„Wie zu Hause: Landsleute aus Deutschland besuchten Astana“

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Am 27. Mai begrüßte das Regionalbüro der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ in der Hauptstadt die Teilnehmer der Bildungsreise „Auf deutschen Spuren in Kasachstan“, die vom Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) organisiert wurde. Die Delegation bestand aus ehemaligen Kasachstanern, die vor mehr als 20 Jahren nach Deutschland ausgewandert sind, aber den Kontakt zu ihrer Heimat nicht verloren haben.

Für die Gäste wurde dieses Treffen zu einer echten Heimkehr – in der Atmosphäre der heimatlichen Kultur und Erinnerungen. In den Mauern des Kasachisch-Deutschen Zentrums nahmen die Gäste nicht nur am Kulturprogramm teil – sie tauchten buchstäblich in ihre Vergangenheit ein, in das Leben, das in der Erinnerung an ihre Kindheit oder Jugend geblieben ist, in das Land, in dem ihre Familien lebten.

Im Mittelpunkt des Abends stand ein Konzertprogramm, das mit einer Aufführung des sozialen Jugendtheaters „Diamant“ unter der Leitung von Regisseur Igor Liskow eröffnet wurde. Die Inszenierung war den Schicksalen von vier herausragenden Deutschen aus Kasachstan gewidmet: Herold Belger, Rosa Pflug, Elvira Muth und Wladimir Baumeister. Durch das aufrichtige und tiefgründige Spiel der jungen Schauspielerinnen und Schauspieler erlebte das Publikum dramatische Momente der Geschichte der Deutschen Kasachstans und erinnerte daran, wer diese Persönlichkeiten waren und immer noch sind – Symbole für Tapferkeit, Würde und Treue zu ihrem Heimatland. Nach der Aufführung gab es einen regen Austausch von Eindrücken zwischen den Schauspielern, dem Regisseur und den Gästen. Viele gaben zu, dass sie zu Tränen gerührt waren.

Der musikalische Teil des Programms wurde durch das Jugendvokalensemble „Vorfreude“ und die Kindervokalgruppe „Begeisterung“ fortgesetzt. Unter der Leitung von Swetlana Rutz wurden sowohl volkstümliche deutsche als auch moderne Volkslieder vorgetragen. Ein besonders herzlicher Moment war die musikalische Interaktion mit den Gästen – die Teilnehmer ließen sich gerne auf ein interaktives Spiel auf Musikinstrumenten ein. Im Anschluss an das Konzert wurde das Seniorenensemble „Späteblumen“ unter der Leitung von Nikolaj Tumaschewich auf die Bühne gebeten. Zur Akkordeonbegleitung spielten sie bekannte deutsche Volkslieder, die von den jungen Leuten begeistert aufgenommen wurden – Vergangenheit und Gegenwart trafen sich wieder in einem Saal.

Der tänzerische Teil des Programms wurde von der Gruppe „Expression“ mit zwei fröhlichen Nummern unter der Leitung der Choreografin Victoria Obrastsowa eröffnet. Danach gab sie einen Tanz-Workshop, der den ganzen Saal zusammen mit den Gästen, Künstlern und Mitarbeitern des Zentrums in eine große Tanzgemeinschaft verwandelte.

Das Treffen endete mit einem Austausch von Dankbarkeitsbekundungen und denkwürdigen Geschenken. Die Leiter der Organisationen schenkten sich gegenseitig Bücher, um die Bibliotheken ihrer Kulturzentren aufzufüllen und damit symbolisch die Freundschaft und Zusammenarbeit zu bekräftigen.

Dieser Tag wurde zu etwas Besonderem. Er vermittelte denjenigen, die sie längst verlassen hatten, ein Gefühl von Heimat und erinnerte daran, dass Erinnerungen, Kultur und bekannte Gesichter die Dinge sind, die uns für immer bleiben. Dank solcher Begegnungen ist die Vergangenheit nicht mehr nur eine Erinnerung, sondern wird durch Worte, Lieder, Tänze und menschliche Wärme lebendig.

Юнна Кинерейш

Übersetzung: Anton Genza

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