalgesellschaften in Kasachstan ist. Ich bin absolut allen dankbar: sowohl den Mitarbeitern des Exekutivbüros als auch den Kollegen aus Pawlodar, sowie der fördermittelgebenden Seite, für eine solch glückliche Gelegenheit, wie sie nur selten vorkommt. Besonderer Dank geht an die deutschen Unternehmer Pawlodars und persönlich an Wjatscheslaw Andreewitsch Ruf, die den Kauf des Gebäudes zu 35% mitfinanziert haben. Dies war der ausschlaggebende Faktor für die Entscheidung, das Projekt zu unterstützen. Der Erwerb des Deutschen Hauses in Pawlodar ist unser aller großer Verdienst. Ich glaube, dass es ein Symbol der Einheit werden wird, ein zusätzlicher Impuls für die Konsolidierung der Deutschen des Gebietes Pawlodar, die ihre Reichweite im Rahmen des Unterstützungsprogramms erhöhen.

Olga Litnewskaja, stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ des Gebietes Pawlodar, Aktivistin der Versammlung des Volkes Kasachstans, sowie Mitglied der Partei „Nur Otan“:

– Ein eigenes Haus zu besitzen – das ist wahnsinnig toll! Davon träumen viele: sowohl gesellschaftliche Vereinigungen, als auch private Unternehmen. Aber nur wenige haben die Möglichkeit, sich ein eigenes Gebäude zu leisten. Wir haben jetzt eine solche Gelegenheit und damit auch eine sehr große Verantwortung. Jetzt, wo wir uns bereits in vollem Umfang als Eigentümer fühlen, weil wir uns im Gebäude mit den Mitarbeitern getroffen und dort eine Vorstandssitzung abgehalten haben, verstehen wir, dass wir noch viele Probleme vor uns haben, deren Lösung wir selbst übernehmen müssen. Dazu gehört auch eine Anpassung des Gebäudes an unsere Aufgaben, denn, dass dort 25 Badezimmer vorhanden sind, ist für uns eine äußerst ungeeignete Situation.

Erstens ist dies eine Freifläche für Büros, Wirtschaftsräume zur Aufbewahrung von Inventar, Dokumenten usw. Zweitens Möchte ich, dass das Deutsche Haus auch modern und gemütlich ist. Ich spreche von einem Aufzug für Senioren und Menschen mit Behinderung, damit sie in den dritten Stock fahren können, wo wir Veranstaltungen planen, auch für solche Personengruppen. Drittens sprechen wir von kreativen Plänen. Über sie könnte man endlos sprechen. Der Höhenflug der Fantasie ist bei allen grenzenlos. So wurde vorgeschlagen, einen Klub der Fans der deutschen Küche zu gründen. Er wird regelmäßig stattfinden, jede Woche. Es werden Meisterkurse zu den verschiedensten Themen stattfinden: von Würstchen, Gebäck und die Zubereitung auf Vorrat bis hin zur täglichen deutschen Küche zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Diese Idee wurde mit großem Jubel aufgenommen. Wir hoffen, die Geschichten der Familienrezepte von unseren Senioren zusammentragen zu können. Außerdem wünschen wir uns, dass unser Deutsches Haus von Kinderlachen und jugendlichem Enthusiasmus erfüllt wird, also geben wir den Kindern und den etwas älteren Jungs und Mädels eine ganze Etage – die dritte. Dort wird das Zentrum für Vorschulbildung angesiedelt. Ebenfalls ist es notwendig, einen Ort für die Treffen des Theaterstudios bereitzustellen, wo sich die Jugendlichen versammeln werden – dort werden sie über ihre Pläne und Projekte sprechen. Es ist wichtig, dass das Gebäude über alles Notwendige verfügt und ihren Bedürfnissen entspricht – technische Ausstattung und so weiter.

Natürlich denken wir auch über die Schaffung eines Konferenzsaals nach – dies hat Wjatscheslaw Andreewitsch erwähnt. Er findet, dass das Deutsche Haus einen Raum haben sollte, der allen modernen Anforderungen gerecht wird. Ein mobiler Saal, in dem ein Runder Tisch mit 50-60 Personen, oder ein Seminar für drei Gruppen gleichzeitig stattfinden kann, bei dem sich niemand gegenseitig stört, und anschließend kann es zu einem einzigen Publikum zusammengefasst werden und es kann beispielsweise ein Plenarsitzung fortgesetzt werden. All das steht auf dem Plan, und ich glaube, dass wir sie alle umsetzen werden.

Wladimir Schek, Unternehmer und stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ des Gebietes Pawlodar:

– Das Deutsche Haus ist ein Haus, in dem sich die Deutschen treffen, sich kennenlernen, sich unterhalten, Feiertage feiern und Freundschaft schließen sollen. Das Deutsche Haus soll alle Generationen vereinen. Dort sollte auf der Grundlage von Traditionen eine Übertragung von familiären, religiösen, moralischen und ethnischen Werten stattfinden; es soll zu Fleiß, Verantwortung, Respekt vor Älteren und ständigem Streben nach Schöpfung und Entwicklung der Gesellschaft erzogen werden.

Wiktor Dejmund, Vorsitzender des Verbands juristischer Personen „Union Tschernobyl“ der Republik Kasachstan, Vorsitzender der NGO „Union Tschernobyl“ des Gebietes Pawlodar, Abgeordneter der VI. Einberufung des Maslichats der Stadt Pawlodar, Mitglied des Aufsichtsrats der GS „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“:

– Ich denke, dass der Erwerb unseres eigenen Deutschen Hauses zur Weiterentwicklung all unserer Aktivitäten beitragen wird. Kinderzentrum, Jugendklub und Sprachkurse werden an einem Ort angesiedelt sein. Die Jugendlichen können aktiver in die Arbeit miteinbezogen werden. Unsere Organisation wird sich noch energischer in das öffentliche Leben der Stadt und der gesamten Region einbringen und einen realisierbaren Beitrag zur Entwicklung des Landes und der Irtysch-Region Pawlodar leisten.

Dmitrij Frank, Leiter der paläontologischen Abteilung des Museums „Ertis“. Direktor der GS „Socium-PV), Mitglied des Aufsichtsrates der Gesellschaftlichen Stiftung „Wiedergeburt“:

– Dies ist ohne Frage ein positives und wunderbares Ereignis im Leben der Deutschen von Pawlodar. Es ist gut, wenn ein ethnokulturelles Zentrum sein eigenes Haus besitzt und es nicht irgendwo und von irgendjemandem, auch nicht von einer staatlichen Einrichtung, mietet. Ich bin mir sicher: es wird alles zum Besten getan.

Nadezhda Stepanowa, Kuratorin und Methodistin der Deutschkurse in der Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ des Gebietes Pawlodar:

– Ich bin sehr froh darüber, dass wir jetzt ein eigenes Haus haben und Kurse, Kreise, Treffen und andere verschiedene Veranstaltungen an einem einzigen Ort abhalten werden. Im Deutschen Haus gibt es alles dafür, zum Beispiel einen großen Saal für Tagungen, Meisterkurse, Seminare usw. Endlich wird es sogar einen Raum für eine Bibliothek geben. Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren – für alle wird es einen Platz geben.

Natalja Kolotowa, Deutschlehrerin sowie Kuratorin und Methodistin der Kinderkreise der Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ des Gebietes Pawlodar:

– Wenn man mir vor einem Jahr gesagt hätte, dass die Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Pawlodar ein eigenes Deutsches Haus haben würde, hätte ich es nicht geglaubt. Man sagt, dass an Silvester unglaubliche Dinge und Wunder passieren… Und so auch in unserem Fall – wir haben unser gemeinsames Zuhause gefunden! Ich bin immer noch voller Freude und Glück. Der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, als ich von dem Kauf erfuhr: Wir haben ein Haus, und das bedeutet, ich habe meine große Familie. Ein Haus, in dem jeder mit Liebe und Herzlichkeit begrüßt wird, ein Haus, das unsere Organisation vereint und stärkt und dazu beiträgt, familiäre Werte, Sprache, Traditionen und Bräuche zu bewahren.

Marina Angaldt

Übersetzung: Philipp Dippl

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