Wettbewerb „Deutsch im Herzen“ Veröffentlicht in Juni 17, 2021 Gesellschaftliche Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ (GS „Wiedergeburt“) durch Förderung der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Kasachstan veranstaltet den Wettbewerb „Deutsch im Herzen“ zum Thema „Die heutige Welt im deutschen Wort“. Der Wettbewerb zielt nicht nur darauf ab, die deutsche Sprache, sondern auch die Geschichte und Kultur der Deutschen Kasachstans bekannt zu machen. Darüber hinaus wird der Wettbewerb zur Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Organisationen und Bildungseinrichtungen beitragen. Jeder kann am Wettbewerb teilnehmen, einschließlich Organisationen und Institutionen, Familien ethnischer Deutscher. Alle Arbeiten müssen rechtzeitig (bis zum 30. September 2021 (einschließlich)) eingereicht und gemäß den Anforderungen der Organisatoren des Wettbewerbs ausgeführt werden. Der Wettbewerb wird in neun Nominierungen durchgeführt. 1) Drehbuch für die Theateraufführung 2) Literarische Übersetzung 3) Videowettbewerb 4) Nominierung für Kinder 5) Nominierungen für Deutschlehrer 6) Familiennominierung 7) Publizistische Nominierung 8) Jugendnominierung 9) Wissenschaftliche Nominierung Die Wettbewerbsarbeiten werden von Fachjurymitglieder bewertet. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden auf der Website der GS „Wiedergeburt“ und in der Zeitung DAZ veröffentlicht. Die Abschlussveranstaltung für die Gewinner und Preisträger des Wettbewerbs mit der Präsentation der interessantesten Werke, einer feierlichen Preisverleihung sowie Workshops wird Ende 2021 in Nur-Sultan stattfinden. Alle Fragen bezüglich der Teilnahme am Wettbewerb können per E-Mail an spracharbeit@wiedergeburt.kz oder per Telefon +7 7271 429395 an Julia Galler, Koordinatorin für Spracharbeit, gesendet werden. Приложение № 1. Анкета участника DiH Приложение № 2. Im Vaterhaus Belger Положение II Республиканского конкурса Немецкий в сердце
Das deutsche Volk Kasachstans: Menschen, Ereignisse, Schicksale Veröffentlicht in Mai 25, 2021 Liebe Freunde! Lassen Sie uns die entwickelte methodische Handreichung „Das deutsche Volk Kasachstans: Menschen, Ereignisse, Schicksale“ vorstellen. Jedes Volk hat die Persönlichkeiten hervorgebracht, auf die es stolz sein kann. In den Schicksalen dieser Personen spiegelt sich auch das Schicksal des ganzen Volkes wider. Mit dieser Handreichung kann man die Biografien von fünfzehn berühmten Deutschen Kasachstans kennenlernen, die einen Beitrag für die Entwicklung des Landes und die Weltkultur geleistet haben. Diese Handreichung beinhaltet fünfzehn Unterrichtsentwürfe mit Feinplanung, Arbeitsblättern und anderen Anhängen. Sie ist als Zusatzmaterial für den Deutschunterricht in Sprachkursen und Sprachzirkeln für die deutsche Minderheit in Kasachstan sowie in Jugendsprachlagern vorgesehen. Jeder Unterrichtsentwurf ist für einen dreistündigen Unterricht vorgesehen und nach allen methodischen Schritten vom Einstieg bis zur Reflexion aufgebaut. Alle Unterrichtsentwürfe basieren auf biografischen Angaben zu prominenten Deutschen Kasachstans. Die meisten Entwürfe eignen sich für die Arbeit mit einer Zielgruppe ab dem Sprachniveau A2. Wir hoffen, dass Ihre Lerner durch den Einsatz des Zusatzmaterials in Ihrem Unterrichtsverfahren Biografien berühmter Deutscher Kasachstans kennenlernen, ihre Identität durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Vorfahren erkennen, und ein eigenes Empfinden für das Schicksal ihres Volkes entwickeln können. Viel Spaß beim Unterrichten wünscht Ihnen das Team, das die Handreichung ausgearbeitet hat. Herunterladen — https://cloud.mail.ru/public/daWU/ry1SEgjrm
Die Schule der fakultativen Ausbildung – Vorbereitung auf die Einheitliche Nationale Prüfung, Garantie für ein gutes Ergebnis Veröffentlicht in Mai 4, 2020Juli 30, 2020 Die Schule der fakultativen Ausbildung ist eine hervorragende Chance für junge Menschen, sich auf die emotional anstrengende Einheitliche Nationale Prüfung vorzubereiten. Wenn Jugendliche von dieser schrecklichen Abkürzung hören und sie aussprechen, wird ihnen bewusst, dass sie sich unbedingt vorbereiten müssen. Aber wie? Mit wem? Wo? Die Schule der fakultativen Ausbildung ist vor allem eine einmalige Gelegenheit, sich Wissen im Bereich Deutsche Sprache anzueignen. Die qualifizierte, sehr erfahrene Lehrerin Olga Walentina Zagrebina stellt jedem leicht zugängliches und interessantes Material zur Verfügung und teilt ihr Wissen. Momentan gibt es zwei Deutschgruppen – eine für Anfänger, in denen die Jungs und Mädels mit dem Alphabet angefangen haben, und eine für Fortgeschrittene, in welcher jeder Teilnehmer das Niveau A1 oder sogar A2 hat. Die Besonderheit des Programms besteht darin, dass es neben Deutsch auch andere Fächer beinhaltet – Mathematik, Russisch und Physik. Das dritte Fach wählen die Jungs und Mädels selbst, abhängig von ihren zukünftigen Plänen. Alle Lehrkräfte sind Profis in ihren Fächern. Das Unterricht findet ein Mal in der Woche am Nachmittag statt. „Die Schule der fakultativen Ausbildung eröffnet den Schülern der 9.-11. Klassen viele Möglichkeiten. Ich nehme an diesem Projekt seit dem Herbst 2019 teil und bereue es nicht. Das Spektrum der Emotionen, das neue Umfeld, die verständnisvollen und offenen Lehrkräfte – all das ist für mich wichtig: Ich verstehe die Themen besser, welche ich nach dem Lehrplan lerne, ich interessiere mich stärker für meine Ausbildung“, – sagt Kristina German, eine Teilnehmerin des Projektes. „Kommunikation ist einer der Bestandteile unseres Lebens. Gerade sie hilft uns, nicht unsere Umwelt zu verlieren. Die Schule der fakultativen Ausbildung ist ein Ort, an dem wir, die älteren Schüler, zu uns finden und ausgezeichnete und treue Freunde gewinnen und uns vor allem daran erinnern, dass man in der modernen Welt gebildet sein muss. Was ist die Schule der fakultativen Bildung für mich? Das sind nicht nur einfach Unterrichtsstunden zur Vorbereitung auf die Einheitliche Nationale Prüfung, sondern viel mehr. Ich besuche die Schule bereits seit zwei Jahren und dank ihr habe ich viel Interesse und Motivation gewonnen, die deutsche Sprache und die Kultur meiner ethnischen Gruppe zu studieren. Besonders möchte ich die fabelhafte Lehrerin Olga Walentinowa hervorheben. Sie ist eine echte Spezialistin auf ihrem Gebiet und mit ihr ist jeder Tag voll von neuen Eindrücken, interessanten Menschen und natürlich neuem Wissen“, – merkt Alina Schumilina an. Unsere geliebten Lehrer, unsere liebe deutsche Gesellschaft, wir vermissen euch! Wir lösen Tests, wiederholen Wörter, analysieren Fehler bei der Verbesserung… Aber wir alle warten auf die neuen Treffen mit Ihnen, unseren verlässlichen Mentoren! Aleksandra Gubarjewa, Sonderberichterstatterin der Gruppe der Schule der fakultativen Ausbildung, 2020
«Wir sind zusammen» Veröffentlicht in Mai 4, 2020Juli 30, 2020 Während der Pandemie sind besonders ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen gefährdet. Die Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ des Gebietes Akmola nutzt alle Möglichkeiten, um ihre Schützlinge zu unterstützen, besonders jene, die Hilfe benötigen. Seit Mitte März werden Arbeitssoldaten, Alleinstehende, Behinderte und Schwerkranke mit Hygieneartikeln versorgt. Mit allen anderen Begünstigten stehen die Hilfskräfte des Koordinators der Sozialarbeit in ständigem Kontakt und sind immer bereit, zu helfen. Telefonisch informieren sie über die Maßnahmen zur Vorbeugung vor Erkrankung, über die Einhaltung der Quarantäneanforderungen und teilen verschiedene Nachrichten und Ereignisse aus dem Alltag unserer Republik. Auch am Osterfest wurde keiner vergessen. Einige Familien nahmen sogar an einer Oster-Challenge teil, welche durch das Begegnungszentrum organisiert wurde und bei der die Repräsentanten unserer ethnischen Gruppe ihre Familientraditionen in der Osterzeit vorstellten. Seit dem 14. April gibt es ein operatives Sonderkommando, in welchem täglich Mitarbeiter mit Sondergenehmigungen Dienst leisten und sich um die Anliegen der Bürger kümmern. Je nach Verfügbarkeit werden Lebensmittel und Medikamente sowie Bedarfsmittel kostenlos unter Einhaltung der hygienischen Anforderungen (Gesichtsmasken, Desinfektionsmittel, Handschuhe) geliefert. So halten wir an unserem republikanischen Motto „Wir sind zusammen“ fest und sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam diese für die gesamte Menschheit unerwartete Pandemie durchstehen werden. Wir möchten dem gesamten medizinischen Personal unseren tiefen Dank für ihre selbstlose Arbeit, ihre Hingabe für die Sache und die Liebe zu den Menschen aussprechen. Igor Denisok, Koordinator der Sozialarbeit des Projektes SGN
So dass die Quarantäne helfen möge Veröffentlicht in Mai 4, 2020Juli 30, 2020 Das Streben nach Vollendung sollte immer einen Platz in der Seele des Menschen haben, – davon sind die Bewohner des Dorfes Rosowka im Kreis Pawlodar wahrhaftig überzeugt. Sie wissen: Einst bewunderte sogar Nikita Chruschtschow ihr Dorf. Weiter lesen „So dass die Quarantäne helfen möge“
Die Einheit ist unsere größte Kostbarkeit und unser größtes Gemeingut Veröffentlicht in Mai 1, 2020Juli 30, 2020 Liebe Landsleute! Im Namen der Gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ gratuliere ich Ihnen zum 1. Mai – dem Tag der Einheit des Volkes Kasachstans! Diesen Feiertag begehen wir in einer schwierigen Situation – einer auf der ganzen Welt um sich greifenden Pandemie, der Einführung des Ausnahmezustandes sowie der Quarantäne in einer Reihe von Städten unserer Republik. Aber gerade jetzt, in diesen schwierigen Zeiten, ist es mehr denn je zu spüren, wie wichtig die Einheit unseres Volkes ist! Die Belastungsproben, mit denen wir, die gesamte Weltgemeinschaft und jeder Einzelne heute konfrontiert sind, verblassen im Vergleich zu denen, die wir in den Jahren unserer Unabhängigkeit durchlebt haben – die schwere Wirtschaftskrise der 90er Jahre, als der Staat nicht die Mittel hatte, seine Bürger zu unterstützen. Und natürlich ist die heutige Situation unvergleichbar mit dem, was in den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges und in der Nachkriegszeit beim Wiederaufbau unserer Republik auf den Schultern unserer Vorfahren lastete. Aber gerade in diesen Zeiten wurde die Einheit unseres Volkes geschaffen, die dazu beitrug, alle Wendungen des Schicksals standzuhalten und gebührend zu überwinden. Zweifellos wird sie uns auch diesmal helfen… Im Vorfeld des Feiertags mochte ich noch einmal alle zur Einheit aufrufen – sie ist unsere größte Kostbarkeit und unser größtes Gemeingut. Es ist gerade diese weise Politik – die Politik der Freundschaft und des gegenseitigen Vertrauens – die der Elbasy, Erster Präsident Nursultan Abischewitsch Nasarbajew, in all den Jahren des Bestehens des unabhängigen Kasachstans verfolgte. Und jetzt, in diesem für das Land schwierigen und kritischen Moment, appelliert er an uns, uns nicht den Schwierigkeiten zu beugen und unsere Einheit und unsere Eintracht zu bewahren… Liebe Landsleute! Im Namen der Selbstorganisation der Deutschen Kasachstans wünsche ich Ihnen das Beste, Gesundheit und Wohlergehen! Heute ist es wichtiger denn je, unsere Anstrengungen zu bündeln und unsere Selbstbeherrschung zu offenbaren! Wir stehen zusammen! Biz birgemiz! Albert Rau, Abgeordneter der Mazhilis des Parlaments der Republik Kasachstan, Vorsitzender des Kuratoriums der Gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ Übersetzung: Philipp Dippl
Virtuelles Museum der Deutschen Kasachstans: die Singer-Nähmaschinen Veröffentlicht in Oktober 28, 2019Juli 30, 2020 Die Deutschen Kasachstans tragen akribisch Stück für Stück die Artefakte ihrer Ethnie zusammen. So versuchen sie, ihre Kultur und ihren eigenen, nationalen Kodex zu bewahren und gleichzeitig konkurrenzfähig und weltoffen zu bleiben. Weiter lesen „Virtuelles Museum der Deutschen Kasachstans: die Singer-Nähmaschinen“
Dem 20. Jubiläum der „Veilchen“ gewidmet Veröffentlicht in Oktober 28, 2019Juli 30, 2020 Inga Smolinetz, Vorsitzende der gesellschaftlichen Vereinigung „Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ des Gebietes Aktobinsk“ Weiter lesen „Dem 20. Jubiläum der „Veilchen“ gewidmet“
Tanjana Woronzowa (Uralsk): „Ich will nicht, dass die Jugend verlorengeht“ Veröffentlicht in Oktober 28, 2019Juli 30, 2020 Die Vorsitzende des deutschen Jugendklubs in Uralsk hat zahlreiche Pläne und Aufgaben. Vor allem möchte Tatjana Woronzowa den jungen Menschen das Gefühl bieten, nicht vergessen zu werden. In Uralsk gibt es eine neue Jugendleiterin der deutschen Gesellschaft „Heimat“. Ja, es stimmt! Vor etwas mehr als einem Monat haben wir bereits Uljana Gubskaja vorgestellt. Es kam dazu, dass das Mädchen einen Studienplatz an einer Hochschule im Ausland erhalten hat und nicht länger die Leitung des Jugendflügels übernehmen konnte. Weiter lesen „Tanjana Woronzowa (Uralsk): „Ich will nicht, dass die Jugend verlorengeht““
Dort hin, wo das Telefon nicht klingelt. Dort hin, wo es Ruhe und Frieden gibt. Veröffentlicht in Oktober 28, 2019Juli 30, 2020 Die Berge lassen niemanden gleichgültig, und die Bestätigung dafür ist das – linguistische Sommerlager „NeoStart“, welches im Eco-Camp „Taubulak“ in den Bergen des Zhetysu-Alatau stattfand. Weiter lesen „Dort hin, wo das Telefon nicht klingelt. Dort hin, wo es Ruhe und Frieden gibt.“
Konstruktiver Dialog Veröffentlicht in August 22, 2019Juli 30, 2020 Im Rahmen der Umsetzung des Informationsprojektes „Treffen mit der Bevölkerung“ haben die Mitarbeiter des deutschen Kulturzentrums „Wiedergeburt“ Leninogorsk (Stadt Ridder) drei Regionen im Gebiet Ostkasacshtan besucht: Glubokowsk, Schemonaich und Ulansk. Während der Treffen mit den ethnischen Deutschen fiel das Gespräch auf die Arbeit der „Wiedergeburt“ und ihr 30-jähriges Jubiläum. Es wurden Erfolge und Siege hervorgehoben, welche manchmal nur sehr schwer erreicht wurden. Es wurde auch über Probleme geredet, mit denen die Mitglieder auf der Suche nach Hilfe zu kämpfen hatten. Ljubow Ignatjewa, die Vorsitzende der Gesellschaft „Wiedergeburt“ Ostkasachstan LNKZ informierte die deutsche Bevölkerung im Detail über alle Neuerungen in ihrer Arbeit und der Tätigkeit der gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“, über die Förderung der deutschen Sprache und die Möglichkeit, sie in den Schulen zu lernen. Die Koordinatorin der Sozialarbeit Olga Kloster erzählte von den geänderten Kriterien zum Erhalt sozialer Hilfeleistungen und die Anforderungen an Förderer, sie berichtete auch von den neuen Projekten auf dem sozialen Feld. Anastasija Kloster, Leiterin des deutschen Jugendklubs „Rittel“, stellt ihre Arbeit vor. Als Reaktion äußerten die jungen Menschen den Wunsch, eine Zweigstelle des Begegnungszentrums im Kreis Ulansk zu eröffnen. Die Mitarbeiter von „Wiedergeburt“ versicherten den Versammelten, dass sie eine offene Gesellschaft anstreben, und erwähnten, dass man weitere Informationen über ihre Arbeit in dem sozialen Netzwerk Instagram und in den Medien erhalten kann. Die Organisatoren des Treffens beantworteten alle Fragen ausführlich, unter anderem Fragen nach den Kriterien zum Erhalt sozialer Hilfeleistungen, den Möglichkeiten für Sprachkurse in den Regionen, den Zweigstellen des Begegnungszentrums oder den Jugendklubs. Alle Wünsche und Anregungen wurden zur Überprüfung angenommen. Die Menschen dankten der Gesellschaft „Wiedergeburt“, der gesellschaftlichen Stiftung un der Bundesregierung Deutschlands aufrichtig für die unschätzbare Unterstützung der deutschen Bevölkerung der Republik Kasachstan. Diese Treffen haben überzeugend bewiesen, dass solche Veranstaltungen einen offenen, konstruktiven Dialog mit den Deutschen, die in den abgelegenen Kreisen leben, ermöglichen. Auf die Frage, was die Hauptziele des Informationsprojektes sind, antwortete die Vorsitzende der Gesellschaft „Wiedergeburt“ Ljubow Ignatjewa: – Es gibt gemeinsame konzeptionelle Ziele, und wir wollen sie durch die Bewahrung und die Verbreitung der deutschen Sprache und Kultur, durch die Kontinuität der Generationen erreichen. Wir wollen weiterhin von den Aktivitäten der gesellschaftlichen Stiftung der Deutschen Kasachstans und der Regionalgesellschaften erzählen und wein modernes Deutschlandbild vermitteln. – Ist es Ihnen gelungen, diesen Zielen näherzukommen? – Ja, – antwortet Ljubow Ignatjewa zuversichtlich. – Der Informationsstand der Projektteilnehmer hat sich erhöht. Die Menschen haben Beratung zur sozialen, linguistischen, kulturellen und Jugendarbeit erhalten. Darüber hinaus spürten unsere Teilnehmer eine besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge, als Ergebnis sank die Empfindung der Isolation und der Abgeschiedenheit von der Gesellschaft, besonders bei denen, die in den entfernten Dörfern leben, erheblich. Wir haben beobachtet, dass im Laufe dieser Treffen die Repräsentanten der deutschen Volksgruppe stärker zusammenrücken. Die Zusammenarbeit mit den Verwaltungen der Kreise wird geordnet und fortgesetzt. Auch dies ist ein Plus! In den Kreisen Ulansk und Glubokowsk zeigte sich die Jugend aktiver, und die älteren Menschen äußerten den Wunsch, mit Freiwilligen zusammenzuarbeiten. – Und was konnte konkret erreicht werden? – Wir haben wieder einmal die Listen der in den Kreisen lebenden Leistungsempfänger und der Mitglieder ihrer Familien aktualisiert. Wir haben einen Zeitplan für neue Reisen und Treffen in den Kreisen aufgestellt, wir haben Vorträge für sämtliche Arbeitsfelder vorbereitet. Durch die Treffen und die Diskussionen mit der deutschen Bevölkerung haben wir Rückmeldungen erhalten. Es gab viele Fragen zu kulturellen Bildungs- und Jugendprojekten. Wir spürten das Interesse der Bürger, sahen den Wunsch, mit uns zusammenzuarbeiten und aktiv am Leben der Gesellschaft teilzunehmen. Es kamen Vorschläge, weitere solcher Veranstaltungen außerhalb durchzuführen und gemeinsame regionale Projekte zu verwirklichen, wie zum Beispiel einen Wettbewerb um das beste deutsche Gutshaus. Der brennende Wunsch zur Zusammenarbeit zeigte sich im Anschluss an diese Treffen auch bei den Leitern der Häuser der Freundschaft, den Vertretern der Bezirksräte der öffentlichen Zustimmung. Sie äußerten ihren Wunsch, gemeinsame Veranstaltungen und Treffen mit unserer Organisation durchzuführen. Andrej Kratenko Übersetzung: Philipp Dippl
Deutschkurse für Erwachsene und Kinder Veröffentlicht in August 15, 2019Juli 30, 2020 Wir lernen Deutsch im „Eva Becher Zentrum“ Den 11. Februar 2018 könnte man als offiziellen Geburtstag des neuen Projektes von Eva Becher, dem „Eva Becher Zentrum“ ansehen. Dies ist eine großartige Plattform, auf der Kinder singen, verschiedene Musikinstrumente erlernen, und nun auch Deutsch lernen können! In dem Kreis, in dem sich das Zentrum befindet, gibt es nicht viele Bildungseinrichtungen, in denen man seine Freizeit verbringen kann, deshalb ist es sehr beliebt. „Ganz zu Beginn war geplant, eine Kunstschule zu eröffnen, aber im Laufe der Zeit, im Denkprozess entstanden neue Ideen und Möglichkeiten, die das Zentrum zum Erfolg führten“, – teilt Eva mit. Zum Beispiel Deutsch. Sprachkenntnisse sind heute einfach eine Notwendigkeit. Deshalb hat Eva Becher die Sprachkurse initiiert und die Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ in Almaty um Unterstützung gebeten, und nun werden für ethnische Deutsche solche Kurse im Zentrum angeboten. Neben jenen Gruppen für Kinder, die von mehr als 30 Personen besucht werden, gibt es auch Gruppen für Erwachsene. Jeden Tag gibt es mehr Interessierte, die Deutsch lernen wollen. Der Klub der deutschen Jugend „Vorwärts“ der AKEON „Wiedergeburt“ hat entschieden, sich dieser guten Sache anzuschließen und hat ein Fest für die Besucher des „Eva Becher Zentrums“ veranstaltet. Für die aktiven Mitglieder des Klubs ist dies zweifellos eine neue Erfahrung, welche sicher fortgeführt wird. Eva plant die Eröffnung eines Kunststudios und eines Musiktheaters zusammen mit Oksana Focht und Natalja Dubs, die, nach der Idee der Autorin, bereits im nächsten Jahr Stücke auf der Bühne des deutschen Theaters aufführen. Wir wünschen Eva und ihrem Team an dieser Stelle schöpferische Erfolge! Jekaterina Lojtschenko, Kristina Libricht Übersetzung: Philipp Dippl
Konsolidierung der Deutschen in der Region Zhezkazgan Veröffentlicht in August 12, 2019Juli 30, 2020 In diesem Jahr startete in der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Zhezkazgan das neue Projekt „Netzwerk der Begegnungszentren“. Dessen Hauptziele sind die Herausbildung nationaler Identität in der multikulturellen Gesellschaft Kasachstans und die Schaffung der Voraussetzungen für eine Kommunikation auf Deutsch. Die Teilnahme an dem Projekt passierte nicht zufällig. In der letzten Zeit kamen neue, kreative und aktive Mitglieder in die Gesellschaft, die dafür brennen, nicht nur Deutsch zu lernen, sondern auch sich in verschiedenen Kulturprojekten zu verwirklichen. Dem Projektstart ging eine große Vorarbeit voraus, es wurde die Entscheidung getroffen, vier Kreise zu bilden: das ist ein Musikkreis für Erwachsene „Singen wir gern“, in dem deutsche Lieder erlernt werden, der Kreis „Küken“ zur umfassenden ästhetischen Entwicklung von Kindern mit Elementen der deutschen Sprache, ein kulinarischer „Kochkurs“, in dem deutsche Nationalgerichte gekocht werden, sowie „Landeskunde“ für die Mitglieder der Gesellschaft, die das Sprachniveau A2 des Programms „Hallo, Nachbarn“ besitzen und ihre Sprachkenntnisse und Fähigkeiten verbessern möchten. Die Leiter der Kreise sind aktive Mitglieder der Gesellschaft und Teilnehmer der Sprachprojekte, das die Arbeit der Begegnungszentren eng mit der Arbeit der Deutschkurse verwoben ist. Der Großteil der Teilnehmer lernt aktiv Deutsch und sie verstehen, dass man nur durch die Muttersprache die Kultur des Volkes erhalten kann. Diese Verflechtung von zwei Projekten führt zu sehr guten Resultaten. Galina Erschowa ist die Leiterin der Musikkreise, Sie ist auch die Koordinatorin des Projektes. Galina arbeitet seit langem mit Kindern in der Kunstschule und hat von dort all ihre gesammelten Erfahrungen und Kenntnisse mitgenommen. Aljona Lukasch leitet den kulinarischen Kreis. Die Kulinarik ist ihr Hobby. Deshalb sieht Aljona ihre Arbeit als Möglichkeit zur Selbstverwirklichung und zur Weitergabe ihrer Erfahrung in der Zubereitung deutscher Speisen, an, dessen Rezepte sie von ihren Eltern erhalten hat. Auf ihrem familiären Tisch trifft man häufig deutsche Gerichte, ihre Angehörigen lieben sie. „Landeskunde“ ist die Schöpfung von Andrej Lebedew, der die deutsche Sprache liebt und sie zuerst in den Kursen der Gesellschaft, später selbstständig gelernt und erfolgreich die Prüfung am Goethe-Institut für das Sprachzertifikat des Niveaus B2 absolviert hat. Vor dem Beginn des Projektes wurden von den Leitern der Kreise Programme, Teilnehmerlisten und Stundenpläne erarbeitet. Bei der Eröffnung des Netzwerkes der Begegnungszentren sagte die Vorsitzende der Gesellschaft Wera Karlowna Ron, dass das Projekt große Möglichkeiten zur Vereinigung und Festigung der Deutschen bietet: das sind Ausflüge zum Erfahungsaustausch, Konzertprogramme, systematische Arbeit zur Entwicklung kreativer Fähigkeiten der Kinder und Erwachsenen, sowie die Vereinigung verschiedener Altersgruppen, familiärer Austausch, die Annäherung von Menschen mit verschiedenen Berufen und Ansichten. Seit Beginn der Umsetzung des Projektes ist die deutsche Gesellschaft wiederbelebt – der Unterricht in einem Kreis löst den der anderen ab, nach den Kindern kommen die Erwachsenen, und die gesamte Aktivität hat zugenommen. Ständig sind lyrische Melodien, deutsche Lieder oder die Geräusche des Krachorchesters zu hören, bei welchem die Jungs und Mädels mit Begeisterung dabei sind, oder die verführerischen Aromen deutscher Backwaren ziehen durch die Gänge. Wir möchten allen Teilnehmern und Leitern der Kreise große künstlerische Erfolge in der Entwicklung der Handarbeiten sowie in den Initiativen und Aktivitäten zur Vereinigung und Festigung der Deutschen in der Region Zhezkazgan wünschen. Zu Fragen der Teilnahme an dem Projekt wenden Sie sich an die städtische Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Zhezkazgan. Leiterin: Ron Wera Karlowna vron56@mail.ru Zhezkazgan, 100600, Alasch-Platz 3, Haus der Freundschaft der Völker Telefon: +7 7102 73 41 04, +7 7102072018093 Übersetzung: Philipp Dippl
Wettbewerb zur Vorbereitung des Spezialkurses „Geschichte der Deutschen Kasachstans“ Veröffentlicht in August 12, 2019Juli 30, 2020 Die Gesellschaftliche Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ (Kunde), kündigt in Zusammenarbeit mit der Ualichanow-Universität Kokschetau einen Wettbewerb zur Erarbeitung und Lesung des Spezialkurses „Geschichte der Deutschen Kasachstans“ an, bestimmt für Studenten des dritten Kurses in der Fachrichtung 5B011900 – „Fremdsprache: zwei Fremdsprachen (Deutsch als Hauptsprache, Englisch)“ auf Basis der Ualichanow-Universität Kokschetau. Der Spezialkurs (ein Wahlkurs des Studienplans mit Schwerpunkt auf der Entwicklung soziokultureller und soziolinguistischer Kompetenzen der Studierenden) umfasst 30 akademische Stunden (10 Vorlesungen und 20 Seminare), sowie Prüfungen. Sprache des Kurses ist Deutsch. Qualifikationsanforderungen an die Teilnehmer: Höhere Berufsausbildung. Akademischer Grad des Doktors/ Doktoranden. Verhandlungssicheres Deutsch. Arbeitserfahrung im wissenschaftlich-pädagogischen Bereich nicht weniger als 5 Jahre. Eigene Publikationen zur Geschichte der Deutschen Kasachstans, Erfahrung in der Erarbeitung und Durchführung von Vorlesungen und Seminaren zur Literatur der Deutschen Kasachstans. Verpflichtungen des Kandidaten: Erarbeitung und Bereitstellung des entwickelten Spezialkurses in deutscher Sprache für den Kunden zum Thema „Geschichte der Deutschen Kasachstans“, im Gesamtumfang von 30 akademischen Stunden (10 Vorlesungsstunden und 20 Seminarstunden), Zusatzmaterialien zum Selbstlernen, Prüfungsmaterialien, bis zum 30. September 2019. Die erarbeiteten und bereitgestellten Materialien können vom Kunden nach eigenem Ermessen für nichtkommerzielle Zwecke verwendet und veröffentlicht werden, das Urheberrecht bleibt beim Autor gewahrt. Die Vorbereitung und Lesung des Spezialkurses „Geschichte der Deutschen Kasachstans“ für Studierende des dritten Kurses in der Fachrichtung 5B011900 – „Fremdsprache: zwei Fremdsprachen (Deutsch als Hauptsprache, Englisch)“ an der Ualichanow-Universität Kokschetau, Vorbereitung und Durchführung von Prüfungen. Umsetzungszeitraum: 10.11-23.11.2019. Im Zeitraum vom 10.11-23.11.2019 Teilnahme an den Treffen mit der deutschen Bevölkerung der Stadt Kokschetau, die von der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ des Gebietes Akmolinsk mit Präsentationen zur Geschichte der Deutschen organisiert wurden. Der Kandidat muss folgende Unterlagen vorlegen: Lebenslauf des Kandidaten Vorläufiger thematischer Plan des Spezialkurses mit Angabe der Ziele und Aufgaben, sowie der Anzahl der Stunden je Thema. Kostenvorstellungen für die Leistungen der Erarbeitung des Spezialkurses und der Vorbereitung, Lesung des Spezialkurses sowie die Durchführungen der Prüfungen. Die Ausgaben für Fahrtkosten, Unterkunft und Verpflegung des Kandidaten in der Zeit der Durchführung des Spezialkurses werden von den Projektorganisatoren übernommen. Die Unterlagen müssen bis zum 13. August 2019 an die E-Mail-Adresse der GS „Wiedergeburt“ stiftung.wiedergeburt@gmail.com geschickt werden. Die Dokumentation muss in deutscher Sprache eingereicht werden. Übersetzung: Philipp Dippl
Die deutsche Ethnie: Wachstumsschritte Veröffentlicht in August 12, 2019Juli 30, 2020 In den letzten zwei Jahren durchlebte die Gesellschaftliche Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ nicht wenige Ereignisse, die einer offiziellen Einschätzung bedürfen. Unser Korrespondent Walerij Schewalje bat den Exekutivdirektor der Stiftung Dmitrij Redler, diese zu kommentieren und Fragen zu beantworten. – Auf der gesamtnationalen Konferenz der Deutschen Kasachstans im Jahr 2017 ergaben sich gravierende Veränderungen in unserer gesellschaftlichen Organisation – im Namen, in der Leitung und im strukturellen Aufbau. Reflektiert der Austausch des Äußeren und des Status einen realen Wandel im Leben der Selbstorganisation? – Zweifellos. Diese Veränderungen reiften mehr als ein Jahr heran und nahmen zum dreißigjährigen Jubiläum der Gründung von „Wiedergeburt“ konkrete Formen an. Sie spiegeln die aktuellen Herausforderungen wider, vor der die Selbstorganisation der Deutschen Kasachstan steht. In der vergangenen Zeit hat das Exekutivbüro den Schwerpunkt auf die Steigerung der Effektivität der Verwendung von Fremdmitteln gelegt. Es erfolgte ein kontinuierlicher Optimierungsprozess der Aktivitäten, welcher es ermöglichte, die Verfahren und Regeln der Hauptprojekte des Programms zur Unterstützung der Deutschen zu regeln. Es wurde ein neuer Ansatz bei der Verteilung der Mittel unter den Regionalgesellschaften eingeführt, der es ermöglichte, die Aktivität in den Projektaktivitäten zu stimulieren und sie auf bestimmte Ziele auszurichten. Es gelang, den Papierdokumentenverkehr zu halbieren. Die Arbeitsabläufe der Kontrolle der Projektumsetzungen wurde verbessert, was es insgesamt ermöglicht, die Effektivität der Aktivitäten zu erhöhen. Und, was besonders wichtig ist, es gelang uns, mit der Arbeit des Front-Office in der Hauptstadt zu starten. Dessen Eröffnung konnte nur dank der angezogenen Mittel stattfinden. Trotzdem vergessen wir das Wichtigste nicht. Heute zählt die deutsche Ethnie Kasachstans rund 180.000 Menschen. Manche gehen immer noch, aber der Großteil bleibt und wird sich wohl kaum jemals mehr auf den „Rückweg“ begeben: die Gründe dafür sind in jeder Familie unterschiedlich und und das Recht, sich zu entscheiden, bleibt jedem selbst überlassen. Davon ausgehend sollten wir unsere Bemühungen darauf ausrichten, die Lebensqualität für diejenigen zu verbessern, die bleiben. Dabei liegt die Priorität unserer Arbeit auf der effektiven Verwendung der Mittel, der Transparenz und der Demokratie unserer Aktivitäten, sowie der Gerechtigkeit unserer Entscheidungen: ob im Kuratorium, im Exekutivbüro, bei den Lehrkräften oder den Aktivisten in den Regionalgesellschaften. Alle Entscheidungen des Kuratoriums kann man in der entsprechenden Rubrik der Internetseite nachlesen. – Welche Werkzeuge stehen der Stiftung hierfür zu Verfügung? – Zuerst haben wir das Exekutivbüro mit profilierten Spezialisten verstärkt. Der größte Teil von ihnen beherrscht Deutsch und vertiefen ihre Sprachkenntnisse in dieser grundlegenden Frage. Es wurde dank der hohen Standards unserer Mitarbeiter ein wichtiger Schritt getan – der Beginn des Digitalisierungsprozesses. Dies hat nicht nur die Kommunikation mit den Regionen beschleunigt, sondern ermöglichte auch die Kontrolle der Umsetzung von Entscheidungen und Empfehlungen auf einem qualitativ hochwertigeren Niveau. Wie unsere Kuratoren aus Deutschland festgestellt haben, befindet sich insbesondere unsere Stiftung auf einer führenden Position im Bereich des Einsatzes moderner Informationstechnologien. – Der Stiftung steht eine vollständig ausgestaltete Media-Holding zur Verfügung. Inwiefern bewältigt sie die ihnen gestellten Aufgaben? – Ja, heute nutzen wir zur Verbreitung unserer Aktivitäten die Deutsche Allgemeine Zeitung (in gedruckter und elektronischer Form), eine recht gut entwickelte Plattform, ein Radiosender und ein YouTube-Kanal befindet sich im Aufbau. Die Arbeit an einem virtuellen Museum hat begonnen. Wie Sie sehen, deckt sich dies alles mit den Plänen und der täglichen Arbeit der Digitalisierung unserer Aktivitäten. Natürlich erwarten wir von unseren eigenen Medien eine noch lebendigere und effektivere Arbeit. Der Perfektion sind besonders in den kreativen Tätigkeiten keine Grenzen gesetzt. Es könnte noch einige Prozente mehr Wachstum geben. Aber wir bewerten jegliche Bewegung nach vorne optimistisch, weil hinter jeder noch so bescheidenen Kennziffer einer positiven Dynamik unsere Leute stehen. – Wir können unmöglich das Thema der Rückkehr der deutschen Sprache in die allgemeinbildenden Schulen des Landes umgehen! – Dies ist ein historischer Erfolg unserer Selbstorganisation! Und zuallererst ein riesiger Verdienst unseres Vorsitzenden des Kuratoriums Albert Rau. Wir erwarten mit Aufregung den Beginn des neuen Schuljahres – es ist sehr schwierig, im Moment die Anzahl der jungen Schüler zu zählen, welche Deutsch lernen werden. Und obwohl mir diesbezüglich positive Beispiele bekannt sind, kann man sich vorstellen, wie viele Streitigkeiten und Diskussionen es in den Familien gab und bis zum letzten Moment geben wird. Und nicht nur in den deutschen Familien: wir laden die Repräsentanten aller Ethnien des Landes in die deutschen Klassen ein. Die Rückkehr der deutschen Sprache in die Schule ist die Lösung für ein riesiges Problem gesamtnationaler Bedeutung, wie ich sagen würde. Die Früchte dieses Ereignisses werden wir im Gesamtergebnis in rund 10-15 Jahren sehen. Das macht uns keine Angst, denn wir bleiben hier und hoffen sehr, gute Resultate dieser Arbeit zu sehen. Ich würde mir sehr wünschen, dass in diesem Prozess die Menschen nicht nur die Erfüllung der Launen irgendeiner Familie über die Zukunft ihres Kindes sehen. Dies ist eine gesamtnationale Aufgabe. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Kasachstan sind auf einem soliden Fundament aufgebaut. Dutzende deutsche Unternehmen bringen ihre Produktion und ihr Geschäft in unser Land. Eines der größten Probleme sind die örtlichen Arbeitnehmer, für die es erforderlich ist, Deutsch zu sprechen, wenn auch auf Grundstufe. Und besser wäre es, auf einer soliden. Zum Beispiel herrscht eine spürbare Nachfrage nach Buchhaltern mit guten Deutschkenntnissen. Und dies bringt eine verdiente Bezahlung und einen entsprechende Grad an Lebensqualität. Und die Bewegung dort hin beginnt jetzt, am 1. September, in den Gruppen und Klassen der jungen Schüler, welche beginnen, Deutsch zu lernen. Des weiteren das Studium an deutschen und österreichischen Hochschulen in der gewählten Fachrichtung und die Arbeit mit ausgezeichneten, gesamteuropäischen Diplomen und einer hohen Bezahlung in der Heimat, in Kasachstan. Dies ist keine Utopie: Die Zeit vergeht im Flug, und genauso schnell werden unsere Kinder erwachsen. Wir müssen alles dafür tun, um uns auf diesem Wege nicht selbst auszubremsen, um nicht in der Routine zu ertrinken. Natürlich hoffen wir hier sehr auf die Aufklärungsarbeit der Regionalgesellschaften. Wir müssen in die Schulen, in die Kindergärten und zu den Familien gehen und ihnen die Perspektiven dieser großen Aufgabe erklären. – In diesem Jahr wurde der GS „Wiedergeburt“ der Status des Fördermittelgebers verliehen. Was bedeutet dies? – Dies bedeutet, dass wir ein Problem lösen konnten, welches viele Jahre lang nicht gelöst wurde. Die Stiftung wurde zum Fördermittelgeber, und da die Aktivitäten der Organisation einen gemeinnützigen Charakter besitzen, sollte auch die steuerliche Behandlung eine besondere sein. Wir haben die Freigabe zusätzlicher Mittel erreicht, mit denen wir neue und bestehende Projekte finanzieren und unsere Reichweite erhöhen können. Zusammen mit diesem Ereignis erfolgte auch der Übergang zur Zusammenarbeit mit der neuenVermittlungsstruktur BW-i, was von der Selbstorganisation eine Intensivierung der Arbeit in der Planung und Berichterstattung erfordert. Und, was auch noch sehr wichtig ist, bringt uns dieser Wechsel in eine Übergangsphase der Eigen- und Drittmittelfinanzierung unserer Projekte in Höhe von nicht weniger als zehn Prozent. – Wie realistisch ist es momentan, von Eigen- und Drittmittelfinanzierung zu sprechen, welche unabhängige Einnahmen ermöglicht? – Es ist realistisch. Heute gibt es eine Eigen- und Drittmittelfinanzierung, aber diese lässt sich nicht leicht ausdrücken, man kann sie nur schwer auf dem Papier vorzeigen, da wir oft über unentgeltliche Dienstleistungen sprechen. Die Regionen unterscheiden sich stark im Grad der Förderung durch deutsche Unternehmer. Die verbindlichen Voraussetzungen der Eigen- und Drittmittelfinanzierung motivieren uns, intensiver mit den Unternehmern zusammenzuarbeiten. Wie bekannt ist, liebt die Wirtschaft es nicht, Mittel zu geben, ohne das Ziel und die Resultate zu kennen. Zum Beispiel haben unsere Unternehmer die Deutsche Allgemeine Zeitung bei der Bildung einer gesetzlichen Stiftung unterstützt. Jetzt findet eine Sammlung von Mitteln zur Erarbeitung eines Projektvoranschlags zur Renovierung des Deutschen Theaters statt, und die beläuft sich bereits auf 9 Millionen Tenge! Gleichzeitig müssen wir zugeben, dass wir nicht ausreichend mit internationalen Stiftungen oder Zentren zur Unterstützung von Bürgerinitiativen zusammenarbeiten. Wir müssen lernen, in die Richtung des Fundraising und der staatlichen sozialen Förderprogramme zu arbeiten. – Es wurde die Entscheidung zum Aufbau eines deutschen Zentrums in Nur-Sultan getroffen. Und was passiert mit dem Deutschen Haus in Almaty? – Das Deutsche Haus in Almaty ist das Symbol der deutschen Bewegung in Kasachstan, und das wird es auch bleiben. Das Kulturzentrum, die Redaktion der DAZ, die Bibliothek, alles das wird zur Erfüllung aller Aufgaben zur Erhaltung der deutschen Ethnie in unserem Land beitragen. Gleichzeitig wird das Deutsch-Kasachische Zentrum in der Hauptstadt ein Anziehungspunkt für die Deutschen des Landes, ein Schnittpunkt zwischen der deutschen und der kasachischen Kultur werden. Und nicht nur das. Wir bereiten momentan ein Programm vor, um beginnenden und gegenwärtigen Geschäftsleuten zu helfen. Was bedeutet dies? Wir sind bereit, uns eine Idee anzuhören, ihre Realisierbarkeit zu berechnen, bei der Aufstellung eines Businessplans zu helfen und gegebenenfalls bei der Suche nach Investoren zu helfen. Im neuen Gebäude unseres Deutsch-Kasachischen Zentrums werden diverse neue Projekte in Angriff genommen, von denen wir auf jeden Fall bei den nächsten Treffen berichten werden. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass in weniger als zwei Jahren die Voraussetzungen für die zukünftige Entwicklung aller Selbstorganisationen der Stiftung sowie der Regionalgesellschaften geschaffen wurden. Wir haben alle Möglichkeiten zur Verbesserung unserer Projektaktivitäten, zur Gewinnung zusätzlicher Mittel, zur Miteinbeziehung von Unternehmern in die ethnokulturelle Arbeit, zur Wiederbelebung der deutschen Sprache, zur Miteinbeziehung eines großen Teiles der Jugend in die Selbstorganisation und, was das allerwichtigste ist, zur Vergrößerung der Reichweite. Ja, wir können gewiss sagen, dass viele „Wiedergeburt“ kennen. Aber wie viele Menschen haben noch nie von uns gehört? Es sind so viele mehr. Ich glaube, dass wir, wenn nicht jeden, zumindest jeden dritten erreichen sollten! Wir sollten das Symbol unserer Ethnie sein! Eine Säule für die Deutschen Kasachstans und eine Stärkung unserer Funktion als Brücke zwischen unserer Heimat und Deutschland! Interview: Walerij Schewalje Übersetzung: Philipp Dippl
Pflege und Betreuung müssen professionell sein Veröffentlicht in August 5, 2019Juli 30, 2020 Vom 22. bis zum 27. Juli fand in der Stadt Almaty im Deutschen Haus das Seminar „Fortbildungskurs Organisation der Alten- und Behindertenpflege“ im Rahmen des Projektes „Partnerschaft mit der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland“ statt. Das Seminar war die Fortsetzung des Trainingskurses zur Altenpflege unter Verwendung von in Deutschland entwickelten Methoden und Standards. Die erste Gruppe aus 5 Kursteilnehmern hat im letzten Jahr die Stadt Kaiserslautern (BRD) besucht, wo die Teilnehmer ein Praktikum absolvierten und die Arbeit von Spezialinstituten kennenlernten. In diesem Jahr umfasste das Seminar 14 Mitarbeiter regionaler Gesellschaften Kasachstans, welche an dem Projekt „Pflege daheim“ als Assistenten der Sozialkoordinatoren und Pflegeassistenten teilnehmen. Sie arbeiten mit alleine lebenden schwerkranken alten Menschen und Behinderten, die Hilfe benötigen. Diese Arbeit erfordert große moralische und physische Stärke. Von der gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ wurde die qualifizierte Spezialistin und Leiterin der Organisation „Medivita GmbH Ambulanter Pflegedienst (BRD), unsere Landsfrau Elena Berner eingeladen. Elena beantwortete die Fragen der Zuhörer danach, wie man richtig mit dem Patienten kommuniziert, wie man sanitäre und hygienische Maßnahmen kompetent durchführt und vieles weitere. Elena führte praktische Übungen zur Pflege von Patienten im Bett durch und demonstrierte Komplikationen im Übungsraum des Deutschen Hauses. Die erworbenen Fähigkeiten konnten die Teilnehmer dank einer speziellen Puppe und visueller Hilfsmittel festigen. Darüber hinaus wurden für die Sozialarbeiter Vorlesungen zu den Grundlagen der kommunikativen Arbeit mit älteren Menschen gehalten. Das Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Irina Wakengut erzählte über den Einsatz spezieller psychologischer Techniken in der Kommunikation mit Patienten sowie über Besonderheiten der Ernährung und Gesundheitsindikatoren älterer Menschen. Gesondert hervorgehoben wurden die Besonderheiten der Teilnahme der Deutschen der Republik an staatlichen Programmen, der Erhalt staatlicher Sozialhilfe und Leistungen für Behinderte und Rentner. Die Teilnehmer waren dankbar für die aktuellen und zeitgemäßen Informationen und für die Möglichkeit der praktischen Erarbeitung der Fertigkeiten für die Pflege, welche lebenslang wichtig für die Arbeit mit den einsamen Menschen deutscher Nationalität, die in Kasachstan leben, sein werden. Elena Popowa, Koordinatorin der Sozial- und Gesundheitsprojekte der GS „Wiedergeburt“ Übersetzung: Philipp Dippl
Virtuelles Museum der Deutschen Kasachstans: Wie Milchprodukte hergestellt wurden Veröffentlicht in August 5, 2019Juli 30, 2020 Die Deutschen Kasachstans tragen akribisch Stück für Stück die Artefakte ihrer Ethnie zusammen. So versuchen sie, ihre Kultur und ihren eigenen, nationalen Kodex zu bewahren und gleichzeitig konkurrenzfähig und weltoffen zu bleiben. Weiter lesen „Virtuelles Museum der Deutschen Kasachstans: Wie Milchprodukte hergestellt wurden“
Die Pioniere aus Ridder Veröffentlicht in August 5, 2019Juli 30, 2020 Im Jahr 1989 begann der Wiederbelebungsprozess des Nationalbewusstseins der Deutschen Kasachstans. Gerade zu dieser Zeit entstanden die Gesellschaften „Wiedergeburt“ und die nationalen Kulturzentren. Auf zwei Kongressen der Deutschen Kasachstans (1992 und 1995) wurde der Rat der Deutschen gewählt, der die Interessen einer halben Million (zu dieser Zeit) Deutscher in der Republik vertrat. Eine bedeutende Rolle in den Aktivitäten der deutschen gesellschaftlichen Vereinigungen spielt die linguistische, soziale und die kulturelle Freizeitarbeit, die auf die Wiederbelebung der Sprache und die Verbreitung der Kultur ausgerichtet ist. In den in den nationalen städtischen, regionalen und Gebietskulturzentren gibt es Chor- und Gesangsgruppen, Volkstanz-, Musik- und Familienensembles, sowie Theater- und Tanzkollektive. Bibliotheken und deutsche Sonntagsschulen für Kinder öffnen ihre Türen. Besonders beliebt ist die staatliche Zeitung „Freundschaft“ (heute: die „Deutsche Allgemeine Zeitung“). Das am weitesten verbreitete Informationsmedium ist das Fernsehprogramm „Guten Abend!“ im landesweiten Fernsehsender „Kasachstan“. Seit 1958 gab es eine deutsche Redaktion im kasachischen Radio. Auch der literarisch-künstlerische und gesellschaftspolitische Almanach „Phoenix“ erhielt Unterstützung vom Staat. In den Beständen des Völkerkundemuseums des Gebietes Ostkasachstan wurde eine bedeutende Sammlung zusammengetragen, die die materielle und spirituelle Kultur des deutschen Volkes widerspiegelt, dessen Geschichte auf dem Gebiet der Region mehr als 100 Jahre zurückreicht. Hier sind Ikonen, Bücher, Fotografien, Wandtafeln, Frauenbekleidung und Schmuck, Bettwäsche, Handarbeiten von Frauen (Servietten, Vorhänge, Stickereien), Hochzeitszubehör, Möbel, Geschirr oder Haushaltsgegenstände ausgestellt. All dieses prachtvolle Material wurde auf Expeditionen und Forschungsreisen an die Siedlungsorte der Deutschen in der Region, sowie im Rahmen der Arbeit mit Einheimischen gesammelt. Die Exponate sind original, sie alle wurden irgendwann einmal im deutschen Umfeld benutzt. Ein Teil von ihnen schmückt die Inneneinrichtung eines deutschen Hauses im ethnografischen Dorf am linken Ufer des Irtysch. In Ridder wurde Jurij Wladislawowitsch Klassen zum Initiator der deutschen Bewegung und erster Leider der gesellschaftlichen Vereinigung „Wiedergeburt“. Gebürtig aus dem Dorf Ordynskij in der Russischen Föderation, beendete er im Jahr 1967 das Topografische Technikum Nowosibirsk, sowie im Jahr 1983 die Staatliche Universität Altaj im Fachbereich „Lehrer für Geschichte und Sozialkunde“. In Leninogorsk (heute ist dies die Stadt Ridder) arbeitete Jurij Wladislawowitsch als Geschichtslehrer an der Schule Nr. 8, leitete archäologische Kreise im Museum für Geschichte und Regionalkunde und an der Station für junge Touristen. Er erhielt nicht nur einmal die Erlaubnis für archäologische Forschungen. Zusammen mit seinen Schülern besuchte er verschiedene Ausgrabungen. Die Leitung des deutschen Kulturzentrums Leninogorsk übergab Jurij Klassen an Ljubow Ignatjewa. Ljubow Wasiljewna erhielt die Hochschulbildung in Moskau, beendete die Zeitgenössische Staatliche Akademie und erhielt den Bakkalaureus im Fachgebiet Psychologie. Hinter ihr liegen 45 Jahre exzellenter Arbeit im Gebiet der Bildung. Lehrer der höchsten Kategorie, methodologische Lehrkraft, Schulleiterin in pädagogischer Arbeit an der UWK „Lyzeum“, Mentor von Preisträgern in städtischen und regionalen Gesangswettbewerben. Und bereits seit 30 Jahren ist Ljubow Ignatjewa Teil der deutschen Bewegung „Wiedergeburt“ LNKZ. Gemeinsam mit Klassen initiiert sie seit 1989 die Konsolidierung der deutschen Ethnie der Stadt Ridder in der Gesellschaft „Wiedergeburt“. Als hervorragender Organisator, energiegeladener und tatkräftiger Mensch mit großem Potential an spiritueller Energie hat Ljubow Wasiljewna einen großen Beitrag zur Wiederbelebung und Bewahrung der Muttersprache, der Kultur und der Mentalität der Deutschen von Ridder geleistet. Im Jahr 2001 wurde sie zur Vorsitzenden des deutschen Kulturzentrums „Wiedergeburt“ Leninogorsk gewählt und ist ebenfalls Mitglied der Volksversammlung Kasachstans des Gebietes Ostkasachstan. In all diesen Jahren hat Ljubow Wasiljewna die Arbeit der Gesellschaft in vier Hauptbereiche aufgebaut: Bildung, Kultur, Soziales und Jugend. Im deutschen Zentrum werden Sprachkurse für Kasachisch, Deutsch und Englisch organisiert, welche in interaktiver Form unter Verwendung europäischer Technologien unterrichtet werden. Unter aktiver Teilnahme von Ljubow Wasiljewna werden kasachische und deutsche Feiertage und Feste durchgeführt. Für ihren großen Beitrag in der Entwicklung der deutschen Bewegung in der Republik Kasachstan wurde sie mit vielen Medaillen, Ehrenurkunden und Dankesbriegen ausgezeichnet. Andrej Kratenko Übersetzung: Philipp Dippl
In Reimen ist uns die Welt klar und verständlich… Veröffentlicht in August 5, 2019Juli 30, 2020 Die Bewohner und Gäste von Aktobe lauschten Gedichten klassischer und zeitgenössischer Poeten. Lange Zeit galten die Deutschen als kriegerisches Volk, dem der Geist der Romantik fremd war und bei dem von Poesie überhaupt keine Rede sein konnte. Die erste Erwähnung von Heldenepen und Liedern germanischer Stämme stammen aus dem 10. – 11. Jahrhundert. Und von was handelten diese? Von alten Göttern, von der Natur und von Naturphänomenen, sowie von Helden und Rettern der Welt. – Es ist auch interessant, dass später dichtende Musikanten und professionelle Sänger auftauchten, das heißt, Menschen wählten ein bestimmtes Thema aus und sangen darüber. Über die Medizin, über Beziehungen, über Gerichtsurteile zum Beispiel, – erläuterte die Germanistin Swetlana Ufimzewa. Was die Aufzeichnungen der poetischen Werke betrifft, diese wurden in lateinischer Sprache niedergeschrieben. Die poetischen Themenverändern sich leicht im 12. – 13. Jahrhundert. Helden wurden durch Ritter ersetzt. Hier blühte der Reim, und die Dichter dieser Zeit galten als reiche Männer. Der Grund hierfür ist einfach: Jene, die nicht schön sprechen konnten, stellten einfach diejenigen ein, die dies konnten. Oft schenkten die Poeten, oder besser gesagt, die Abkömmlinge der Oberschicht, ihr „Wort“ ihrer Geliebten. Der Besitz von Beredsamkeit und die Fähigkeit, Verse zu verfassen, galt unter Rittern als unverzichtbar. Die erfolgreichsten auf diesem Gebiet nannte man Minnesänger. – In praktisch allen Epochen: vom frühen Mittelalter bis zur Renaissance und der Aufklärung besangen die Deutschen ihre Gefühle. Vielleicht kam der Einfluss aus Italien, aber vielleicht liegt es auch im Blut, aber die Liebe und das Leben waren für sie sehr wichtig, – erzählte Swetlana. In den Städten Deutschlands gibt es eine stillschweigende Tradition: Im Sommer, ein Mal in der Woche, normalerweise am Samstag, treffen sich junge und weniger junge Menschen auf dem Marktplatz und lesen Gedichte klassische rund moderner Poeten. Viele stellen sich mit eigenen Werken dem Urteil des Publikums. In Aktobe hat man sich entschieden, diesem Beispiel zu folgen und verbrachte unter der Schirmherrschaft der Gesellschaft „Wiedergeburt“ den Tag der deutschen Dichtung. Unter den Teilnehmern befanden sich Jungs und Mädels der deutschen Theatergruppe, Senioren und Dichter aus der Stadt. Mehr als eine Stunde lang erklangen auf der Bühne des Retro-Parks die Werke von Goethe, Heine, oder von zeitgenössischen Autoren, die in Deutschland, Russland oder Kasachstan leben. Die Vorsitzende des Klubs der deutschen Jugend Aktobe Anna Geer entschied sich für das Werk „Die Liebe“ von Rainer Maria Wilke, Nastja Berman zog die Übersetzung des Gedichtes „Zögere nicht“ von Shakespeare vor. – Ich liebe die Poesie. Wenn ich Zeit habe, dann lese ich immer Gedichte auf Deutsch. Ich bevorzuge zeitgenössische Autoren, ich fühle mich ihrem Stil und ihrer Sprache näher verbunden, – sagt Anna. Der junge, aber in Aktobe bereits ziemlich bekannte Dichter Andrej Zyrfa war einer unter denen, die sich entschieden, an der Veranstaltung teilzunehmen. – Um ehrlich zu sein, ich war angenehm überrascht, dass in dieser Stadt so viele Menschen gibt, die die deutsche Poesie schätzen. Ich habe mich dazu entschieden, Goethe zu lesen. Natürlich beherrsche kein Deutsch, deshalb lese ich momentan die Übersetzung. Ich hoffe, dass ich schon beim nächsten Mal das Original lesen kann, – teilte der Dichter seine Eindrücke mit. Wie alle Teilnehmer des Tages der deutschen Dichtung eingestanden haben, sind solche Veranstaltungen notwendig, um die Schönheit der Sprache, ihres Reimes und der Rede zu präsentieren. – Ich habe mich auch dazu entschieden, mein Können zu testen. Es lief nicht schlecht. Ich habe zum ersten Mal vor einem solchen Auditorium gesprochen. Es war schön zu sehen, dass sich unter den Anwesenden auf unserem Fest auch viele junge Menschen befunden haben, die den Gedichten aufmerksam gelauscht haben. Ich hoffe, dass unsere Darbietungen sie für diese Art der Literatur und für die Kunst im allgemeinen begeistern konnten“, merkte die Seniorin und aktives Mitglied in der Gesellschaft der Deutschen, Jekaterina Nikolaenko mit Freude in ihrer Stimme an. Dmitrij Schinkarenko Übersetzung: Philipp Dippl
Kinder aus der Stadt Arys erholten sich im Sommerlager „Karagajly“ und nahmen am Festival „Kasachstan“ teil Veröffentlicht in August 5, 2019Juli 30, 2020 Nach der Tragödie von Arys hat sich das gesamte Volk Kasachstans zusammengeschlossen und den Opfern jede erdenkliche Hilfe geleistet. Danial Achmetov, der Akim des Gebietes Ostkasachstan, hat angeboten, Ferien in den Sommerlagern des Gebietes für Kinder aus der Stadt Arys zu organisieren. Im Juli hat sich ein Teil der Kinder in dem Ferienlager „Karagajly“ in der Stadt Semej auf prophylaktischer Basis erholt, wo sie neben Freizeitaktivitäten und Exkursionen in die Stadt auch Gesundheitsbehandlungen erhielten. Das Haus der Freundschaft veranstaltete für die Kinder unter Mitwirkung der gesellschaftlichen Stiftung „Zentrum der Familie“, der Abaj-Bibliothek und der Verwaltung der Polizei das eintägige Festival „Kasachstan“. Die kleinen Gäste lernten die seltensten Bücher aus dem Bibliotheksbestand kennen oder nahmen an Denkspielen teil, die von den Vertretern des „Zentrums der Familie“ organisiert wurden. Am Haus der Freundschaft wurden sie von Repräsentanten aller ethnokulturellen Vereinigungen in strahlenden Nationaltrachten empfangen, und die allerkleinsten Zöglinge der Tatarischen Schule der Kunst trugen ein Lied über ihre geliebte Stadt Semej auf kasachischer, russischer und tatarischer Sprache vor. Die Kinder besuchten das Museum des tatarischen Zentrums und nahmen an deutschen Volksspielen teil, die von den Jugendlichen der gesellschaftlichen Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ veranstaltet wurden. Und während des Konzert- und Unterhaltungsprogramms lernten sie die Kulturen aller nationaler Zentren der Stadt Semej kennen. Während des Festivals bekamen die Jungs und Mädels Geschenke, die im Rahmen der Aktion „Auf dem Weg in die Schule“ gesammelt wurden. Die Mitglieder GSD „Wiedergeburt“ unter der Leitung von Lilija Gontscharuk, der Vorsitzenden der Gesellschaft, beteiligten sich an der Sammlung dieser Geschenke. Den Jungs und Mädels hat diese Veranstaltung sehr gefallen, sie äußerten Dankesworte an die Organisatoren, die von aufrichtigen Lächeln und Applaus begleitet wurden. Übersetzung: Philipp Dippl
Projektentwicklung. Fundraising. Anziehung von Investitionen. Veröffentlicht in August 5, 2019Juli 30, 2020 Zum Lernen ist es nie zu spät! In der modernen Welt gibt es eine Vielzahl an Wegen, seine Kenntnisse in bestimmten Bereichen zu erweitern. Einer davon sind eintägige Seminare, in denen man Neuheiten zu einem für Sie interessanten Thema kennenlernen, sich mit Kollegen austauschen und sogar eigene Ideen verwirklichen kann. Lilija Gontscharuk, die Vorsitzende der gesellschaftlichen Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ der Stadt Semej und Jekaterina Popazowa, die Buchhalterin der Gesellschaft nahmen an dem Trainingsseminar „Projektentwicklung. Fundraising. Anziehung von Inivestitionen“ teil, welches von der gesellschaftlichen Vereinigung „Unabhängiges Soziologisches Zentrum“ (Stadt Semej) in Zusammenarbeit mit dem Sozial- und Gesellschaftsfonds „ZUBR“ (Stadt Ust-Kamenogorsk) organisiert wurde. Die Moderatoren der Veranstaltung legten großen Wert auf das gegenseitige Kennenlernen der Zuhörer, um gegenseitig die starken Seiten zu identifizieren und zu erkennen, wer sich in welchem Bereich am besten auskennt. Während der praktischen Übungen konnten die Teilnehmer in Gruppen ihre Projekte vorbereiten, ihre Vor- und Nachteile untersuchen, entstandene Probleme lösen und herausfinden, was und wie sie am besten organisieren können. Jekaterina Popazowa: „Wir haben die Regeln der Projektbeschreibung gemäß der neuen Anforderungen an Förderorganisationen kennengelernt: Gesellschaftliche Stiftungen, internationale und staatliche Unternehmen. Dank der Trainer Evgenija Schreiber und Julija Natarowa konnte ich viele Details aus einem anderen Blickwinkel heraus betrachten. Beispielsweise beginnt bei ins in Kasachstan diese Arbeit mit der Suche nach Problemen, aber man muss zuerst die Bedürfnisse einer Gruppe von Menschen ermitteln und Wege zu ihrer Lösung vorschlagen. Während der Erstellung des Projektes muss man sich selbst an die Stelle des Menschen versetzen, der die Förderung gewährt, um seine Idee richtig vermitteln zu können. Und ebenso muss man versuchen, konkrete Ziele, Aufgaben und die genaue Zielgruppe, an der sich das Projekt orientiert, zu benennen“. Lilija Gontscharuk: „An den Seminaren, die von dem Sozial- und Gesellschaftsfonds „ZUBR“ durchgeführt werden, nehme ich schon zum zweiten Mal teil und ich möchte die Arbeit der Trainer würdigen, die die Treffenm immer dynamisch und aufschlussreich durchführen. Um ein Projekt zu beschreiben, muss man auf jeden Fall von seinen Fähigkeiten überzeugt sein und ein Team haben, mit dem man die anstehenden Aufgaben erfüllen kann. Es war interessant, zu erfahren, dass es in dem sozialen Netzwerk „Facebook“ eine virtuelle Bibliothek für NGOs gibt, in der man verschiedene Möglichkeiten und Wege zum Erhalt von Förderungen finden kann. Es war interessant, neue Menschen, interessante Ideen und die Bedürfnisse der Zivilgesellschaft in der modernen Welt kennenzulernen. Marija Gorbachewa Übersetzung: Philipp Dippl
Mundschau Jakob Veröffentlicht in August 5, 2019Juli 30, 2020 Jakob Mundschau sucht Verwandte und Freunde, die im Jahre 1941 aus dem Dorf Brabander im Kukkussker Kreis der ASSR der Wolgadeutschen nach Sibirien, Kasachstan und in andere Regionen der UdSSR deportiert wurden.# Mein Vater war zwischen 1939 und 1941 in der sowjetischen Armee. Aber in den Kriegszeiten wurden alle Bürger deutscher Nationalität ins Hinterland gebracht. Aus ihnen wurden die ersten Truppen von Arbeitssoldaten im Ural gebildet. Der Vater verlor die Verbindung zu seinen Verwandten und nahen Bekannten, von denen es in der Familie mehr als 70 gab. Ich habe entsprechende Anfragen an Kreisarchive, an das Innenministerium und die Standesämter gestellt, aber ich habe keine Antwort erhalten. Ich hoffe, dass ich durch diese Zeitung, die von Deutschen in vielen Ländern gelesen wird, zumindest irgend eine Spur finden kann. Möglicherweise hilft der Fakt, dass in verschiedenen Zeiten der Familienname in vier verschiedenen Varianten geschrieben wurde, diese sind: Munschau (Муншау), Munzhau (Мунжау), Mundschau (Мундшау), Mundzhau (Мунджау). Aller all dies ist ein und die selbe Familie. Bitte schicken Sie ihre Informationen an folgende Adresse: Deutschland. Jakob Mundschau. Bergstrasse, 50 66539 Neunkirchen. Oder per E-Mail an: info@daz.asia mit dem Betreff „Ich suche“. Übersetzung: Philipp Dippl
Die Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ des Gebietes Pawlodar Veröffentlicht in August 5, 2019Juli 30, 2020 Die gesellschaftliche Vereinigung „Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ des Gebietes Pawlodar“ (Stadt Pawlodar, Astana-Straße 59, E-Mail: bzentrum.pavlodar@gmail.com) kündigt im Rahmen des Projektes „Lebensmittelhilfe“ eine Ausschreibung zum Kauf von Grundnahrungsmitteln im August 2019 für Tausende sozial benachteiligter Bewohner der Region an. Wir bitten die Leiter von Firmen, die an der Lieferung von Lebensmitteln beteiligt sind und Interessenten, die an der Ausschreibung teilnehmen wollen, uns bis zum 9. August eine Einverständniserklärung mit den Kontaktdaten zu schicken. Die Ausschreibungsunterlagen (Preisanfrage mit vollständiger Liste und Mengenangabe der zu kaufenden Lebensmittel, detaillierte Angaben zu den Lebensmitteln, Fragebogen des Lieferanten usw.) kann man vom 12. bis zum 14. August bei der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ des Gebietes Pawlodar, Astana-Straße 59 erhalten. Wettbewerbsanträge mit Preisangeboten in verschlossenen und unterschriebenen Umschlägen werden an der angegebenen Adresse bis zum 20. August, 12.00 Uhr angenommen. Die Umschläge mit den Wettbewerbsanträgen werden am 20. August um 14. Uhr im Büro des stellvertretenden Vorsitzenden der Gesellschaft der Deutschen geöffnet. Weiterführende Informationen können Sie unter der Telefonnummer: +7(7182)322482 erhalten. Wir laden Sie zur Zusammenarbeit ein. Übersetzung: Philipp Dippl
Achtung! Wettbewerb zur Vorbereitung eines Spezialkurses „Literatur der Deutschen Kasachstans“ Veröffentlicht in Juli 20, 2019Juli 30, 2020 Die gesellschaftliche Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ (Kunde), kündigt in Zusammenarbeit mit der Ualichanow-Universität Kokschetau einen Wettbewerb zur Erarbeitung und Lesung des Spezialkurses „Literatur der Deutschen Kasachstans“ an, der für Studenten des dritten Kurses in der Fachrichtung 5B011900 – „Fremdsprache: zwei Fremdsprachen (Deutsch als Hauptsprache, Englisch)“ auf Basis der Ualichanow-Universität Kokschetau bestimmt ist. Der Spezialkurs (ein Wahlkurs des Studienplans mit Schwerpunkt auf der Entwicklung soziokultureller und soziolinguistischer Kompetenzen der Studierenden) umfasst 30 akademische Stunden (10 Vorlesungen und 20 Seminare), sowie Prüfungen. Unterrichtssprache des Spezialkurses ist Deutsch. Qualifikationsanforderungen an die Teilnehmer: Höhere Berufsausbildung. Akademischer Grad des Doktors/ Doktoranden. Verhandlungssicheres Deutsch. Arbeitserfahrung im wissenschaftlich-pädagogischen Bereich nicht weniger als 5 Jahre. Eigene Publikationen zur Literatur der Deutschen Kasachstans, Erfahrung in der Erarbeitung und Durchführung von Vorlesungen und Seminaren zur Literatur der Deutschen Kasachstans. Verpflichtungen des Kandidaten: Erarbeitung und Bereitstellung des entwickelten Spezialkurses in deutscher Sprache für den Kunden zum Thema „Literatur der Deutschen Kasachstans“, im Gesamtumfang von 30 akademischen Stunden (10 Vorlesungsstunden und 20 Seminarstunden), Zusatzmaterialien zum Selbstlernen, Prüfungsmaterialien, bis zum 15. September 2019. Die erarbeiteten und bereitgestellten Materialien können vom Kunden nach eigenem Ermessen für nichtkommerzielle Zwecke verwendet und veröffentlicht werden, das Urheberrecht bleibt beim Autor gewahrt. Die Vorbereitung und Lesung des Spezialkurses „Literatur der Deutschen Kasachstans“ für Studierende des dritten Kurses in der Fachrichtung 5B011900 – „Fremdsprache: zwei Fremdsprachen (Deutsch als Hauptsprache, Englisch)“ an der Ualichanow-Universität Kokschetau, Vorbereitung und Durchführung von Prüfungen. Umsetzungszeitraum: 22.09. – 06.10.2019. Im Zeitraum vom 22.09. – 06.10.2019 Teilnahme an den Treffen mit der deutschen Bevölkerung der Stadt Kokschetau, die von der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ des Gebietes Akmolinsk mit Präsentationen zur Literatur der Deutschen organisiert wurden. Der Kandidat muss folgende Unterlagen vorlegen: Lebenslauf des Kandidaten Vorläufiger thematischer Plan des Spezialkurses mit Angabe der Ziele und Aufgaben, sowie der Anzahl der Stunden je Thema. Kostenvorstellungen für die Leistungen der Erarbeitung des Spezialkurses und der Vorbereitung, Lesung des Spezialkurses sowie die Durchführungen der Prüfungen. Die Ausgaben für Fahrtkosten, Unterkunft und Verpflegung des Kandidaten in der Zeit der Durchführung des Spezialkurses werden von den Projektorganisatoren übernommen. Die Unterlagen müssen an die E-Mail-Adresse der GS „Wiedergeburt“ stiftung.wiedergeburt@gmail.com geschickt werden. Die Dokumentation muss in deutscher Sprache eingereicht werden. Übersetzung: Philipp Dippl
Heranführung an die deutsche Kultur durch das Erlernen der Sprache Veröffentlicht in Juli 15, 2019Juli 30, 2020 Im Rahmen des Programms zur Unterstützung der deutschen Ethnie der Republik gibt es in der Regionalgesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ seit 1998 deutsche Sprachkurse und Konversationskreise für Erwachsene und Jugendliche, sowie Kindersprachkreise. Ihr Ziel ist die Bewahrung der deutschen Identität durch das Erlernen der Sprache, sowie die Formierung nationalen Selbstbewusstseins in der multikulturellen Gesellschaft Kasachstans. Olga Litnewskaja, stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft, erzählt: „ Das Projekt wird in Pawlodar, Ekibastuz und Aksu, sowie in den Dörfern und Siedlungen der Region Pawlodar (Rosowka, Lugansk, Nowotschernojarka, Uspenka, Olgino, Terenkol, Scharbakty, Zheleznika) umgesetzt. Die Unterrichtsstunden werden von erfahrenem Lehrpersonal durchgeführt, welches sich regelmäßig in verschiedenen Kursen und Seminaren fortbildet. Seit einigen Jahren arbeiten in Pawlodar und Uspenka Sprachlernkreise für Erwachsene, welche von Mitgliedern der Gesangsgruppen „Nette Frauen“ und „Weidchen“ besucht werden; im Jahr 2018 wurde die Arbeit der Sprachlernkreise für Senioren in der Stadt Ekibastuz wiederaufgenommen. Jetzt hat die alte Generation die Möglichkeit, ihre Muttersprache zu erlernen, und sich an Lieder, Gedichte und Bräuche ihres Volkes zu erinnern. Die Teilnehmer an den Kursen und Kreisen nehmen aktiv an der Durchführung von Kulturveranstaltungen der Gesellschaft „Wiedergeburt“ teil. Traditionell werden die Feiertage Weihnachten, Ostern, das Festival der deutschen Kultur und Veranstaltungen zu Gedenkterminen begangen. Das Interesse an der Kultur und der Muttersprache, das Streben, sie zu beherrschen, lässt nicht nach Und das macht uns glücklich“. Auch freut sich Olga Wladimirowna über die Tatsache, dass der heranwachsende Nachwuchs mit großem Willen die Sprache ihrer Vorfahren lernt. In vielen Gruppen der Kurse sind alt und jung gemischt, was zur Kontinuität der Generationen beiträgt, für die Jugendlichen sind die Erinnerungen und Erfahrungen der Älteren wichtig, und diese wiederum interessieren sich dafür, wie die Jugend lebt. Nadezhda Stepanowa, Kuratorin der deutschen Sprachkurse für Erwachsene, teilt mit: „Die Unterrichtsstunden in den Kursen für Erwachsene erfolgen nach dem Lehrbuch „Hallo Nachbarn“ Neu“, welches auf einer interaktiven Lehrmethode basiert. Seit den Jahr 2017 sind viele Gruppen zu den authentischen Lehrbüchern „Menschen“ gewechselt, die Jugendgruppen arbeiten mit dem Lehrbuch „Ideen“. Im Fragebogen zum Abschluss des Kurses verweisen die Teilnehmer auf deren hohes Niveau, die Professionalität der Lehrkräfte, die interessanten Materialien und die Verwendung neuer Lehrbücher.“ Die Methodikerin der Kindersprachkreise Natalja Kolotowa greift auf: „Bei uns gibt es eine größere Auswahl: die Lehrbücher „Planetino“, „Tamburin“, „Spielerisch Deutschlernen“, „Planet“, oder „Beste Freunde“. Neue Bildungskomplexe wenden interaktive Tafeln an, was zu einem interessanteren Unterricht auf einem Höheren Niveau beiträgt. Die Kursteilnehmer, die die Ausbildung auf der Stufe A2 beendet haben, können auf Wunsch zu dem Format der Kreise wechseln. Die Thematik ergibt sich aus dem Hauptziel des Projektes: die Bewahrung der deutschen Identität durch das Erlernen der Sprache und der Kultur und folgt der Nachfrage der Teilnehmer. Kinder bevorzugen es, die deutsche Sprache aktiv durch den Einsatz spielerischer Momente zu erleben, sie lernen mit großer Freude Gedichte und singen Lieder, studieren die Geschichte, die Traditionen und die Bräuche der deutschen Ethnie. Die technische Ausstattung in Pawlodar und in den Dörfern des Gebietes erlaubt es, im Unterricht das Internet zu nutzen und authentisches Material einzusetzen“. An den Sprachprojekten nehmen 25 Lehrkräfte teil, von denen viele eine große Erfahrung besitzen: bei Tamara Petrowna Petschjulis, Mejramgul Abaewna Ramazanowa, Larisa Nikolaewna Nowikowa, Ajman Muchidenowna Aubakirowa, Nadezhda Michajlowna Stepanowa, Elena Anatoljewna Starodubzewa, Tatjana Alekseewna Tkatsch, Marija Gennadjewna Sereda und Julja Wladimirowna Wajgandt sind dies mehr als zehn Jahre. Es ist nicht verwunderlich, dass die Teilnehmer an den Sprachkursen und die Mitglieder des Jugendklubs „Lenz“ bereits zum vierten Mal die allrussische öffentliche Kampagne „Tolles Diktat“ unterstützen. In diesem Jahr haben an ihr 213 Erwachsene und 70 Kinder aus Pawlodar, Ekibastuz, Aksu und den Dörfern des Gebietes Pawlodar teilgenommen, sieben von ihnen machten keinen einzigen Fehler. Im Juli und August sind für die Aktivsten zweitägige Intensivkurse geplant, welche in Pawlodar, Ekibastuz, Aksu, sowie in den Dörfern des Gebietes Pawlodar, Rozowka, Lugansk und Nowothscernoarka stattfinden werden. Ljudmila Bewz Übersetzung: Philipp Dippl
Jeder bringt sich ein… die Deutschen aus Aktobe erhalten soziale Hilfe Veröffentlicht in Juli 12, 2019Juli 30, 2020 In der Botschaft des Elbasy Nursultan Nasarbajew „Strategie 2050“: der neue politische Kurs des erfolgreichen Staates“ wird den Fragen der Schaffung eines neues Staatsmodells große Aufmerksamkeit gewidmet. Eine starke Sozialpolitik ist die Garantie für soziale Stabilität und Harmonie. In diesem Zusammenhang sind eine Reihe von Neuerungen geplant: die Verbesserung des Systems der medizinischen Ausbildung, die Modernisierung der Beschäftigungs- und Arbeitspolitik, die gezielte soziale Unterstützung und vieles andere. Die Verwirklichung dieser Aufgaben ist nicht nur für die Regierung Kasachstans relevant, sondern auch für dessen ethnokulturelle Vereinigungen, einschließlich die Regionalgesellschaften der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“, die im Laufe vieler Jahre eine Reihe sozial bedeutender Projekte erfolgreich verwirklicht haben. Individueller Ansatz Praktisch jeden Tag kommen Menschen in die Regionalgesellschaft der Deutschen Aktobe „Wiedergeburt“, um um Hilfe zu bitten. Der eine hat eine kleine Rente, andere leben ausschließlich von staatlichen Leistungen. Verständlicherweise steht es nicht in der Kraft der Gesellschaft, allen zu helfen, aber sie kann auch den Problemen der ethnischen Deutschen nicht gleichgültig gegenüberstehen. Die Sozialabteilung des Verbandes der Gesellschaftlichen Vereinigungen der Deutschen Kasachstans hat ihre Arbeit noch im Jahr 1994 aufgenommen. Seitdem haben tausende bedürftige Bürger Unterstützung von der Gesellschaft erhalten. Jetzt führt die Stiftung „Wiedergeburt“ diesen Kurs fort. – Jedem Bedürftigen wenden wir uns persönlich zu. Wir leisten nicht nur materielle, sondern auch moralische Unterstützung. Die Deutschen sollen wissen, dass sie nicht im Stich gelassen werden, und sie spüren das. Wir hören nicht bei der Stadtbevölkerung auf, wir schließen auch die Dorfbewohner mit ein, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden, – erzählt die Koordinatorin der Sozialarbeit der Gesellschaft Elena Schinarenko. Elena ist Spezialistin mit 15 Jahren Erfahrung. Sie kennt praktisch jede bedürftige Familie. Im Moment sind bei ihnen mehr als 600 erfasst. Das sind rehabilitierte Pensionäre mit einer kleinen Rente, Invaliden, oder Arme. Es sind diejenigen, die Unterstützung benötigen. Eine Auswahl (Reis, Zucker, Butter, Nudeln, Gretschka, Tee) wird nur einmal im Jahr ausgegeben, aber auch darüber freuen sich die Dorfbewohner. Alleine im letzten Jahr haben 420 Menschen solche „Körbe“ erhalten. – Heute glauben viele, dass Lebensmittel erschwinglich sind, und man kann sie einfach im Geschäft kaufen. Wir fahren ständig in die Regionen, zum Beispiel Alginskij, Chromtauskij, Kargalinskij, Murtukskij. Wir kennen die Situation von innen. Es kommt auch vor, dass wirklich nicht genug für Essen haben, deshalb ist das, was wir tun, so wichtig für sie, – meint Elena. Ein weiterer wichtiger Bereich der Hilfeleistungen der Gesellschaft ist die Kompensation für erworbene lebenswichtige Medikamente. Alleine im Jahr 2018 wurde diese Art der Hilfe 40 Bewohnern des Gebietes Aktobe geleistet. Zusammen mit dem Staat Die Hilfe der deutschen Gesellschaft erwies sich als gute Unterstützung für den Staat, der mit aller Kraft versucht, ein würdiges Leben für die Bürger sicherzustellen. Ab diesem Jahr können tausende Kasachstaner die aktualisierte gezielte Sozialhilfe in Anspruch nehmen. Die gezielte Sozialhilfe (ASP) ist ein staatlicher Zuschuss, welcher einkommensschwachen Bürgern ausgezahlt wird. Diese staatliche Begünstigung ersetzt drei Zahlungen: gezielte staatliche Mittel, Unterstützung für die Erziehung von heranwachsenden Kindern und Hilfe für Kinder von Großfamilien. Es lohnt sich, ASP zu erhalten, da die Summe etwas höher ist, als alle Einzelzahlungen. Die Auswahlkriterien sind simpel: es wird das monatliche Pro-Kopf-Einkommen herangezogen. Dieser Betrag basiert auf der Grundlage der allgemeinen finanziellen Möglichkeiten der Familie und wird auf jedes Familienmitglied aufgeteilt. Wenn die Finanzmittel unterhalb der Armutsgrenze liegt (weniger als 70 Prozent des Existenzminimums), hat der Bürger Anspruch auf Sozialhilfe. Seit dem 1. April diesen Jahres ist es sehr viel einfacher, die Dokumente zu sammeln, um die ASP zu erhalten. Man muss nicht mehr so viele Auskünfte bereitstellen. Alles, was vorgelegt werden muss, ist eine Erklärung, ein Personalausweis, sowie die dauerhafte oder vorübergehende Registrierung am Wohnort. Die Hilfeleistung finanzieller Art kann ledigen oder (und) alleine lebenden Menschen mit geringem Einkommen, mit beschränkten Möglichkeiten der Teilnahme an Beschäftigungsförderungsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Erreichen des Rentenalters, mit einer Behinderung ersten oder zweiten Grades, oder bei Vorliegen einer Krankheit mit einer vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit von mindestens zwei Monaten vorliegt, geleistet werden. Eine solche Hilfeleistung können bedürftige Familien, beanspruchen, in denen alle erwerbsfähigen Mitglieder Behinderungen ersten oder zweiten Grades besitzen oder (und) eine Krankheit mit einer vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit von mindestens zwei Monaten vorliegt, oder (und) sie ein Kind im Alter bis zu sieben Jahren, ein Kind mit Behinderung, einen Behinderten ersten oder zweiten Grades, einen Alten pflegen, oder Pflege und Hilfe von außen benötigen. Bedingte finanzielle Hilfe kann Alleinstehenden oder (und) alleine lebenden, bedürftigen erwerbsfähigen Personen geleistet werden, sowie bedürftigen Familien mit (einem oder mehreren) erwerbsfähigen Mitgliedern, sofern sie an Arbeitsförderungsmaßnahmen oder an einer nötigen Sozialanpassung teilnehmen. Konstantin Sergeew Übersetzung: Philipp Dippl
Wir suchen Interessierte für das Stipendium des Instituts für Auslandsbeziehungen! Veröffentlicht in Juli 9, 2019Juli 30, 2020 Die Gesellschaftliche Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans“ „Wiedergeburt“, sucht Interessierte für ein Stipendium vom Institut für Auslandsbeziehungen! Die GS Wiedergeburt freut sich ankündigen zu können, dass sie für dieses Jahr ein Stipendium für eine Kulturassistenz von ifa vergeben kann, das durch das Auswärtige Amt gefördert wird. Als Gastinstitution im Programm dieses Jahr suchen wir für die Zeitspanne 15. August – 15. November eine(n) Kandidaten(in), die/der bis am Ende ihrer/seiner Stipendiumszeit uns bei der Organisierung des X. Internationalen Festivals der deutschen Kultur und des Projekts „Deutsch im Herzen“ unterstützt! Einsatzort ist die Hauptstadt Nur-Sultan, Kasachstan. Ziele der GS „Wiedergeburt“ Unsere Mission besteht darin, die gesellschaftliche Bewegung der Deutschen zu festigen und zu stärken, die deutsche Bevölkerung Kasachstans möglichst vollumfänglich mit den gesellschaftlichen Aktivitäten zu erfassen Beschreibung des Projektvorhabens Im September 2019 findet das X. Internationale Festival der deutschen Kultur statt. In dem Festivalprogramm werden verschiedene kreative Nominierungen vorgestellt werden. Darüber hinaus werden verschiedene Meisterklassen organisiert, die sich mit der Kultur und den Traditionen der Deutschen in Kasachstan verbinden. Der/die Kulturassistent/-in fördert das Eintauchen in das sprachliche Umfeld und eine enge internationale Zusammenarbeit im Bereich der Kultur. Im Oktober 2019 wird die Abschlussphase des Projekts „Deutsch im Herzen“ geplant. Projektziel: Entwicklung der Motivation für das Erlernen und die Nutzung der deutschen Sprache, Zusammenarbeit mit Methodisten und Lehrern, Teilnehmern aus Sprachkursen und Konversationszirkeln, Jugendgruppen, Familien usw. Herbst 2019 (kein genaues Datum festgelegt) – Mitwirkung im Jugendprojekt: Entwicklung eines zweisprachigen Kurzfilmes über den Verband der deutschen Jugend Kasachstans – Übersetzungstätigkeit, Erarbeitung und Implementierung einer SMM – Strategie, wahrscheinliche Vorbereitungsarbeit zum anstehenden Weihnachtsfest. Aufgabenbeschreibung Kulturassistenz Mit der Zielgruppe der Veranstaltung arbeiten: aktive Kommunikation auf Deutsch führen; Betreuung vor Ort bei allen Veranstaltungen; Unterstützung bei der Entwicklung eines Drehbuchs für das Galakonzert; Medienberichterstattung über Veranstaltungen: DAZ; Moderation von einzelnen Abendveranstaltungen. Alle leitenden Aufgaben zur erfolgreichen Abwicklung des Projekts umfassen Koordinierung des Projektablaufs (teilweise) Die Aufgabe der Assistenz wäre während des gesamten Aufenthaltes (15. August – 15. November) aktiv an allen Arbeitsprozessen teilzunehmen, sich mit den Besonderheiten der Projekttätigkeit in der ethnokulturellen Richtung befassen. Gemeinsam mit dem Koordinator der ethnokulturellen Projekte sowie mit der regionalen Gesellschaft Astana (Nur-Sultan) und dem Gebiet Akmolinsk, intensiv bei der Vorbereitung und Organisation des X. Republikanischen Festivals der deutschen Kultur „WIR SIND ZUSAMMEN – 2019“ zusammenzuarbeiten, das im Jahr des 30-jährigen Jubiläums der Selbstorganisation der Deutschen Kasachstans stattfindet und im Zeitraum vom 25. bis 29. September 2019 durchgeführt wird. An den Festivaltagen helfen und die Arbeit aller Workshops koordinieren, sich mit den Referenten und Teilnehmern integrieren. Unterstützung bei der Vorbereitung der Abschlussveranstaltung des Festivals (Gala-Konzert). Nach Abschluss aller Veranstaltungen, eine ausführliche Reflexion der Ereignisse geben, den Gesamteindruck der Projektaktivitäten in der ethnokulturellen Richtung beschreiben (Verbesserungen, Empfehlungen etc.) Veranstaltungskalender: 15 .08.- 25.08-Vorbereitung, Durchführung des Ferienprogramms zum 25-jährigen Jubiläum des Deutschen Hauses, Almaty; 26.08-20.09-Vorbereitung, Organisation des X. Republikanischen Festivals der deutschen Kultur „WIR SIND ZUSAMMEN-2019“; 25.09-29.09.- Durchführung des X. Republikanischen Festivals der deutschen Kultur „WIR SIND ZUSAMMEN-2019“ und aller damit verbundenen Veranstaltungen; 01.10-29.10 – Vorbereitung des Projekts „Deutsch im Herzen“ 30.10-15.11. – Zusammenfassung, Reflexion. Anforderungsprofil und Erwartungen an die Kulturassistenz Zuallererst sollte es sich um eine Nachwuchskraft der Deutschen Minderheit oder aus deren Umfeld handeln, der/die die Besonderheiten der deutschen Kultur und Sitten kennt, einen kreativ aktiven jungen Menschen, der fließend Deutsch spricht. Die Stiftung erwartet eine aktive Beteiligung an allen kreativen Prozessen und Veranstaltungen während des Aufenthalts, die Verwendung neuer/eigener Lehrmethoden, aktiven Technologien bei der Organisation verschiedener Arten von Veranstaltungen, ebenso wie Hilfe bei der Bearbeitung des szenischen Verlaufs von Festivalveranstaltungen in deutscher Sprache. Er/sie sollte dazu fähig sein, Arbeit mit verschiedenen Altersgruppen (Jugend, Menschen mittleren Alters, Senioren) während der Festivalveranstaltungen zu koordinieren. * Sehr gute Deutschkenntnisse – C1 * Praktische Erfahrung in der Planung und Umsetzung von Jugend -, Kultur-oder Mediaprojekten * Interesse an der Teilnahme an ähnlichen Programmen und Projekten (Motivationsschreiben). Was kann die Kulturassistenz erwarten Die Teilnahme wird nicht nur für die Selbstorganisation der Deutschen, sondern auch für den/die Assistenten/-in selbst von Nutzen sein. Man erhält aktuelle Informationen über die Deutschen in Kasachstan, über ihr Leben und ihre ursprünglichen Traditionen. Dies ist eine einmalige Gelegenheit, aus den Erfahrungen der Selbstorganisation der Deutschen in Kasachstan zu lernen. Es wird die Bereitstellung eines organisierten Arbeitsplatzes und Kommunikationsmittel gewährleistet, ebenso wie auch eine Stipendienleistung, Teilnahme an einem Weiterbildungsseminar des ifa, Betreuung vor Ort durch eine Ansprechpartnerin und ein Abschlussgespräch. Während der Aufenthaltszeit in Kasachstan wird bei allen Prozessen betreut und geholfen. Angaben zu Bewerbungsformalitäten Ein Motivationsschreiben mit Lebenslauf und Zeugnissen sollte per E-Mail an folgende Adresse geschickt werden: stiftung.wiedergeburt@gmail.com und kultur@wiedegeburt.kz . Falls wir Ihr Interesse erweckt haben, schicken Sie uns Ihre Unterlagen bis zum 15. August Fehler Sie versuchen, eine Tabelle eines unbekannten Typs zu laden. Wahrscheinlich haben Sie das Addon, das für die Verwendung dieses Tabellentyps erforderlich ist, nicht aktiviert. ! Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Frau Elina Baginskaya (stiftung.wiedergeburt@gmail.com)
Wir sind die Deutschen Kasachstans! Wir sind Kasachstaner! Veröffentlicht in Juli 8, 2019Juli 30, 2020 Das Jahr 2019 wurde zum Jahr schwerwiegender Veränderungen im politischen und sozialen Leben der Republik, eine Zeit des Wandels, welcher das Volk Kasachstans noch mehr vereinte. Weiter lesen „Wir sind die Deutschen Kasachstans! Wir sind Kasachstaner!“
Dialog zur Zusammenarbeit Veröffentlicht in Juli 5, 2019Juli 30, 2020 Auf dem 70. Jubiläumskongress der FUEN, welcher in Bratislava stattgefunden hat, haben Delegierte von mehr als 40 Organisationen aus 32 Ländern Europas teilgenommen. Die kasachstanische Selbstorganisation wurde auf der Veranstaltung von Robert Gerlitz vorgestellt, Mitglied des Kuratoriums der GS „Vereinigung der Deutschen Kasachstans“. Die Existenz der FUEN begann, als nach dem Zweiten Weltkrieg die Völker Europas die besondere Notwendigkeit erkannten, die Fragen der interethnischen Zusammenwirkung, der Bewahrung des kulturellen Erbes und der nationalen Identität kleiner ethnischer Gruppen zu behandeln. Mit der Verteidigung der Interessen ihrer Mitglieder stützt sich die FUEN auf die Normen des Völkerrechts, die Positionen von Konventionen und zwischenstaatlichen Abkommen. Verschiedene Empfehlungen und Resolutionen werden erarbeitet. Es hängt von dem Status der Strukturen in der internationalen Arena hängt es ab, inwieweit Staaten ihre Stimme hören. Die Autorität der FUEN nimmt in den Augen der Weltgemeinschaft stetig zu. Zu den bedeutendsten Errungenschaften der föderalistischen Union in der letzten Zeit gehört die Registrierung der aktuellen Zivilinitiative „Rettungsweste für nationale und sprachliche Minderheiten in der Europäischen Union“ oder „Minority SafePack“. Mit Unterstützung der FUEN wurden zur Förderung dieses Projektes mehr als 1,2 Millionen Unterschriften gesammelt. Ebenfalls wurde auf dem Kongress ein neues Online-Werkzeug vorgestellt – das Internetportal „The Minority Monitor“, mit dessen Hilfe Minderheiten Erfahrungen austauschen und die Kommunikation verbessern können. Für die gesellschaftliche Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ ist die Mitgliedschaft in der internationalen Organisation FUEN vor allem ein Imageträger. Davon abgesehen ermöglicht es die Zusammenarbeit, Probleme zu sehen, auf die auch die Selbstorganisationen der nationalen Minderheiten in anderen Ländern stoßen, und Methoden und Formen ihrer Lösung zu finden. So hat der Delegierte der Deutschen Kasachstan Robert Gerlitz im Treffen mit Bahne Bahnsen, dem Leiter der norddeutschen Friesen von Formen der Bewahrung der Muttersprache erfahren, was auch in unserem Land ein sehr aktuelles Thema ist: – Ich war schon immer fasziniert von der Geschichte der altgermanischen Stämme, von denen auch der Stamm der Friesen, einer der stärksten, abstammt. Es war interessant, herauszufinden, dass die Friesen auch heute noch ihre Sprache und die kulturelle Ursprünglichkeit auf dem Territorium Deutschlands bewahren. In den Jahren der Arbeit bei der FUEN ist Herr Bahnsen zu dem Schluss gekommen, dass, je kleiner eine Ethnie ist, desto mehr Probleme hat sie. Ebenso merkte er an, dass die Deutschen aus Kasachstan und Russland, die in ihre historische Heimat umgesiedelt sind, sich sehr gut integriert haben und einen bedeutenden Beitrag zur Wirtschaft des Landes leisten. Im Rahmen des Kongresses wurde Bahne Bahnsen zum Vizepräsidenten des FUEN gewählt. Es ist erfreulich, dass auf dem Kongress den Aspekten Sprache und Jugend besondere Aufmerksamkeit zukamen. Insbesondere auf dem Treffen der Arbeitsgruppe der deutschen Minderheiten (AGDM) hat die Koordinatorin Renata Trischler betont, dass wenn nicht jetzt die nötige Aufmerksamkeit den Fragen der Bewahrung der Muttersprache und der Jugendarbeit gewidmet wird, dann wird es in 20 Jahren niemanden mehr geben, mit dem man noch arbeiten kann Der Jubiläumskongress ermöglichte es den Vertretern verschiedener nationaler Minderheiten Europas, freundschaftliche Kontakte zu knüpfen, zu den Erfolgen zu gratulieren, sowie Erfahrungen auszutauschen. Nach der Präsentation der Gesellschaftlichen Stiftung „Wiedergeburt“ zeigten viele Kongressteilnehmer Interesse am Prozess der Entwicklung des Programms zur Entwicklung der deutschen Minderheit in Kasachstan, und zwar nicht nur an den Mechanismen, sondern auch an der Initiative selbst, sowie an den Spezialisten, welche die in die Diskussion des Dokumentes miteinbezogen wurden. – Als Direktor der landesweiten „Deutschen Allgemeinen Zeitung“, war ich sehr erfreut darüber, zu sehen, das die Zeitung nicht nur in Kasachstan gelesen wird. Mit einigen Kongressteilnehmern aus Dänemark, Kroatien, Deutschland und Österreich habe ich mich über die Themen unserer neuesten Publikationen unterhalten. Ich denke, dass das ein sehr gutes Zeichen für die Redaktion ist, – merkte Robert Gerlitz an. Die Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen (FUEN) wurde im Jahr 1949 gegrünet und vereint mehr als 100 Organisationen aus 35 Ländern. Seit 2006 ist Loránt Vincze von der Demokratischen Union der Ungarn in Rumänien Präsident der FUEN. Innerhalb der Union findet die aktive Arbeit der Jugendorganisation „Jugend Europäischer Volksgruppen, JEV, statt. Seit dem Jahr 1991 ist die Arbeitsgruppe der deutschen Minderheiten (AGDM) fester Bestandteil der Föderalistischen Union, der mehr als 20 Selbstorganisationen aus den Ländern Europas und der GUS angehören. Der Leiter der Arbeitsgruppe ist Bernhard Gajda, Vorsitzender des VDG, des Verbandes der deutschen soziokulturellen Gesellschaften in Polen. Seit 1995 besitzt die Organisation einen Beraterstatus Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen. Übersetzung: Philipp Dippl
Die erste Etappe des regionalen Festivals der deutschen Kultur ist beendet Veröffentlicht in Juli 3, 2019Juli 30, 2020 Im Rahmen der Realisierung des Programms „Рухани жаңғыру“ findet eineinhalb Monate lang an den von Deutschen dicht besiedelten Orten im Gebiet Pawlodar ein Festival statt, dass dem 30-jährigen Jubiläum der deutschen gesellschaftlichen Bewegung „Wiedergeburt“ gewidmet ist. Die Veranstaltungen werden mit dem Ziel durchgeführt, die Kultur, den eigenen nationalen Kodex, die Wettbewerbsfähigkeit und die Offenheit zu bewahren. Von den Organisatoren wurden große Anstrengungen zur Modernisierung des gesellschaftlichen Bewusstseins unternommen. Die stellvertretende Vorsitzende der ANK in der Region Pawlodar Ajnur Sarsenbaewa, der an dem Festival teilnahm, merkte an: „Drei Generationen präsentieren sich uns heute. Und all das dank des Vorsitzenden der Regionalgesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Pawlodar, Wjatscheslaw Andrejewitsch Ruf, dem Führer, dem man nacheifern muss. Ganz Kasachstan kennt ihn als Unternehmer. An solchen Leitern, wie Wjatscheslaw Andreewitsch und Olga Wladimirowna, muss man sich ein Beispiel nehmen, und dann werden die Zentren aufblühen. Und wirklich gibt es etwas vorzuzeigen: opulente Kostüme, die modernste Ausstattung und talentierte Gruppen. Es ist erfreulich, dass unsere Versammlung ihre Aktivitäten aktiv auf Wohltätigkeit in allen ihren Formen ausrichtet. Wir bilden neue Räte für öffentliche Zustimmung in den Regionen. Unser Vermittlungsbüro inst heute das beste in der ganzen Republik. Ich wünsche allen ethnokulturellen Vereinigungen in Pawlodar und dem Gebiet Pawlodar Frieden und Wohlstand“. Im Konzertprogramm wurden musikalische und tanzchoreografische Inszenierungen, Gedichte deutscher Poeten im Original und in der Übersetzung auf Deutsch und Russisch, ein Spiel auf dem Klavier, Gitarre, Dombra, folkloristische Spiele, Kindermusikmärchen und noch vieles anderes wiedergegeben. Wie ein Staffelstab machte von Zweigstelle zu Zweigstelle das Lied „Rosamunde“ die Runde. In einigen Fällen wurden die Zuschauer von ihrer positiven Energie und der talentierten Ausführung angesteckt (Scharbakty), in anderen (Ekibastuz) entflammte das Streben nach Erfolg (Roman Sacharow und Nikolaj Kulinitsch). Mit ihrer Gesangskunst erfreute die volkstümliche Gruppe „Wir“ mit ihren Solisten Marija Majbach, Anastasija Koren, Violetta Naklonnaja und Bogdan Nurkeew ihre Zuhörer. Die Sänger „Nette Frau und ein Mann“ wurden bei ihren Nummern von einem Krachorchester begleitet, und Tamara Petschjulis eroberte die Anwesenden mit ihrer tadellosen deutschen Aussprache. Das Duett Irina Zwonarjowa und Ljudmila Bugaewa zeigte nicht nur wunderschöne sprachliche Fähigkeiten, sondern auch ein melodisches Spiel. Das reibungslose Zusammenwirken und die Genauigkeit der Bewegungen, die Feinheit der musikalischen Nummern ist das Resultat der hohen Professionalität der Leiter der Inszenierung Nadezhda Fedkowitsch und Nurlan Bekow. Die musikalisch-dramatische Skizze „Deportation“ in der Aufführung des Jugendtheaters „Faden“ ließ den Saal zurückschrecken. Man muss der Leiterin der Theatergruppe Anna Schetinina Tribut zollen: die Ausführungen ihrer Zöglinge in der plastischen Pantomime nahm wortlos jede folgende Nummer des Festivals vorneweg und wurde vom Publikum in der richtigen Art und Weise verstanden. Die jungen Zöglinge von Nadezhda Fedosowa präsentierten eine kecke Polka. Nicht nur ein Mal bemerkt man, wenn man ihre Tanzaufführungen sieht, das unbestrittene Talent der Leiterin. Den Künstlern sind die leichten tänzerischen Bewegungen eigen, sie strahlen Positivität und Selbstbewusstsein aus. Dass alle Gruppen der Gesellschaft „Wiedergeburt“ unermüdlich wachsen und sich handwerklich weiterentwickeln, zeigte die Nummer „Harlekin“. Wo an den Weihnachtsfeiertagen das Stück noch von zwei Solisten aufgeführt wurde, so hat es sich auf dem Festival bereits mit Künstlern der Jugendgruppen und Kindern vervollständigt. Als Zeichen der Dankbarkeit an die kasachische Erde und dem kasachischen Volk von allen deportierten Deutschen wurden neben deutschen auch Werke auf kasachischer Sprache aufgeführt und die traditionelle Dombra erklang. Die abschließende Etappe der regionalen Tournee fand in der Stadt Ekibastuz statt, welche zum ersten Mal an dem Festival teilnahm und die Lesung von Gedichten deutscher und russischer Klassiker und Elemente der modernen Tanzmusik inszenierte. Natalja Nefjodowa, ehemalige Deutschlehrerin und jetzt Stellvertreterin des Akims der Stadt Ekibastuz, begrüßte die Anwesenden gleich auf drei Sprachen: „Ich freue mich sehr, dass die gute Tradition der Festivals fortgesetzt wird. Sie ist die Bestätigung der Einheit, der Eintracht und der Freundschaft, welche in unserem Staat seit vielen Jahren bewahrt wird. Wir sind stolz darauf, dass Kasachstan der Welt nationale Einheit, Multiethnizität und friedliche Koexistenz beweisen und zeigen konnte. Und das ist das allerwichtigste. Echte sozioökonomische und politische Entwicklung kann es nicht in einem Staat geben, in dem es keine Eintracht gibt. Dabei zeichnet sich gerade die deutsche Diaspora durch Zusammenhalt, Pünktlichkeit und Kreativität aus. Es ist erfreulich, in ihren Reihen neue Gesichter zu sehen, insbesondere Kinder und Jugendliche. Dies bedeutet, es gibt eine Gegenwart und eine Zukunft in unserem Land“. Die Jury, bestehend aus, Nina Masejkowa, Irina Zwonarjowa, Ljudmila Minz und Nadezhda Stepanowa unter der Leitung von Olga Litnewskaja, fand für jede Zweigstelle die richtigen Worte. Olga Wladimirowna betonte über das Festival: „Es ist immer schön, wenn Menschen die Zeit finden, zu uns kommen und uns unterstützen, sich mit unseren Angelegenheiten und Plänen befassen, wenn sie sich die Aufführungen der Künstler unseres Kreises und der Stadt anschauen. Zu den Aufgaben der Jury gehört die Auswahl der besten Nummern auf regionaler Ebene des Festivals, welches im August in Pawlodar stattfindet, sowie dabei zu helfen, Passivität und Unsicherheit bei den Teilnehmern zu überwinden und ihre Stärken zu wecken. Es gibt auch im Dorf Talente, ihre Nummern sind häufig gut und durchdacht und das macht Hoffnung, dass die Menschen in die deutsche Gesellschaft kommen. Wir bringen auf jeden Fall eigene deutsche Künstlergruppen mit, was wie eine Art „Impfung“ in der Arbeit unserer regionalen Begegnungszentren wirkt. Wir wählen nicht nur Nummern der Laienkunst aus, sondern zeichnen auf jeden Fall auch Lehrer aus, dank derer die deutsche Sprache und Kultur der Region bewahrt und gelernt wird und sich entwickelt. Ohne Sprache ist kein Ethos denkbar. Ich möchte auf die Tatsache hinweisen, dass es solch aktive und talentierte Menschen gibt, dass sie, zum Beispiel, zu singen beginnen, wenn sie in eine Tanzgruppe kommen. So etwas kann man in fast allen Kreisklubs beobachten. Eines der Ziele unseres Festivals ist es, den Menschen Freude zu schenken, wenn sie mit der deutschen Kultur und der deutschen Sprache in Kontakt kommen“. Es ist erwähnenswert, dass bei jeder Zwischenetappe auch Diplome und Dankesbriefe an die Teilnehmer der öffentlichen Kampagne „Tolles Diktat“ überreicht werden. Ljudmila Bewz Übersetzung: Philipp Dippl
Die kreative Seele der Aktobinsker Jugend Veröffentlicht in Juli 1, 2019Juli 30, 2020 Die neue Vorsitzende des Jugendflügel der deutschen Gesellschaft „Wiedergeburt“ in Aktobe Anna Geer träumt davon, für jeden Jugendlichen eine Beschäftigung nach Lust und Laune zu finden. Energizer, Greenpeace oder Catwoman. So liebevoll wird Anna Geer genannt. Die junge Frau nimmt es ihren Freunden nicht übel, sie sagt, das ist alles wahr. Schon in der frühen Kindheit erkannten die Lehrer in ihr das Zeug zum Führer, und neuerdings nimmt dies auch auf dem Papier Gestalt an. Bereits seit ein paar Wochen ist die 16-jährige Zehntklässlerin die neue Vorsitzende des Jugendflügels der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ in Aktobe. Anna übt ihr Amt verantwortungsvoll aus: sie widmet ihre Ferien Plänen und Projekten. Natürlich konnte sie in den ersten Tagen ihre Aufregung nicht verbergen, denn eine Führungsposition hinterlässt deutliche Spuren im Leben eines jeden. – Die Angehörigen unterstützen mich immer. Sie sagen, dass ich das schaffen werde. Ich möchte ich selbst bleiben. Ich hoffe, ich werde nicht zu sehr abheben, – scherzt Anna. – Um das zu verhindern, habe ich einen hervorragenden Stellvertreter, Egor Kirko, der immer die passenden Worte findet. Kein Moment der Ruhe Anna wird es niemals langweilig, sie findet immer irgend etwas zum tun. Die Lieblingsfächer in der Schule: Deutsch und exakte Wissenschaften. Eine solche Kombination ist selten, aber umso interessanter. In jungen Jahren ließ sich das kleine Mädchen von den Traditionen und der Kultur Deutschlands mitreißen. Zu dieser Zeit hat sich unbewusst der größte Traum entwickelt, die historische Heimat zu besuchen. – In der Freizeit lese ich über die deutsche Kultur, über den Lebensstil. Niemand zwingt mich dazu, es fliegt mir einfach zu. Selbsterziehung ist mir sehr wichtig. Ich versuche, auf Deutsch zu lesen. Es ist kompliziert, aber ich werde damit fertig, – erzählt meine Gesprächspartnerin. Anna ist sehr gesellig und findet leicht eine gemeinsame Sprache nicht nur mit der Jugend, sondern auch mit der älteren Generation. Neben den Proben in der deutschen Theaterwerkstatt Aktobe kann man sie auf praktisch allen Veranstaltungen von „Wiedergeburt“ als Freiwillige erblicken. In mehr als einem Jahr dieser aktiven ehrenamtlichen Tätigkeit half der Schülerin, die Besonderheiten der örtlichen deutschen Gesellschaft besser kennenzulernen. Über die Natur in strahlenden Farben Manchmal fordert die zarte, künstlerische Seele Ruhe und Abgeschiedenheit ein. Dann helfen Papier, Farben und Pinsel. Vor zwei Jahren hat Anna Geer eine Kunstschule abgeschlossen. Ihre Arbeiten haben bislang noch keine größere Bekanntheit erlangt, aber das wird noch. – Ich liebe es, Bilder aus dem Leben zu malen. Besonders gut gelingen mir Naturbilder. Jetzt beschäftige ich mich mit der Fotokunst. Das ist eine ganze Welt, die ich neu entdecke, – sagt die junge Leiterin entzückt. Die Enkelin von Ajbolit Eine weitere Leidenschaft von Anna sind Haustiere. Im Kreis nennt man sie für ihr großes Herz und ihres Einfühlungsvermögens Dr. Ajbolit: Sie rettete mehr als ein Dutzend verlassener Kätzchen und Welpen. Sie peppelt sie auf, geht mit ihnen nach draußen und gibt sie dann in gute Hände. – Ich kann die Menschen nicht verstehen, die an unseren kleinen Brüdern, die in Not geraten sind, vorbeigehen. Es kommt auch vor, dass bereits erwachsenen Hunde und Katzen obdachlos werden. In irgend einem Moment sind sie ihren ehemaligen Besitzern unnütz geworden. Ich glaube, wenn du das Tier mit nach Hause genommen hast, dann sei gut zu ihm – trage die volle Verantwortung! Ein Berg von Plänen Als sie die Zügel des Jugendflügels der Gesellschaft der Deutschen Aktobe in die Hände nahm, hat Anna als allererstes ein Team aufgestellt und dann Probleme und Aufgaben identifiziert. – Jetzt sind wir etwas mehr als zwanzig Leute. Dies ist das Rückgrat, mit dem wir unsere Probleme lösen werden. Unser Nachteil liegt darin, dass es keinen Zusammenhalt gibt, jeder beschäftigt sich mit sich selbst. Ich möchte alle mit einer Interessanten Idee vereinen. Wir verstehen, dass wir mit der Zeit gehen müssen: Wir werden Vines aufnehmen und bloggen. Bei uns gibt es eine Menge sehr talentierter Jungs und Mädels, man muss sie nur dafür begeistern, – fasst Anna Geer zusammen. Was die Pläne betrifft, so gibt es schon sehr bald in der Jugendstruktur diverse Kreise: Fitness-Tanz (eine Mischung aus Sport und Gesundheitsförderung), Deutschkurse, Journalistik-Wortkshops sowie Kochkurse. Dmitrij Schinkarenko Übersetzung: Philipp Dippl
Bei „Wunderkind“ fand der Abschlussball statt! Veröffentlicht in Juni 28, 2019Juli 30, 2020 In diesem Jahr hat das Zentrum der zusätzlichen Vorschulbildung „Wunderkind“ der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ der Stadt Nur-Sultan zum siebten Mal seine Zöglinge verabschiedet. Man kann kaum sagen,wie traurig es war, Abschied zu nehmen, viele der Jungen und Mädchen haben das Zentrum schließlich ganze drei Jahre lang besucht. Eine fröhliche Zeit vor dem Abschied zu verbringen und sich an alles Gute zu erinnern, die Absolventen auf eine neue Reise schicken – das ist eine mühsame Aufgabe. Man muss sich im Vorfeld das Szenarium ausdenken, rechtzeitig die Aufführungen einstudieren, Gedichte und Lieder auf Deutsch auswendig lernen, und natürlich die festliche Dekoration und die Kostüme nicht vergessen. Das Motto der Abschlussfeier war der Besuch von Hanshase aus Deutschland. Hanshase ist eine Handpuppe aus einem Lehrbuch für die Früherziehung in deutscher Sprache, welches vom Goethe-Institut speziell für Vorschulkinder entwickelt wurde. Im Zentrum „Wunderkind“ basierte die Spracharbeit des gesamten Schuljahres auf diesem Lehrbuch. Deshalb freuten sich die Jungen und Mädchen mit den traditionellen Schultüten in der Hand sehr über das unerwartete Erscheinen ihres Mentors! Der „Gast aus Deutschland“ teilte mit den Absolventen von „Wunderkind“ Geschichten aus seinem Schulleben, fragte, ob die Kinder für die Schule bereit sind, überprüfte die Deutschkenntnisse, spielte mit den Eltern und brachte natürlich Geschenke mit! Im Gegenzug demonstrierten die Jungen und Mädchen alles das, was sie das ganze Jahr über so fleißig gelernt hatten: Gedichte, lustige Tanzflashmobs und rührende Lieder über den Abschied vom Vorschulleben. Auch die Pädagogen des Zentrums „Wunderkind“ blieben nicht im Schatten. Abschiedsworte sowohl von den Leitern als auch von dem geliebten Mentor, fanden einen Platz im Herzen jedes Absolventen und bleiben ohne Zweifel ein Leben lang in Erinnerung. Eine unerwartete Überraschung für alle Jungen und Mädchen war ein ihnen vertrautes herzliches Lied , das ihnen von den Lehrern gewidmet wurde. Am Ende des Festes stand die Errichtung eines traditionellen Baumes. Jedes Kind hinterließ einen Fingerabdruck auf der prächtigen Baumkrone, der in einem Holzrahmen eingefasst ist und bereits den siebten (!) Ehrenplatz in der „Allee der Absolventen“ einnimmt. Die Überreichung der Zeugnisse, die überreichte Schultüte, das Fotoshooting und feierliche rote Bänder, alles dies machte den Festtag strahlend und unvergesslich. Einen nicht weniger gewichtigen Beitrag zur Schaffung einer solch feierlichen Atmosphäre dieser Abschiedsveranstaltung leisteten unsere hochgeehrten Eltern. Die freundschaftliche Familie „Wunderkind“ wächst und erneuert sich von Jahr zu Jahr, denn alle die, die einmal durch den Willen des Schicksals unter das Dach unserer freundschaftlichen Gesellschaft der Deutschen und des Zentrums für Kinderentwicklung gelangt sind, werden ganz gewiss mit ganzem Herzen daran festhalten und für lange Zeit bleiben. Elvira Minor Übersetzung: Philipp Dippl
Die regionalen Tage der deutschen Kultur in Semej Veröffentlicht in Juni 28, 2019Juli 30, 2020 In der gesellschaftlichen Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ der Stadt Semej fanden die regionalen Tage der deutschen Kultur statt, die dem 30. Jubiläum der Gründung der Gesellschaft gewidmet waren. Drei Tage lang haben die Bewohner der Stadt sowie der nahegelegenen Kreise die Kultur, die Traditionen und die verschiedenen Arten der Aktivitäten der deutschen Ethnie des Gebietes Ostkasachstan kennengelernt. Der erste Tag war der Vorstellung der Arbeit der Gesellschaft und der deutschen Kultur gewidmet. Das Kollektiv „Wiedergeburt“ begrüßte alle Mitarbeiter und Gäste des Hauses der Freundschaft mit lebhafter Volksmusik und lud sie zu aromatischem Café und kulinarischen Köstlichkeiten ein. Die Mitglieder des Vereins der deutschen Jugend „Glück“ boten eine Führung an und erzählten von der Geschichte der Gründung und den verschiedenen Tätigkeitsfeldern der gesellschaftlichen Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ in der Stadt Semej. In den Workshops konnten die Gäste die deutsche Umgangssprache üben, lernen, wie am eine Polka tanzt, die Bräche des Pfingstfestes kennenlernen, Tauben, das Symbol dieses Feiertages, als Erinnerung basteln und kulinarische Delikatessen der deutschen Küche probieren. Auf dem Festival der deutschen Kultur erklangen Lieder auf Deutsch, aufgeführt von der Vokalgruppe „Einheit“. Die Zöglinge des Zentrums für zusätzliche Vorschulbildung „Wunderkind“ führten das Märchen „Das Tierhaus“ auf, mit dem Stück „Guten Morgen“ nahm das Krachorchester teil.Die Tanzgruppe „Einheit“ zeigte den Berliner Walzer. Der zweite Tag der deutschen Kultur brachte den Teilnehmern interessante Fakten aus dem Leben der russischen Deutschen und die moderne Theaterkunst näher. i-(4)i-(5)i-(6)i-(7)i-(8)i-(9)i-(10)i-(20)i-(19)i-(17)i-(16)i-(15)i-(14)i-(13)i-(12)i-(11)i-(21)i-(22)i-(23)i-(24)i-(25)i-(26)i-(27)i-(28)i Alle antworteten mit Freude auf die Fragen, die von dem Geschichtslehrer der KGU „SOSch Nr. 35“ Aleksej Radionow vorbereitet wurden. Elena Melzer: „Ich habe schon lange nicht mehr an einem solchen Rätsel teilgenommen, es war sehr aufschlussreich und interessant. Wir haben mit den Jungs und Mädels im Team gearbeitet und uns an lange vergessene Informationen erinnert“. Das Theaterstück „Koma“ regte die Jugendlichen und auch deren Eltern dazu an, über das Leben moderner Heranwachsender nachzudenken. Dies ist Gemeinschaftsprojekt der Theaterwerkstatt „Die vierte Wand“ und das Jugendtheater „Glück“, die Regisseurin ist Inna Semenenko. Die Premiere fand in Nur-Sultan auf dem ersten landesweiten Theaterfestival „Theater. Deutsch. Jugend“ statt, welches dem Jahr der Jugend und dem 30. Jubiläum der deutschen Bewegung in Kasachstan gewidmet war. Den Stoff für das Bühnenstück „Koma“ lieferte eine Reihe von Massenmorden, welche in den USA und Deutschland stattfanden. Schmidt und Staudacher schildern die Vorgeschichte der Gewalttaten im schulischen Umfeld und werfen in dem Stück die aktuelle Frage auf: Wie und warum kann so etwas passieren? Walentina Ineschina, Schauspielerin am russischen dramatischen Dostojewskij-Theater: „Es ist ein gewagtes Theaterstück. Bravo dem Regisseur und den Schauspielern. Das Thema stammt mitten aus dem Leben, professionell gespielt, es regt dazu an, über vieles nachzudenken“. Der dritte Tag führte die Gäste auf eine echte deutsche Hochzeit. Inna Semenenko, die Leiterin der Theaterwerkstatt, studierte das Material „Hochzeitstraditionen und Bräuche der russischen Deutschen“, welches von der Methodistin Olga Beder erarbeitet wurde, und präsentierte zusammen mit den Jugendlichen alle Besonderheiten einer Hochzeit in einer Theaterproduktion. Es wurden die Besonderheiten bei der Einladung der Gäste, die Auslöse der Braut, die Trauung, das Hochzeitsmenü, sowie die Feierlichkeiten, die mit Tänzen, Liedern und Rituale für eine starke Verbindung der jungen Leute angefüllt waren, gezeigt. Wladimir Frez: „Vielen Dank für diese interessante Aufführung. Ich bin in Syktyvkar geboren, und in meiner Kindheit besuchte ich zufällig die Hochzeit eines Onkels. Diese Aufführung holte mich zurück auf dieses lustige, fröhliche Ereignis“. Am Ende der Veranstaltung stand der runde Tisch: „Die Deutschen Kasachstans: gestern, heute, morgen“. Aleksandr Konowalow: „Die regionalen Tage der deutschen Kultur waren sehr lehrreich für unsere Mitmenschen. Sie haben mit praktischen Erfahrungen die beständige Struktur der deutschen Gesellschaft bereichert, viel wichtiges für sich selbst haben auch die anderen ethnokulturellen Zentren mitgenommen, die im Haus der Freundschaft angesiedelt sind. Diese drei Tage führten uns in das gute alte Deutschland“. Gulzhichan Zhumbekowa, die Leiterin des kasachischen ehtnokulturellen Zentrums „Achau-Semej“: „Ich bin seit mehr als einem Jahr mit dem deutschen Kulturzentrum befreundet. Es erfreut ich, dass sie sich in verschiedene Richtungen entwickeln. Ich versuche, mich mit Lilija Gontscharuk in verschiedenen Fragen zu beraten und nehme immer mit Freude an allen interessanten Veranstaltungen teil“. An der Veranstaltung nahmen auch Gäste aus der Filiale der Gesellschaft in Borodulinsk teil. Aleksandra Schpilkina: „Ich freue mich, dass unter den Teilnehmern viele junge Menschen sind, ich wünsche mir, dass sich mit der Zeit in allen ethnokulturellen Zentren diese Tendenz verbreitet. Ich wünsche Ihnen Wohlstand, das Erreichen aller Ziele und unerschöpfliches kreatives Potential“. Marija Gorbatschjowa Übersetzung: Philipp Dippl
Mit dem Konzert ins Dorf Veröffentlicht in Juni 28, 2019Juli 30, 2020 Im Rahmen der Festlichkeiten des 30. Jubiläums der Tätigkeit der Gesellschaft der Deutschen im Gebiet Zhambyl wurden eine Reihe von Veranstaltungen in den den von der deutschen Bevölkerung dicht besiedelten Kreisen durchgeführt. So besuchte die Initiativgruppe im Rahmen des Projekts „Treffen mit der Bevölkerung“ das Dorf Momyschuly im Kreis Zhualynsk, in dem es bis zum heutigen Tag bereits 34 neue Mitglieder der Gesellschaft der Deutschen gibt. Im Verlauf der regionalen Tage der Kultur wurde den Bewohnern der Stadt Karatau (Kreis Talassk), dem Dorf Kulan (Kreis Ryskulowsk) und dem Dorf Sarykemer (Kreis Bajsaksk) ein Konzertprogramm präsentiert. Daran nahmen die Gesangsgruppe „Singende Herzen“ und „Juwel“ (Stadt Taraz), sowie die Choreografiegruppe „Brausewind“ (Dorf Kulan) teil, Handwerksmeister aus der Stadt Karatau und aus dem Dorf Sarykemer teilten ihre Handwerkskünste. Organisch in das Programm eingeflochten war die örtliche Tanzgruppe „Zappeln“ aus dem Dorf Kulan unter der Leitung von Fatima Goguewa und der Vorsitzenden des Kreiszentrums der Deutschen Kultur Elisaweta Schapirowa. In nur einem halben Jahr haben die Mitglieder der Gruppe große Resultate in den choreografischen Aktivitäten erzielt. Die Kinder sind bereits Preisträger des jährlichen Festivalwettbewerbs der deutschen Kultur „Freundeskreis“, das von der Regionalgesellschaft der Deutschen in der Stadt Taraz veranstaltet wird. Wie ein roter Faden zogen sich die Auftritte der Gesangsgruppe „Singende Herzen“ durch das ganze Konzert. Sie boten Volkslieder und Popsongs auf deutscher Sprache dar. Viele Mitglieder der Gruppe singen seit dem Jahr 2010. Das sind zum Beispiel Wladimir Wajtzel und Tatjana Osipowa. Und Aldina Schulz und Anna Prentschenko, Pensionäre mit Erfahrung, singen erst seit einem Jahr. Alle sie vereint die Liebe zur Musik, zur deutschen Kultur und zur deutschen Sprache. Das Kollektiv nahm in der Zeit seiner kurzen Existenz bereits an landesweiten deutschen Kulturfestivals in Karaganda (2011), Kostanaj (2013) und Astana (2017) teil. Die Jugendgesangsgruppe „Juwel“ hat die Zuschauer ebenfalls mit einem abwechslungsreichen Repertoire beglückt, in dem Programm erklangen ein klassischer Kanon, Popsongs auf Deutsch und eine englische Vokal- und Instrumentenkomposition. Die jüngste Sängerin, die 9-jährige Jekaterina Schtschelkowa, ist eine unschätzbare Teilnehmerin an allen Veranstaltungen der Gesellschaft der Deutschen. Am Ende des konzertanten Zusammentreffens stand das Lied „Der sonnige Kreis“, welches in drei Sprachen (Deutsch, Russisch und Kasachisch) mit aktiver Unterstützung des Publikums vorgetragen wurde. Alle Teilnehmer des Konzertes sind kreative, leidenschaftliche Menschen. Wir haben großes Glück mit unserer Leiterin Vera Alekseewna Filippowa, die seit zehn Jahren die musikalischen Gruppen der Gesellschaft leitet. Sie findet immer interessante Lieder, die sowohl uns als auch den Zuhörern gefallen. Wir denken nicht daran, mit dem Erreichten aufzuhören, uns steht das 10. landesweite Festival der deutschen Kultur in der Stadt Nur-Sultan bevor, auf welchem wir in jedem Fall eine neue Komposition präsentieren werden! Ebenso wurden während der Besuche Gespräche mit den Bewohnern der Kreise zu Fragen der Aktivitäten der gesellschaftlichen Stiftung und der Regionalgesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ des Gebietes Zhambyl geführt. Der Artikel wurde von Tatjana Iwanowa Osipowa (Kammer), Mitglied in der Gesellschaft der Deutschen, im Rat der Mütter der Volksversammlung Kasachstans im Gebiet Zhambyl und Mitglied in der Gesangsgruppe „Singende Herzen“ erstellt. Fotografien von Julija Kim und Aleksandra Sereda, aktive Mitglieder des KNM „Juwel“, Stadt Taraz. Übersetzung: Philipp Dippl
Lehreraustausch Veröffentlicht in Juni 28, 2019Juli 30, 2020 Im Juni startete das neue Gemeinschaftsprojekt der gesellschaftlichen Stiftung „Wiedergeburt“ und der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Lehreraustausch, an welchem die Deutschlehrer A. Krejmer (Stadt Uralsk), E. Fast (Stadt Esil), O. Beder (Stadt Semej), N. Kolotowa (Stadt Pawlodar) und A. Zhikeewa (Stadt Kokschetau) teilnahmen. Die Pädagogen bekamen nicht nur die Möglichkeit, in das Leben des Thomas-Mann-Gymnasiums einzutauchen und an einer Reihe nützlicher Geschäftstreffen teilzunehmen, sondern auch die Sehenswürdigkeiten Berlins zu bewundern. Natalja Kolotowa: „Das Ziel des Projektes war es, an Unterrichtsstunden an einer deutschen Schule teilzunehmen. Wir waren so glücklich, als wir erfuhren, dass es ein bekanntes Gymnasium in Berlin mit seinen hochqualifizierten Pädagogen und talentierten und kreativen Schülern sein würde. Vor uns lag die Aufgabe, das Schulsystem Deutschlands, die Arbeitsformen und -methoden der deutschen Kollegen zu studieren und Erfahrungen auszutauschen. Für uns wurde der Unterrichtsbesuch in den Fächern Deutsch, Geografie, Geschichte und sogar Spanisch organisiert. Wir haben sogar an einem runden Tisch teilgenommen, in dessen Rahmen die Vor- und Nachteile, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede des deutschen und des kasachischen Bildungssystems diskutiert wurden. Eine riesige pädagogische Erfahrung haben wir in einem Seminar gewonnen, welches auf Grundlage des Gymnasialsystems organisiert wurde und in dem uns neue, moderne Formen, Methoden und Verfahren für die Arbeit im Deutschunterricht gezeigt wurden. Neben der Teilnahme am Lernprozess haben wir einen Rundgang durch die Schule gemacht, es war sehr interessant zu sehen, wie sie von innen aussieht. Dort gibt es große, bequeme Lehrsäle mit einer Vielzahl von visuellen Hilfsmitteln und kreativ gestalteten Infotafeln, die echte Freude hervorrufen“. Anastasija Krejmer: „Der Hauptinhalt unseres Programms war der Unterricht am Thomas-Mann-Gymnasium, das Kennenlernen des Bildungssystems von Deutschland, der inneren Struktur des Schulsystems, der Methodik der Themenlehre und der außerschulischen Arbeit. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und der ganzen Belegschaft des Thomas-Mann-Gymnasiums für die Zusammenarbeit, für die Bereitschaft, das Beste zu teilen und zu zeigen, für die qualitativ hochwertigen Unterrichtsstunden und für die Gastfreundschaft meinen Dank aussprechen. Nicht weniger wichtig waren für uns Deutschlehrer die Unterrichtseinheiten in Landeskunde. Unvergesslich waren für uns das Beisein in einer Parlamentssitzung und die Führung durch den Reichstag. Ein Traum ging für mich in Erfüllung: der Besuch in der Berliner Kunstgalerie, in der ich die Werke der großen Künstler betrachtete, von denen ich den Kindern in meinem Unterricht erzähle. Die Besichtigung der Architekturensembles der Stadt und der bedeutenden historischen und kulturellen Orte war zweifellos ein großer Beitrag zu unserem pädagogischen Verständnis. Sie werden zustimmen, ein Lehrer, der von dem Land der Sprache, die unterrichtet wird, durch die Bilder im Lehrbuch erzählt, ist eine Sache, aber ein Lehrer, der aus sich den inneren Rhythmus und die visuelle Ordnung der Hauptstadt herauslässt, das ist eine völlig andere Sache“. Ajgul Zhikeewa: „Das Seminar war umfangreich, interessant und methodisch hilfreich. Wir hatten die Möglichkeit, Erfahrungen mit den Kollegen aus Deutschland in den Fragen der Einteilung der Arbeitszeit und den Voraussetzungen der Unterrichtsdurchführung, der Organisation der selbstständigen Arbeit der Schüler oder der Methodik des Deutschunterrichts auszutauschen. Klar strukturierte Informationen, Arbeitsblätter und die Möglichkeit zur Diskussion von Problemen machten die Veranstaltung maximal nützlich für jedermann. Große Aufmerksamkeit wurde auf den landeskundlichen Aspekt und die Fragen der Beziehungen zwischen der deutschen Literatursprache und den Dialekten, den Problemen mit den Sprachnormen auf der Ebene der Hörempfindung in verschiedenen Regionen Deutschlands und in den deutschsprachigen Ländern gelegt. So kann man beispielsweise in Essen „Julei“ (Juli) und „Juno“ (Juni) hören, in Berlin „jetze“ (jetzt), und in Österreich „die Flaschen mit“ (nimm die Flasche mit!)“. Elena Fast: „Wir hatten die großartige Möglichkeit, den Reichstag zu besuchen, in die Geschichte einzutauchen und einen verblüffenden Mix aus alten und neuen Technologien kennenzulernen. Das Herz des Reichstagsgebäudes ist der Plenarsaal, in dem der Bundestag arbeitet. Interessierte können bei dessen Sitzungen anwesend sein“. Olga Beder: „Mich hat der Besuch Jobbörse „Vocatium“ überrascht. Es ist erstaunlich, mit welcher Aufmerksamkeit Firmen mit Weltruf auf ihre potentiellen Arbeitnehmer, Studenten und Schüler, zugehen. Alle Lehrer sind sich einig, dass die Teilnahme an dem Projekt neue Nuancen in ihren Unterricht gebracht, die Erfahrung bereichert und den Horizont erweitert hat. Es wäre toll, einer Gruppe erfolgreicher Schüler von Gymnasien und Schulen Kasachstans die Möglichkeit zu geben, ein paar Tage als Schüler in einem deutschen Gymnasium zu verbringen. Wir hoffen daher, dass dieses Projekt erst der Anfang einer langen und fruchtbaren Zusammenarbeit ist. Übersetzung: Philipp Dippl
Theater. Deutsch. Faden. Veröffentlicht in Juni 28, 2019Juli 30, 2020 Der Verein der deutschen Jugend „LENZ“ präsentierte den Zuschauern aus Pawlodar das Theaterstück „Das Letzte Band“ von Samuel Beckett in der Inszenierung der Theaterwerkstatt „Faden“ (Leitung Anna Schtschetinina, Schauspielerin des Tschechow-Theaters Pawlodar). Obwohl das Theaterstück in deutscher Sprache aufgeführt wurde, war der Zuschauersaal voll besetzt. „Samuel Beckett ist ein englischer Dramatiker, aber die Jungs und Mädels haben eine russische Übersetzung dieses Stücks gefunden. Als ich gefragt wurde, es auf Deutsch zu übersetzen, habe ich versucht, eine fertige deutsche Übersetzung zu finden, da die Übersetzung eines künstlerischen Textes nicht einfach ist und viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich hatte mit der Suche keinen Erfolg: Im Internet fand sich nur die deutsche Übersetzung der ersten zwei Seiten des Werks. Ich musste also selbst an die Arbeit, ich wollte den Jungs und Mädels helfen, sie brannten ja darauf, an dem landesweiten Theaterfestival teilzunehmen. Obwohl das Stück aus den 1950er Jahren stammt, ist es aktuell. Es lässt uns über unser Leben nachdenken, darüber, wie wir jeden einzelnen Augenblick verbringen, wie wir unsere Beziehungen aufbauen, um im Alter nicht einsam zu sein“, – sagte Nadezhda Stepanowa, Methodistin und Kuratorin der deutschen Sprache der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ in Pawlodar. Die Nominierung „Beste Regie“ auf dem landesweiten Theaterfestival „Theater. Deutsch. Jugend“, welches in Nur-Sultan stattfand, war wohlverdient. Das Theaterstück, dass für einen Bühnenschauspieler ausgelegt ist, hat Anna Schtschetinina auf gleich sieben verschiedene Helden umgeschrieben. Die Stimmungen sind vielfältig: die vernünftig bis erhabene Lyrik seiner Helden nebst der technischen Umsetzung des Bühnenstücks – es zog die Blicke auf sich und ließ den Zuschauer nicht für eine Minute los. Die Logik und die Originalität der Entscheidungen der Regisseurin fesselten zogen die Zuschauer wie ein Magnet in ihren Bann und vermittelten gelegentlich ein intuitives Gefühl für die thematischen Handlungsstränge. Die Aufführung zeichnete sich durch die Klarheit und Originalität der Grundidee aus, welche die Schauspieler des Jugendtheaters ohne Ausnahme verkörperten. „Das Letzte Band“ ist in der Interpretation von Anna Schtschetinina zweifellos der Erfolg sowohl der Regisseurin als auch der Truppe. Das romantische Temperament und die Aufrichtigkeit der Gefühle konnten die Zuschauer in dem Spiel von Jaroslawa Grebjonkina (Bjanka) beobachten. Ihre sanft-lyrische Art in der Darstellung unerschöpflicher Liebesfreude überzeugte. Die Hauptfigur, der alte Krepp, war nach der Idee der Regisseurin: der alte Krepp, der betagte Krepp, der junge Krepp. Und noch etwas überraschte. Wie harmonisch Walerij Woronin, Artjom Kitschutkin und Maksim Karpenko in diese Ebenbilder passten. Ohne auch nur im geringsten das Bild von Krepp zu verwässern, der seine Tage in der „Bärenhöhle“ in völliger Einsamkeit verlebte, gelang es ihnen, zusammen die Gedanken und Gefühle des Helden zusammenzufügen und seinen Geist mit einer Stimmung aus Schwermut und leichter Traurigkeit zu füllen, Empathie für einen Menschen zu erzeugen, der erkennt, dass das Leben vergangen ist und er die Finsternis in der Seele und die innere Armut (das „dunkle Innere“) nicht überwinden konnte. „Anna Schtschetinina schloss sich der Truppe in einer schwierigen Phase an. Es blieben buchstäblich noch zwei Wochen vor dem Theaterfestival, und es gab noch kein fertiges Stück.Wir haben „Faden“ nur zur Teilnahme dorthin geschickt, um zu zeigen, dass die Truppe existiert. Natürlich haben wir geglaubt, dass bei den Jungs und Mädels alles gut klappen würde, sie waren ja selbst voll des Optimismus, aber das Ergebnis hat alle unsere Erwartungen übertroffen. Die Truppe hat sich super geschlagen. Natürlich gab es einige Wünsche von den Mitgliedern der Jury, aber sie schätzten das Theaterstück sehr. Und vielen Dank an Anna, dass gerade sie in der schwierigen Phase unseren Schauspielern zur Seite stand. Ich bin froh, dass unser Theater eine Zukunft hat“, – teilte Olga Wladimirowna Litnjewskaja mit, die stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“. Anna Schtschetinina selbst teilte ihre Eindrücke über die Arbeit mit dem Jugendtheater „Faden“ auf dem landesweiten Wettbewerb und sagte: „Wir sind nicht für Auszeichnungen hier her gekommen, sondern um zu zeigen, dass es uns gibt, und das ist alles (die Arbeit fand unter schwierigen Voraussetzungen und in sehr kurzer Zeit statt). Aber die Jungs und Mädels haben es geschafft, sich so zusammenzufinden, dass sie wie in einem Atemzug spielten, genauso wie beim letzten Mal. Eine große Rolle spielte auch die Atmosphäre in dem benötigten Schwarz-Beige, meine Lieblingsfarben auf der Bühne, auf der es nichts überflüssiges gab: ein paar Stühle und ein Tisch. Natürlich machte ich mir große Sorgen, aber Beruhigung kam auf, als wir sahen, dass die Zuschauer im Saal weinten. Das bedeutet, dass die Künstler es schafften, die Hauptidee der Seelen der Menschen nahezubringen, und das ist das allerwichtigste im Theater.“ Auf die Frage, warum gerade Samuel Beckett, antwortete Anna, die außerdem Studentin am Theaterinstitut Jekaterinburg (Spezialisierung „Schauspielerin für dramatisches Theater und Kino“) ist: „Ich brauchte ein Thema, welches ich verstehe und sehe. Am Institut haben wir die Literatur des 20. Jahrhunderts studiert, und ich habe schon vor langer Zeit einmal das Theaterstück für einen Schauspieler „Das Letzte Band“ gesehen. Ich musste viele surrealistische Werke lesen, jedoch auf russisch. Als ich verstand, dass nur ein absurdes Stück die Situation retten könnte, blieben wir bei dieser Inszenierung. Diese Regieentscheidung kam von ganz alleine, zufällig“. Nachdem es gelungen war, die Theatertruppe mit ihrer Zuversicht und ihrer Vision des einheitlichen Bildes zu begeistern, führte die Leiterin die Jungs und Mädels an sich heran. Die zuständige landesweite Jury, die den hypnotischen Effekt und das intellektuelle Rätsel des Stückes erkannte, vergab eine eine sehr gute Wertung an die Regisseurin des Theaterstücks „Das Letzte Band“. Man muss anmerken, dass diese Arbeit der Theaterwerkstatt die erste von Anna Schtschetinina und bereits eine sehr erfolgreiche ist. Neue Entdeckungen, brillante Aufführungen und ein überzeugendes Spiel wünschen wir der Gruppe „Faden“. Ljudmila Bewz Übersetzung: Philipp Dippl
Die Prioritäten wurden gesetzt Veröffentlicht in Juni 27, 2019Juli 30, 2020 Die öffentliche erweiterte Versammlung der primären Parteiorganisation „Dostyk“ der Filiale der Partei „Nur-Otan“ der Stadt Pawlodar unter der Leitung ihrer Vorsitzenden, der stellvertretenden Vorsitzenden der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Pawlodar Olga Litnewskaja fand im KGU „Коғамдық келісім“ der Stadt Pawlodar statt. Es wurde über die wichtigen Dinge gesprochen: Die Amtseinführung des Präsidenten, über die Kontinuität der Macht, über die zehn priorisierten Arbeitsbereiche, die in der Antrittsrede von Kasym-Zhomart Tokaew angesprochen wurden, und die Rolle der Jugend im künftigen wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Leben des Landes. Ihre Eindrücke von den Ergebnissen der Wahlen teilten Asima, Zhakubaldina, die stellvertretende Vorsitzende der städtischen Filiale der Partei und Bevollmächtigte des Präsidenten, Aurika Djak, Deputierte der städtischen Maslichat, Olga Nikolaschina, Leiterin des Vermittlungszentrums des Gebietes, sowie Ramil Smailow, Vorsitzender des Jugendflügels der Volksversammlung Kasachstans in der Region Pawlodar. Die Moderatorin der Versammlung Olga Litnewskaja stellte fest, dass die Wahl des neuen Präsidenten in der Person von Kasym-Zhomart Tokaew mit einer Mehrheit von mehr als 9 Millionen Stimmen ein weiteres Mal das Bekenntnis unseres Volkes für Stabilität, Kontinuität und die Politik des ersten Präsidenten Nursultan Abischewitsch Nazarbajew bekräftigte. Das politische Leben unseres Landes ist so aufgebaut, dass es buchstäblich jeden Menschen betrifft.Deshalb ist es Aufgabe jedes Mitgliedes des ANK der Partei „Nur-Otan“, die Ideen des neu gewählten Präsidenten der Republik Kasachstan zu fördern, um Stabilität, Wohlstand, Frieden und Eintracht zu erlangen. Ljudmila Bewz Übersetzung: Philipp Dippl
Auf den Spuren von Humboldt Veröffentlicht in Juni 23, 2019Juli 30, 2020 Im Heimatmuseum der Stadt Ridder fand ein Treffen mit den Teilnehmern einer russisch-deutschen wissenschaftlichen Expedition zum 190. Jubiläum der Reise von Alexander von Humboldt durch Zentralasien statt. Humboldt gilt als der Begründer der modernen Geographie. Seine Reise durch die Becken der Wolga, des Irtysch und der kaspischen Senke im Jahr 1829 erschloss den zentralasiatischen Teil Eurasiens für die Wissenschaftswelt dieser Zeit. Bis Humboldt basierte die Vorstellung von Zentralasien auf chinesischen Handschriften und den Tagebüchern des mittelalterlichen Gelehrten Marco Polo. Die Expedition der Bergbauuniversität Sankt Petersburg und der Akademie für Bergbau Freiburg mit 15 Teilnehmern hatte sich zum Ziel gesetzt, entlang der Route von Humboldt durch Tjumen, Omsk, Ust-Kamenogorsk und Ridder zu reisen. Von deutscher Seite aus leitete die Gruppe der Direktor des Institutes für allgemeine und angewandte Mineralogie der Akademie für Bergbau in Freiburg, der Professor Gerhard Heide, von russischer Seite der Mineraloge Professor Jurij Wojtechowskij. Die Expedition bestand aus Doktoren und Doktoranden der Wissenschaften Geologie, Geochemie, Paläontologie, Geophysik, Zoologie und Geografie. In Ridder wurden die Reisenden vom Sekretär des städtischen Maslichat Igor Pantschenko begrüßt. Auf dem Treffen im Museum, bei dem wissenschaftliche Mitarbeiter des staatlichen Naturparks Westaltaj und dem botanischen Garten Altaj anwesend waren, hat der selbstständige Wissenschaftler und Geologe Wiktor Kuznetzow seine Hypothese vom „Schambala“ Altaj dargelegt. Die Forscher lernten mit Interesse die Exposition des Heimatmuseums Ridder kennen gingen anschließend ins deutsche Kulturzentrum, wo die ihnen die Mitarbeiter der Regionalgesellschaft „Wiedergeburt“ einen warmen Empfang bereiteten. Die Leiterin Ljubow Ignatjewa erzählte von den Hauptaktivitäten der Gesellschaft „Wiedergeburt“ in Bezug auf die Erhaltung und Wiederbelebung des historischen und kulturellen Erbes, der Traditionen, Bräuche, der deutschen Sprache, die soziale Unterstützung der Arbeitssoldaten, der Verfolgten und bedürftigen Bürger, sowie der Bildung und Unterstützung der Jugend. Die Arbeit „draußen im Feld“ wurde vom Hauptgeologen der TOO Kazlink Wiktor Mamin geleitet. So wie schon Humboldt vor 190 Jahren besuchten die Gäste die Minen von Ridder, darunter Ridder-Sokolnyj mit ihrer Aussichtsplattform, und hinterließen am Ende begeisterte Einträge im Gästebuch des Museums: „Sie haben uns auf herrliche Weise ihren einzigartigen Kreis vorgestellt“ (Doktor F. Damusch, Berlin), „Vielen Dank für die informative Exkursion durch das wunderbare Museum“ (Professor Ju. L. Wojtechowskij), „Begeistert von der Gastfreundschaft des deutschen Zentrums und des Museums“ (Ehrenvorsitzender des Vorstandes der SpbSU L. Borkin). Andrej Kratenko Übersetzung: Philipp Dippl
Die deutsche Sprache – die Sprache der großen Literatur, der Wissenschaft und der Philosophie Veröffentlicht in Juni 23, 2019Juli 30, 2020 Auf Basis der „Verbundes Schule-Kindergarten“ des Dorfes Schaschubaj im Gebiet Karaganda wurden dank dem Goethe-Institut und dem Deutschzentrum Karaganda außerschulische Sprachkurse eingerichtet, zu denen nicht nur deutsche Kinder, sondern auch Jungs und Mädels anderer Nationalitäten kommen. Die Leiterin Dametken Tasbilatowa bildet jedes Jahr eine Gruppe aus fünfzehn Teilnehmern, die sich für die deutsche Kultur und die Sprache interessieren. Der Unterrichtsraum ist mit technischem Equipment ausgestattet, so dass zusammen mit den Lehrbüchern „Deutsch als Fremdsprache. Kursbuch 1“, und „Ideen“ der Unterricht mit interaktiven Lehrmethoden auf entsprechendem Niveau durchgeführt werden kann. Es werden besonders zusätzliche Literatur, Zeitungen und Journale eingesetzt. Die Teilnehmer des Kurses haben die Möglichkeit, an kulturellen Veranstaltungen und Wettbewerben teilzunehmen, welche vom Goethe-Institut angeboten werden. Jedes Jahr finden für die Deutschlehrer Seminare in Almaty und Bischkek zur Verbesserung der Qualifikationen in Methodik und Didaktik im Unterricht statt. Die Schullehrer nehmen daran regelmäßig teil, tauschen ihre Erfahrungen aus und lernen neue Technologien kennen. Übersetzung: Philipp Dippl
Alte und neue Bibliothek Veröffentlicht in Juni 21, 2019Juli 30, 2020 Der Sommer ist die Zeit der Sprachforen, und im Rahmen der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ der Stadt Astana und des Gebietes Akmolinsk finden sie jedes Jahr statt. Heutzutage sind die Kinder der Generation Z nicht leicht für das Lesen zu begeistern, da sie alle im Internet versunken sind, aber ein Buch ist der beste Mentor und ein schönes Geschenk für Freunde. Genau deshalb ist das aktuelle Sprachforum „Alte und neue Bibliothek“ auf die Bindung der nachfolgenden Generation der ethnischen Deutschen zur Muttersprache durch das Kennenlernen der deutschen Literatur ausgerichtet. Insbesondere mit dem Werk der Schriftstellerin Nelli Wacker, die im Oktober dieses Jahres 100 Jahre alt geworden wäre. Vom ersten Tag an lernen sich die Teilnehmer in spielerischer Form gegenseitig auf Deutsch kennen, spielten, tanzten, nahmen an Quizrunden und Theateraufführungen teil. In den Sprachwerkstätten „Deutsch“ und „Deutsch+“ versanken die Jungs und Mädels täglich in der deutschen Sprache und Kunst. Die Kinder lasen die Werke und Biografien deutscher Autoren, nahmen an dem intellektuellen Kommandospiel „Kahoot“ teil, dass auf Daten aus dem Leben von Nelli Wacker aufbaute, inszenierten Mini-Aufführungen nach Motiven der Geschichte „Vergissmeinnicht“ aus ihrem Werk „Erika´s Blumenmärchen“, lernten Weltbestseller auf Deutsch kennen, organisierten tolle Aufführungen, erarbeiteten und führten Musikstücke auf und zeigten sogar ein Schattentheater nach Motiven von „Der Grüffelo“. Die Jungs und Mädels besuchten zusammen mit den Lehrkräften die Nationale Akademische Bibliothek der Republik Kasachstan. Dort gibt es ein neues multimediales Modellprogramm, welches mit elektronischen Informationen arbeitet, verschiedene Dienstleistungen bereitstellt und neue Computertechniken verwendet. Im Bestand der Stiftung findet man gedruckte und Audiobücher, Zeitschriften, Karten, elektronische und musikalische Ausgaben, Mikrofilme, Postkarten und sogar Bücher für Sehbehinderte. Die Teilnehmer des Sommerforums waren vom Kennenlernen der Bibliothek sehr beeindruckt. Die Kinder konnten selbst erfahren, wie man an das zum Lesen gewünschte Buch kommt und sich ihm im Lesesaal annähert. Im Jahr 2010 wurde in der Nationalen Akademischen Bibliothek das Einschienentransportsystem „Telelift“ mit einer Länge von 450 Metern eingeführt. Dank diesem System dauert der Transport von Büchern oder anderen Dokumenten aus dem Bestandsdepot in sämtliche Lesesäle nur fünf Minuten. Herzlich begrüßt wurden die Jungs und Mädels in der städtischen Kinderbibliothek Nr. 8. Die Teilnehmer erhielten interessante Informationen über die deutschen Märchenschreiber Hoffmann, Gauf oder die Brüder Grimm. Der Vortrag endete mit einem Blitzrätsel über ihre Märchen, bei dem die Kinder mit ihrem Wissen glänzten. Am nächsten Tag erwartete die Jungs und Mädels ein elektronisches Bibliotheksabonnement des Goethe-Institutes, welches den Zugriff zu den digitalen Publikationen ermöglicht. Die Teilnehmer erhielten Schritt für Schritt Informationen darüber, wie man die Webseite benutzt und auf Mediendateien mit interessanten Büchern, Zeitungen, Journalen und sogar Videos zugreift. Alle Materialien, die diese ungewöhnliche Bibliothek anbietet, sind lizenziert, einige sind in mehrfachen Ausführungen vorhanden. Sind Sie interessiert? Alle weiterführenden Informationen können Sie direkt beim Goethe-Institut erhalten. In der Bastelwerkstatt haben die Kinder nach Motiven aus „Erika´s Blumenmärchen“ Bastelarbeiten hergestellt und so verschiedene Techniken und Materialien für die Handarbeit kennengelernt. Es wurden Bilder im Schneidestil gebastelt, zarte blaue Vergissmeinnicht aus Perlen geflochten, man konnte Foamiran (ein dekoratives Schaummaterial, das für verschiedene Arten von Handarbeiten verwendet wird) kennenlernen oder das Einmaleins der Plastilinografie erlernen. Die Jungs und Mädels waren überrascht von der Tatsache, dass das erste Plastilin im Jahr 1880 auftauchte, es wurde von dem deutschen Apotheker Franz Kolb, der in München lebte, erfunden. Mit der Technik Origami haben die Kinder farbige Lesezeichen für Bücher gebastelt. Sogar mit ihrer Restaurierung haben sie sich beschäftigt – eine sehr wichtige Fertigkeit! Die Werkstätten „Teambuilding“ und „Active-Point“ haben dazu beigetragen, Teambuilding-Fertigkeiten durch emotionale Belastungssituationen zu entwickeln. Die Kinder haben sich gegenseitig angefreundet, viele deutsche Tänze einstudiert, verschiedene Spiele ausprobiert, an Trainings und Sportwettkämpfen teilgenommen, haben einen „Turm der Freundschaft“ gebaut und bei der „M&M´s Party“ Spaß gehabt. Zwei Wochen vergingen wie im Flug. Die Teilnehmer an dem Projekt „Alte und neue Bibliothek“ haben eine riesige Ladung Wissen erhalten. So viele liebe Worte und wundervolle Kritiken erklangen von den Jungs und Mädels sowie von den Eltern, alle sind überus glücklich und warten schon auf die nächsten Treffen! Und zum Abschluss erhielt jeder von ihnen ein Zertifikat und ein Geschenk, welches freundlicherweise von einem Sponsor zur Verfügung gestellt wurde – dem Stuckdekorstudio „Dekorgips“. Ewgenija Gisik Übersetzung: Philipp Dippl
Unsere Geschäftsmänner heranziehen Veröffentlicht in Juni 21, 2019Juli 30, 2020 Wiedergeburt“ plant, die deutschen Geschäftsmänner zu stärken. Erfahrene Mentoren sind bereit, ihr Wissen an die jungen Geschäftsmänner weiterzugeben und dabei zu helfen, Partnerschaften mit ausländischen Firmen herzustellen. Der deutsche Charakter mit seiner charakteristischen Akribie eignet sich ideal zur Entwicklung des Unternehmertums. Es ist kein Zufall, dass gerade die Deutschen jahrhundertelang als die erfolgreichsten Geschäftsleute in Europa galten. Aber auch heute noch ist bekannt, dass deutsche Unternehmer ein Händchen fürs Geschäft haben. Unter den Deutschen, die in Kasachstan leben, gibt es einige Geschäftsmänner. Natürlich nehmen nicht alle von ihnen am Leben der Gesellschaft „Wiedergeburt“ teil. Genau mit diese Frage befasste sich der Vorstand der Stiftung – eine gesamte Kategorie der ethnischen Deutschen entzieht sich ihrem Tätigkeitsfeld. Im Programm zur Entwicklung der deutschen Ethnie Kasachstans ist ein eigener Abschnitt dem Geschäftsbereich gewidmet. – Wir haben die allgemeine Situation im Land analysiert und sind zu dem Ergebnis gekommen: es gibt Probleme, die Aufmerksamkeit erfordern, – merkte die Koordinatorin des Projekts „Entwicklung des Unternehmertums unter den ethnischen Deutschen Kasachstans“ Angelina Baumgertner an. – Beispielsweise gibt es keine Interaktion zwischen den deutschen Unternehmern, obwohl sie absolut in der Lage sind, verschiedene Kooperationen aufzubauen. Auch hier ist die Wirtschaft kaum informiert über die Tätigkeiten von „Wiedergeburt“. Damit die Unternehmen daran glauben, dass die Stiftung wichtig ist, wurde ein spezieller Koordinationsrat gegründet. Die Mitglieder der neuen Struktur (und das sind bereits aktive Unternehmer) müssen eine riesige Arbeit leisten – nicht nur die inländische Wirtschaft unterstützen und entwickeln, sondern auch Partnerschaften mit Unternehmen und Investoren aus Deutschland und dem benachbarten Ausland herstellen. – Erst vor kurzem haben wir den Club der deutschen Geschäftsmänner gegründet. Jetzt formt sich aktiv eine Basis der Unternehmer Kasachstans, was für unsere weitere Arbeit sehr wichtig ist. Derzeit wird ein Treueprogramm erarbeitet, welches verschiedene materielle und immaterielle Privilegien für die Teilnehmer in sich vereint, – erläutert die Koordinatorin des Projektes. Was kann “Wiedergeburt“ im Rahmen der Zusammenarbeit anbieten? Wie in der Stiftung berichtet wurde, wird die Auswahl an Instrumenten erweitert. Jetzt gehört zu den Dienstleistungen für die kasachstanischen deutschen Geschäftsmänner und ihren potentiellen Partnern aus der Bundesrepublik Rechtsberatung und juristische Unterstützung, Erarbeitung von Businessplänen, Durchführung von Marketinganalysen, Suche nach Investoren und Partnern in beiden Ländern, sowie die Möglichkeit, an verschiedenen internationalen Veranstaltungen und Programmen teilzunehmen. Interessanterweise haben die Initiatoren des Programmprojektes auch die unerfahrenen Geschäftsmänner nicht vergessen. – Wir können auch Start-up-Projekte durch Mentoren unterstützen und begleiten. Es gibt die Idee, Unternehmer dazu zu ermutigen, der deutschen Jugend Stipendien und duale Ausbildungen anzubieten. Wir befinden uns am Anfang eines langen Weges und hoffen, dass die Wirtschaftsgemeinschaft unsere Pläne unterstützen wird, – fasst Angelina Baumgertner zusammen. Dmitrij Schinkarenko Übersetzung: Philipp Dippl
Der soziale Bereich: Alle erreichen! Veröffentlicht in Juni 21, 2019Juli 30, 2020 Die Arbeitsgruppe für soziale Fragestellungen besteht aus fünf Ärzten und einem Betreuer für soziale Dienste. Alle sind aus der Region. Das heißt, es sind Menschen, die an der vordersten Front des modernen sozialen und kulturellen Lebens arbeiten und dessen Probleme durch und durch kennen. Und das bedeutet, sie haben das Recht, unter gemeinschaftlichen Mühen einen Teil des historischen Dokumentes zur Entwicklung der deutschen Ethnie Kasachstans fachmännisch zu erarbeiten. Um es gleich zu sagen: der soziale Block des Programms zur Entwicklung ist der umfangreichste und komplizierteste, da er auf diese oder jene Weise mit vielen anderen Bereichen der bereits 30-jährigen Arbeit der Selbstorganisation zusammenhängt. Wie sieht das allgemeine Bild der sozialen Unterstützung verschiedener Gruppen der deutschen Ethnie aus? Und was soll in den nächsten fünf Jahren getan werden, damit die erheblichen Anstrengungen Früchte tragen und die Aufwendungen den Optimismus und den Glauben der Repräsentanten unserer Ethnie in die Zukunft vermehren? Es gibt, trotz des langjährigen Exodus in die historische Heimat, immer noch viele Deutsche in Kasachstan – ungefähr 180.000 Menschen. Wie Umfragen zeigen, leben zwei Drittel von ihnen nicht schlechter, sondern besser als die Repräsentanten anderer Ethnien des Landes. Das übrige Drittel hat mit verschiedenen sozialen Schwierigkeiten zu kämpfen, welche sich entweder selbstständig lösen oder mit der Hilfe staatlicher Unterstützungsprogramme, zum Beispiel „Енбек“ oder „Рухани жангыру“. Ein Teil der Probleme wird von der Stiftung „Wiedergeburt“ aufgefangen: die Aufgaben werden auf Kosten von humanitärer Hilfe aus Deutschland, örtlicher Sponsoren oder eigener Einkünfte gelöst, den technischen Teil erfüllen die Regionalgesellschaften der Deutschen und Freiwillige. Die Rede ist in erster Linie von der Versorgung der verbliebenen Arbeitssoldaten, der Familien Verfolgter, Invaliden verschiedener Gruppen, kinderreicher und auseinandergebrochener Familien mit Lebensmitteln und Medikamenten, von der Organisation von Interessenszirkel verschiedener Altersgruppen, Kuraufenthalte für Veteranen der Arbeit und so weiter. Unerwartet konnte man folgende Information auf der Konferenz hören: viele der Bedürftigen nehmen keinerlei Unterstützung in Anspruch, weder staatliche noch die der gesellschaftlichen Stiftung. Sie wissen überhaupt nichts über die Angebote, andere wollen ihre Bedürftigkeit nicht bekanntmachen, die dritte Gruppe hat einfach alles seinem Lauf gelassen. Dies ist in erster Linie bei den Aktivisten der Regionalgesellschaften fehlgeschlagen. Oft sind keine besonderen Anstrengungen und Kosten nötig: die Bevölkerung muss besser über die zusätzlichen Angebote zur Problemlösung informiert werden. „Sie müssen einfach bei der Hand genommen, zu den staatlichen Sozialversicherungsbehörden, und dann zu uns zur Abrechnung gebracht werden“, – erschallte es auf der Bühne der Konferenz. Hierzu wurde vorgeschlagen, die Listen der letzten Volkszählung zu verwenden, die sich in den Akimaten befinden. In der letzten Zeit wurde ein neues Wort in den Sprachgebrauch der Mitarbeiter der Botschaften und Konsulate Deutschlands und Kasachstans aufgenommen – der Heimkehrer. Die Rede ist von den Spätaussiedlern, die aus welchen Gründen auch immer sich dazu entschieden haben, für längere Zeit oder sogar für immer wieder in unser Land zurückzukehren. Zum Beispiel wollen ältere Staatsbürger der Bundesrepublik Deutschland den Sommer mit ihren Enkeln auf der Datscha oder einfach so in Kasachstan verbringen. Hier treten unumgänglich Probleme mit den Visa auf. Oder: die Familie, die eine Zeit lang in Deutschland gelebt hat, und bereits die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten hat, entscheidet sich dazu, zur dauerhaften Niederlassung nach Kasachstan zurückzukehren. Auch das passiert. Und in letzter Zeit ist dies noch nicht mal so selten. Natürlich verliert der Heimkehrer nach der Annahme der kasachstanischen Staatsbürgerschaft die deutsche Rente von mehreren hundert Euro und empfängt nur noch unsere, minimale, nur etwas mehr als 50.000 Tenge. Es entsteht ein Konflikt zwischen den Gesetzen beider Länder, der Mensch empört sich, aber heute kann man nichts machen. Natürlich ist dies eine zwischen staatliche politische Aufgabe, die, wie immer in solchen Fällen, nur unser Führer Albert Rau lösen kann. Angesichts des ausreichenden Informationsstandes unserer Leute über das Lebensniveau in Deutschland, ist im Programm zur Entwicklung der deutschen Ethnie die Hauptaufgabe in den nächsten fünf Jahren benannt – die Verbesserung der Bedingungen für die Deutschen Kasachstans. Ein Teil der Hebel wurde bereits angesprochen. Nicht weniger relevant ist die Verringerung der Arbeitslosigkeit, die Anwerbung von Deutschen in das Kleinunternehmertum oder Unterstützung von Leistungsempfängern, die nicht in der Lage sind, ihre sozialen Probleme selbst zu lösen. Mit allen Kräften muss die Lage der deutschen Familien, die von der staatlichen sozialen Unterstützung und der unserer Stiftung abgeschnitten sind, aufgedeckt und analysiert werden. Hier müssen die Anstrengungen der Regionalgesellschaften neu bewertet werden. Leider haben einige von ihnen, die bereits seit vielen Jahren jährliche Zuschüsse erhalten, eine Erwartungshaltung eingenommen und ein kleines Vermögen angespart, mit dem sie von Jahr zu Jahr arbeiten. Zur Wiederbelebung ihrer Arbeit wurde ein Vorschlag gemacht: neben der Ausbildung von Deutschlehrern die Aufnahme von Abiturienten und Studienanfängern in die Abteilungen der Sozialarbeiter zu organisieren. Sie verstärken den Personalbestand der Gesellschaften der Deutschen und bringen frische Problemlösungen ein. Kurse für Pflegespezialisten in der Alten- und Krankenpflege helfen ebenfalls. Zu Ereignissen in den Regionen werden Besuche von Ärzten, Dozenten oder Künstlern. Für die Funktionäre wird es eine Ehrensache sein, Pflegeaufenthalte in Deutschland für Kinder mit komplizierten Erkrankungen zu organisieren. Natürlich wäre es großartig, junge Menschen für die gemeinsame Arbeit zu gewinnen. Die älteren Landsleute können sich noch an die Muttersprache erinnern und beherrschen es noch, in ihr zu sprechen. In der Sprache, die nicht ein einziger Dozent an der Universität oder Lehrer an der Schule lehrt. Die gemeinsamen Siege im Allgemeinen werden zu bedeutenden Tatsachen im Leben verschiedener Generationen. Und das ist manchmal stärker als rein soziale Siege. Schließlich erklang auf der Konferenz nicht zufällig: „Ohne die deutsche Jugend gibt es keine deutsche Sprache – und keine Perspektiven“. Lasst uns optimistisch sein und allem zum Trotz das Gegenteil tun: wenn es die Jugend gibt, gibt es auch die Muttersprache, und das bedeutet: dann gibt es auch uns – die Deutschen Kasachstans! Walerij Schewalje Übersetzung: Philipp Dippl
Die Jugend ist die Zukunft! Veröffentlicht in Juni 21, 2019Juli 30, 2020 Anastasija Rimmer, die Koordinatorin der Jugendprojekte der gesellschaftlichen Stiftung „Kasachstanische Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“, erzählte von den Resultaten der Arbeit des „Jugend“-Blocks. Das Programm enthielt ein Dokument mit einer aktuellen Analyse der Aktivitäten des SNMK, seienr Stärken und Schwächen, strategische und operative Ziele, sowie eine ausführliche Liste der Maßnahmen, ausgerichtet auf die Lösung der gestellten Aufgaben. Das strategische Ziel der Aktivitäten des SNMK ist die Unterstützung der deutschen Jugend Kasachstans in ihrer Selbstorganisation in verschiedenen Bereichen des Lebens, in der Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit der jungen Menschen unter Wahrung der ethnischen Identität. Der zweite Tag war der Fertigstellung des Dokumentes unter Berücksichtigung von Kommentaren und Vorschlägen gewidmet. In der Arbeitsgruppe des Blocks „Jugend“ sind: Anastasija Rimmer – Sekretärin des Blocks, Darja Barsukowa – Vorsitzende des KNM RO Stadt Taraz, Wiktor Dejmund – Mitglied des Kuratoriums des gesellschaftlichen Stiftung „Wiedergeburt“, sowie die stellvertretenden Vorsitzenden des SNMK Kristina Libricht und Aljona Rener. Kristina Libricht Übersetzung: Philipp Dippl
Der Generaldirektor des Fußballvereins „Ruzaewka“ Maksim Lewitzkij Veröffentlicht in Juni 21, 2019Juli 30, 2020 In dem strategischen Dokument „Plan der Nation – 100 konkrete Schritte zur Realisierung von fünf institutionellen Reformen“ besitzt der Schritt mit der Nummer 88 eine vorrangige Stellung, in dem die Bedeutung der Förderung der Idee einer Gesellschaft der gemeinschaftlichen Arbeit, sowie die persönliche Geschichte der Kasachstaner hervorgehoben wird, die große Leistungen in den Bereichen Arbeit, Unternehmertum und Wissenschaft in den Jahren der Unabhängigkeit erbracht haben. Der Held der heutigen Ausgabe ist der Generaldirektor des Fußballvereins „Ruzaewka“, der Geschäftsmann Maksim Lewitzkij Maksim Lewitzkij ist mehrfacher Fußballmeister im Gebiet Nordkasachstan und Gewinner der Silbermedaille des Kasachstan-Pokals der Amateure. Er wurde am 1. Juli 1987 in dem kleinen Dorf Ruzaewka im Gebiet Nordkasachstan geboren. Obwohl er der deutschen Familie Koch angehört, erhielt er zu Ehren des polnischen Großvaters, der die Familie in den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges nach Kasachstan gebracht hat, den Nachnamen Lewitzkij. Die Schuljahre vergingen in Ruzaewka, wo sich Maksim, so wie viele andere Jungen, für Fußball begeisterte. – Unser Dorf hat durch den Fußball gelebt, – teilt der Athlet mit. – Jeder, von Klein bis Groß, spielte, fieberte mit, diskutierte, war auf die eine oder andere Art an diesem großen Spiel beteiligt. In der siebten Klasse kam ich bereits in die Hauptmannschaft des Fußballclubs „Ruzaewka“ (zu diesem Moment eine Amateurmannschaft, heute bereits ein professioneller Fußballclub), und war damit der jüngste Spieler in der Geschichte des Vereins, der in offiziellen Spielen eingesetzt wurde. Mit 16 Jahren wurde ich Mannschaftskapitän und bekam einen dauerhaften Platz in der Auswahlmannschaft der Region und des Gebietes. Leider war es Maksim nicht bestimmt, ein professioneller Fußballspieler zu werden: Aufgrund einer Verletzung, die er sich im Jahr 2013 zuzog, verabschiedete sich der Athlet von dem Spiel. Aber der Fußball ging nicht aus seinem Leben, Maksim wurde Assistent des Cheftrainers, erreichte die Trainerklasse „C“ der europäischen Kategorie der UEFA, und wurde, nach Anerkennung des professionellen Status des Fußballclubs „Ruzaewka“, dessen Direktor. Vielmehr stieg er im Jahr 2018 auf und arbeitet jetzt bereits seit einem Jahr als Generaldirektor des Vereins. Maksim besitzt den Magisterabschluss in Marketing, er schloss die Bajtursynow-Universität in Kostanaj ab. Er hat zwei wunderschöne Töchter im Alter von 6 Jahren und 11 Monaten und führt erfolgreich ein eigenes Geschäft: eine Ladenkette für Sanitärbedarf und die Arbeitsagentur „Kst optraid“. Über seine persönlichen Qualitäten nachdenkend, antwortete der junge Deutsche so: „Ich bin ein schrecklicher Perfektionist, ich hasse Unordnung und Unpünktlichkeit. Seit der Kindheit sagte mir die Mutter, dass ich Deutscher und dem Vater sehr ähnlich bin. Wir haben Weihnachten und das katholische Osterfest gefeiert. Eines meiner Leibgerichte ist Strudel. Alle nationalen Traditionen werden in meiner jungen Familie fortgeführt, umso mehr, da ich eine reine Deutsche geheiratet habe“. In diesem Jahr fliegt Maksim mit seiner Familie in die Heimat seiner Vorfahren, um den Vater und die Großmutter zu besuchen. Seine Schwester, Sabina Koch, Staatsbürgerin von Deutschland, hat ein fünfwöchiges Praktikum bei der „Deutschen Allgemeinen Zeitung“ absolviert“. Anastasija Korolewa Übersetzung: Philipp Dippl
Programm zur Entwicklung der deutschen Ethnie Kasachstans Veröffentlicht in Juni 20, 2019Juli 30, 2020 Die Abschlussveranstaltung zur Ausarbeitung des Programms zur Entwicklung der deutschen Ethnie Kasachstans, welche vom 11. bis zum 12. Juni in der Hauptstadt stattfand, umfasste weltweit alle Haupttätigkeitsbereiche der gesellschaftlichen Stiftung „Kasachstanische Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“. Die Veranstaltung wurde von dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung, dem Deputierten der Mazhilis des Parlaments der Republik Kasachstan Albert Rau moderiert. Als Resultat der intensiven Arbeit der Expertengruppen wurde die endgültige Version des Programms zur Entwicklung gebildet, welche in Kürze auf der Seite wiedergeburt.kz veröffentlicht wird. Am ersten Tag haben die Vertreter der acht Arbeitsgruppen und die Expertin der Akademie für öffentliche Verwaltung unter dem Präsidenten der Republik Kasachstan Aigul Sadwokasowa Vorträge über den aktuellen Stand der Dinge gehalten. Nach einer aktiven Diskussion, bei der wertvolle Anmerkungen gegeben und Vorschläge gehört wurden, hat jede Gruppe einzeln das Programm zur Entwicklung in ihrem Bereich nachbearbeitet und zum Abschluss der Veranstaltung präsentiert. Alle erarbeiteten Strategien werden in naher Zukunft zu einem gemeinsamen Programmdokument zusammengefasst. Ajgul Sadwokasowa betonte in besonderer Weise das Format und die Relevanz des Ereignisses: „Die Veranstaltung ist besonders wichtig, da sie verschiedene Entwicklungsbereiche der Organisation behandelt und mit Veränderungen und neuen Prozessen, die im Land passieren, zusammenhängt. Wir müssen auf die Uhr schauen und uns weiterbewegen. Ich sehe die Effektivität im Engagement, da das endgültige Ziel die Erarbeitung des Aktionsplans der Organisation ist. Dies wird ein lebendiges Dokument werden. Die Diskussionen wurden nach Interesse und natürlich nach Spezialisierung aufgebaut. In jeder Einheit arbeiteten Spezialisten in ihrem Bereich. Meiner Meinung nach ist das ein sehr guter Ansatz. Das Dokument wird in gemeinsamen intellektuellen und organisatorischen Anstrengungen geboren, es wird sehr effektiv sein…“ Über die Lebhaftigkeit der Diskussionen kann kein Zweifel bestehen. Alle Reden der benannten Blöcke haben echtes Interesse ausgelöst, da die Themen sich oft überschnitten und die Entwicklungspfade jedes Bereiches eng miteinander verbunden sind. Der Kulturblock vereinigt unter sich Fragen der ethnischen Identität. Ajgul Kakimbekowna hat in ihrem Referat eine neue Sichtweise aufgezeigt: „Auch wenn man kein Deutsch kann, kann man sich als Deutscher Kasachstans identifizieren. Dies ist der erste Schritt. Der nächste ist es, natürliches Interesse zu seiner Sprache und der Kultur zu erwecken. Wenn wir in eine solche Atmosphäre eintauchen, verbinden wir zwei Komponenten – die staatsbürgerliche und die ethnische Identität. Die erste baut auf die Vollwertigkeit des ethnischen „Ich“ auf, wozu die Sprache, die Kultur und die Traditionen der Ethnie gehört, und sie entwächst in dem Verständnis, dass wir in einem gemeinsamen Land mit denselben Staatsbürgern leben, sie können eine andere Nationalität besitzen, eine andere Sprache sprechen, aber wir sind ein Land und haben eine Heimat, uns vereint Kasachstan. Desweiteren… Wir lernen die Staatssprache, wir verbinden uns, um unser Land aufzubauen und um es stärker zu machen. Dies ist eine dynamische Konstruktion, es ist keine statische, keine eingefrorene Form“. Ihrerseits betonte die Koordinatorin des Netzwerkes der Begegnungszentren der Stadt Astana und der Oblast Akmolinsk Natalja Berg: „Es ist sehr schwierig, Kindern Informationen über die ethnische Identität darzubringen, es herrscht ein spürbarer Mangel an Spezialisten auf diesem Gebiet.Wir brauchen jetzt eine methodische Erkenntnisse, die auf Veranstaltungen des Netzwerks der Begegnungszentren eingesetzt werden können“. Im Verlauf der Arbeit wurde eine Vielzahl an Ideen zur Entwicklung der Kultur geäußert. Geplant sind die Umsetzung von Wettbewerbsprojekten wie zum Beispiel: „Die Geschichte meiner Familie in der Geschichte meines Volkes“, „Freiwilligenarbeit unter den Senioren“, oder die Schaffung der Voraussetzungen zur Verwirklichung traditioneller Handwerkskunst und vieles andere. Einen wichtigen Platz in diesem Bereich hat das Theater eingenommen, auf dessen Basis wird ein Filmclub eingerichtet, ebenso ist eine Verstärkung der Schauspielerbesetzung und die Gründung eines deutschen Filmclubs geplant. Besondere Aufmerksamkeit wurde der Erstellung des Internetportals des Republikanischen Deutschen Dramatischen Theaters geschenkt. Die Festlegung der Voraussetzungen zur Bewusstwerdung, Formierung, Aktualisierung und Bewahrung der ethnischen Identität im Rahmen allgemeinbürgerlichen Identität und zur Bewahrung des geistigen und kulturell-historischen Erbes der auf dem Gebiet der Republik Kasachstan lebenden deutschen Ethnie, wurde zur Hauptforderung, welche sich wie eine roter Faden durch alle vorgestellten Ideen und Projekte zog. Anastasija Korolewa Übersetzung: Philipp Dippl
Viktor Kriger: „Die historische Vergangenheit ist das Fundament der Gegenwart und der Zukunft“ Veröffentlicht in Juni 18, 2019Juli 30, 2020 Auf der wissenschaftspraktischen Konferenz der Deutschen Kasachstans, die im vergangenen Mai diesen Jahres in der Hauptstadt stattfand, haben Wissenschaftler aus verschiedenen Städten und Ländern teilgenommen. Einer von ihnen ist Viktor Kriger, gebürtig aus dem Gebiet Dzhambul, Doktor der Philosophie, der seine Doktorarbeit am Institut für Geschichte, Archäologie und Ethnografie der Akademie der Wissenschaften Kasachstans in der Stadt Almaty zum Thema der Geschichte der Umsiedlung der Wolgadeutschen und der Schwarzmeerdeutschen nach Westsibirien, in die kasachische Steppe und nach Turkestan in der vorrevolutionären Zeit ablegte. Weiter lesen „Viktor Kriger: „Die historische Vergangenheit ist das Fundament der Gegenwart und der Zukunft““
Ausstellung deutscher Künstler Veröffentlicht in Juni 18, 2019Juli 30, 2020 Im Regionalmuseum der bildenden Künste Karaganda fand die Ausstellung „Kreativitatop“ deutscher Künstler statt, die von dem berühmten Maler und Bildhauer W. Arent aus Karaganda organisiert wurde. Am Eröffnungstag wurden die kreativen Arbeiten dreier lokaler deutscher Künstler vorgestellt: I. Ponomarewa (Epp), A. Winter und W. Arent. Der Name der Ausstellung wurde nicht zufällig ausgewählt, er charakterisiert die Beziehung der Künstler zu ihrem Werk, angefüllt mit neuen Experimenten und Ideen. Die Arbeiten der deutschen Künstler reichen zurück bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts. Sie alle wurden in den Jahren der Stalinistischen Repressionen vertrieben und wurden später die Begründer der bildenden Kunst in Karaganda und Mentoren für viele andere Künstler der Stadt. Unter diesen sind P. Frizen, G. Fogeler, W. Ejfert, W. Busch, A. Fonwizin und viele weitere. Sie waren nicht nur Schöpfer, sondern auch Lehrer, die einige Kunstateliers und Kreise schufen, aus denen später eine Reihe von professionellen Künstlern hervorgingen. So kam es, dass in der Geschichte von Karaganda wie wichtigste erzieherische Rolle gerade den deutschen Künstlern zukommt, was außerordentlich wichtig und bedeutend für die Entwicklung der lokalen Kultur ist. Ihre Werke waren für lange Zeit der Ma0stab echter Kunst und wurden mehrfach im regionalen Kunstmuseum ausgestellt. Die deutschen Künstler legten den Grundstein, auf welchem Jahre später die eigentliche Kunst Karagandas aufbaute. Nadezhda Frizen Übersetzung: Philipp Dippl
Die gesellschaftliche Stiftung wird vollberechtigtes Mitglied der FUEN Veröffentlicht in Juni 16, 2019Juli 30, 2020 In der Stadt Bratislawa (Slowakei) findet der 70te Jubiläumskongress von FUEN (Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten) statt. Die kasachstanische Gemeinschaft vertrat das Mitglied des Kuratoriums der gesellschaftlichen Stiftung „Kasachstanische Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“, der Direktor der „Deutschen Allgemeinen Zeitung“ Robert Gerlitz. Heute, am 15. Juni 2019, hielt R. Gerlitz eine Präsentation über die gesellschaftliche Stiftung, welche von den Delegierten des Kongresses mit großem Interesse aufgenommen wurde. Im Anschluss an die Präsentation fand eine Abstimmung statt, bei der die gesellschaftliche Stiftung „Wiedergeburt“ einstimmig in die Union aufgenommen wurde. Dieser bedeutende Schritt auf dem Gebiet der Zusammenarbeit mit europäischen Organisationen ist das naturgemäße Resultat der Arbeit der Leitung der Stiftung und der nationalen Politik Kasachstans zum Schutz und zur Unterstützung der Ethnien der Republik. Der Präsident der FUEN Lorant Vincze gratulierte den Repräsentanten der Stiftung herzlich zum Beitritt in die Reihen der Organisation und drückt die Hoffnung auf eine weitere Zusammenarbeit zum Wohle der Deutschen Kasachstans aus. Seinerseits dankte Robert Gerlitz den Delegierten für die geleistete Unterstützung und versicherte ihnen, dass die gesellschaftliche Stiftung sich aktiv an den Aktivitäten der FUEN beteiligen wird. Die Materialien wurden von Veronika Lichobabina / DAZ vorbereitet. Übersetzung: Philipp Dippl
Meine Sprache – mein Freund Veröffentlicht in Juni 14, 2019Juli 30, 2020 In einer Schule in Aktobe gibt es eine Plattform, um Sprachen in einer spielerischen Form zu erlernen. Die Kinder verbringen nicht nur eine tolle Zeit im Kreis ihrer Freunde, sondern nehmen auch noch deutsche und englische Wörter auf. Die Sommerferien verbringt jedes Schulkind auf seine Weise: auf der Datscha oder bei den Großmüttern im Dorf. Nicht wenige Aktobinsker Schüler haben sich so sehr an ihre Schule Nr. 11 gewöhnt, dass sie sogar im Sommer gerne zum Unterricht kommen. Und sie machen es sogar mit großem Vergnügen. Das Geheimnis ist, dass es auf Schulbasis verschiedene Bereiche gibt, in denen jeder etwas für sich finden kann. Es gibt Sportabteilungen, literarische Kreise und Sprachkurse. Vom „Polyglotten“ sind die Kinder begeistert – in zehn Tagen werden Kenntnisse gleichzeitig in Deutsch, Englisch, Kasachisch und Russisch erlangt. Alles begann im letzten Jahr, als die Deutschlehrerin und Leiterin der deutschen Sonntagsschule Inna Woloschina eine Art Sommerkreis „Deutschpokal“ vorschlug. – Die Kinder nahmen diese Idee mit Jubel auf. Alles war großartig. Hier wirkt der Faktor der Entspannung – es gibt hier ja keine Noten, deshalb bleiben Wörter und Sätze in der Fremdsprache leichter und schneller in Erinnerung, – erzählt Inna Anatoljewna. Angesichts des Erfolges des Kreises ist die Schulleitung einen Schritt weiter gegangen und hat entschieden, die Idee auszuweiten: der „Polyglotte“ wird jetzt ab Beginn des Sommers angeboten. Der zehntägige Unterricht findet in spielerischer Form statt, es gibt thematische Ratespiele. Gerüchte über diese Plattform haben sich in der Stadt schnell verbreitet, deshalb haben sich noch vor Beginn des kostenlosen Kreises auch Jungs und Mädels aus anderen Schulen zur Teilnahme eingetragen. Der jüngste Teilnehmer, Miron Rjachow, geht erst in die erste Klasse, trotzdem hängt der Junge bereits an den Wänden der Schule Nr. 11. Die Lehrer sind begeistert von ihm, sie sagen, dass Miron alles völlig im Griff hat. – Dies ist nicht nur eine super Gelegenheit zur Kommunikation, sondern auch, um seine Sprachkenntnisse zu verbessern, – meint die Achtklässlerin Darja Kasjanowa. Das Mädchen kam als „Studentin“ zum „Polyglotten“, aber jetzt nimmt sie bereits als freiwille Helferin der Sprachpädagogen teil. Zusammen erarbeiten sie interessante Rätsel und Wettbewerbe in verschiedenen Sprachen. Man hört, dass sich für das erfolgreiche Experiment sogar die Behörden der Stadt interessieren. Es ist gut möglich, dass solche Sprachplattformen bald in allen Schulen von Aktobe angeboten werden. Dmitrij Schinkarenko Übersetzung: Philipp Dippl
Pawlodar hat Glück mit talentierten Menschen Veröffentlicht in Juni 7, 2019Juli 30, 2020 An der zentralen Uferpromenade von Pawlodar fand die Parade der Kinder- und Jugendensembles und Orchester zum internationalen Kindertag statt. Fast die ganze Stadt kam, um diesen strahlenden und spannenden Festtag mitzuerleben. Ljudmila Bewz Es wurden die besten Darbietungen der Bildungsstätten Pawlodars gezeigt, die ihre Stadt nicht nur in der Region, sondern weit darüber hinaus gebührend repräsentieren. Darunter befand sich auch die Mittelschule Nr. 36, die seit zehn Jahren Partnerschule der Bundesrepublik Deutschland ist, und eine innovative Schule mit Gymnasialklassen, in denen auch Deutsch unterrichtet wird. Ebenso fand eine Kranzniederlegung am Denkmal der Opfer der politischen Repressionen statt, an welcher die Gesellschaft der Deutschen Pawlodar teilnahm. Dies ist eine der festen Traditionen des Zentrums „Wiedergeburt“, welches immer aktiv an allen Veranstaltungen der Volksversammlung Kasachstans in der Region Pawlodar teilnimmt. Schließlich gibt es keinen Zweifel daran, dass Spiritualität und Kultur mit der Bewahrung der Erinnerung beginnt. Aus diesem Grund betraten die Veteranen des Alexander-Schiller-Chores bereits zum sechzigsten Mal die Bühne, um dem Meister den Tribut der Erinnerung zu zollen. Ubersetzung: Philipp Dippl
Tanzen ist modern! Veröffentlicht in Juni 7, 2019Juli 30, 2020 Wenn man die Tanzfertigkeit dieser Person auf der Bühne sieht, kann man sie nicht mehr vergessen. Lernen Sie Olga Braun kennen, die Lehrerin für Rhythmus und Choreografie der Schule Nr. 39 (Stadt Pawlodar). Ljudmila Bewz So wie jeder Profi spricht Olga Wladislawowna wenig über sich. Deshalb kam es im Verlauf ihrer Unterrichtsstunde mit den Schülern zum Kennenlernen mit der Persönlichkeit dieses Menschen. Die Art, wie sie auftritt, wie sie mit ihren Schützlingen kommuniziert, lässt den Gedanken aufkommen, dass Olga Braun ein konzentrierter, gutwilliger und selbstsicherer Mensch ist. Sie wurde in einer Familie von Landvermessungsbeamten geboren. Sie beendete die Schule Nr. 7, anschließend die Nähschule (mit dem Berufsabschluss der Oberbekleidungsschneiderin). Auf die Frage nach den Prioritäten im Leben antwortet sie: „Ich habe das ganze Leben, solange ich mich erinnern kann, getanzt. Als meine Mama die Fähigkeiten ihrer Tochter erkannte, hat sie mich zuerst in eine Ballettschule mit einem wunderbaren Ballettlehrer geschickt, leider blieb nur seine Erscheinung in Erinnerung, an den Nachnamen kann ich mich nicht mehr erinnern. Die zweite Etappe war die Tanzgruppe „Von ganzem Herzen“, welche von Aleksandr Zmeewskoj geleitet wurde“. Die echte Schule der Tanzkunst durchlief Olga Braun in der bekannten Volkstanzgruppe „Pawlodarotschka“ unter der Leitung von Anatolija Efimowitscha Lobanowych und Nina Andreewna, welche seinerzeit unter dem Volkschor Aleksandr Schiller gegründet wurde. Seitdem ist das gesamte bewusste Leben mit dem Tanzen verbunden. Selbst die verwegenen 90er Jahre hatten auf ihre Priorität keinen Einfluss. Am Tag hat sie Mäntel, Taschen, Arbeitskleidung und Lederjacken genäht, und an den Abenden tanzte sie, um die Schwere der Müdigkeit des Tages abzuschütteln… „Ich kam zufällig als Lehrerin an die Schule. Ich wurde eingeladen, Rhythmusunterricht zu halten, eine gute Praxis war dafür nötig. Und so bringe ich den Gymnasiasten des Gymnasiums Nr. 39 bereits seit 2002 alle meine praktischen Fähigkeiten bei“, – sagt O. W. Braun. Es ist erfreulich, dass Olga Wladislawowna sich nicht auf dem Erreichten ausruht und an professionellen Kursen und Seminaren teilnimmt, neue Arbeitstechniken sucht und die Seite der modernen choreografischen Kunst nicht beiseite schiebt, obwohl ihre Liebe der Volkstanz ist. Im Jahr 2018 nahm sie an Kursen zur beruflichen Weiterbildung in Moskau teil und erhielt das Diplom und die Berechtigung zum Unterricht der Choreografie für Kinder im Bildungsbereich. „Das Diplom ist natürlich super, aber in unserer Arbeit spielt die Praxis eine enorme Rolle. Und davon habe ich genug: 20 Jahre Tanz bei Anatolij Lobanow, danach bei Wladimir Fedosow. In der Schule habe ich den Unterricht mit einem Tanzkreis begonnen und mich mit ihm drei Stunden in der Woche beschäftigt, im Laufe der Zeit wuchs dieser und wurde auf drei Altersstufen aufgeteilt, anschließend wurde mir der Rhythmusunterricht anvertraut, – teilte O. W. Braun mit. Sie fürchtet sich nicht vor Schwierigkeiten. Es entsteht der Eindruck: Je schwieriger und umfangreicher ihr Tätigkeitsfeld ist, desto interessanter sind die Formen ihres Erfolges. Ihr Tanzkollektiv „Rhythmen des Planeten“ zählt zwischen 30 und 50 Teilnehmer. Besondere Auswahlkriterien gibt es nicht. Alle werden aufgenommen, die Tanzen lieben und die dies gut können wollen. Olga Wladislawowna versteht, dass auch Kinder, und ihre Eltern, im Übungsprozess selbst verstehen, ob ihnen diese Beschäftigung gefällt oder nicht, ob sie Fortschritte machen oder nicht, denn Tanzen ist Sport. Die Prinzipien der Arbeit sind einfach: Kinder nicht miteinander vergleichen, das Talent jedes Kindes erkennen oder es entdecken, seine Fähigkeiten in die richtige Richtung lenken. „Für den einen ist es schwierig, ein anderer ist faul, die standhaftesten bleiben übrig. Das Kollektiv verändert sich jedes Jahr, aber es gibt einen „harten Kern“, das sind acht Kinder, auf die ich mich bei meiner Arbeit stütze“, – bezeugt Olga Braun und beginnt ihre Arbeit mit dem tanzchoreografischen Projekt zur Aufführung von Volksbühnentänzen der Welt, mit den Kindergruppen und den modernen Poptänzen. Nicht einen einzigen Wettbewerb lehnt die Leiterin von „Rhythmen des Planeten“ ab. Im Genre „Choreografie“ ist die Gruppe ein ständiger Preisträger. In ihrem Portfolio ist der Sieg im landesweiten Wettbewerb „Frieden für die Welt!“, der große Preis des städtischen Kunstfestivals, ein Preis in der Show „ARUZHANSTAR“, im Projekt „Expo der Tänze“ und viele weitere. Mit Dankbarkeit spricht Olga Braun über die Aktivitäten der Eltern, die den Kindern jedes Jahr Tanzkostüme nähen und sich dann bemühen, sie der Schule zu überlassen, wenn das Kind aus ihnen herausgewachsen ist. Oksana Chluschewskaja: „Das Leben, welches Olga Wladislawowna in die Gruppe bringt, beeinflusst die Entwicklung und Erziehung unserer Kinder positiv. Es wird eine angenehme Umgebung geschaffen: Die Unterrichtsstunde ist nicht einfach nur Tanzen, sondern Choreografie; der Musik zuhören, der Kontakt mit der Schauspielkunst durch die Verwandlung in verschiedene Gestalten, an all diesem haben viele Kinder und meine Tochter Bozhena, eine Schülerin der Deutschklasse, teil, an der hohen Kunst, an der Kultur; es hilft den Kindern, sich von Komplexen und Unwohlsein in der Kommunikation mit Altersgenossen in ihrer Umwelt zu lösen“. Mit großer Freude arbeitet O. Braun mit den deutschen Klassen der Schule 39. Im Repertoire des Kollektivs sind genügend deutsche Volkstänze. „Wahrscheinlich bin ich eine strenge Pädagogin: Ständig gefällt mir irgend etwas nicht, aber die Kinder gehen raus auf die Bühne, und wir hören nur positive Kritiken“, – teilt Olga mit. Als ich mir eine Probe anschaute, wurde ihr klar, dass sich dieses Kollektiv für die Schule auf ein ziemlich hohem Niveau befindet. Aber die Leiterin erlaubt sich selbst keine Auszeit: „In unserer finden alle zwei Wochen irgendwelche Veranstaltungen statt: Feiertage, Flashmobs, Einweihungen, Konzerte, öffentliche Schulstunden – die physische Belastung ist kolossal, aber sie trägt immer Früchte“. Über das Schülerkollektiv , welches von O. Braun geleitet wird, freut man sich überall: sowohl im regionalen Fernsehen, als auch im „Zentrum zur Entwicklung von Jugendinitiativen“, sowie auf Festivals auf verschiedenen Ebenen. Aber es ist sehr wichtig, dass die Kinder dem Kollektiv und ihrer Leiterin sagen: „Tanzen ist modern! Tanzen ist gesund!“ (Adel Murakaj, Schülerin). Ubersetzung: Philipp Dippl
Der Tag der Erinnerung an die Opfer der politischen Repressionen Veröffentlicht in Juni 7, 2019Juli 30, 2020 Im Haus der Freundschaft Karaganda fand der runde Tisch „Erinnerung im Namen der Zukunft“ statt, an dem die aktiven Mitglieder der ethnokulturellen Vereinigungen, Historiker, Museumsmitarbeiter, Vertreter des wissenschaftlichen Expertenrates und Archivleiter teilnahmen. Nadezhda Frizen Der Tag der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in Kasachstan wird seit 1997 jedes Jahr begangen. Es ist ein Tribut an die Menschen, die in den Jahren des Stalinschen Totalitarismus unschuldig ihr Leben verloren haben. Und das multinationale kasachstanische Volk bewahrt behutsam dieses Andenken und gibt es an die zukünftigen Generationen weiter. In diesen schweren Jahren hat sich die kasachische Erde in ein riesiges Lager verwandelt, in welches alle dem Regime unerwünschten Menschen gesendet wurden. Insgesamt wurden mehr als fünf Millionen Menschen geschickt, unter ihnen sind alleine mehr als 800.000 Deutsche. Auf dem Treffen haben die Vertreter der jungen Generation mit großem Interesse den Erzählungen der Menschen gelauscht, deren Verwandte die Folterkammern des KARLAG durchlaufen haben, sieh haben auch historische Materialien kennengelernt. Dies wird zweifellos Einfluss auf die Formung ihrer Weltanschauung und ihrer patriotischen Gefühle haben. Zum Ende der Sitzung haben alle Teilnehmer die Gedenkstätte der Opfer politischer Repressionen und das Museum in dem Dorf Dolinka besucht. Durch den Akim von Karaganda wurde ein Ausflug zum Spasskij Gedenkkomplex organisiert, wo sich in den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges das Speziallager Nr. 99 befand. Hier befanden sich mehr als 70.000 ausländische Kriegsgefangene, wovon 28 Erinnerungsmarken erzählen, die von verschiedenen Staaten aufgestellt wurden. Jedes Jahr kommen Nachfahren von Verfolgten, Repräsentanten diplomatischer Missionen und Geistliche hier her. Der Akim des Gebietes Karaganda Erlan Kaschanow merkte bei der Eröffnung des Gedenktreffens an: „Die Tragödie berührt jeden, der sich hier befindet, und wir haben nicht das Recht, die zu vergessen. Die Opfer dieser fürchterlichen Zeit waren renommierte Persönlichkeiten Kasachstans, unter denen sich auch unser Landsmann Saken Sejfullin befand, der in diesem Jahr 125 Jahre alt geworden wäre. Ewiges Gedenken dem Poeten und all derer der Epoche der Ungerechtigkeit und der politischen Willkür“. Ubersetzung: Philipp Dippl
Die fürchterlichen und ungerechten Ereignisse der politischen Repressionen Veröffentlicht in Juni 7, 2019Juli 30, 2020 In Semej fand eine Veranstaltung statt, die dem Tag der Erinnerung an die Opfer der politischen Repressionen gewidmet war und von der gesellschaftlichen Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ organisiert wurde. Die Vertreter der älteren Generation und Jugendliche kamen zusammen, um die Geschichten ihrer Familien zu teilen. Marija Gorbatschjowa Nadezhda Scharowa, die Direktorin des städtischen Haus der Freundschaft: „Als im Jahr 1997 der 31. Mai zum Tag der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen wurde, war das für viele leicht befremdlich: warum sollte man in der Vergangenheit wühlen? Trotzdem erlangte der Gedenktag seinen besonderen Status… Wenn man versucht, diese Geschehnisse genauer zu untersuchen, dann schaffen es selbst professionelle Historiker kaum, die Größenordnungen dieser Tragödie einzuordnen, welche so viele Menschen in dieser Zeit ertragen mussten. Man kann die Menge der Toten in den Lagern zählen, man kann die Anzahl der Verfolgten benennen, aber man kann niemals das Leid bemessen, welches so viele Familien heimsuchte…“ Aleksej Radionow, Geschichtslehrer an der KGU „SOSch Nr. 35“ Stadt Semej, stellte die Prozesse der Deportation vor: „Es wurde kein Urteil verhängt, die Entscheidung wurde von den Behörden getroffen. Ganze Völker wurden bestraft. Nach der Volkszählung von 1935 lebten auf dem Gebiet der UdSSR Deutsche in der Größenordnung von 1,5 Millionen. In den ersten Kriegstagen wurden ungefähr 8.000 in Bürgerwehren eingeschrieben, sie traten als Patrioten ihres Landes auf, aber im August 1941 werschien das Dekret über die Deportierung der Deutschen“. Iwan Belger, Mitglied des Rates der Gesellschaft „Wiedergeburt“, Kriegsveteran und Veteran der Arbeit: „Als der Krieg begann, lebten wir in einem deutschen Dorf. Das Dekret wurde veröffentlicht und die Bewohner, die innerhalb eines Tages alle notwendigen Dinge zusammensammeln mussten, wurden allesamt nach Pawlodar, in den Forstbetrieb Majkaragaj deportiert. Die örtliche Bevölkerung wusste nicht, wer diese Deutschen waren, und in der ersten Zeit verhielten sie sich sehr misstrauisch uns gegenüber. Aber nach einiger Zeit, als sie uns bei der Arbeit sahen, haben sie verstanden, dass wir ehrliche und anständige Leute sind. Ich mit mit 14 Jahren nach Kasachstan gekommen und lebe jetzt schon seit 78 Jahren hier. Dank der Politik unsere Führers, Nursultan Nasarbajew, leben wir in Frieden, in Eintracht und Einigkeit. Ich drücke dem kasachischen Volk meine Dankbarkeit aus für die Gastfreundschaft, Unterstützung und Hilfe, die sie uns in dieser Zeit geleistet haben“. Olga Uschakowa, Vositzende der slawischen Gesellschaft „LAD“ , erzählte von dem Leben ihres Urgroßvaters, der mit seiner Familie aufgrund von politischer Verfolgung nach Kasachstan floh. Er war ein guter, hilfsbereiter Mensch und half allen, die sich in der gleichen Not befanden. Die Studenten der pädagogischen Hochschule namens Muchtar Auezow präsentierten ein Spielstück über die Stalinschen Repressionen. In einem Auszug aus dem künstlerischen Vortrag „Deportation. Die Geschichte einer Familie“, basierend auf der Arbeit von Ida Bender „Sage über meine russischen Deutschen“, erfuhren die Teilnehmer des Treffens, was die Familien in der Zeit der Zwangsumsiedlung durchlebten mussten. Olga Bender: „Für uns, obwohl wir die jüngere Generation sind, ist das nicht nur Geschichte, es ist das Schicksal unserer Familien. Der berühmte deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche sagte: „Wenn die Geschichte vergessen wird, dreht sie sich im Kreis, sie kehrt zurück, deshalb muss das alles in unserem Gedächtnis bleiben“. Lilija Gontscharuk, die Vorsitzende der gesellschaftlichen Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ im Gebiet Ostkasachstan: Vielen Dank unserem ersten Präsidenten, denn dank ihm haben wir einen solchen Tag… Politische Repressionen gehören zu den tragischsten Ereignissen in der Geschichte der UdSSR. Ewige Dankbarkeit und Gedenken derer, die ihre Gesundheit und ihr Leben dafür gegeben haben, dass wir mit Ihnen heute die Möglichkeit haben, in Frieden und Eintracht zu leben“. Ubersetzung: Philipp Dippl
Das Wachstum des Wohlstandes des Volkes ist der Faustpfand für Einheit und Stabilität Veröffentlicht in Juni 5, 2019Juli 30, 2020 Die Teilnehmer der 18. Tagung der Volksversammlung Kasachstans „Das Wachstum des Wohlstandes des Volkes ist der Faustpfand für Einheit und Stabilität“, die in der Hauptstadt Nur-Sultan stattfand, prüften die Maßnahmen, die die Regierung ergreift, um soziale Unterstützung für die Bürger in schwierigen Lebenssituationen auszuüben. Es wurden auch Orden an die Aktivisten der ethnokulturellen Vereinigungen der Stadt überreicht. Wie der stellvertretende Vorsitzende der AHK, der Leiter des Sekretariats Zh. K. Tujmebaew betonte, war das Thema der Sitzung „Das Wachstum des Wohlstandes des Volkes ist der Faustpfand für Einheit und Stabilität“ noch nie so aktuell wie heute. – Wie Sie wissen, hat das Staatsoberhaupt Kasym-Zhomart Tokaew ein Dekret unterzeichnet, nach dem Familien, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden, einmalig Kreditschulden in Banken der zweiten Ebene und Mikrofinanzierungsorganisationen abgeschrieben werden. Diese beispiellosen Maßnahmen werden erheblich zur Lösung sozialer Probleme und zur Erreichung der Ziele beitragen, die in der Strategie des Elbasy bezeichnet wurden. Leider hat sich bei uns eine Situation entwickelt, in der die am stärksten sozial benachteiligten Bürger (Großfamilien, Familien mit behinderten Kindern, Familien, die den einzigen Ernährer verloren haben, Empfänger gezielter Sozialhilfe, Waisenkinder) aufgrund verschiedener Gründe in eine schwierige Situation geraten sind und nicht die eingegangenen Kreditverpflichtungen bedienen können. Dieses Problem betrifft die Lebensinteressen von circa 500.000 Menschen. Der Moderator des Treffens, der Bürgermeister von Nur-Sultan, Vorsitzender der Volksversammlung der Stadt Altaj Kulginow berichtete den Teilnehmern von den Aktivitäten der Stadtversammlung und merkte an, dass heute 23 ethnokulturelle Vereinigungen in der Hauptstadt aktiv sind, darunter sind die aktivsten das Tschetschenisch-Inguschische Zentrum „Wajnach“, die Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“, das Tataro-Baschkirische Zentrum „Tan“, die Gesellschaft der Ukrainer „Obereg“, das Usbekische Kulturzentrum, die Almatyner Zweigstelle der ROO „Union der Kosaken aus dem Steppenkreis“. Im Rahmen der 18. Sitzung wurden Ehrenurkunden und Dankesschreiben überreicht. Unter den Preisträgern ist die stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Natalja Berg und der Regisseur des deutschen Jugendtheaters Igor Liskow. Auch der Beitrag des Klubs der deutschen Jugend „Diamant“ zur Entwicklung der Versammlung der Hauptstadt wurde hervorgehoben. Seine Aktivisten nehmen an sämtlichen Veranstaltung des Hauses der Freundschaft teil und sehen in diesen Ereignissen die große Möglichkeit zum Wachstum der Toleranz und des Geistes der Einheit. Eva Sperling, aktives Mitglied des Klubs „Diamant“: „Die Teilnahme an den Veranstaltungen der Volksversammlung besitzt große Bedeutung in meinem Leben. Wir haben immer die Möglichkeit zur Kommunikation mit den Jungs und Mädels aus anderen ethnokulturellen Vereinigungen. Wir finden gemeinsame Gesprächsthemen und wir interessieren uns für die Arbeit der Klubs, die Veranstaltungen durchführen. Solche Ereignisse sind nicht selten Plattformen zur Diskussion und zur Debatte für Fragen zur Entwicklung der Volksversammlung Kasachstans, und sie tragen zur Stärkung der Freundschaft zwischen den ethnokulturellen Vereinigungen bei. Anastasija Koroljewa Übersetzung: Philipp Dippl
Wie alles anfing… Veröffentlicht in Mai 31, 2019Juli 30, 2020 Zum 30-jährigen Jubiläum der Allunionsbewegung der sowjetischen Deutschen „Wiedergeburt“ und am Vorabend des 30-jährigen Bestehens der Regionalgesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Pawlodar möchten wir die Aufmerksamkeit des Lesers auf Wilhelm Iwanowitsch Franz lenken, dem besten Insolvenzverwalter der Republik Kasachstan und Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft. – Ich kann mich natürlich nicht an alles erinnern, – so begann das Gespräch mit Wilhelm Iwanowitsch, – aber ich weiß, dass die „Stern“-Kooperative die erste war, die sich mit den Problemen der Deutschen in der Region Pawlodar befasste. Zu ihren Aufgaben gehörten organisatorische Fragen und die Arbeit am Niveau und der Lebensqualität der deutschsprachigen Bevölkerung der Republik. Zu dieser Zeit fand in der Sowjetunion ein aktiver Prozess im Zusammenhang mit der deutschen Frage statt. Es wurden Konferenzen veranstaltet, allerlei Organisationsveranstaltungen, und schließlich der Kongress der Deutschen, dem verschiedene Behördenrichtlinien vorausgingen. Natürlich, wurden vom Scheitel der Welle dieser Zeit auch unsere Leute aus Pawlodar aufgeschreckt. Ebenjene Gesellschaft der Deutschen wurde, wenn ich mich nicht irre, im Mai 1990 registriert. Organisiert wurde sie für ein bestimmtes Ziel: die massenhafte Abwanderung der Deutschen in die historische Heimat, nach Deutschland, zu stoppen. Mit dem Zusammenbruch der UdSSR begann nämlich die naturgemäße Migration der Bevölkerung (es gingen nicht nur Deutsche). Aber nicht immer sind gute Absichten gerechtfertigt. In der ersten Phase der Arbeit der Gesellschaft „Wiedergeburt“ nahm die Bevölkerung sie als Hilfestellung zur schnellen Ausreise über die Landesgrenzen hinweg wahr, da Deutschkurse organisiert wurden, und aus Deutschland kamen Stellvertreter, die Prüfungen abnahmen. Aber die Arbeit mit der Bevölkerung hat sich verbessert: auf behördlicher Ebene begann eine aktive Zusammenarbeit mit verschiedenen Strukturen Deutschlands, darunter mit den Gesellschaften der Deutschen in Deutschland, Russland und Kasachstan. In die Region floss die soziale Hilfe. Durch die Linie „VAUDE“ wurden verschiedene Mini-Komplexe geliefert. – Damit die Technik passieren konnte, wurde eine Zollstelle eingerichtet, durch die wir eine Mini-Bäckerei übernommen und anschließend zusammen mit dieser Firma in Pawlodar aufgebaut haben. Im Dorf 30-Jahre-KasSSR wurde eine Käsefabrik eröffnet. Im Kreis Slawgorod wurden ebenfalls mehrere Gemeinschaftsunternehmen errichtet. Sie leisteten uns in der ersten Phase auch Unterstützung bei der Durchführung großangelegter Weihnachtsfeiern. Ich erinnere mich, dass in den ersten zwei oder drei Jahren der größte Konzertsaal in Pawlodar, der Saal der Traktorbauer (heute Estaj) bis zum Rand vollgestopft war. Unschätzbare Hilfe in der Durchführung dieser Veranstaltungen erhielten wir zu dieser Zeit vom russischen Zentrum und dessen Vorsitzender Tatjana Iwanowna Kuzinaja, wie uns die Struktur und Organisation von Großveranstaltungen beigebracht hat, – erinnert sich Wilhelm Franz. Zu „Weidergeburt“ kam Wilhelm Iwanowitsch im Jahr 1990 von der regionalen „Agroprom“. Er stand am Ursprung der Gründung der gesellschaftlichen Vereinigung der Deutschen“Weidergeburt“ Pawlodar, zusammen mit seinem ersten Vorsitzenden Wiktor Wikotowitsch Worm. – Die überregionale außenwirtschaftliche Assoziation „Interfive“, in der ich als stellvertretender Direktor arbeitete, half, die Arbeit der Gesellschaft in Schwung zu bringen, in dem sie zum Stifter wurde. Wir konnten ein altes, zweistöckiges Haus der agroindustriellen technischen Hochschule ankaufen, wohin wir „Wiedergeburt“ verlegten und etwa sechs Räume zu Klassenzimmern renovierten. Hier begann die aktive Arbeit mit dem Deutschunterricht unter Einbeziehung von Lehrkräften höherer Klassen. Das Geld wurde zentral zugewiesen. Viele wollten Deutsch lernen, aber es zeigte sich, dass die Menschen sich auf die Ausreise vorbereiteten. Das heißt, in der ersten Phase ihrer Existenz hat die Gesellschaft an der Abwanderung der Bevölkerung mitgearbeitet und nicht geschafft, sie zu stoppen, so wie es früher geplant war, – erzählt W. I. Franz. Heute, wo er in guter körperlicher Verfassung ist und drei Sprachen fließend spricht: Deutsch, Kasachisch und Russisch, ist er Mitglied der Prüfungskommission der landesweiten gesellschaftlichen Stiftung und der Regionalkommission der Gebietsgesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Pawlodar. Er scherzt: – Am Anfang bestand die Leitung von „Wiedergeburt“ aus jungen Geschäftsmännern, sie hatten es im Blut, mit der deutschen Seite Kontakt aufzunehmen. Sie erhielten moderne Technologien und Projekte. Wir, die Veteranen, haben nun ein bisschen Platz gemacht, um neuen Ideen Raum zu geben. Ich habe das Co-Management schon lange abgegeben, aber als früherer Finanzfachmann leite ich seit vielen Jahren die Prüfungskommission. Zu meinen Aufgaben gehört die Durchführung von Revisionen und die Berichterstattung der Ergebnisse von Konferenzen und Versammlungen. Unter Berücksichtigung, dass ich schon in Rente bin, gibt es ansonsten keine besonderen Probleme. Manchmal werde ich eingeladen, irgendwo hinzufahren: im letzten Jahr war ich zur Revision in Almaty. Ich habe das Nützliche mit dem Angenehmen verbunden: Ich habe mich erinnert, wie ich hier an der Hochschule für Volkswirtschaft studiert habe, ich habe gesehen, was sich alles verändert hat. Und er sagt kein Wort davon, er sich in den 90er Jahren der schwersten Operation unterzogen hatte, aber die Geisteskraft ließ es ihm nicht zu, zu scheitern. Man hörte nur ein bescheidenes: „Ich werde zu einem Arzt gehen“. Wilhelm Franz trägt seinen Beitrag zur Arbeit der Gesellschaft bei, indem er verschiedenartige Unterstützung in Finanzangelegenheiten leistet. Man muss anmerken, dass er immer eine Beschäftigung für das Herz findet – Hobbys, um es modern auszudrücken. Die Datscha, das Fischen im Winter und im Sommer, und natürlich das wofür es sich zu leben lohnt: die zweijährige Urenkelin. Ohne Fußball und Hockey kann er sich ein Leben nicht vorstellen. Er erinnert sich, dass der der Mannschaft durch die Städte Kasachstans hinterhergefahren und einmal zur Meisterschaft nach Zypern geflogen ist. – Im Vorstand sitzt jetzt die Jugend. Die hat ihre eigenen Ansichten zu allen Fragen. Ich glaube, dass das richtig ist. Denn alleine die Tatsache, dass sie Arbeitsplätze schaffen, ist in unserer Zeit viel wert. Heute hat sich Olga Wladimirowna Litnewskaja die ganze Last der Sorgen auf ihre Schultern geladen, – lächelt der Gesprächspartner, – Und sie macht es hervorragend. Auf die Frage, ob es den Wunsch gab, wegzugehen, antwortete er, dass es den gab, jedoch ist er zwiespältig: gehen – nicht gehen… als er mit Kollegen in Deutschland war, sah er, dass sie dort leben, wie im Märchen. Es reifte eine Idee heran: „Warum bringe ich dieses Märchen nicht zu mir nach Hause?“ Er ging nicht. Allem, was ihm in Deutschland beigebracht wurde, wurde in seinem Haus ein neues Leben gegeben – am Ufer des Irtysh in Pawlodar. Man muss anmerken, dass die Übersiedlung nach Deutschland, die Ausstellung der Visadokumente, die Kultur- und Bildungsarbeit, die Wiederbelebung und Entwicklung der deutschen Traditionen, dass auf den ersten Blick alles miteinander zusammenhängt. Aber im Laufe der Zeit und mit den sich verändernden Anforderungen haben sich diese Funktionen aufgespalten, und heute arbeiten in der Region Pawlodar aktiv zwei „Wiedergeburt“. Die Visaagentur TOO „Zentrum der Deutschen „Wiedergeburt“ (Leitung Nail Grigorjew) und die Gebietsgesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Pawlodar“ (Leitung Wjatscheslaw Ruf). Ljudmila Bews Ubersetzung: Philipp Dippl
Die Nacht im Museum – Zeit der Jugend! Veröffentlicht in Mai 31, 2019Juli 30, 2020 Die aktiven Mitglieder des Jugendvereins „Rittel“ des deutschen Kulturzentrums „Wiedergeburt“ (Stadt Ridder) strahlten während der feierlichen Aktion „Nacht im Museum – Zeit der Jugend“ in Ust-Kamenogorsk. Die traditionelle Nacht im Museum wurde dem Jahr der Jugend gewidmet. An der Aktion, die auf den Plätzen des Parks „Zhastar“ und in den Ausstellungsräumen des Museumsschutzgebietes Ostkasachstan stattfand, haben die Kinder- und Jugendgruppen von Ust-Kamenogorsk teilgenommen. In diesem Jahr fand die Veranstaltung zusammen mit dem Kumys-Fest „Қымыз-мұрынды“ statt. Die Gäste erwartete der Handwerksmarkt „Ein Souvenir für euch“, auf dem eigene Workshops durchgeführt wurden. Das musterhafte Tanzensemble „Pirouette“, die Gesangswerkstatt „Visite“, der Teilnehmer des internationalen Gesangswettbewerbes „Du bist super!“ Wlad Loskutow, die Solistin der Regionalphilharmonie Zhibek Bisengaliewa und die Gruppen der ethnokulturellen Vereinigungen des regionalen Hauses der Freundschaft organisierten ein Konzert unter freiem Himmel. Die Jugend hat sich mit Freude in den Nationaltrachten der Kasachen, Deutschen Weißrussen und anderer Völker fotografiert. Die hervorragende Darbietung von Liedern in deutscher Sprache wurde mit einem Dankesschreiben mit der Unterschrift des Direktors des regionalen Museumsschutzgebietes für Architektur, Ethnografie und Naturlandschaft Ostkasachstan M. N. Nurgaliew gewürdigt. Er dankte den Leitern des Jugendvereins „Rittel“ des deutschen Kulturzentrums „Wiedergeburt“ (Stadt Ridder) für die aktive Teilnahme an den Feierlichkeiten und wünschte unerschöpfliche Kreativität, Wohlstand, Gesundheit und Glück, ebenso drückte er seine Hoffnung auf die weitere Zusammenarbeit zur Bewahrung des kulturellen Erbes der Deutschen Ostkasachstans aus. Andrej Kratenko Ubersetzung: Philipp Dippl
Ewige Wunden in den Herzen der Menschen Veröffentlicht in Mai 31, 2019Juli 30, 2020 Im Jahr 1941 verloren tausende sowjetisch-deutscher Familien über Nacht ihr Zuhause. Zum Packen bekamen sie ein paar Stunden. Und nicht wenige hatten nicht einmal das. Sie gingen in dem, was sie trugen. Lilija Palij aus Aktobe erinnert sich an die Geschichte ihrer Familie. Dmitrij Schinkarenko Am 31. Mai feiert die Familie Palij mit ihren vielen Mitgliedern den Tag des Gedenkens an die Opfer der politischen Repressionen. Für Lilija Edwinowitsch ist dies ein besonderer Tag, denn vor vielen Jahren wurden durch den Willen des Schicksals ihre Großmutter und ihr Großvater aus dem Land vertrieben, welches die Deutschen als ihre zweite Heimat ansahen. – Bis zum September 1941 lebten die Eltern des Vaters im Kreis Stawropol im Kaukasus. Ich werde die Erzählungen der Großmutter Frieda Schmidt (Gogel) davon nie vergessen, wie sie vertrieben wurden. An einem frühen Septembermorgen kam ein Reiter zu ihnen und befahl allen Familienoberhäuptern , in das Büro zu kommen. Dort wurde ihnen mitgeteilt, dass alle Deutschen ausgesiedelt werden und dass sie nur acht Kilogramm pro Person mitnehmen durften. Niemand wusste, ob sie für lange weggehen und ob sie überhaupt wieder in die Regionen zurückkehren würden, die zu ihrer Heimat wurden, – erzählt Lilija Palij. – Das Haus konnten wir nicht abschließen, es war hart, den Haushalt zurückzulassen: die Hühner, die Gänse, das Vieh, aber niemand wagte es, sich dem Befehl zu widersetzen.Die gesamte Familie Schmidt, fünf Menschen, wurde auf einen Lastkahn verladen und ins Meer der Ungewissheit verschickt. Die schweren Bedingungen verkrafteten nicht alle, hunderte starben, und die Leichen wurden einfach ins Meer geworfen… – Am Ufer gab es keine wirkliche Rast, beinahe sofort ging es in die Waggons, in denen Vieh transportiert wurde. Dort standen die Menschen, sitzen konnte man nicht. Das Essen ging aus, und die einzige Lichtquelle waren kleine Fensterchen im Dach des Waggons. Erst als die Aussiedler in die Kolchose „Sieg“ im Kreis Chobdinsk im Gebiet Aktöbe gebracht wurden, wurde es etwas besser, – erinnert sich meine Gesprächspartnerin an die Erzählungen ihrer Großmutter. Bereits in frühen Jahren lernten die Kinder des Krieges die Strapazen des Arbeitsalltages kennen – Edwin Schmidt (der Vater von Lilija Palij) war gerade 13 Jahre alt, und arbeitete als Postbote – er brachte die Briefe auf dem Pferd von Dorf zu Dorf. Im Jahr 1944 wurde die deutsche Familie in eine Sondersiedlung in Orsk im Gebiet Orenburg gebracht, um die Erdölraffinerie Tschkalowsk mit aufzubauen. Hier hat Edwin auch seine große Liebe getroffen – Elsa-Alisa Genrichowna, die aus dem Gebiet Gurjewsk hier her geschickt wurde, wo sie als spätere Arbeitssoldatin Dämme für die Eisenbahn baute. Wir wurden in Freundlichkeit, Gerechtigkeit und Respekt für die Arbeit erzogen. Unsere Großmutter wurde 89 Jahre alt, der Großvater 92. Wie viele Belastungsproben fielen diesen wunderbaren Menschen zu. Sie hielten allen Strapazen stand, lebten unter unmenschlichen Bedingungen. Welche Narben hinterließ der Krieg in den Herzen und in den Schicksalen der sowjetischen Deutschen! Die Menschen wurden lediglich wegen ihrer Nationalität verfolgt… Fürchterlich und schmerzhaft, und wir, die Nachkommen der unterdrückten Deutschen, werden diese schicksalshaften Lektionen niemals vergessen, – sagt Lilija Palij mit Tränen in den Augen. Ubersetzung: Philipp Dippl
Stärkung des interreligiösen Dialogs Veröffentlicht in Mai 31, 2019Juli 30, 2020 Der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes, seine Hochwürden Bischof Dr. Martin Junge besuchte die Evangelisch-Lutheranische Kirche Kasachstans zu einer Visite. Der Lutheranische Weltbund (LWB) vereinigt 148 autokephale lutherische Kirchen in 99 Ländern der Welt in seinen Reihen. Dr. Junge besuchte Kasachstan, um das Leben und die Aktivitäten der Evangelisch-Lutheranischen Kirche in unserem Land kennenzulernen. Seine Hochwürden der Bischof wurde von dem Referenten des LWB für Europa, Pastor Iereneusch Lukas und der Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit Astrid Weiermüller begleitet. Erzbischof Jurij Nowgorodow informierte Martin Junge über die Situation in den Gemeinden der Kirche, erzählte über die Wechselwirkungen mit anderen religiösen Vereinigungen und der Zivilgesellschaft, der Zusammenarbeit mit der gesellschaftlichen Stiftung „Kasachstanische Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ und den deutschen nationalen Kulturzentren in den Regionen. Große Aufmerksamkeit wurde den karitativen Aktivitäten der Kirche und ihrer Zusammenarbeit mit dem Staat gewidmet. Im Verlauf der Visite besuchte der Generalsekretär des LWB lutheranische Gemeinden in dem Dorf Kamyschenka und in der Stadt Karaganda, wo er sich mit Gemeindemitgliedern und Amtsträgern traf. In Karaganda besuchte die Delegation das Museum der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen (Siedlung Dolinka), das internationale Zentrum für Kulutr und Religion, sowie das Museum des Friedens und der Eintracht, geschaffen auf Initiative des Elbasy – des ersten Präsidenten der Republik Kasachstan Nursultan Nasarbajew. Dr. Junge übergab der Stiftung des Museums ein Geschenk zur Ergänzung der Exponate. Am 17. Mai hat sich die Delegation mit der Vorsitzenden des Senats des Parlaments der Republik Kasachstan Dariga Nasarbajewa getroffen, die den Beitrag der Evagelisch-Lutheranischen Kirche in Kasachstan und des Lutherischen Weltbundes zur Stärkung des Friedens und der Eintracht im Land und zur Entwicklung des internationalen interreligiösen Dialoges hoch anerkannte, sowie ihre Hoffnung für die weitere Zusammenarbeit und die Unterstützung für die Anstrengungen Kasachstans in der Stärkung des interreligiösen Friedens auf globaler Ebene ausdrückte. Martin Junge gratulierte Dariga Nasarbajewa zu ihrer Wahl in eine solch hohe Position und dankte Kasachstan für die Bereitstellung einer Dialogplattform. Er betonte die Bedeutung der Kongresse der Führer der traditionellen und Weltreligionen, die in dem Land abgehalten werden. Er selbst hat an der Arbeit des 4. Kongresses teilgenommen und plant, auch am nächsten anwesend zu sein. Seine Hochwürden, der Bischof versicherte, dass der LWB die friedlichen Initiativen Kasachstans unterstützte und immer unterstützen wird. Ebenso dankte er dem Erzbischof Jurij Nowgorodow für seine 15-jährige Arbeit im Sekretariat des Kongresses, wo er den LWB repräsentiert, und teilte mit, dass er ihn darum gebeten habe, diese Arbeit fortzuführen. Der Erzbischof erzählte von der neu erbauten Kirche Christi des Erretters und und merkte an, dass dies erst in den Jahren der Unabhängigkeit Kasachstans möglich wurde. Jurij Nowgorodow teilte die Pläne zum Einbau einer Orgel mit und lud den Vorsitzenden des Senates ein, die Kirche zu besuchen. Beide Seiten betonten die Bereitschaft zum Ausbau der Zusammenarbeit im Bereich der Stärkung des Friedens und der Eintracht. Am nächsten Tag, dem letzten der Visite, haben sich die Delegierten mit Pastoren und Amtsträgern getroffen, die aus den Regionen der Republik angereist waren, und besprachen verschiedene Aspekte des kirchlichen Lebens. Ebenso fand ein Dialog mit dem Vize-Minister für Information und gesellschaftliche Entwicklung Marat Azilchanow, der die Kirche besuchte, und dem Vorsitzenden des Komitees für Religionsfragen Erzhan Nukezhanow, statt, die die positive Rolle der Evangelisch-Lutheranischen Kirche im Leben der kasachstanischen Gesellschaft besonders hervorhoben. Zum Abschluss des Besuches betonte der Generalsekretär der LWB die Bedeutung und die Relevanz der Aktivitäten der Evangelisch-Lutheranischen Kirche Kasachstans sowohl für die Bürger der Republik lutheranischer Konfession, als auch für die LWB insgesamt. Ubersetzung: Philipp Dippl
Tischlerwerkzeuge in der Kollektion des virtuellen Museums der Deutschen Kasachstans Veröffentlicht in Mai 29, 2019Juli 30, 2020 Wenn man sich den Katalog der Exponate des virtuellen Museums der Deutschen Kasachstans anschaut, fallen einem zwei interessante Dinge auf. Erstens sind aus irgendeinem Grund die meisten der Arbeitswerkzeuge, die in der Kollektion präsentiert werden, Tischlerwerkzeuge (zu diesen kann man Zimmereiwerkzeuge hinzuzählen), zweitens tragen viele von ihnen in russischer Sprache deutsche Namen. Versuchen wir, herauszufinden, was dahintersteckt. Die Herstellung von Objekten aus Holz ist Jahrtausende alt. Englische Handwerksmeister im 17. Jahrhundert haben Formen von grundlegenden Werkzeugen entwickelt, die, wie zum Beispiel der Hobel, bis heute existieren. Auch die industrielle Herstellung von Tischlerwerkzeugen wurde in England geschaffen. Aber mit Beginn des 20. Jahrhunderts kamen die Innovationen in den Technologien des Tischlerhandwerks, sowie in vielen anderen Branchen, aus Deutschland. Von hier kamen viele Arten und Bezeichnungen von Werkzeugen: Scherchebel, Falzgebel, Spuntubel, Gruntubel, Zenzubel… (üdies sind überigens alles verschiedene Arten von Hobel für verschiedene Verwendungszwecke). Das scheinbar im Russischen vertraute Wort „stameska“ stammt eigentlich vom deutschen Stemmeisen ab. So kamen deutsche Fachausdrücke in die russische Sprache. Die modernen Tischlerwerkzeuge unterscheiden sich stark von den historischen Prototypen, aber die Liste ihrer Bezeichnungen wurde hunderte Male weitergereicht. Von einer solchen Auswahl für die Arbeit konnte ein Tischler in einem deutschen Dorf in der Vergangenheit noch nicht einmal träumen. Das Tischlerhandwerk war auf dem Land immer sehr gefragt, weil es schwierig war, Güter aus Fabrikproduktion zu kaufen. Natürlich konnte jeder Hausherr die notwendigsten Gegenstände, wie ein Regal, einen Schemel oder sogar eine Kinderwiege selbst herstellen, aber kompliziertere Dinge benötigten professionelle Fähigkeiten. Ein guter Handwerksmeister sollte neben geeigneten Ausgangsmaterialien auch die passende Ausrüstung und das Werkzeug besitzen. „Gutes Werkzeug – halbe Arbeit“, – besagt ein deutsches Sprichwort. Es waren Werkzeuge zum Messen und zum Markieren nötig, zum Zuschneiden des Materials, zum Bohren und zum Schnitzen, zum Sägen, zum Hobeln, genauso wie andere Hilfsmittel (Hämmer, Flachzangen, Schraubendreher und so weiter). Und natürlich war auch eine Tischlerwerkbank nötig. Für Formteile benötigte man eine Drehbank. Auf diese Weise musste ein Tischler viele Werkzeuge besitzen, was dazu führte, dass diese Exponate in unserer Kollektion vorhanden sind. Auf den Abbildungen kann man erkennen, dass die Werkzeuge handwerklich gefertigt sind, gleichwohl ist ihr Wert und ihre Einzigartigkeit dadurch nur noch höher. Dem Aussehen nach kann man verstehen, dass mit den Werkzeugen zu ihrer Zeit hart gearbeitet wurde und in den geschickten Händen des Handwerkermeisters den Menschen viel Nutzen brachten. Ja, die Exponate haben ihren Platz in dem Museum verdient. Doch auch in jüngster Zeit ist das Tischlerwesen wieder überaus beliebt. In der Stadt Puschkino nahe Sankt Petersburg gibt es ein Museum für Tischlerwerkzeuge. In verschiedenen Städten Russlands finden Feste und Ausstellungen für das Tischlerwesen statt. Schpuntbel (auch – der Federhobel, Nuthobel) ist eines der komplexesten Handwerkzeuge des Tischlerns, er wird zur Ausführung von rechtwinkligen Nuten benutzt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Holz, Metall, Handarbeit, Tischlerarbeit. Werkzeug gehörte der Familie I. W. Berg. Museumsecke der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ Stadt Astana und Gebiet Akmolinsk. Hobel, Scherchebel (Tischhobel). Diese Abwandlung des Hobels mit abgerundeter Klinge war für die erste, grobe Bearbeitung des Holzes nach dem Hobeln von Brettern vorgesehen. 1950Er Jahre. Holz, Metall, Handarbeit, Tischlerarbeit. Werkzeug gehörte W. B. Folza, KGU „Museum für Geschichte und Kultur des oberen Wolgagebietes Lisakowsk“. Tamara Wolkowa, Doktor der Geschichtswissenschaften Übersetzung: Philipp Dippl
Wir führen die Reihe der Workshops fort Veröffentlicht in Mai 27, 2019Juli 30, 2020 Im Verein der deutschen Jugend „Vorwärts“ fand in Zusammenarbeit mit der Deutschen Allgemeinen Zeitung der nächste Journalistik-Workshop statt, der auf die effektive Benutzung der sozialen Medien ausgerichtet war. Es wurden aktuelle Themen angesprochen: SMM und die Probleme beim Betreiben privater und Geschäftsseiten im Internet. Die Journalistin der Zeitung DAZ Anastasija Korolewa gab allen kreative „Instrumente“ und Lifehacks für eine interessantere, einfachere, und insbesondere effektivere Arbeit auf Instagram an die Hand. Also, was heißt SMM eigentlich? SMM wird auch soziales oder Onlinemarketing genannt. Dieser Terminus kam aus dem englischen Sprachgebrauch zu uns. „Social Media Marketing“ bezeichnet wörtlich das „Marketing in sozialen Netzwerken“. Er repräsentiert den Prozess, wenn irgend eine Internetressource durch soziale Plattformen Interesse auf sich zieht. Die Arbeit verlief nicht nur auf der theoretischen, sondern auch auf der praktischen Seite: jeder Teilnehmer des Workshops hat sich selbst in der Erstellung einer individuellen Nachricht ausprobiert, die frisch erlangten Kenntnisse dabei angewandt und die Möglichkeiten zur kreativen Selbstverwirklichung erhalten. Anschließend führte unser aktives Mitglied Iljas Bostanow einen informativen Lehrblock zur Führung eines YouTube-Kanals durch, in dem er alle notwendigen Details dieser Plattform enthüllte. Nach diesem so inhaltsstarken Programm haben alle Teilnehmer Urkunden erhalten, und die aktivsten wurden mit Geschenken der Zeitung DAZ ausgezeichnet. Zusammenfassend möchte ich sagen, dass der Tag sehr interessant und nützlich war, und außerdem eine tolle Stimmung und viele positive Emotionen brachte! Das, was auch dir nützen wird, lieber Leser! Ladet regelmäßig Fotos hoch. Populär zu sein heißt, regelmäßig zu sein. Gebt den Leuten das, weswegen sie euch abonniert haben. Startet eure Flashmobs. Zum Beispiel: #ichbinimVDJK, #ichvorfünfjahren, #10faktenübermich. Allerdings gibt es eine Bedingung: ihr müsst ein aktives Auditorium haben. Guter Content. Eine aussagekräftige und emotionale Palette eures sozialen Netzwerkes – das ist der Weg zum Erfolg. Hashtags. Wenn ihr sie richtig benutzt, könnt ihr die Anzahl der Ansichten eurer Veröffentlichungen steigern, was in der Folge die Anzahl der Abonnenten steigert. Geschichten. Das sind aktive Dialoge mit euren Nutzern und bringt Erkenntnisse über die Meinungen des Auditoriums. Benutzt Sticker: Hashtags, Standorte, Umfragen und so weiter. Zeichnet Videos auf. Ein „Hinter den Kulissen“ oder ein Clip „aus der Küche“ funktioniert für Firmen viel besser als einfache Fotos. Habt Spaß. Alles sollte lustig und schön sein! Unterhaltet euch, spielt mit eurem Auditorium, seid kreativ und aufgeschlossen! Benutzt all euer kreatives Potential, arbeitet mit euren Followern, gebt ihnen spannenden Content – und angelt eure wohlverdienten „Herzen“. Kristina Libricht und Jekaterina Lojtschenko Ubersetzung: Philipp Dippl
Medienpädagogik in der Jugendarbeit Veröffentlicht in Mai 26, 2019Juli 30, 2020 In Berlin und Neuendorf fand das Media-seminar „Medienpädagogik in der Jugendarbeit“ statt, dessen Initiator der Jugendbund djo-Deutscher Regenbogen, Landesverband Berlin e. V. War. An dem Seminar haben Repräsentanten aus fünf Ländern teilgenommen: Kasachstan, Russland, Ukraine, Deutschland und Polen. Der Verband der deutschen Jugend Kasachstans stellte Mitglieder der Jugendvereine aus den Städten Almaty, Aktobe, Kokschetau und Ust-Kamenogorsk. Das Programm des Trainingsseminars war sehr umfangreich und nützlich mit neuen Kenntnissen im Medien-Bereich – es gab interessante Workshops, aktuelle Themen, Austausch von Erfahrungen und Auffassungen aus dem Informationsumfeld zwischen den Teilnehmern aus verschiedenen Ländern. Ihre Eindrücke der Veranstaltung als Ganzes und einiger Bildungsmodule sollen hier geteilt werden. „Das Projekt hinterließ die wärmsten Erinnerungen! Vom ersten Tag an haben sich die Jungs und Mädels aus den verschiedenen Ländern zusammengeschlossen und wurden zu einer großen, freundschaftlichen Familie! Die Atmosphäre war sehr freundschaftlich, was die Arbeitseffektivität steigerte. Jeder Workshop war von Kreativität inspiriert, brachte neue Ideen und Gedanken hervor. Der Workshop „Chroma Key“ war unvergesslich. Es war interessant, von den Möglichkeiten dieses Programms zu erfahren. Es ersetzt in einem Video den grünen Hintergrund durch irgendetwas nach dem eigenen Geschmack. Die Gruppe arbeitete mit vollem Einsatz! Auch haben wir die Grundlagen der Pflege von Gruppen und Accounts in sozialen Netzwerken sowie die Urheberrechte bei der Publikation von Foto- und Videomaterialien kennengelernt. Kristina Girschfeld (Kokschetau). „Im Rahmen des Worksohps „Instagram und seine Regeln“ unter der Leitung von Oleg Komarow haben wir die notwendigen Bestimmungen kennengelernt. Wichtig für einen größeren Umfang an Seitenaufrufen ist es, das Profil öffentlich zu machen. Auf ihm sollten nur minimale private Informationen stehen. Damit die Nutzer wissen, was sie von der Seite erwarten können. Die Anzahl der Posts am Tag sollte einen nicht überschreiten, und der Text unter ihm sollte kurz und schön ausformuliert für ein angenehmes Lesen sein. Als Übung wurde eine Aufgabe gestellt – die Eröffnung einer Seite bei Instagram, um die Veranstaltungen des Projektes zu beleuchten. Bei uns ist ihr Autor eine fiktive Person, die Fotos und Videos wurden aus Sicht der Person geschossen. Dieser Workshop ist sehr aktuell in der Jugendarbeit mit sozialen Netzwerken. Den Workshop „Videoerstellung und Verarbeitung“ unterrichtete Walerija Kim, der als Regisseur in Almaty arbeitet. Wir haben erfahren, dass man dafür, um qualitativ hochwertig zu filmen, am besten professionelle Kameras verwendet. Das Licht sollte von vier Seiten einfallen, und für die Qualität des Tons sollte man Mikrofone verwenden: ein Richtmikrofon (Rode Video Mic Pro). Eine Gruppe oder ein Team sollte das Video drehen, die Musik sollte im Rhythmus der Aktionen im Video sein. Am besten zeigt man verschiedene Ausschnitte im Clip. Zum Beispiel: Großaufnahme, naher Schnitt, mittlerer Schnitt. Die gewonnenen Erkenntnisse passen hervorragend zur Arbeit des Jugendvereins“. Ksenija Schperling (Ust-Kamenogorsk) „Am Ende eines der Tage fand der Abend der Kultur statt. Jedes Land hat seine eigene, besondere Kultur, welche sich von den anderen unterscheidet. Diese Unterschiede machen unsere Welt schöner und spannender. Davon konnten wir uns auf dieser Veranstaltung erneut überzeugen, welche es den Teilnehmern erlaubte, nicht nur sich gegenseitig näher kennenzulernen, sondern auch die Besonderheiten jedes der vorgestellten Länder. Alle haben die Vorzüge ihrer Staaten vorgestellt. Es gab ukrainische Lieder, russische Tänze, polnische Spiele, deutsche Aktivitäten und kasachische Süßigkeiten. Dabei fanden wir ab und zu Ähnlichkeiten, oder auch etwas nahes in der Seele, was uns zu einem Ganzen machte. Wir sind so unterschiedlich, aber doch so ähnlich! Nebenbei bemerkt, neben leckeren Mitbringseln haben wir die eckte kasachische Gastfreundschaft und Freundlichkeit mitgebracht. Wir haben von unserer Heimat erzählt und natürlich auch von der Organisation „Wiedergeburt“. Jekaterina Lojtschenko (Almaty). „Ich habe für die Vorstellung von Russland natürlich Bernstein aus Kaliningrad mitgebracht. Ich möchte meinen tiefen Dank dem JDR, dem DJO und meinem Jugendverein der Russlanddeutschen RuDeKids für die Teilnahme an diesem Projekt, für die gewonnenen Kenntnisse und die neuen Bekanntschaften aussprechen! Es waren unglaubliche Tage, die als Erinnerung im Herzen bleiben werden, als ein eigenens Stückchen des Lebens. Wir haben gelernt, gelacht, zusammen gearbeitet und in einer freundschaftlichen Atmosphäre gelebt. Die Repräsentanten Russlands sangen auf kasachisch, die Polen auf russisch, die Deutschen auf ukrainisch und alles war fabelhaft! Im Rahmen des Programms haben wir eine Menge aus dem Medienbereich gelernt, wir konnten die Besonderheiten anderer Länder kennenlernen und haben eine tolle Zeit verbracht. Jetzt muss all diese Erfahrung und das Wissen im Leben verwirklicht werden“. Darja Melnitschuk (Kaliningrad). „Für mich war dieses Projekt sehr herzlich, freundschaftlich, informativ und lustig. Unsere Gruppe repräsentierte die Ukraine. Alle Jungs und Mädels waren aus verschiedenen Städten , aber wir haben als ein Team zusammengearbeitet. Wir alle durchlebten in dem Projekt ein kleines, strahlendes Leben voller positiver Emotionen! Ich erinnere mich an die Workshops, in denen wir uns in neuen Berufen ausprobierten. An diesen Abenden haben wir mit den Jungs und Mädels aus Polen, Kasachstan, Deutschland und Russland gespielt. Ungeduldig warten wir auf neue Treffen!“ Tatjana Schargorodskaja (Odessa) „Die Workshops brachten den Teilnehmern viele neue Informationen und Erkenntnisse für die Öffentlichkeitsarbeit in Zeitungen und Jugendorganisationen. Das Wichtigste war aber, dass es den Austausch zwischen den verschiedenen Ländern gegeben hat und viele neue Kontakte entstanden sind.“ (Dominik Duda, ifa-Kulturmanager beim Bund der Jugend der Deutschen Minderheit in Polen (BJDM) „Während der acht Tage des Projektes haben wir viel gelernt und unser Wissen mit den anderen Teilnehmern geteilt. Die professionelle Journalistin aus Polen Anita Penzhalek habt uns die grundlegenden Prinzipien des Berufes beigebracht. Sie hat uns an Beispielen gezeigt, wie eine Nachricht positive und negative Information übermitteln kann. Dieses Wissen wird den Teilnehmern in Zukunft beim Schreiben von Artikeln und Posts helfen. Gleichzeitig mit unserem Projekt fand das Projekt „Meinungsmacherin international“ für Jugendliche verschiedener Nationalitäten statt. Wenn sich unsere Veranstaltungen überschnitten, hatten wir die Gelegenheit, uns mit Jungs und Mädels aus anderen Ländern zu unterhalten. Der Hauptteil des Projektes fand in der malerischen Ortschaft Neuendorf statt, eine Stunde Fahrt entfernt von der Hauptstadt Deutschlands. Die letzten Tage haben wir aber in Berlin verbracht. Für uns wurde eine kreative Art organisiert, die Stadt näher kennenzulernen. Die Teilnehmer wurden in Teams aufgeteilt und machten eine Schnitzeljagd, während sie die Aufgaben erfüllten. Die Aufgaben brachten die Teilnehmer an die interessantesten Orte Berlins und stellten die reiche Geschichte der Stadt vor. Das professionelle Organisationsteam führte alle geplanten Veranstaltungen auf solch hohem Niveau durch, dass keiner der Teilnehmer gleichgültig blieb“. Irina Wagner (Aktobe). Ubersetzung: Philipp Dippl
Komplett in die Theaterwelt eintauchen Veröffentlicht in Mai 26, 2019Juli 30, 2020 In der Hauptstadt Kasachstans fand das erste landesweite Theaterfestival der deutschen Jugendtheatergruppen Kasachstans „Theater. Deutsch. Jugend.“ statt. Die gesellschaftliche Stiftung „Kasachstanische Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“, die Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ der Stadt Astana und des Gebietes Akmolinsk, sowie die Union der deutschen Jugend Kasachstans organisierten das Festival. Ehrengast der Veranstaltung war der Beauftragte der Bundesregierung Deutschland für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Pfrofessor Dr. Bernd Fabritius, der an der Abschlussveranstaltung teilnahm. Er besuchte Festivalaufführung, welche nach dem Abstimmungsergebnis der Jury die Nominierung „Bestes Theaterstück des Festivals“ erhielt. Dies war die Theatergruppe „Bunt“ aus der Stadt Aksu. Die Jungs und Mädels traten mit der Inszenierung „Das Sternenbild der streunenden Hunde“ auf, welches unter der Leitung von Larisa Nagornaja einstudiert wurde. „Jetzt, wo das Festival beendet ist und wir wieder und wieder neue Kritiken dazu bekommen, können wir mit Zuversicht sagen, dass es ein Erfolg war. Die Jungs und Mädels sind aus verschiedenen Städten angereist und haben kolossale Erfahrungen gesammelt. Sie sind auf der Theaterbühne aufgetreten und haben sich wie echte, professionelle Theaterschauspieler gefühlt, sie haben auch an Workshops für Regie, Schauspielkunst, Choreografie, Maske und Bühnenbewegung teilgenommen. Ganz zu Beginn der Ausarbeitung des Programms haben wir mit Danila Chomko, dem Hauptdrehbuchautor, gerade den Workshops besondere Aufmerksamkeit geschenkt, da dies der Hauptfaktor für die künstlerische Entwicklung aller Teilnehmer ist. Das erste Festival sollte etwas Besonderes sein, deshalb versuchten alle, auf alles bis ins kleinste Detail zu achten, vom roten Teppich auf den Wegen bei der Eröffnung bis zu den goldenen Gedenkstatuetten beim Abschluss. Man muss natürlich das große Team an Profis erwähnen, die von der gemeinsamen Sache begeistert waren, und als Resultat eine wohltuende Traurigkeit empfanden, als alles vorbei war. Die Planungen für die nächsten Festivals können in größerem Maßstab mit der Ausweitung der geographischen Einflusssphäre angegangen werden. Ich möchte allen jungen Theaterfanatikern leuchtende Augen und eine fruchtbare Arbeit an sich selbst wünschen, denn das Motto unseres Festivals lautet: „Auf der Suche nach Perfektion…“! Brecht diese Suche nie ab, egal wie viel Erfolg ihr habt“. Maksim Jaschenko, Schauspieler des Maxim-Gorki-Hauptstadttheaters und Regisseur des Festivals. Begonnen hat alles bereits vor zehn Jahren, als die ersten Theaterstudios im Rahmen des Projektes „Unterstützung für die Vereine der deutschen Jugend“ entstanden. Und seit 2016 gibt es ein eigenes Projekt, welches heute zehn Theatergruppen aus verschiedenen Regionen Kasachstans miteinbezieht. Die Zahl der aktiven Schauspielteilnehmer der deutschen Theaterwerkstätten umfasst rund 150 Jugendliche. Sie spielen in deutscher und russischer Sprache. Seine Schauspielkunst zu zeigen und Erfahrungen auszutauschen wurde dank dem landesweiten Theaterfestival möglich, auf welchem Theaterstücke in deutscher Sprache von klassischen und modernen deutschsprachigen Dramaturgen gezeigt, sowie verschiedene Theaterworkshops zur Verbesserung des Könnens der jungen Talente und ihrer Regisseure organisiert wurden. Die Aussprache und Artikulierung deutscher Wörter wurde mit der Stellvertreterin der Jugendpartnerorganisation „Landsmannschaft der Deutschen aus Russland“ Oksana Lojdowa geübt, die den Workshop „Deutsch auf der Bühne“ leitete. „Das Theaterfestival ist eine wunderbare Chance, um sich zu zeigen, sich zu beweisen und sogar, um sich selbst zu finden. Hier haben Schauspieler der verschiedenen Theaterwerkstätten der deutschen Jugend Kasachstans neue Freunde gefunden, ihre Fähigkeiten verbessert und dank der interessanten Workshops viel gelernt. Vielen Dank den Organisatoren für die Möglichkeit, mit dem Kopf in die Welt der ehrlichsten Kunst einzutauchen, in die Welt des Theaters. Und ein besonderes Dankeschön allen, die die Workshops geleitet haben, dank denen wir gelernt haben, kompetent auf der Bühne und hinter den Kulissen zu arbeiten. Ich habe kolossale Emotionen auf dem Festival durchlebt, es war strahlend, lustig und unvergesslich!“ Eliaweta Lachno, Schauspielerin des Studios „A-Theater“. Die Maske. Leiter war Mjuna. Maske bedeutet nicht nur die äußerliche Zeichnung des Charakters der vom Schauspieler dargestellten Person. Noch im kreativen Prozess der Arbeit an der Rolle ist sie ein klarer Impuls und eine Stimulation zur weiteren Entfaltung der Abbildung. „Die Teilnehmer veränderten sich mit jeden Pinselstrich. Als Ergebnis des Workshops haben wir ausgewachsene Schauspieler erhalten! Wie viel doch das Make-Up verändern und verwandeln kann! Die Teilnehmer schlüpften schnell in ihre Rollen: sie knurrten, gingen langsam, als ob die Gelenke schmerzten. Ja, die Maske gibt dem Schauspieler eindeutig mehr Selbstvertrauen und Bewusstsein für den Charakter“. Kristina Girschfeld. „Für mich war dies ein faszinierender Prozess: zu sehen wie vor deinen Augen ein Mensch, der neben dir sitzt, altert. Mir hat das sehr gefallen!“ Albert Glaser. „Zum ersten Mal hielt ich verschiedene Make-Up-Pinsel in den Händen. Und ich war erstaunt, wie interessant das ist: mit Hilfe von verschiedenen Schatten kann man einen Menschen visuell altern lassen. Daran werde ich mich lange erinnern“. Rim Kamaldinow. Bühnenbewegung. Leiter war Wadim Chalikow Die Bewegung auf der Bühne ist sehr wichtig, weil Text ohne Bewegung einfach nur eine Lesung von Wörtern ist. Die richtig gewählten Handlungen und die sichere Reaktion verleihen den Helden Vollständigkeit und dem Text Sinn. „Ich bin sehr groß und für mich war es schwierig, einige akrobatisch Bewegungen zu machen. Aber am Ende gab es eine schöne Überraschung für mich! Wir haben mit Degen gekämpft. Es hat mir sehr gut gefallen“. Makism Zhumenko. „ Ich habe immer davon geträumt, den Bühnenkampf zu lernen, und dank des Festivals hat sich der Traum erfüllt. Jeder von uns hat in diesem Workshop interessante Übungen zur Körperspannung erhalten“. Liana Barakat. Choreografie. Leiterin war Aleksandra Schewtschenko Tanzen, das ist dein Puls, dein Herzschlag, deine Atmung. Es ist der Rhythmus deines Lebens. Es ist der Ausdruck in Zeit und Bewegung, in Freude, Glück und Trauer… „Man muss die Choreografie und den Choreografen selbst hervorheben. In diesem Workshop haben wir an der Mimik beim Tanzen gearbeitet, wir haben Musik angehört und dann unsere Assoziationen mitgeteilt, die mit dieser oder jener Komposition verbunden waren. Die Leiterin zeigte uns, dass die Choreografie nicht nur Tanz ist. Das sind Emotionen und es ist eine Art, Gefühle auszudrücken“. Liana Barakat. „Das Festival überraschte mit seiner warmen, freundschaftlichen Atmosphäre, die Organisatoren haben alles bis zum kleinsten Detail durchdacht, auf jeden Teilnehmer wurde geachtet. Alles war vom Geist der Kreativität durchtränkt, alles war sehr „theatralisch“, jeder hat sich wie ein echter Artist gefühlt. Ich möchte den Theatermitarbeitern danken für die Hilfe bei Licht und Ton, genauso wie den freiwilligen Helfern, die dabei geholfen haben, die Probleme mit den Requisiten zu lösen. Unser Kollektiv ist noch sehr jung, es wurde im Vorfeld des Festivals gegründet, und gleich ein solcher Erfolg! Es ist mein erstes Theaterstück in deutscher Sprache, ich habe eine riesige Erfahrung gesammelt, mit der Teilnahme an so einem Theaterprojekt ist bei mir der große Wunsch entstanden, Deutsch zu lernen. Ich möchte alles behutsam in meinem Herzen bewahren, was wir auf diesem Festival gewinnen konnten, und es in der weiteren Theaterarbeit vermehren“: Larisa Nagornaja, Leiterin des Theaters „Bunt“. „Dieses Theaterfestival brachte viele positive Emotionen. Das Theater lebt unter unseren jungen Menschen und es lebt nicht nur, sondern es gewinnt mit jedem Jahr, mit jeder Inszenierung einen klaren Rahmen, Professionalität, Ästhetik und Schönheit. Und natürlich dieser riesige Koffer an Wissen, den die Schauspieler und Regisseure mitgebracht haben. Ich bin mir sicher, dass alle Vorstellungen, die auf der Bühne des Festivals gezeigt wurden, nur der Beginn für etwas größeres, grandioses sind. Vielen Dank den Organisatoren und den Teilnehmern des Festivals für die tolle Zeit, die wir verbracht haben!“ Aleksej Scherbinin, Regisseur der Theaterwerkstatt „Grashüpfer“. „Die Erinnerungen an das Theaterfestival „Theater. Deutsch. Jugend“ werden für immer in meinem Herzen bleiben. Dank dieses Festivals habe ich viele neue Dinge entdeckt. Wie faszinierend und interessant waren die Workshops von den herausragenden künstlerischen Persönlichkeiten, Profis in ihrer Sache, die bereitwillig ihr Wissen mit uns, angehende Schauspieler, teilten! Am meisten erinnere ich mich an den Workshop für szenische Maske: in nur einer Stunde haben sich die Jungs und Mädels in alte Menschen verwandelt. Auch möchte ich der Leiterin unseres Theaterstudios Oksana Focht danken, die das Team im Verlauf des gesamten Festivals unterstützt, uns ermutigt und auf den Sieg eingestimmt hat. Und natürlich möchte ich unserem Regisseur Alibek Omirbekuly besonderen Dank aussprechen. Er hat einen Teil seiner Seele in uns gesteckt, seine reiche Erfahrung mit uns geteilt und uns eine wichtige Wahrheit gelehrt: das wichtigste ist nicht der Sieg, das wichtigste ist, Spaß am Spielen auf der Bühne zu haben, jene Gefühle zu genießen, die ein Mensch im normalen Leben nicht spüren kann. Ich bin mir sicher, dass dieses Festival nicht das letzte in meinem Leben war und ich die Möglichkeit haben werde, noch einmal daran teilzunehmen“. Esenija Graf, Schauspielerin der Theaterwerkstatt „A-Theater“. „Emotionen und Erfahrungen. Vielen Dank für all die Farben. Es war eine unvorhersehbare Reise in die Welt der Kunst. Sehr angenehm war es, das hohe Niveau der Vorbereitung der Gruppen aus verschiedenen Städten zu verfolgen, die wirklich stehende Ovationen verdient haben. Die Workshops waren unglaublich toll, besonders beeindruckt hat mich der Bühnenkampf und die deutsche Rede. Vielen Dank dem Vorsitzenden der Jury für diese abwechslungsreiche Auswahl an Trainings. Ich möchte allen weiteres Wachstum und neue, interessante Arbeiten wünschen“. Anastansija Mintz, Schauspielerin der Theaterwerkstatt „Faden“. „Vielen Dank für die Möglichkeit, an diesem tollen Festival teilzunehmen. Alles war auf sehr hohem Niveau: die Eröffnung und der Abschluss, die freiwilligen Helfer und die Organisatoren, die besten Voraussetzungen für die Festivalteilnehmer und die Lehrer der Workshops. Und die Theaterstücke, die von den Gruppen dargeboten wurden, waren einfach super. Mit hat die Organisation und die kompetente Tagesplanung sehr gefallen. Vielen Dank, dass ich in diese theatralische Atmosphäre eintauchen konnte, in diese unglaubliche Welt der Kunst“. Walera Woronin, Schauspieler der Theaterwerkstatt „Faden“. Liebt das Theater! Ubersetzung: Philipp Dippl
Die „Seniorenakademie“ in Semej Veröffentlicht in Mai 26, 2019Juni 17, 2019 Elf Repräsentanten der älteren Generation der gesellschaftlichen Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ der Stadt Semej und der nahegelegenen Kreise haben an dem Projekt „Seniorenakademie“ teilgenommen, welches auf Basis des Prophylaktoriums „Karagajly“ durchgeführt wurde. Marija Gorbatschjowa Heutzutage haben die Bewohner ländlicher Gebiete, die das Rentenalter bereits erreicht haben, oft nicht die Möglichkeit, eine vollwertige, zeitgemäße Gesundheitsbehandlung zu erhalten, weil es in ihrer Ortschaft kein qualifiziertes medizinisches Personal gibt. Und die Behandlung in einem Kursanatorium kann sich aufgrund der hohen Preise lange nicht jeder leisten. Dank der Gesellschaft der Deutschen haben die Teilnehmer des Projektes im Laufe einer Woche eine komplexe Therapie und eine vielfältige, ausgewogene Ernährung erhalten, während sie sich ständig mit der Jugend austauschten. Vor dem Beginn des Projektes machte Marija Nejgum, Psychologin, die Mitglieder des Vereins der deutschen Jugend „Glück“ mit den Besonderheiten in der Kommunikation mit älteren Menschen bekannt. Die Jungs und Mädels halfen den Teilnehmern mit Hilfe spielerischer Übungen dabei, sich gegenseitig näher kennenzulernen. Die Senioren erfuhren Neuigkeiten aus dem Leben der gesellschaftlichen Stiftung der Deutschen Kasachstans und der Gesellschaft der Stadt, füllten den Fragebogen „Wir sammeln neue Projektideen“ aus, und bekamen einige Exemplare der DAZ überreicht. Der zweite Tag war dem interessanten Thema „Das Kochbuch von meiner Oma“ gewidmet. Olga Beder, die Betreuerin der Sprachprojekte und Methodistin der Gesellschaft, erzählte zusammen mit ihren jungen Helfern interessante Fakten aus dem kulinarischen Leben der Russlanddeutschen. Im Verlauf der Gespräche kam es zu einem Vergleich der Dialekte der Teilnehmer mit der deutschen Literatursprache. Die Anwesenden teilten gegenseitig Rezepte von Speisen aus, die ihre Mütter und Großmütter gekocht hatten und mit denen sie auch heute noch mit Freude ihre Kinder und Enkel bewirten. Das Thema des darauffolgenden Tages war „Sportliche Aktivitäten im Alltag“. SwetlanaKirdjaschkina, die Leiterin des „Nordic-Walking-Clubs“ der Gesellschaft teilte Ratschläge zur Erhaltung der Gesundheit, sowie zur Bewahrung der Lebensspannung und der positiven Stimmung. Sie erzählte vom Nordic-Walking und zeigte leichte Übungen für ein gutes Wohlbefinden. Die Senioren ihrerseits erinnerten sich an die Hochzeitstraditionen und die Bräuche der deutschen Ethnie. Wasilij Kael trug virtuos Hochzeitslieder auf dem Akkordeon vor, die alle freundschaftlich mitsangen. Die Projektteilnehmer wurden von Studenten der medizinischen Hochschule „Avizenna“ besucht, die unter der Leitung der Psychologin Asem Arykbaewa Vorträge zu den Themen „Prophylaxe und Heilung von Erkrankungen des Bewegungsapparates“, „Prophylaxe vor ORWI und Grippe“ und „Die richtige Anwendung des Tonometers“ vorbereitet haben. Lilija Gontscharuk, die Vorsitzende der Gesellschaft „Wiedergeburt“ der Stadt Semej hörte sich die Meinungen und Kritiken über die Veranstaltung an und erzählte von den Neuigkeiten aus dem Leben der Gesellschaft. Madijar Sarsembekow, ein Teilnehmer an den Deutschkursen für Jugendliche: „Meine Eindrücke von der Arbeit mit der älteren Generation sind die allerbesten, so sind doch die Senioren sehr herzliche Menschen, aufrichtig und emotional, mit dem starken Wunsch, ihr Wissen und ihre Erinnerungen die vergangenen Zeiten mit dir zu teilen. In den wenigen Tagen, in denen das Projekt stattfand, habe ich sehr viel neues und interessantes aus dem Leben der ethnischen Deutschen Kasachstans gelernt. Die kulinarischen Rezepte haben mich beeindruckt und ich möchte sie in Zukunft selbst verwenden“. Kristina Golubewa, Mitglied im Verein der deutschen Jugend: „Es war interessant, zu beobachten, wie sich die Senioren mit Zittern an ihre Jugend erinnerten und von interessanten Familienbräuchen und Traditionen erzählten“. Brigita Nejman, Teilnehmerin an dem Projekt: „Vielen Dank allen Organisatoren, ich war sehr gerührt von der freundlichen und aufmerksamen Haltung der Jugend zur älteren Generation“. Solche Veranstaltungen fördern die Kontinuität der Generationen, bilden bei der Jugend ein Gefühl der Verantwortung heraus. Die ältesten Mitglieder der Gesellschaft sind die Bewahrer der Sprache, der Traditionen, der Bräuche und der Kultur, und sie sind immer bereit, all dies mit der jungen Generation zu teilen. Übersetzung: Philipp Dippl
Zum Leben der Ethnie – von Kindesbeinen an Veröffentlicht in Mai 26, 2019Juli 30, 2020 Ljudmila Kremenzowa Jedes Jahr im Mai führen die Lehrkräfte der Sonntagsschule der gesellschaftlichen Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ der Stadt Semej für ihre Zöglinge eine Veranstaltung zu Ehren des Schuljahresendes durch. In diesem Jahr haben die Absolventen zusammen mit der Lehrerpraktikantin Kristina Golubewaja ihr Deutschniveau unter Beweis gestellt und sich an die Traditionen der deutschen Feiertage zurückerinnert – Kenntnisse, die sie in den wöchentlichen Unterrichtsstunden und zahlreichen thematischen und Feiertagsveranstaltungen erworben haben, die von der Gesellschaft „Wiedergeburt“ durchgeführt wurden. Es muss angemerkt werden,dass trotz ihres jungen Alterns viele der Schüler bereits mehrmals an verschiedenen städtischen Festen teilgenommen haben. Es wurde eine Ausstellung mit den Bastelarbeiten der Schüler organisiert, die in den unterhaltsamen Bastelstunden unter der Leitung von Wiktorija Schewelewaja hergestellt wurden. Die Gesangsgruppe trug mit Unterstützung ihrer musikalischen Leiterin Oksana Fomina und des jungen Publikums lustige Lieder auf Deutsch vor. Das spannendste Ereignis war die Überreichung der Urkunden für die Erfolge beim Erlernen der deutschen Sprache, der Traditionen und der kreativen Leistungen. Nicht alle Teilnehmer verabschiedeten sich bis September. Im Juni kommen sie erneut zu einem Sprachcamp „Wiedergeburt“ im Haus der Freundschaft zusammen, wo im Laufe von zwei Wochen die sprachlichen Fertigkeiten verbessert werden, kreativ gearbeitet wird und Volkstänze und -lieder einstudiert werden. Ebenso sind Spaziergänge durch die Heimatstadt, Ausflüge in die Natur und der Besuch von Ausstellungen und Theatervorführungen vorgesehen. – Wir beginnen mit der Heranführung der Kinder zu den Aktivitäten der Gesellschaft von Kindesbeinen an, und anschließend wechseln sie Schritt für Schritt in die Jugendprojekte und in den Jugendverein, – merkte die Methodistin von „Wiedergeburt“ Olga Beder an. Und für die mittleren und Jugendgruppen der Sonntagsschule vergeht das letzte Klingeln mit einem Ausflug in den Kiefernwald. Übersetzung: Philipp Dippl
Erdenmensch: Nikolaj Miller Veröffentlicht in Mai 26, 2019Juli 30, 2020 Das Leben der Menschen ist unterschiedlich ausgeformt. Es repräsentiert alles: glückliches, trauriges, aber wenn du irgendwas erreichen willst, bist du immer Herr deines eigenen Schicksals. Auf der Suche nach solchen Menschen bin ich auf das Buch „Meine Lieben“ (Autor: N. Miller) gestoßen, freundlicherweise von Olga Grigorjewa zur Verfügung gestellt, welches von Jurij Pominow vorbereitet und herausgegeben wurde. Das Buch hat mich ergriffen, und umso mehr wollte ich wissen, wie der heute berühmte Getreidebauer aus dem Irtysch-Kreis im Gebiet Pawlodar Nikolaj Aleksandrowitsch Miller, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feierte, heute lebt. Dies ist ein Mensch, der Freude und Leid empfindet, bezwingt und aufblüht, kurz gesagt, er lebt sein unverwechselbar einzigartiges Leben. Ljudmila Bews Für Nikolaj Miller ist alles auf der kasachischen Erde heimisch: das Land des Irtysch, wo die Kornfelder bis zum Horizont reichen; die Menschen, unter denen er aufwuchs; die Landwirtschaft, in die es ihn zum Arbeiten geführt hat; und schließlich seine Umgebung. „Ich habe oft darüber nachgedacht, – sagt er, – warum wird ein Mensch geboren und für was lebt er? Was die Geburt betrifft, sie ist von etwas höherem vorherbestimmt, nicht aber die Verdienste des Menschen, der in der Tatsache geboren wurde, auf der Welt zu erscheinen. Aber wofür und wie man lebt – das entscheidet letztendlich jeder für sich selbst. Es kommt vor, dass ein Mensch, der in einer glücklichen Familie geboren wurde und aufgewachsen ist, ein solch talentfreies Leben führt, dass er sich in den Jahren des Niedergangs an wirklich nichts mehr erinnern kann. Der eine lebt, ohne an irgend etwas zu denken, ein anderer erleidet Schwierigkeiten. Oft kann ein Mensch einfach nicht wissen, was mit ihm passieren könnte (dies ist meinem Vater und meiner Mutter nicht nur einmal passiert, sowie ihren Eltern und wahrscheinlich auch deren Vorfahren…)“. Nikolaj Aleksandrowitsch selbst stammt von den Saratower Deutschen ab. Sein Großvater Aleksandr Miller und die Großmutter Polina Bil kamen nicht um ein hartes Schicksal herum: Zuerst wurden die Eltern der Großmutter Opfer der allgemeinen Enteignung, und im Jahr 1942 wurden sie zusammen mit sechs Kindern nach Kasachstan deportiert. „Wir können uns heute nur schwer vorstellen, welchen Horror von all dem Geschehenen die Menschen erleben mussten, die über Nacht ihres Elternhauses und ihrer ganzen Habseligkeiten beraubt wurden, und im Winter wer weiß wohin geschickt wurden. Und vor allem, nicht wissend, wofür“, schreibt N. A. Miller in seinem Buch „Meine Lieben“. So waren doch für die sowjetischen Deutschen, die die Sowjetunion als ihre Heimat ansahen, die Feinde ihres Landes auch ihre Feinde… Die Erlasse der 1940er Jahre wurden jedoch schnell und bedingungslos ausgeführt. Und da war der Güterwagen in das Dorf Zhanatan. Wir sind irgendwie durch den Winter gekommen (es war Februar), im Sommer haben wir eine Erdhütte gegraben. Bald verlor die Familie den Ernährer: Aleksandr Miller wurde in die Arbeitsarmee gesendet, um die Eisenbahn in den Ural zu bauen. Und wäre der Großvater im Jahre 1944 nicht ausgemustert worden, hätte die Familie kaum überlebt: allen hing zu dieser Zeit die Haut bis auf die Knochen. Der Großvater von Nikolaj Miller war ein hervorragender Blechschmied und Mähdrescherfahrer. Die örtlichen Kasachen haben Ajran, Kurt und Bauyrsaki zur Arbeit mitgebracht. Die Familie überlebte. Hier, im Irtysch-Gebiet, haben sich die späteren Eltern von Nikolaj getroffen – Aleksandr Miller (Brigadeleiter der Traktoristen) und Nadezhda Zhurawljowa (Vorarbeiterin der Ackerbauern). Miller erinnert sich: „Der Vater war ein wahrhaftiger Getreidebauer, ein Landmensch“. Das gleiche kann man heute mit Gewissheit über Nikolaj Aleksandrowitsch selbst sagen. Solange sich Nikolaj erinnern kann, hat sich mit dem Vater eine besondere Beziehung herausgebildet: er hob ihn von den anderen Kindern hervor, er sah in seinem Sohn zweifellos seine eigene Fortsetzung – einen Getreidearbeiter. Und Kolja ging tatsächlich zum Studium auf die technische Fachschule für Mechanisierung und Elektrifizierung der Landwirtschaft Scherbaktinsk – auf den Spuren seines Vaters. Letzterer freute sich sehr über die Wahl seines Sohnes, und als Nikolaj entschied, sein erstes Praktikum in der väterlichen Brigade zu absolvieren, kannte der Stolz von Aleksandr Aleksandrowitsch keine Grenzen. Schule, technische Fachschule, Verteidigung des Diploms, Armee… Und seit 1976 hängt sein ganzes weiteres Leben zusammen mit der Abaj-Sowchose (vom Chefingenieur bis zum Direktor). Der Weg auf dieser Erde ist auch jener, dass hier in der Familie von Tamara und Nikolaj Miller vier Kinder geboren wurden: Aleksandr, Nikolaj, und die Zwillinge Wladimir und Ewgenij. Nikolaj Aleksandrowitsch scherzt, dass die Geburt der Zwillinge ein Markenzeichen der Millers war. Es gab auch die Periode, als er verstand, dass ihm sein Wissen nicht ausreicht, weshalb er ein Fernstudium an der Industriefachschule Pawlodar abschloss. Er war ständig mit der Selbstbildung beschäftigt und studierte bei Spezialisten – Kandidaten der Wissenschaften. Es gab Zeiten, als ihn Freunde in die Region Omsk riefen, aber er war entschlossen und fest davon überzeugt, dass sein Heim, seine wichtigste Angelegenheit in Kasachstan liegt, und es nichts besseres gibt, als Getreide auf dieser Erde anzubauen. Er hat auch Deutschland besucht: erstens blieb er von der großen Familie der Miller alleine zurück (alle sind in die historische Heimat zurückgegangen), er wollte mit eigenen Augen sehen, wie die Verwandtschaft sich niederließ; zweitens hat er nicht nur einmal vom Überfluss der Lebensmittel gehört und sich gefragt: „Wie kann das sein? Den Krieg haben wir gewonnen, aber sie leben besser?“; drittens dachte er über sein Schicksal nach und musste eine Wahl treffen. Bis heute schmunzelt er: „Die Reise wurde für zehn Tage geplant, aber schon am vierten Tag zog es mich wieder heim. Leben soll man dort, wo man sich daheim fühlt“. Im Kreis Irtysch hat es an echten Getreidebauern, an ausgezeichneten Technikern nie gemangelt. Die Dynastie der Millers ist unter ihnen. Wenn die Rede vom Handwerk ist, bezeugt Nikolaj, dass die Familiendynastie die beste Berufsschule ist. Und es ist wirklich so, wer vermittelt die Grundlagen eines Berufs besser, als die Eltern oder nahen Verwandten? Nikolaj Aleksandrowitsch wird geachtet. Es scheint, das Geheimnis der Autorität unter den Dorfgenossen ist die besondere, die millersche Beziehung zum Landwirtschaftsarbeiter. Und von hier an ist es kein einfaches „Danke für die Arbeit“, sondern gewichtige Geschenke: Autos, Tonbandgeräte, ernsthafte Prämien bis zu 60.000 und noch viel mehr… Miller ist ein leidenschaftlicher Mensch. Er liebt das Risiko, den Erfolg, den Streit, die Diskussionen, wenn dies zum Wohl der Sache ist. Sein Motto ist: „Den anderen ein Stückchen voraus sein!“ Und daafür muss man ein bisschen mehr tun, etwas verbessern, etwas neues wagen, sich vervollkommnen. Und deshalb ist er eine Führungskraft, Träger des Ordens „Құрмет“, Ehrenbürger des Irtysch-Kreises und „Führer des Jahres 2018“. Seine Lieblingsjahreszeit ist der Sommerbeginn, wenn die Felder von einem sanften, grünen Teppich der ersten Triebe bedeckt sind. Und dann gibt es nichts schöneres und teureres. Solche Momente spenden Kraft, Vertrauen, Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Außerdem liebt er den Spätherbst, wenn die Mähdrescher die letzten Brotrollen einfahren. Und diese letzten Momente der Ernte verleihen Seelenfrieden und Stolz für seine Sache: ein Getreidebauer sein, ein Landmensch. Nikolaj Aleksandrowitsch hat auch die Begabung, ein großartiger Ehemann, guter Vater und wunderbarer Großvater zu sein, der vor kurzem die Hochzeit seiner geliebten Enkelin Tamara und ihrem Auserwählten Pawel gefeiert hat. Denn solange Hochzeiten gefeiert werden, geht das Leben weiter! Übersetzung: Philipp Dippl
Tanzparadies in Aktau Veröffentlicht in Mai 24, 2019Juli 30, 2020 Tanz ist eine universelle Sprache, die alle Feinheiten der Seele vermittelt. Das deutsche Tanzkollektiv „Wiedergeburt“ existiert noch kein Jahr, aber in Aktau hat es sich bereits in den Kopf eingeprägt. Dmitrij Schinkarenko Bereits seit 19 Jahren findet am Ufer des Kaspischen Meeres der Wettbewerb „Tanzparadies“ statt. Am Anfang nahmen daran lokale Tanzgruppen teil, aber mit den Jahren erweiterte sich das Einzugsgebiet derer, die kamen. Jetzt nehmen an der Tanzveranstaltung in Aktau mehr als tausend Tänzer teil. In diesem Jahr hat die junge deutsche Gruppe „Wiedergeburt“ seine Stärken unter Beweis gestellt. Die Teilnehmer sind drei Jungs und vier Mädels im Alter von 9 bis 15 Jahren. Wir haben erkannt, dass die Konkurrenz riesig ist, aber die Tatsache, dass die Jungs und Mädels zum ersten Mal eine große Bühne betreten haben und aufgetreten sind, ist bereits ein großer Schritt vorwärts. Wir haben viel zu tun. Wir strengen uns an, – erzählt die künstlerische Leiterin von „Wiedergeburt“ Marija Gusejnowa. Dass wir keine Preise gewinnen konnten, hat die jungen, aber vielversprechenden Mitglieder des deutschen Kollektivs nicht verstimmt. Sie hatten nämlich nicht nur das Glück, auf der großen Bühne vor den Profis aufzutreten, sie konnten sie auch zum Staunen bringen. Klare und harmonische Bewegungen, knallige Kostüme, eine geballte Ladung an Munterkeit und Energie, das ist wie sich die Jungs und Mädels mit einer deutschen Polka präsentiert haben. Marija Gusejnowa ist die Präsidentin des Break-Dance-Bundes Kasachstans. Sie ist keine Deutsche, aber sie liebt von ganzem Herzen die Kultur und die Traditionen dieses Volkes. Außerdem verrät der mittlerer Sohn Eldaniz Gusejnow, der nebenbei Präsident des Studentenrates der Deutsch-Kasachischen Universität ist, der Mutter nicht selten, wie sich die Bewegungen in den Tänzen der Deutschen aus verschiedenen Regionen unterscheiden. – Als ich vor fünf Monaten gebeten wurde, den Kindern Tanzen beizubringen, habe ich zugesagt. Ich kann kein Deutsch, aber Tanzen ist die universelle Sprache des Körpers, welche praktisch jeder beherrscht. Zuerst haben wir die deutsche Polka gelernt, jetzt arbeiten wir an der Inszenierung „Ährchen“. Mir ist aufgefallen, dass die Deutschen verwebte Bewegungen lieben, deshalb hab ich mich dazu entschieden, das zu probieren, – merkt Marija an. In kurzer Zeit haben sie es geschafft, dass sich Aktau in das junge Kollektiv verliebt. Es erschienen Interessierte, um sich in die Gruppe einzuschreiben. Die künstlerische Leiterin, die die Unterrichtsstunden kostenlos hält, ist überglücklich: Je mehr Leute von „Wiedergeburt“ wissen, desto besser. Marija hat den Plan,den berühmten deutschen Fässertanz zu inszenieren. Der 13-jährige Adam Eskerchanow ist einer der talentierten Teilnehmer der Gruppe. Er ist begeistert vom Freistilringen, besucht einen Gesangskreis, lernt Deutsch und ist nun ein aktives Mitglied von „Wiedergeburt“. Die Großmutter von Adam, Frida Genrichowa, unterstützt das Hobby des Enkels vollständig. – Wenn ich die deutsche Sprache höre, wenn ich sehe, wie sie tanzen, dann erinnere ich mich an meine Kindheit. Da fließen einem die Tränen über die Wangen. Das ist ein Gefühl, das man mit Worten nicht beschreiben kann, – sagt die Seniorin gerührt, als sie ihren Enkel umarmt. Das Tanzkollektiv „Wiedergeburt“ ist noch absolut jung, aber man kann bereits jetzt sagen, dass es eine große Zukunft haben wird. Es kann sein, dass man genau diese Jungs und Mädels in ein paar Jahren auf internationalem Niveau hören wird. Übersetzung: Philipp Dippl
Frühlingskaleidoskop Veröffentlicht in Mai 18, 2019Juli 30, 2020 Das deutsche Zentrum „Wiedergeburt“ im Gebiet Karaganda hat den Staffellauf der Festveranstaltungen mit Festivals in den Städten Schachtinsk und Saran fortgesetzt, die dem 30-jährigen Jubiläum des Zentrums und dem Jahrestag der unionsweiten gesellschaftlichen Bewegung der sowjetischen Deutschen „Wiedergeburt“ gewidmet sind. Die Künstlerkollektive der deutschen Zentren und der Jugendvereine aus Schachtinsk, Karaganda, Saran, Temirtau, Balchasch und Abaj präsentierten insgesamt achtzehn glänzende Darbietungen. Die Gruppe „Calypso“ (Schachtinsk) erfreute die Anwesenden mit feurigen Tänzen. Seit Beginn der Aktivitäten im Oktober 2018 geht die Teilnahme an zwei regionalen Festivals und zahlreiche Darbietungen mit vielfältigen Nummern auf ihr Konto. Die Theaterwerkstatt „Fantasia“ bezauberte mit dem musikalischen Märchen „Alice im Wunderland“. Auch dies ist ein junges Kollektiv, welches an vier landesweiten Festivals und zwei Theateraufführungen teilgenommen hat (Leiterin der Gruppe ist Ju. S. Naurzbekowa). Die Mittelstufengruppe des erst vor kurzem eröffneten ZDDO „Wunderkind“ in Schachtinsk (Leiterin: A. R. Abdramchanowa) trug den Kennenlerntanz vor, und das pädagogische Kollektiv „Wunderkind“ des Familienvereins des Unterrichts- und Sprachzentrums „Augenblick“ unterstützte die kleinen Teilnehmer bei ihrer Aufführung der Nummer „Einfach nur so“. Die Kindergruppe des Zentrums demonstrierte ein Musikspiel auf Bechern. Mit feurigen Nummern trat das Gesangs- und Tanzensemble „Tanzendes Tal“ auf, ebenso mit dem Lied „Marilena“, dem Walzer „Zum Tanzen“ und dem alten deutschen Volkstanz „Zweifacher“… Ihre Darbietungen präsentierte den Zuschauern die Gesangsgruppe „Musikquelle“, Gewinner des fünften landesweiten Festivals der deutschen Kultur, Preisträger des Regionalfestivals „Lieder des Sieges“, Kulturbotschafter des internationalen Festivals der deutschen Kultur (Karaganda, 2008), erster Preisträger des Preises des Akims der Stadt Saran „Жастар“ in der Stadtgeschichte, Kulturbotschafter des 8. republikanischen Festivals der Völkerfreundschaft der Republik Kasachstan (2008) und des internationalen Festivals der Jugend „Neue Welt“ (Russland 2007) sowie Kulturbotschafter des Regionalwettbewerbs junger Künstler „Жас Канат“. Das Kollektiv wurde mit der Ehrenurkunde der Volksversammlung Kasachstans ausgezeichnet. Das Tanztheater „Glanz“ trat mit den tänzerischen Glückwünschen „Bondi“ auf die Bühne. Diese junge Gruppe ist vielfacher Preisträger zahlreicher Wettbewerbe. Ihre Mitglieder beteiligen sich aktiv an dem kulturellen und karitativen Leben der Stadt Karaganda. Bezaubernde Nummern, an die man sich zurückerinnern wird, wurden vom slawischen Zentrum „Rossijanka“, dem deutschen Zentrum Temirtau „Volksstimme“, dem Kollektiv „Klassenkameraden“, dem „Thanzteater Glühen“, „Karussell“, „Edel“ und dem Lernzentrum „Erfolg“ gezeigt. Die Vorschulgruppe zeigte die theatermusikalische Komposition „Die Feuer von Karaganda“, die die Geschichte erzählt, wie die erste Kohle gefunden wurde. Die Frühlingsthematik des Festivals erklang auch in dem Lied „Immer wieder kommt ein neuer Frühling“ der Teilnehmerin Marija Ten. Und die kleinen Artisten der Gruppe „Wunderkind“ belebten den Saal mit ihrem Auftritt mit Liedchen und Reimen. Die kleinste Teilnehmerin Karolina Frizen war noch keine drei Jahre alt, trotzdem erlernt sie neben ihren älteren Kollegen die deutsche Sprache und Kultur. Die Teilnehmerin des Zentrums „Wiedergeburt“ (Karaganda) Ewgenija Dilman hat die Zuhörer mit ihrem Gesang erfreut. „Ich habe mit großem Interesse die deutsche Sprache, die Traditionen und die Kultur studiert. – erzählt Ewgenija, – und ich bin sehr glücklich, dass ich die Möglichkeit habe, deutsche Lieder zu singen. Ich warte schon ungeduldig auf neue Feierlichkeiten“. Zum Abschluss hat die Organisatorin des Festivals in der Stadt Schachtinsk Kristina Samosledowa allen zum Jubiläum gratuliert und den Teilnehmern feierlich Zeugnisse und Urkunden im Namen des Akims des Gebietes Karaganda überreicht. Wir gratulieren Kristina Samosledowa zu der wohlverdienten Auszeichnung: die Ehrenurkunde „Für den würdigen Beitrag zur Stärkung der Einheit des Volkes Kasachstans, gesellschaftlicher Eintracht und kasachstanischem Patriotismus“, welche der Direktor „Қоғамдық келісім“ des Akimats des Gebietes Karaganda Erlan Kusajyn im Namen des Vorsitzenden der Volksversammlung Kasachstans N. A. Nazarbaew überreichte. Elizaweta Eretnjewa Übersetzung: Philipp Dippl
Die Lebenslinie, die durch das Herz verlief Veröffentlicht in Mai 18, 2019Juli 30, 2020 Man sagt, weihe niemanden in die Geheimnisse deiner Seele ein. Wahrscheinlich liegt darin seine eigene Bedeutung. Eine fremde Seele ist Dunkelheit, in welcher man sich leicht verirrt, und der Schlüssel dazu liegt in einer besonders verborgenen Ecke. Der Gast der heutigen Nummer ist Teodor Schulz, bekannter Journalist, Redaktor und Herausgeber, der am 13. Mai 70 Jahre alt wurde. Er hat viel gesehen, nicht wenig erlebt und tief verinnerlicht; er hat etwas, an was er sich erinnern kann, etwas zu erzählen. Rajngold Schulz (der auch als „Papa Schulz“ bekannt ist) fragte den Jubilar, seinen heiß ersehnten Schlüssel herauszugeben und einige Fragen zu beantworten. – Ich beginne mit einer Frage in einer alten Tradition: wie sind deine Vorfahren nach Wolhynien geraten? Ich erinnere mich, ich wurde in der Jugend manchmal gefragt: Woher kommst du? Bist du nicht ein Nachkomme von genau den Deutschen, die in der Zeit des Vaterländischen Krieges Gefangene waren? Ich denke, dieses Interesse kam aus Neugier. Der Nachname ist deutsch, aber er spricht fließend russisch, praktisch ohne Akzent, er schreibt frei auf russisch. Aber sie haben beobachtet, dass in meinem Charakter irgend etwas liegt, das nur den Deutschen mit ihrer strengen Disziplin, der Genauigkeit und der Pünktlichkeit, mit ihrer konzentrierten Verschwiegenheit eigen ist. Ich habe viel gelesen und kenne das Wesen der „russischen“ Deutschen: gutmütig wie Karl Iwanowitsch aus der „Kindheit“ Tolstojs, energiegeladen wie „Stolz“ aus dem „Oblomow“ von Gontscharow, einseitig zielstrebig wie Pektoralis in der Erzählung „Eiserner Wille“ von Leskow und wie die vielen „fremden“ Personen, mit denen die Seiten der russischen Klassik angefüllt sind. Denen, die an meinem Familienstammbaum interessiert waren, habe ich geantwortet: „Ich bin ein Deutscher aus Wolhynien, meine Wurzeln väterlicherseits führen zu den Mecklenburgern, und mütterlicherseits zu den Brandenburgern“. Die Äußerung, dass die Familie von den Preußen abstammt und seltsamerweise mit irgendwelchen Deutschen aus Wolhynien in Zusammenhang steht, hat andere in die Sackgasse geführt. Kein Wunder. Die sowjetische Herrschaft hat ihre Geschichte sorgfältig aus dem öffentlichen Bewusstsein eliminiert… Um ehrlich zu sein, ich wusste es zu dieser Zeit selbst nicht. – Können wir einen kleinen Exkurs in die Vergangenheit der Deutschen aus Wolhynien unternehmen? – Historisch gesehen schuf Kaiser Friedrich nach der Aufteilung der königlichen Republik Polen-Litauen im 18. Jahrhundert zwischen Preußen, Russland und Österreich in den angegliederten Ländern Provinzen, in die 57.000 Familien (beinahe 300.000 Siedler) geschickt werden sollten, denen Privilegien und Erleichterungen versprochen wurden. So kamen meine Vorfahren dorthin. Aber tatsächlich waren sie nicht für lange dort. Das zunehmende nationale Selbstbewusstsein der Polen und die Wellen der Befreiungsaufstände erschwerten die Durchsetzung dieser Pläne. Mehr als 200.000 deutsche Siedler wurden gezwungen, das polnische Königreich zu verlassen. Ein Teil von ihnen zog auf schnellstem Wege nach Wolhynien. Und meine Vorfahren wurden Bewohner von Zhitomir. Die Linie der Mutter warf ihren Anker in der Siedlung Kiewka aus, wo der Vater meines Urgroßvaters Jakow Lau als Dorfältester, oder „Schulz“, wie man ihn zu dieser Zeit nannte, auserwählt wurde. Der väterliche Zweig ließ sich in Rozhischtsche nieder. Später siedelte die Familie nach Pulino-Guta über, wo sie ein kleines Waldstück mietete. Dorthin zog auch der Großvater Eduard Lau. Er besaß hier später 70 Hektar Ackerland, welches im Jahr 1929 in der Welle der Kollektivierung enteignet wurde. Der frühere wolhynische Getreidebauer verdiente sich vom ersten Arbeiter- und Bauernstaat der Welt eine besondere „schwarze Marke“ – 10 Jahre Zwangsarbeit im Gebiet Krasnojarsk. Er kam in die Viljujsker Minen an der Lena-Aldan-Mündung, wo er Gold- und Diamantenerze förderte, Holz schnitt und verarbeitete oder Straßen baute. Es war ihm nicht bestimmt, nach Wolhynien zurückzukehren… – Im Jahr 1936 begann bereits die Zwangsräumung der Deutschen aus Wolhynien. Der Großvater kam wahrscheinlich erst später frei? – Ganz genau. Er kam nach Nordkasachstan, wohin bis dahin bereits seine Familie ausgesiedelt wurde. Er kam in eine Kolchose, wo er von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang in öden Arbeitseinheiten unter der strengen Aufsicht der Kommandantur arbeitete. Nach meinen Berechnungen erfuhren 29 Menschen, Erwachsene und Kinder, aus beiden Zweigen der Familien Schulz-Lau die gewaltsame Ausweisung aus Pulino-Gula nach Sibirien (Stadt Kansk) und Nordkasachstan (Kreis Tschkalowsk, Punkt Nr. 11, später – Siedlung Zeljonyj Gaj). Darunter auch meine Urgroßeltern Fridrich Gotlibowitsch und Marta Emiljewna, geborene Entsch. In ihrer Familie gab es 16 Kinder, von denen 10 überlebten – Augustina, Genrich (mein Großvater), Olga, Karolina, Berta, Ottilija, Radine, Kristijan, Edward und Robert. Wie vorher erwähnt, befanden sich hier auch der Großvater väterlicherseits Genrich Fridrichowitsch und die Großmutter Marta Karlowna, eine geborene Gudarian. Mütterlicherseits waren dies Eduard Jakowlewitsch Lau und Matilda Ioaganowna Lau, geborene Zimmer, sowie ihre Kinder: Ewald, Ella, Elmira, Elgard und Irma (meine Mutter). Der Großvater Eduard Lau war zuerst Hilfsarbeiter, danach arbeitete er 15 Jahre lang in einem Reitstall und kümmerte sich um Hengste. Als Pensionär hütete er Weiderind und verdiente so seinen Lebensunterhalt. Das bedeutete, sowjetische Kolchosenrente in der Höhe von 12 Rubel im Monat, das kann sich wohl kaum einer vorstellen… Der Großvater Genrich Schulz war der erste Traktorfahrer auf der Kolchose. Mit der Technik kannte er sich sehr gut aus, so dass er später Vorarbeiter der Traktorenbrigade wurde. Er wurde sogar vor der Arbeitsarmee geschützt, andernfalls hätte die Technik auf dem Feld nicht funktioniert, sondern wäre nur herumgestanden. – Über die Vertreibung der Deutschen aus Wolhynien nach Kasachstan im Herbst 1936 ist kaum etwas bekannt. – Ich habe darüber ausführlich in der sozial-geisteswissenschaftlichen Studie „Syndrom der Anspielung“ in dem Buch „Entgegengesetzt“ geschrieben, welches in den nächsten Tagen das Licht der Welt erblickt. Es waren viele, isolierte Sonderaussiedler, Deutsche und Polen, 15.000 Familien, beinahe 70.000 Menschen. Und alle hatten ein Stigma: „klassenmäßig zweifelhafte und sozial gefährliche Elemente“. Und die „kleinen Leute“, fremd und unerwünscht, landeten in einer verlassenen Ecke des großen Imperiums wieder, in Kasachstan, alleingelassen mit der asiatischen Steppe, verbrannt von der glühend heißen Sommersonne, gefroren von den eiskalten Winden und den langen Wintermonaten. Hier, in der Region Koktschetaw, entstanden zwei Kreise – Tschkalowskij und Kellerowskij, in denen Kolchosen für die unter Zwang Vertriebenen Kolchosen eingerichtet wurden. So erschien am „Punkt Nr. 13“ die Siedlung Zeljonyj Gaj, in der die Kolchose „Stern der Kommune“ entstand, in der ich geboren werden sollte. Ich räume ein, dass die neue Umgebung der wolhynischen Deutschen ein Testball in der Erschließung des „Stalinschen Neulandes“ war. Ich stelle fest, dass einige Transportwaggons mit deutschen Sonderaussiedlern aus Wolhynien in den Gebieten Alma-Ata und Taldy-Korgan landeten, auch in Sibirien, in Karelien und in der Republik Komi. Näheres zu alledem ist in meinem Buch zu finden. – Wie entstand die Idee zu dessen Niederschrift? – Auf jeden Fall nicht zufällig, obwohl sich der künstlerische Prozess jahrelang hinzog. Am Ende der Sechziger entstanden die ersten Seiten. Sowohl die Grundidee als auch der Versuch erwiesen sich als erfolglos. Für die Niederschrift des Buches hat mir zu dieser Zeit noch vieles gefehlt. Das, was die Verwandten im Familienarchiv aufbewahren konnten, was ich glücklicherweise aus den vereinzelten überlieferten Zeugnissen, Ereignisberichten und Fakten aufzeichnen konnte, erwies sich als offenkundig ungenügend für eine solch ernsthafte Arbeit. Das waren nur Staubkörner. In eine anständige Bibliothek zu kommen, Zutritt zu den Spezialsälen der Moskauer „Leninka“ oder der Petersburger (Leningrader) „Publitschka“, in das Spezialarchiv der Bibliothek der Akademie der Wissenschaften der UdSSR zu erhalten, lag im Bereich der Fantasterei. Für einen Journalisten aus Kasachstan, von außerhalb, war das unerreichbar. Ich bin schließlich sogar zu dem eindeutigen Schluss gekommen, dass es überhaupt unmöglich ist, ein solches Buch vorzubereiten, geschweige denn, es zu veröffentlichen. Im Jahr 1987, vor 32 Jahren, habe ich die historische Erde meiner Vorfahren betreten. Dort konnte ich zu dem jugendlichen Traum zurückkehren und habe wiederum angefangen, an dem Buch zu arbeiten. Schritt für Schritt habe ich die Geografie meiner Familie kennengelernt: Ich habe Anfragen an Archive gestellt, studierte historische Dokumente, durchsiebte Periodika und das Internet. Das Verlangen kam auf, herauszufinden, wie die Urur- und Urgroßmütter aussahen, wie sie das Haus hielten, wie sie die Kinder aufzogen, welche Kleidung sie nähten und was sie kochten, welche familiären Werte sie vermittelten, wie sie ihren Glauben bewahrten, was sie besaßen, wie sie das Land bewirtschafteten und welche Ernten sie einfuhren. Allmählich sammelten sich interessante Fakten an, die darauf hindeuteten, wo meine Vorfahren lebten, wem sie dienten, wo sie Krieg führten. Durch Gefühle, Erkenntnisse und Emotionen habe ich die fehlenden Teile und Glieder zu einer gemeinsamen Kette unserer Familie vereint. – Empfinden Sie denn Nostalgie für Kasachstan, kommt nicht der Wunsch auf, zurückzukehren? – In dieser Frage kommen widersprüchliche Gefühle auf. Einerseits bin ich ein russischer wolhynischer Deutscher. Wozu das „russische“, mag der ein oder andere Leser fragen, wenn doch Wolhynien historisch ukrainisches Territorium ist? Man muss verdeutlichen, dass zum Zeitpunkt der Übersiedelung meiner Vorfahren die Provinz ein Teil des russischen Reiches war. In der Region Zhitomir haben meine Urgroßeltern, Großeltern und Eltern gelebt, insgesamt einhundert Jahre lang bis zur erzwungenen Aussiedelung nach Nordkasachstan im Jahre 1936. Andererseits bin ich in der weiten kasachischen Steppe auf die Welt gekommen, in der Region Koktschetaw, ich habe für die Regionalzeitung gearbeitet. Ich war später auch als Korrespondent im benachbarten Gebiet Nordkasachstan, habe für die Zeitung „Freundschaft“ geschrieben und in Petropawlowsk gelebt. Dann gab es einen Wechsel nach Alma-Ata, wo ich in dieser Funktion noch weitere fünf Jahre bis zur Ausreise in die Bundesrepublik tätig war. Darüber erzähle ich ziemlich ausführlich in meiner Geschichte „Aufzeichnungen eines Provinzjournalisten“. In Kasachstan habe ich nicht wenige Freunde, Genossen oder einfach nur Bekannte – das sind gute, warmherzige und freundliche Menschen. Die kann man nicht einfach vergessen. Mit vielen halte ich den Kontakt aufrecht, darunter sind auch Kasachen, die ich oft auf erfolgreichen Lebensstationen getroffen habe. Und immer wurde Güte mit Güte erwidert. Es sind schon bald 50 Jahre, in denen ich eine schlichte und leise Freundschaft mit Amantaj Achetowyj hege, einem bekannten Poeten, Prosaisten und Publizisten, mit dem ich an der journalistischen Fakultät studierte. Es war der Kasache Saken Schajmardanow, mein erster Redakteur und Mentor, der mir, dem Zeitungsjungen, die Einweisung ins Leben mitgab. Ich könnte diese Liste endlos weiterführen, aber ich denke, dass darin nicht der Kern liegt, sondern darin, dass man wahre Freunde dort kennenlernt, wo man es am wenigsten erwartet. Glauben Sie mir, ich rede von Kasachstan. In Deutschland beispielsweise habe ich es völlig anders erlebt. Leider war Freundschaft dort manchmal nur ein Wort. Sie hielt einer Hitzigkeit nicht stand und zerbrach über Nacht. Auf den ersten Blick scheint es so, dass der Mensch im Leben alles in Geld berechnet. Tatsächlich bezahlt er für vieles kleine Stückchen seiner Seele und hinterlässt im Herzen unsichtbare Spuren, verursacht von Schmerz, Kränkung und Demütigung. Ist Kasachstan Heimat für mich? Ich weiß nicht, ob dich diese Antwort befriedigt: ich empfinde tiefste Dankbarkeit für das Land, für das Volk, welches im Jahr 1936 die wolhynischen Deutschen aufgenommen hat, die gewaltsam ihres geografischen Schicksals, des gelobten Landes, welches ihnen vom Allmächtigen gegeben wurde, beraubt wurden. In Kasachstan existierte ich als Bürger und Individuum. Hier habe ich die Schule beendet, eine Hochschulbildung und Arbeit erhalten, mit Mitglied der Union der Journalisten der UdSSR geworden. Ich habe mein Haupt vor den gefallenen Helden verneigt, habe Schmerz für die Vergangenheit und die Gegenwart der Sowjetunion durchlebt. Ich habe, wie alle glaubten, die menschlichste Bruderschaft, die glücklichste Gesellschaft der Welt mit aufgebaut. Wir haben Tragödien, Suchen und Unstetigkeiten überwunden, haben gewagt, geträumt, geliebt. Aber der ganze zerstörerische und schöpferische Sprudel endete mit dem Zusammenbuch der Sowjetunion, sie existiert nicht mehr auf der Landkarte… Es blieb die große Steppe, ein Volk, dass einen Staat fand, seine wahre Heimat. Und heute erheben sich die Kasachen in einem gemeinsamen Schwung, wenn die Hymne ihres Heimatlandes erklingt… Betrachte ich Kasachstan denn als meine Heimat? Diese Frage hat noch eine zweite Seite, so wie bei einer Medaille. So befindet sich für mich auf ihrer Rückseite Kasachstan und auf ihrer Vorderseite Deutschland. Und sie beide sind wie ein gemeinsames Ganzes, sie bestehen nebeneinander in meiner Seele. Es ist dieses mächtige Amulett, welches ich im Herzen trage und als Zeichen doppelten Glücks betrachte. Der Ruf des Vaterlandes ist eines der stärksten menschlichen Gefühle, mit denen der Schöpfer die Menschen ausgestattet hat. Das Elternhaus, die Heimat, das Vaterland, das alles ist wie ein unsichtbarer Faden, die Nabelschnur, sie bindet jeden Menschen. So ist es einfach passiert, dass das Heilige mehr als alles andre geschätzt wird. Interview: Reinhold Schulz Übersetzung: Philipp Dippl
30 Jahre – Zeit, um die Ergebnisse zusammenzufassen und weitere Pläne zu schmieden Veröffentlicht in Mai 18, 2019Juli 30, 2020 Die Bewegung „Wiedergeburt“ entstand Ende der 1980er und wurde von den Deutschen Kasachstans sehnlichst erwartet: für sie entstand die Möglichkeit, den Namen, die Kultur und das Wesen der Ethnie wiederherzustellen. Zu dieser Zeit fand der erste Kongress statt, an welchem seine große Anzahl Delegierter aus dem ganzen Land teilnahmen. Danach wurden die deutschen Gesellschaften in den Regionen gebildet. Die ersten wurden in Almaty und Karaganda geschaffen. In Semipalatinsk geschah dies zum Ende des Jahres 1989. An den Ursprüngen der Gesellschaft standen A. Schjutz, K. Straus, E. Mut, K. Kerber, I. Bauer, L. Kajser, G. Schwab und A. Wize. Der erste Vorsitzende war Anatolij Rudolfowitsch Wize. In der Gesellschaft wurde dank Elwira Mut, der früheren Schauspielerin des Deutschen Theaters und Sängerin, die nach Semipalatinsk zog, das Gesangs- und Instrumentenensemble „Einheit“ gegründet, welches im Jahr 1991 den Titel des Volksensembles erhielt. Das Hauptziel der Gesellschaft war die Schaffung der Voraussetzungen zum Erhalt und zur Entwicklung der deutschen Minderheit im Umfeld des Friedens, der internationalen Eintracht und der konstruktiven Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden. Ebenso umtriebig wurde die Frage der Rehabilitierung der deutschen Bevölkerung behandelt. Ihre Lösung schloss den Erhalt eines Nachweises über die Rehabilitierung ein, und das wichtigste – die Aufhebung des Stalinschen Etiketts, welches den russischen Deutschen unberechtigterweise angehaftet wurde, und die Möglichkeit, nach so vielen Jahren des Kummers offen zu sagen, dass man nach der Nationalität Deutscher ist. Noch ein aktuelles Problem dieser Zeit war die Bildung der Deutschen Autonomen Republik. Die Meinung der Gründer der Bewegung gingen auseinander: „Viele verstanden, dass das unmöglich ist, dass jetzt an diesen Orten andere Familien leben und ihnen niemand ihre Häuser wegnehmen kann, die, die dort leben, sind selbst dagegen.Die Frage blieb offen und es wurde der Vorschlag geäußert, eine deutsche Autonomie auf dem Gebiet Kasachstans zu bilden, irgendwo im Gebiet Zelinograd, aber wiederum kamen Meinungsverschiedenheiten auf. Manche waren dafür, andere sagten, dass dies sinnlos sei. Bis heute wurde das Programm zur Rehabilitierung der Deutschen verwirklicht, das heißt, von ihnen wurde eine Schmach genommen, die völlig unbegründete Meinung, es würde sich um Verräter handeln. Mit dem Ziel, die deutsche Sprache zu vermitteln und zu entwickeln, wurden Kurse für Erwachsene gegründet, für Kinder wurde eine Sonntagsschule aufgebaut. Zur Erhaltung der deutschen Kultur, der Traditionen und der Riten wurden Tanz- und Liederensebles formiert, welche von Anfang an zahlreiche Mitglieder haben: zwischen 20 und 30 Menschen. Die künstlerischen Kollektive fuhren mit Darbietungen erfolgreich auf Konzerte und Festivals in vielen Städten Kasachstans und Russlands. Die umfassende Unterstützung der deutschen Bevölkerung findet im Rahmen des Projektes „Soziale Hilfe“ statt. Die Arbeit in den Gesellschaften wurde mit der Zeit umfassender und entwickelte sich in verschiedene Richtungen, und mehr und mehr Deutsche werden in sie mit einbezogen. Im Jahr 2010 begann in allen Gesellschaften Kasachstans die Umsetzung des Projekts „Netzwerk der Begegnungszentren“, welches auf die Erhaltung der Lebensart der russischen Deutschen ausgerichtet ist. Im Vorfeld des Jubiläums der Gesellschaft „Wiedergeburt“ der Stadt Semej teilt die Vorsitzende Lilija Pawlowna Gontscharuk die Erfolge und die Pläne des ethnokulturellen Zentrums mit: – Die Arbeit strebt jetzt aktiv in verschiedene Richtungen. Im Bildungsbereich sind das die Deutschkurse für alle Altersstufen, das Zentrum für die zusätzliche Vorschulbildung und die Sonntagsschule, in der die Zöglinge Wissen erhalten und die deutsche Sprache, die Kultur und die Traditionen ihrer Ethnie kennenlernen. Eine zusätzliche Schule bereitet Schüler in Abschlussklassen auf ihre Prüfungen den Eintritt in die Hochschulen vor. Die zukünftigen Abiturienten können ebenso am Programm „Avantgarde“ teilnehmen, welches dabei hilft, die angemessene Ausbildung in Kasachstan oder im Ausland zu finden. Auch die soziale Arbeit gedeiht: es gibt eine Winterhilfe, die Seniorenakademie, die Schule des dritten Alters, Nordic Walking oder Krankengymnastik. An den Aktivitäten dieser Bewegung nehmen mit großer Freude auch die Repräsentanten des fortgeschrittenen Alters unserer Gesellschaft teil. Die Teilnehmer im Tanz- und Liederensemble „Einheit“ haben nicht nur Tänze und Lieder in ihrem Repertoir, welche die Kultur und die Lebensweise der deutschen Ethnie bewahren, sondern auch von anderen Völkern Kasachstans und der ganzen Welt. Auf dem Programm des Jugendvereins stehen vielfältige nationale Feiertage, die Theaterwerkstatt und das Studium der Muttersprache. Unsere Gesellschaft hat zwei Zweigstellen: in den Kreisen Borodulichinsk und Beskarajsk. Das Jubiläum ist ein ganz besonderer Termin, es ist das vorläufige Fazit: was wurde bereits erreicht und wofür. Mit der Zeit werden neue Ziele definiert. Die ursprünglichen Aufgaben, die auf die deutsche Gesellschaft zukamen, wurden mit großem Erfolg erledigt. Die Rehabilitierung der Deutschen fand statt, es wurden gesellschaftliche Vereinigung auf dem Gebiet der ganzen Republik gebildet, welche seit bereits 30 Jahren beständig arbeiten. Sie leisten den Deutschen Kasachstans nicht nur soziale, sondern alle möglichen Beratungsdienste. Es werden Treffen für Mitwirkende jeden Alters durchgeführt, damit sich die Menschen einer Ethnie zugehörig fühlen, ihre Traditionen kennen und sie bewahren. Wenn wir sagen, dass wir unsere Kultur fördern, dann leisten wir definitiv einen ethnokulturellen Beitrag in Kasachstan insgesamt. In diesem Jahr werden es acht Jahre sein, dass ich als Vorsitzende der Gesellschaft arbeite, bis dahin bin ich seit 1998 zum Ensemble „Einheit“ gegangen, war Freiwillige. Viele Momente haben natürlich ihre Spuren in meiner Erinnerung hinterlassen. Wir haben ein überaus strahlendes, ich würde sagen, ergebnisreiches 25-jähriges Jubiläum gefeiert. Mit Konzertveranstaltungen haben wir in den nahen Dorfkreisen verweilt, wo wir positive Rückmeldungen von der örtlichen Bevölkerung bekommen haben. Die größte Veranstaltung fand auf städtischer Ebene im Zentralpark statt. Sie wurde sehr gut von den Zuschauern und den Vertretern des Akimates bewertet und zog neue Mitwirkende für die Tätigkeiten der Gesellschaft an. Heute ist eine der neuen Aufgaben für unsere Gesellschaft die Rückkehr der deutschen Sprache in die Schulprogramme und das Anwerben von Menschen mittleren Alters für die Aktivitäten der Gesellschaft. Ich möchte dem Beispiel der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ in der Stadt Nur-Sultan folgen und und Deutsche in die Arbeit mit einbeziehen, die im privaten Unternehmertum tätig sind. Das wichtigste Ereignis in diesem Jahr ist das Jubiläum von „Wiedergeburt“, und alle Veranstaltungen finden bei uns unter der Ägide “Wir sind 30 Jahre alt” statt. Wir werden Fahrten in die Dörfer und Treffen mit der Bevölkerung und der Leitung organisieren, wir werden von den Aktivitäten der Gesellschaft erzählen und die aktiven Mitglieder zur Eröffnung der Zweigstellen hinzuziehen. Wir haben vor, regionale Tage der deutschen Kultur zu veranstalten, an welchen runde Tische stattfinden. Es wird einen Tag der offenen Türe, die Präsentation des neuen Theaterstücks der Theaterwerkstatt „Glück“ und ein Konzert der deutschen Kultur geben. Die Veranstaltungen werden auf städtischer Ebene mit der Teilnahme aller Mitglieder der Gesellschaft und der Vorstellung aller Sphären der Aktivitäten stattfinden. Marija Gorbatschjowa Übersetzung: Philipp Dippl
Leo Schik: „Ich bin dem Schicksal dafür dankbar, dass es mich in das gütige Land Kasachstan geführt hat“ Veröffentlicht in Mai 18, 2019Juli 30, 2020 Es ist symbolisch, dass Leo Bogdanowitsch Schik, Mitglied der Volksversammlung Kasachstans, am 30. April geboren wurde, und bereits am 1. Mai wird der Tag der Einheit und der Freundschaft gefeiert. Leo Bogdanowitsch hat sich sehr um diesen lohnenden Pfad zur Stärkung des Friedens und der Eintracht bemüht. Auf seine Initiative hin wurde das erste Haus der Freundschaft Kasachstans errichtet. Vor fünf Jahren brachte Leo Bogdanowitsch ein Buch mit Erinnerungen heraus: „Ich weiß, dass es einen Engel gibt“. Und obwohl er von Lebensbeginn an nicht wenig Leid ertragen musste, als er aus dem heimatlichen Haus vertrieben wurde, sowie tausende anderer Wolgadeutscher, findet man in seinem Buch keinen Schmerz, sondern nur Liebe und Dankbarkeit für das Leben (trotz alles Leides) und für die Menschen. An seine Leser appellierend schreibt er: – Ich bin dem Schicksal dafür dankbar, dass es ich in das gütige Land Kasachstan geführt hat, wo ich eine Bildung erhalten, eine Familie gegründet und die Anerkennung vieler gewonnen habe. Hier hat mich das Leben gelehrt, flexibel zu sein, aber sich nicht zu verbiegen, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, was immer nah bei einander liegt, und Menschen ehrlich und großherzig zu begegnen. Unendlich kostbar ist mir das Haus der Freundschaft, welches auf meine Initiative hin mit der Hilfe von Menschen eröffnet wurde, die mir sehr nahestehen, selbstlose Patrioten ihrer zweiten Heimat und Kasachstans… Was ihn fesselt, ist Mut und Entschlossenheit in seinen Angelegenheiten. Wenn er etwas beginnt, gibt er nicht auf. So hat er, der spätere erste Sekretär des Bezirkskomitees des Komsomols Schemonaich, zum Beispiel die erste Brigade der kommunistischen Arbeit in Ostkasachstan gebildet. Gestern gab es sie noch nicht, und am Morgen hat er diese Brigade bereits organisiert, die sich mit Unterstützung an die Bewohner eines Dorfes mit dem ungewöhnlichen Namen Amerika wendet, welches von vertriebenen Deutschen gegründet wurde. Zu Ehren des 85-jährigen Jubiläums von Leo Bogdanowitsch fand im Haus der Freundschaft des Gebietes, im Zentrum der gesellschaftlichen Eintracht, ein Ehrenabend statt. Es waren viele Gäste aus verschiedenen Altersgruppen anwesend, unter ihnen junge Menschen, für die Leo Schik ein strahlendes Beispiel für einen unerschütterlichen Willen, Lebensfreude und Selbstoptimierung ist, wie es der Sekretär des Regionalparlaments Ostkasachstan Wladimir Golowatjuk feststellte. Die Leiterin der innenpolitschen Verwaltung Irina Smit beglückwünschte den Jubilar. Auf Beschluss des akademischen Rates der Amerikanisch-Kasachstanischen Freien Universität wurde Leo Bogdanowitsch der akademische Titel „Ehrenprofessor der KASU“ verliehen. Der Rektor der KASU Erezhep Mambetkaziew überreichte die Auszeichnung und wünschte dm Jubilar alles Gute. – Ich bin mit meinem Schicksal zufrieden, ich bin glücklich darüber, dass ich die allerwichtigste Arbeit erledigen und einen hell erstrahlenden Weg gehen konnte – den Weg des Friedens und der Eintracht, der die Freundschaft der Völker Kasachstans stärkt, – sagte der Jubilar. – Ich bin stolz darauf, dass das Leben mir die Möglichkeit schenkte, einen Menschen von allergrößtem Maßstab kennenzulernen – Nursultan Abischewitsch Nazarbaew, gerade aus seinen Händen habe ich die höchsten staatlichen Ehrungen erhalten – den Orden „Dostyk“ der zweiten Stufe und die „Goldmedaille ANK“. Aufrichtigen Dank an Leo Bogdanowitsch für seinen unschätzbaren Beitrag in der Entwicklung der deutschen Bewegung „Wiedergeburt“ und der langjährigen Zusammenarbeit mit der Regionalgesellschaft „Wiedergeburt“ LNKZ Ridder drückte ihre Vorsitzende Ljubow Igatjewa aus. Sie gratulierte dem Jubilar und wünschte ihm von ganzem Herzen, „ein tapferer Mann alter Schule zu bleiben, fröhlich und klug, gutherzig und geduldig, attraktiv und stattlich, geschätzt und geliebt, selbstbewusst und mutig!“ Zum Abschluss des Abends, der mit aufrichtigen Glückwünschen und musikalischen Grüßen gefüllt war, sagte Leo Bogdanowitsch: „Ich stehe in der unendlichen Schuld unseres sonnigen Kasachstans, in der Schuld euch aller, aller gutherzigen und freundlichen Menschen, die wollen, dass dieses gelobte Land glücklich sei, dass hier für immer Frieden, Eintracht und Beständigkeit herrschen. Ich versuche, euer Vertrauen nicht zu enttäuschen. Ich wünsche euch allen unendlich viel Liebe! Die Liebe ist der Antrieb für alles Gute!“ Andrej Kratenko Übersetzung: Philipp Dippl
„Auf der Suche nach Perfektion…“ auf der Bühne! Veröffentlicht in Mai 18, 2019Juni 6, 2019 Vom 16. bis zum 19. Mai findet das erste republikanische Theaterfestival der deutschen Jugendtheaterkollektive Kasachstans „Theater. Deutsch. Jugend.“ statt. Vier Tage lang präsentieren neun Theaterwerkstätten aus verschiedenen Städten Kasachstans auf der Bühne des Musisch-Dramatischen Theater namens K. Kuanyschbaew ihre Aufführungen dem Urteil der Zuschauer. Das Festival „Theater. Deutsch. Jugend“ findet im Rahmen des 30-Jährigen Jubiläums der deutschen Bewegung sowie des Jahres der Jugend in Kasachstan statt. Es ruft dazu auf, das Interesse der Jugend in die Theateraktivität und in das Werk deutscher Dramaturgen zu bestärken. Im Rahmen der Veranstaltung finden Workshops für Schauspieler und Regisseure mit dem Ziel der Weiterbildung ihrer professionellen Kunstfertigkeiten, sowie Improvisationsspiele und vieles andere statt. Als Organisatoren des Festivals traten die gesellschaftliche Stiftung „Kasachstanische Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“, die Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ der Stadt Astana und des Gebietes Akmolinsk auf, sowie die Union der deutschen Jugend Kasachstans. Ehrenvoller Gast der Veranstaltung ist der Bevollmächtigte der Bundesregierung Deutschlands für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Professor Dr. Bernd Fabritius, der am abschließenden Teil des Festivals teilnimmt und sich mit der kreativen Jugend trifft. Übersetzung: Philipp Dippl
Der Besuch der deutschen Delegation in Nur-Sultan Veröffentlicht in Mai 18, 2019Juli 30, 2020 Zu einem Arbeitsbesuch kam eine Regierungsdelegation der Bundesrepublik Deutschland mit dem Beauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Bernd Fabritius an der Spitze in die Hauptstadt Kasachstans, die Stadt Nur-Sultan. Die Vertreter der Gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ und der Gesellschaft der Deutschen der Stadt Astana und des Gebietes Akmolinsk mit dem Deputierten der Mazhilis des Parlaments der Republik Kasachstans und dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung Albert Rau an der Spitze trafen mit den Gästen zusammen. Der Besuch findet im Vorfeld der 17. Konferenz der Deutsch-kasachstanischen zwischenstaatlichen Kommission für Fragen ethnischer Deutscher, die in der Republik Kasachstan leben, statt. Die Abgeordneten besuchten die Sehenswürdigkeiten der jungen Hauptstadt und besuchten das neue Gebäude der Evangelisch-Lutherischen Kirche und das Haus der Freundschaft, in welchem ein Treffen mit den aktiven Mitgliedern der Gesellschaft stattfand. Im Rahmen des Besuches ist ebenfalls die Teilnahme der ehrenvollen Gäste am abschließenden Teil des Ersten Republikanischen Theaterfestivals der deutschen Jugendkollektive „Theater. Deutsch. Jugend“ geplant, welches im Rahmen des dreißigjährigen Jubiläums der deutschen Bewegung stattfindet. Dr. Fabritius seinerseits wird sich mit den künstlerischen Jugendlichen treffen. Die Vorstellung des Lebens und der Aktivitäten der deutschen Ethnie der Republik wird mit dem Besuch des Museums- und Gedenkkomplexes der Opfer der politischen Repressionen und des Totalitarismus „Alzhir“ sowie mit einem Treffen mit kasachstanischen Geschäftsmännern in der Repräsentanz der Verwaltungsgesellschaft „Schanyrak“, dessen Generaldirektor der Kasachstandeutsche Aleksandr Lorenz ist, fortgeführt. Mit dem Ziel der Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Kasachstan und Deutschland findet am 21. Mai 2019 im Palast des Friedens und der Eintracht ein Treffen von Dr. Fabritius mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der Volksversammlung Kasachstans Zhanseit Tujmebaew statt. Bei dem Treffen mit den Deputierten der Mazhilis des Parlaments der RK werden Fragen der Zusammenarbeit auf staatlicher Ebene betrachtet. Einzelheiten erfahren Sie in der nächsten Ausgabe der „Deutschen Allgemeinen Zeitung“. Die Fotos hat Dmitrij Redler/ Gesellschaftliche Stiftung „Wiedergeburt“ zur Verfügung gestellt. Die Materialien wurden von Veronika Lichobabina/ DAZ vorbereitet. Übersetzung: Philipp Dippl
Internationale wissenschaftspraktische Konferenz: Kommentare und Perspektiven Veröffentlicht in Mai 17, 2019Juni 28, 2020 Wie kann man das kulturelle Erbe in Zeiten der Globalisierung bewahren? (Teil 2) Wendelin Mangold, Doktor der Philosophie, Königstein im Taunus, Deutschland: „Literatur und Kunst, das sind heikle Angelegenheiten, nicht jeder ist zu einer künstlerischen Darlegung der Gedanken fähig. Im diesem Zusammenhang kommt einem ein russisches Wort in den Sinn: „пестовать» (schätzen) – man muss Talente schätzen, man muss sie aussuchen, unterstützen, insbesondere junge Talente, man muss ihnen helfen! Ohne dies werden wir noch lange auf Preisträger warten müssen. Wir müssen die Jugend zur lebhaften Begegnung mit den Schriftstellern aufrufen. Eine solche Zusammenarbeit wird in jedem Falle seine Resultate bringen. Es lohnt sich nicht, in der Position des Opfers zu verharren und nur über die schwere Bürde des deutschen Volkes zu schreiben. Wir sind ein robustes Volk! Und es gibt noch viele Bereiche, in denen man arbeiten und wunderbare Werke schaffen kann. Ich bin sehr erfreut über die Anteilnahme der Deutschen Kasachstans an den Problemen der Moderne, insbesondere der Bewahrung des unschätzbaren Erbes der Poeten, Schriftsteller und Wissenschaftler durch die Übertragung der Informationen vom Papier auf elektronische Datenträger. Die Digitalisierung ist heute ein überaus wichtiges Thema. Viele Talente gehen weg, und mit ihnen ihre Werke. Man weiß nie, welche Generation sich für Geschichte und Kultur interessieren wird. So wie sich jetzt zum Beispiel viele Amerikaner und Kanadier deutscher Herkunft, oder, wie man sie auch nennt, amerikanische und kanadische Deutsche, dafür begeistern“. Tatjana Plochotnjuch, Doktorin der Geschichtswissenschaften, Professorin am Lehrstuhl für die Geschichte Russlands an der Nordkaukasischen Föderalen Universität: „Diese Konferenz wurde dazu einberufen, die Angelegenheit zu einem logischen Abschluss zu führen, mit welcher wir uns bereits seit drei Jahrzehnten beschäftigen. Dies wird uns erlauben, die historische Vergangenheit zu bewahren und dem deutschen Volk Gerechtigkeit zu erweisen, welches viel für die Entwicklung unserer Länder geleistet hat. Ich möchte ein Thema erschließen, welches der Nachfrage in unseren Ländern etwas zuvorkommt, allerdings Wissen miteinbezieht, welches vorbehaltlos die Definition „Erfahrung vieler Jahrzehnte“ verdient. Dies ist die Erfahrung der Amerikanischen Historischen Gesellschaft Deutscher aus Russland, welche im Jahr 1968 in Denver (Colorado) gegründet wurde. Zum Abschluss des ersten Konvents im Jahr 1970 fand ein großangelegtes Treffen von Nachkommen russischer Deutscher, die in Amerika leben, aber mit ihrer Herkunft in ängstlicher Beziehung stehen, statt. Sie sagen: „Ja, wir sind Deutsche, aber wir sind Russian Germans, wir sind nicht aus Deutschland, wir sind russische Deutsche“. Diese Gesellschaft ist mit den Jahren nur erstarkt und bezeichnet ihre Bestrebungen so: unbedingte, widerstandsfähige Präsenz und starke Positionen im Internet. Die Internetressourcen der amerikanischen Deutschen arbeiten in allen Bereichen. Durch die digitalen Technologien und das Internet bewahren sie ihr Erbe, pflegen ihre Identität und erhalten sogar finanzielle Mittel, welche es ihnen erlaubt, als eigenständige Gesellschaft zu existieren. Dieser Faktor, neben der aktiven Verwendung der Internettechnologie, unterscheidet sie von anderen Vereinigungen und direkt von den russischen Deutschen selbst. Sie befassen sich mit der Rekonstruktion und der Bewahrung der Vergangenheit ihres Volkes und wählen zur Erforschung einen völlig anderen, metalogischen Ansatz – die Mikrogeschichte. Die Mitglieder der Gesellschaft finden das Material, stellen Befragungen an, führen Interviews und stellen die Handlungen zusammen, die später durch Archivdaten belegt werden könnten. Sie geben die Handlungen dem Menschen zurück, entweder seinen Verwandten oder ihm selbst, sie sind damit wirklich Gegenstand der Geschichtswissenschaften, denn genau das ist der Mensch, und das, was er in der Vergangenheit getan hat. Diese Gesellschaft besitzt ein reich verzweigtes Netzwerk lokaler Niederlassungen, und jede von ihren verfügt über eigenen Ressourcen, die bereits digitalisiert wurden. Es wäre ratsam, die Erfahrungen zur Durchführung der Digitalisierung von unseren ausländischen Kollegen zu übernehmen. Es ist erfreulich, dass die Konferenz „Die Deutschen Kasachstans: historische Erinnerung der Ethnie und Digitalisierung der Informationsressourcen“ zu einer Plattform für eine moderne Arbeit nicht nur für kasachstanische und deutsche Wissenschaftler wurde, an ihr haben selbst führende Geschichtsexperten aus Russland und der Ukraine teilgenommen. Einer von ihnen ist Aleksandr Djulkenko (Stadt Stawropol), der sofort mit dem Thema seiner Rede Interesse weckte und eine alternative Idee zur Entwicklung des virtuellen Museums der Deutschen Kasachstans vorschlug. Er hat den Teilnehmern anschaulich demonstriert, wie moderne Technologien Informationen transformieren und sie an die moderne Jugend anpassen können, wie man Exkursionen durch ein Museum zu einer spannenden Lehrübung für Kinder und Erwachsene umgestaltet. Aleksandr hat am Beispiel der Arbeit des Anne-Frank-Museums in Amsterdam anschaulich erläutert, wie Chat-Bots funktionieren. Aleksandr Djuldenko: „Ein Chat-Bot ist ein Programm, welches in der Lage ist, eine Korrespondenz mit dem Benutzer in einem Chat aufzunehmen, während es dabei menschliches Verhalten imitiert. Es funktioniert auf jeder bekannten Plattform. Diesen Programmen wurde beigebracht, sich mit einer für Menschen natürlichen Sprache zu unterhalten. Ich gehe gleich auf das Problem ein, welches sie lösen. Die meisten Museen sind mit dem Verlust des Interesses der jungen Generation an den Exponaten konfrontiert. Das aktuelle Verlangen der Jugendlichen bezieht sich auf schnelle, bündige und farbenfrohe Informationen, die in kurzen Fristen abzurufen sind, deshalb beziehen viele Museen weltweit IT-Technologien in ihre Arbeit mit ein. Eines der markantesten Beispiele ihres Einsatzes ist das Hausmuseum von Anne Frank. Dessen Besucher benutzen den Facebook-Messenger, in welchem man durch die Kommunikation mit einen Bot erfährt, wie man zum Museum findet, wie viel die Eintrittskarte kostet, man Informationen zu den Exponaten erhält und vieles weiteres. In der modernen Welt gibt es drei Haupttrends, welche alle bestehenden Informationslösungen verdeutlichen: der Aufbau von „leichten“ Webseiten, die Suche von Informationen in Gemeinschaften, das erhöhte Interesse in die persönliche Geschichte. Das können Informationen über sich selbst, über die Familie oder über die Vorfahren sein. In dieser Hinsicht folgt der Chat-Bot ideal den modernen Tendenzen: eine einfache Lösung, eine individuelle Gesellschaft, in der es eine direkte, persönliche Korrespondenz gibt. Ebenso möchte ich das Kunstmuseum des 21. Jahrhunderts in Rom erwähnen. Dessen Mitarbeiter haben einen Bot erschaffen, der Schülern dabei hilft, das Museum nicht einfach zu besuchen und dort Informationen zu erhalten, sondern sie zu erarbeiten. Dies funktioniert so: das Museum besitzt eine eigene Währung, und jeder Besucher nimmt an einer Schnitzeljagt teil, für die man Banknoten erhält, am Ende der Exkursion kann man diesen Geldbetrag in Artikel des Museums umtauschen, in Eintrittskarten oder eine neue Exkursion, was das Interesse der Jugend sehr anregt und steigert. Der Schlüsselmoment dieses Ratespiels, die Antworten dazu muss man im Museum selbst suchen, was dazu anregt, die Exponate während des Besuches im Detail kennenzulernen. Es ist möglich, dass solche Technologien im Moment aufgrund des Preises und den Schwierigkeiten in der Handhabung noch keine große Verbreitung erfahren, aber es gibt bereits jetzt Plattformen, die kostenlose Bot-Entwicklungen anbieten. Wenn nur die Initiative und der Wunsch da wäre, mit ihnen zu arbeiten“. Wie man beobachten kann, war das Spektrum der in der kasachischen Hauptstadt vorübergegangenen Konferenz umfangreich, da es verschiedene Möglichkeiten zur Entwicklung des historischen Bereiches abdeckte. Das nächste Treffen der Praxiswissenschaftler wird im Jahr 2022 stattfinden. Die Materialien hat Anastasija Koroljowa vorbereitet. Ubersetzung: Philipp Dippl
Mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft Veröffentlicht in Mai 13, 2019Juli 30, 2020 Aufruf des stellvertretenden Vorsitzenden der National-kulturellen Autonomie russischer Deutshcer des Gebietes Kaliningrad Andrej Rende Verehrte Genossen und Kollegen, Beteiligte der Bewegung „Wiedergeburt“! Viele von euch wurden, manche früher, manche später, zu aktiven Beteiligten der offiziellen Bewegung zur politischen Rehabilitierung der sowjetischen Deutschen. Im Jahr 1964 hat der Staat die ungeheuerlichen Anschuldigungen festgestellt, die durch das Dekret „über die Umsiedlung der Deutschen, die in den Wolgakreisen leben“ des Präsidiums des höchsten Rates der UdSSR seit dem 28. August 1948 vorgetragen wurden. Es wurden Maßnahmen zur Entwicklung der deutschen Kultur getroffen. In Kasachstan eröffneten das deutsche Theater, wurden Zeitungen in deutscher Sprache herausgegeben, wurden, wenn auch in begrenzter Auflage, Bücher deutscher Autoren gedruckt, ein Mal in der Woche wurden Radio- und Fernsehsendungen ausgestrahlt. In Wohnblocks bildeten sich Kunsthandwerkszirkel, in den Schulen lernten die Kinder Deutsch als Muttersprache. Aber all diese Maßnahmen haben das Hauptproblem nicht gelöst: die politische und rechtliche Rehabilitierung der sowjetischen Deutschen und die Wiederherstellung ihrer Staatlichkeit. Die sowjetischen Deutschen forderten aktiv die Lösung dieser Fragen. Im Jahr 1965 fanden zwei, und Jahr 1988 drei Treffen der Delegierten mit der Führung des Landes und der KPdSU statt, auf welchen ihnen mitgeteilt wurde, dass man die autonome Republik, welche im Jahr 1941 liquidiert wurde, nicht wiederherstellen könne: wenn die Deutschen aus Kasachstan und Sibirien weggehen, bleibt dort keiner übrig, der noch arbeitet. So bemerkte der Akademiker Boris Rauschenbach in seinem Aufsatz in der zweiten Etappe des ersten Kongresses der Deutschen der UdSSR ganz richtig: „… die gute Arbeit der sowjetischen Deutschen ist der Hauptgrund der Nichtwiederherstellung ihrer Republik“. Stattdessen wurde ihnen empfohlen, die öffentlich-politische und kulturell-aufklärerische Allunionsgesellschaft „Wiedergeburt“ zu gründen, was auch auf der konstitutierenden Konferenz in Moskau im März 1989 getan wurde. Gleichwohl wurden vor Ort Vereine, Kulturzentren und andere Vereinigungen der sowjetischen Deutschen gebildet. Ende 1988 wurde der Verein der Zeitungsleser „Freundschaft“ organisiert. Am 14. Februar 1989 habe ich in der Stadt Zelinograd den sozialpolitischen und nationalkulturellen Verein „Einheit“ gegründet. Im Juni des gleichen Jahres entstanden ähnliche Vereine in den Kreisen Atbasarsk und Alekseewsk im Gebiet Zelinograd. In Kaliningrad hat der Direktor des Kulturpalastes des Verpackungsmittelkombinates Wiktor Gofman die deutsche Gesellschaft „Einheit“ eröffnet. In Tomsk, Tscheljabinsk, Alma-Ata und anderen Regionen entstehen deutsche Kulturzentren. In ihnen fanden deutsche Kulturfestivals statt, wurden Sonntagsschulen für Kinder und Deutschkurse organisiert. So wurde zum Beispiel in Zelinograd Ende Dezember 1989 im Palast der Eisenbahner der erste offizielle Abend im Gebiet veranstaltet, der dem Weihnachtsfest gewidmet war. An ihm haben mehr als 200 Kinder und Eltern teilgenommen. Das Programm des zentralen Fernsehens „Vzgljad“ strahlte die Feier aus, wo auch mein fünfminütiges Interview über die Probleme der sowjetischen Deutschen gezeigt wurde. Dies wurde zum ersten Mal gemacht! Ebenso haben wir es geschafft, das Problem der Ausübung materieller Hilfen für Arbeitssoldaten zu lösen, denen die städtischen Behörden die gleichen Privilegien wie ehemaligen Frontsoldaten zusicherten, mit Ausnahme eies kostenlosen Autos. Für den Verein „Einheit“ wurde ein Raum in einem Neubau bereitgestellt. Wir haben Unterrichtsstunden der Sonntagsschule für Kinder, Folkloregruppen, deutsche Sprachkurse für Erwachsene und verschiedene andere Veranstaltungen durchgeführt. In den folgenden Jahren wurde uns eine zusätzliche Räumlichkeit für ein Kulturzentrum bereitgestellt, wo wir das „Zentrum der humanitären Hilfe“ zusammen mit den Adventisten organisierten. Ebenso wurde das erste Restaurant Kasachstans mit nationaler Küche „Hannover“ sowie der humanitäre und pädagogische Komplex „Kindergarten-Schule-Gymnasium“ eröffnet. Doch sämtliche Veranstaltungen, die die deutschen Organisationen, Kulturzentren und Vereine in verschiedenen Regionen des Landes durchgeführt haben, haben die wichtigste Aufgabe nicht gelöst: die nationalpolitische, ethische und kulturelle Rehabilitierung der sowjetischen Deutschen und die Wiederherstellung ihrer Staatlichkeit. Leider, ungeachtet der riesigen Arbeit, die von der Gesellschaft „Wiedergeburt“ durchgeführt wurde, ist es nicht gelungen, die Probleme und Aufgaben zu lösen, von denen die Teilnehmer der ersten (konstituierenden) Konferenz der Gesellschaft der sowjetischen Deutschen gesprochen haben. Vielmehr befinden wir uns heute am Rande der Zerstörung unserer Ethnie, vor der auch die zahlreichen Deutschkurse, die Jugendsprachlager, die verschiedenen Wettbewerbe und Festivals, die theoretischen und wissenschaftlichen Konferenzen, sogar die Versuche der Bildung von Eliten russischer Deutscher sie nicht retten können. Trotzdem bildet die Gründung der Allunionsgesellschaft der sowjetischen Deutschen „Wiedergeburt“ die Grenze, als die russländischen Deutschen der Sowjetunion mit voller Stimme ihre Probleme ansprachen und ihre Lösungen forderten. Und nicht sie sind daran schuld, dass das multinationale Land der Arbeiter und Bauern sie nicht hörte… Ich beglückwünsche alle früheren und heute aktiven Mitglieder der Bewegung aufrichtig zum 30. Jubiläum der Allunionsgesellschaft der sowjetischen Deutschen „Wiedergeburt“. An die erinnernd, die nicht mehr mit uns sind, danke ich ihnen für die Wiederbelebung der einzigartigen Ethnie der russländischen Deutschen und verliere nicht die Hoffnung auf eine bessere Zukunft unseres Volkes. Übersetzung: Philipp Dippl
„Frohe Ostern, liebe Freunde!“ Veröffentlicht in Mai 6, 2019Juli 30, 2020 Unter diesem Namen haben die Mitglieder des deutschen Kulturzentrums „Wiedergeburt“ Ostkasachstan Ostern gefeiert. Der Feiertag brachte viele Gäste zusammen, sowohl Erwachsene als auch kleine Kinder. In Ust-Kamenogorsk versammelten sich die Gäste lange vor Beginn der Feierglichkeiten, die im Haus der Freundschaft der Region stattfand. Den Organisatoren gelang es, eine festliche Atmosphäre zu schaffen. Der mit Osterkränzen geschmückte Saal erinnerte an eine Frühlingswiese. Am Eingang begrüßte der Osterhase die Gäste und lud dazu ein, im Saal Platz zu nehmen. Der Vorsitzende des deutschen Kulturzentrums Ostkasachstan Ewgenij Schumacher gratulierte allen Anwesenden zum Feiertag: – Ostern ist ein sehr schöner und mit Bedeutung erfüllter Feiertag. Er trägt dazu bei, das Gute in den Menschen und den Wunsch hervorzubringen, dem Herzen Wärme zu schenken, er lehrt, sich um die Nächsten zu kümmern, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken, und er erzeugt lebhaftes Interesse für die Traditionen der deutschen Kultur. Ich gratuliere Ihnen von ganzem Herzen zu diesem strahlenden Feiertag der Auferstehung Jesu Christi und wünsche Ihnen und Ihren Nächsten lange, gesunde Lebensjahre, Wohlergehen, Liebe und Fröhlichkeit. Der Vorsitzende der Vereinigung merkte ebenso an, dass die Deutschen, die auf dem Gebiet Kasachstans leben, ihre angestammten Traditionen, die für Jahrhunderte bewahrt wurden, in tiefer Ehre halten. Schließlich wurde genau zu diesem Ziel, die historischen Wurzeln zu stärken, vor einigen Jahrzehnten das deutsche Kulturzentrum in Ust-Kamenogorsk geschaffen. Heute nehmen die Vertreter der Organisation aktiv an wichtigen sozialen Projekten, Wettbewerben und Festivals teil und arbeiten eng mit befreundeten Zentren der Region zusammen. Die Moderatoren, die Koordinatorin der sozialen Arbeit Natalja Kazakowa und das aktive Mitglied Ewgenij Kalatschew, erzählten von den Traditionen und Besonderheiten in der Durchführung dieses Feiertags in Deutschland und erläuterten, warum insbesondere das Ei dabei eine so wichtige Rolle spielt. Ununterbrochen erklangen nationale Tanzmelodien und wurden uralte deutsche Scherzgeschichten erzählt. Die Teilnehmer der Sprachkurse haben lustige Inszenierungen auf Deutsch vorbereitet und die allerkleinsten Mitglieder der Gesellschaft, die Schüler der Sonntagsschule trugen gutherzige, lehrreiche Märchen vor. Die Zuschauer haben warme Empfänge bereitet und mit ihrem Applaus unterstützt. Auf der Bühne erklangen auch Lieder in deutscher Sprache, vorgetragen von den Gesangsgruppen „Maiglöckchen“ und „Fröhliche Jugend“. Fast alle, die gekommen waren, hatten die Möglichkeit, am Feiertagsprogramm teilzunehmen: der Osterbaum wurde geschmückt und unter der Leitung der aktiven Mitglieder des deutschen Jugendvereins konnte man sogar einige Schritte einer schmissigen deutschen Polka erlernen. Sowohl die Erwachsenen als auch die Jungs und Mädels haben mit Freude an einem spannenden Quiz teilgenommen, mit ihrem Wissen über die Ostertraditionen gewetteifert und für die richtige Antwort Süßigkeiten gewonnen. In der Zweigstelle des deutschen Kulturzentrums „Quelle“ in der Stadt Altaj war ein besonderes Schmuckstück die österliche Ausstellung, die von den Handwerksmeisterinnen des „Frauenclubs“ vorbereitet wurde. Außerdem haben sie die Besucher mit Speisen der nationalen Küche beglückt: Osterkuchen, klassischem Kartoffelkuchen mit Mohn und Traubenkurschen bestreut, oder Hasenbrötchen. Mit großer Freude probierten die Gäste die Krapfen, Krautsalat mit Berberitze und Bratwürste mit Sauerkraut. Die Lehrer der Deutschkurse blieben auch nicht untätig: Aleksej Kuznetsow las Gedichte vor, und Zoja Tscherepanowa hielt eine offene Unterrichtsstunde. Das Tanzstudio „Quelle“ hat mit ihrer reibungslosen Aufführung der Berliner Polka alle einfach nur verzaubert. Jelena Kuznetsowa hat mit der Kindergruppe ein paar Volkslieder vorbereitet. Die Zweigstellen aus Samara und Kokpektinsk haben Workshops zur Herstellung von Osterspielsachen und Speisen durchgeführt und den Gästen die Traditionen und Bräuche des Osterfestes vorgestellt. Ebenso fanden für die Gäste einige spaßige Volksspiele statt: „Löffel und Ei“, „Wer hat die längsten Ohren“, „Der Tanz mit dem Osterei auf dem Löffel“ oder „Das Ei rollt auf der Rille“. Das ist nur ein kleiner Teil des vorbereiteten Programms. Im lauf des Tages haben die Gäste und Teilnehmer an dem Feiertag ihre außergewöhnlichen künstlerischen Fähigkeiten gezeigt. Sie haben Osterlieder vorgetragen oder ihre Stärken in einem poetischen Improvisationskurs und auf den Theaterbrettern gezeigt. Und zur Erinnerung hat jeder selbst eine hübsche Bastelei gebastelt. Der Feiertag verging mit Leichtigkeit und ungezwungen. Wir glauben, dass vor der Gesellschaft noch viele solcher warmen, unvergesslichen Treffen liegen werden. Was soll man sagen, die turnusmäßige Feierlichkeit der heiligen Auferstehung hat allen Freude, neue Erkenntnisse und gemeinsame Beschäftigung gebracht. Besonderen Dank muss man allen Teilnehmern ausdrücken, ebenso den Lehrern für die künstlerischen Ansätze, ohne die dieser Feiertag nicht stattgefunden hätte! Aleksandra Schilling Ubersetzung: Philipp Dippl
Das virtuelle Museum der Deutschen Kasachstans: die deutschen Wandbilder „Spruch“ Veröffentlicht in Mai 6, 2019Juli 30, 2020 Die Wandbilder „Spruch“ sind die vermutlich geheimnisvollsten Exponate des virtuellen Museums der Deutschen Kasachstans. Um den Sinn der Texte auf diesen Wandbildern zu verstehen, reicht es nicht aus, Deutsch zu beherrschen, man muss die gotische Schrift lesen können, und das ist manchmal sehr schwierig! Vielleicht ist es für viele völlig unverständlich, was ein Spruch eigentlich ist? Das Wort hat mehrere Bedeutungen, zum Beispiel nannte man in der mittelalterlichen deutschen Poesie rhythmische Zweizeiler Spruch. Für die Deutschen Kasachstans ist der Ausdruck „Spruch“ oder „Sprach“ (vom deutschen „Sprechen“) fest mit den bunten Wandtafeln mit kurzen religiösen oder philosophischen Aussprüchen zur Beziehung zwischen Gott und Mensch verbunden. „Wo wirst du die Ewigkeit verbringen?“ – fragt ein unbekannter Autor. Im 21. Jahrhundert findet man die Sprüche in den deutschen Haushalten schon nicht mehr, aber in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren sie ein unverzichtbarer Teil der Einrichtung, insbesondere bei den protestantischen Deutschen. Die alleinige Autorität der Heiligen Schrift, das Streben danach, seine Grundprinzipien zu lernen und im eigenen Leben anzuwenden, inspirierte die Anhänger des Protestantismus dazu, die Sprüche selbst herzustellen. Die Wandbilder erinnerten stets an Gott, an die religiöse Pflicht, an das gerechte Leben, sie haben eine besondere seelische Haltung erschaffen. Selbsttätige Künstler haben nicht nur Texte geschrieben, sondern haben die Sprüche mit Malereien verziert, meistens waren das Blumen oder Landschaften. Die Wandbilder waren solchen wichtigen Ereignissen wie Hochzeiten gewidmet. In diesen Fällen wurden sie mit Darstellungen von Tauben geschmückt. Auf einem von ihnen kann man diesen Text lesen: „Sei treu bis zum Tod, und du wirst die Krone des Lebens erhalten“. Normalerweise wurde der „Spruch“ mit den Aussprüchen in einen rechteckigen Rahmen eingefügt, aber in der Gebietsgesellschaft des deutschen Zentrums „Wiedergeburt“ in Karaganda kann man auch Wandbilder in runder Form sehen. Heute ist das deutsche Wandbild „Spruch“ ein wichtiger teil des geistigen Erbes der Deutschen Kasachstans. Die Wahl der Bibelsprüche war von der individuellen Glaubenspraxis abhängig, deshalb erlaubt es der Überblick über die verwendeten Texte und Zitate, die grundlegenden moralischen und wertmäßigen Bezugspunkte einer Generation zu erkennen, die die schweren Jahre der Deportation überstanden hat. Julija Budanowa Ubersetzung: Philipp Dippl
Soziale Arbeit im Gebiet Nordkasachstan Veröffentlicht in Mai 6, 2019Juli 15, 2019 Im laufenden Jahr werden sämtliche Projektaktivitäten im Rahmen des Programms zur Unterstützung der deutschen Ethnie in Kasachstan im Gebiet Nordkasachstan direkt durch die öffentliche Stiftung „Wiedergeburt“ und die Mitarbeiter vor Ort durchgeführt. Die Koordinatorin der Sozialprojekte ist Rimma Lotz, eine erfahrene Mitarbeiterin und ein Profi, der seine Sache bestens kennt. Sie hat die geisteswissenschaftliche Hochschule Petropawl namens M. Zhumabaew in der Fachrichtung „Spezialist in der sozialen Arbeit“ abgeschlossen und die Fortbildungskurse „Organisation der Pflege von Alten und Invaliden, Ambulante Pflege, Häusliche Pflege“ in Kaiserslautern (Deutschland) belegt. Im System der sozialen Sicherung hat sie sich als verantwortungsvolle und disziplinierte Mitarbeiterin positiv gezeigt. Nach bestem Gewissen arbeitet sie in der häuslichen Betreuung ältere Menschen und Invaliden. Die Leistungsempfänger beschreiben Rimma Wladimirowna immer als ideenreiche und professionelle Sozialarbeiterin. „Im ersten Quartal wurde die Arbeit in den Projekten „Soziale Hilfe“ und „Kompensierung der Kosten von Medikamentenkäufen für bedürftige Bürger der deutschen Nationalität“ durchgeführt, letzteres wird in unserer Region zum ersten Mal durchgeführt. Meiner Meinung nach ist es eines der wichtigsten Projekte und wird von der Bevölkerung stark nachgefragt“, – stellt Rimma Wladimirowna fest. „Meine Großmutter kommt gebürtig aus dem Dorf Gnadenflur im Gebiet Saratow in der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen, – teilt Rimma Wladimirowna ihre Erinnerungen mit, – am 26. August 1941 kamen die Truppen des NKWD auf das Gebiet der ASSR der Wolgadeutschen und es wurde die Verordnung ausgegeben, sich innerhalb von 24 Stunden zur Aussiedlung vorzubereiten. So kam sie mit ihrer Familie in den Altaj. Darauf folgte die Arbeitsarmee, wo sie in der Holzbeschaffung arbeitete. Danach kehrte sie zu ihrer Familie zurück und lebte für lange Zeit unter der Kommandantur, sie heiratete und gebar Kinder. Im Jahr 1961 ging sie nach Nordkasachstan zur Neulandgewinnung“. Bei allen Fragen im Zusammenhang mit der gerichteten sozialen Hilfe können die Bewohner des Gebietes Nordkasachstan die Zweigstelle Petropawlowsk der öffentlichen Stiftung „Wiedergeburt“ kontaktieren, welche sich in dem Gebäude des wirtschaftlich-technischen Ausbildungskomplexes an der Adresse: Teatralnaja-Straße, 42 befindet. Telefon: +7 7152 50 08 65, +7 727 263 58 17, +7 702 817 11 88. Ubersetzung: Philipp Dippl
20 Jahre öffentliche Vereinigung „Wiedergeburt“ im Kreis Tole Bi Veröffentlicht in Mai 6, 2019Juli 30, 2020 In der Stadt Lenger fand ein grandioses Konzert zu Ehren des 20 jährigen Jubiläums der öffentlichen Vereinigung „Wiedergeburt“ des Kreises Tole Bi statt. Die Zuhörer schwelgten beim Blättern durch die Seiten des „Familienalbums“ der Deutschen im Gebiet Turkestan in Erinnerungen. – Alles keimte auf im lange zurückliegenden Jahr 1999, als die Ethnie der Region eine mutige Entscheidung traf – einen kleinen Verein zu schaffen, der die Vergangenheit mit einer zuversichtlichen Zukunft verbindet. Zu dieser Zeit übernahm der erste Leiter des deutschen Zentrums eine schwierige Aufgabe: die Erhebung von Daten aller Deutscher, auf dem Gebiet des ganzen Kreises lebten. Es sind 20 Jahre vergangen und jetzt arbeiten in der öffentlichen Vereinigung „Wiedergeburt“ verschiedene Arbeitskreise und Sektionen, um die nationale Identität zu fördern und kreative junge Menschen auszubilden, um sich mutig in der multiethnischen Arena Kasachstans zu positionieren, – äußert über die Arbeit des Zentrums ihre gegenwärtige Leiterin Lidija Michlik. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die Bildung und Entwicklung der Jugend der deutschen Ethnie in der Region gelegt: Die meisten Teilnehmer des Konzertes sind junge Leute im Alter von 7 bis 18 Jahren. Auch die Kulturarbeiter des Kreises Sole Bi zeigten Interesse an der deutschen Vereinigung, Glückwünsche von Deputierten der Regionalregierung und von den ethnokulturellen Vereinigungen strömten herein. Auch besuchten die aktiven Mitglieder der deutschen Jugend „Juwel“ der Stadt Taraz das Konzert. Sie konnten Kontakte knüpfen und partnerschaftliche Beziehungen schließen und sich gegenseitig mit einmaligen kreativen Erfahrungen bereichern. Im Verlauf des zweistündigen Konzertprogramms haben die Zuschauer nicht nur die Besonderheiten deutscher Tänze, Lieder und den Reichtum der Muttersprache gesehen, sondern auch geschmacklich einzigartige traditionelle Speisen probiert, welche von den fähigen und sorgsamen Händen der aktiven Mitglieder des „Frauenklub“ vorbereitet wurden. Polina Tscherepowskaja, Igor Pawlow Ubersetzung: Philipp Dippl
Der Almaty-Marathon 2019 Veröffentlicht in Mai 3, 2019Juli 30, 2020 Am 21. April sind trotz des wolkigen Wetters auf dem neuen Platz in Almaty viele Menschen zusammengekommen, einige wollten selbst den Marathon laufen, andere ihre Freunde und Bekannten unterstützen und manche wollten einfach nur ihre Energie aufladen durch die größte Massenveranstaltung des Amateursports. Eine Bühne, Musik, Flaggen, Zelte – alles ist bereit für den Start des traditionellen Marathons, es ist übrigens bereits der siebte in der südlichen Hauptstadt. Dieses Sportfest zieht jedes Jahr unglaublich viele Teilnehmer an. Die Atmosphäre, das muss man sagen, war aufgeladen, in der Luft schwebten Energie und Kraft, überall waren frische, gesunde und lebenslustige Menschen. Uns gelang es, ein Interview mit den aktiven Mitgliedern des Vereins der deutschen Jugend Almaty, Jekaterina Lauber und Nikolaj Timofeew zu führen. Katja lief eine Strecke von 10 Kilometern, Nikolaj lief 21 Kilometer. – Habt ihr vor dem Marathon trainiert? E: Ich mich vorbereitet, ich habe zwei bis drei Monate vorher angefangen, richtig zu trainieren, am Anfang jeden Tag, später habe ich meine Taktik verändert und entschieden alle zwei Tage zu trainieren. N: Nein. Ich laufe generell viel in den Bergen, ich habe einen aktiven Lebensstil, wie man so sagt. – War dies euer erster Marathon? E: Noch in der Schule bin ich einen Distanzlauf gelaufen: einen Kilometer, dann drei, dann fünf, und das alles ohne Unterbrechung, weil wir nicht genügend Läufer hatten und ich deshalb gefragt wurde. Aber es stimmt, dass ich im letzten Lauf nicht mehr gut gelaufen bin, ich war erschöpft und kam als Letzte ins Ziel. N: Ich laufe den zweiten Marathon, beim letzten Mal habe ich die 10-Kilometer-Strecke bewältigt, aber das ist schon lange her, ich kann noch nicht mal mehr sagen, wann das war. – Seid ihr alleine gelaufen oder hat euch jemand unterstützt? E: Mich haben Freunde unterstützt, aber ich bin auch nicht alleine gelaufen, sondern mit meiner Schwester Nadja. Unsere Freundin aus Österreich, Jennifer, hat uns dazu veranlasst, zu laufen, ansonsten hätte ich es wohl nie probiert. N: Ich bin alleine gelaufen und habe die Unterstützung von den Zuschauern bekommen, die mit Schreien anfeuerten, klatschten und sangen. – Wie war das Gefühl auf der Zielgeraden? E: Ich kann nicht sagen, dass es sehr schwer war, zu laufen. Wenn ich meine Kräfte einschätze, würde ich sagen, dass ich auch die 21 Kilometer gelaufen wäre. Ich glaube, es hat mir geholfen, dass ich nicht wusste, wo das Ziel ist. Ich habe ein Schild am Ende gesehen, auf dem stand, dass es bis zum Ziel noch 150 Meter sind und habe mir gedacht: „Das ist schon alles?“ N: Schwer war es nur am Start, hoch die Nasarbajew-Straße bis zur Al-Farabi, und der letzte Kilometer, als mir die Beine wehgetan haben. Ich habe alles im Schließfach gelassen, auch das Telefon, und habe mich an den Ballons orientiert, die die ungefähre Zeit angaben. – Ein abschließendes Wort für alle, die nicht gelaufen sind? E: Ich denke, dass sich Kasachstan auf diesem Feld entwickelt, weil in diesem Jahr ungefähr 17.000 Menschen den Marathon gelaufen sind und das ist außerordentlich. Viele Leute haben festgestellt, dass der Marathon mit jedem Jahr besser und besser wird. Alles war auf hohem Niveau organisiert: Wasser und Essen und vieles andere. Ich möchte, dass jeder den Marathon läuft und diese Distanz spürt: die Spannung in den Muskeln – das gibt ein Gefühl der Freude für einen ganzen Tag. N: Das ist alles nur halb so schlimm und nicht so schmerzvoll, nach zwei Tagen ist alles wieder weg. Daheim habe ich eine heiße Badewanne genommen, damit sich die Spannung aus den Beinen löst. – Was hat dich dazu motiviert, diesen Marathon zu laufen? N: Ich habe gelesen, dass 17.000 Menschen daran teilnehmen werden und ich wollte ein Teil dieser Veranstaltung sein. Übrigens, von 3683 Läufern, die das Ziel erreichten, kam ich als Nummer 1659 an. Dafür habe ich 2 Stunden und 10 Minuten gebraucht. Ubersetzung: Philipp Dippl
Igor Fel: „Jeder Mann muss in der Lage sein, seine Familie zu beschützen“ Veröffentlicht in April 30, 2019Juli 30, 2020 – Igor Garrijewitsch, erzählen Sie von ihrer Familie. – Die Eltern väterlicherseits sind Deutsche von der Krim. Mütterlicherseits Russen aus Krasnodar und der Baikalregion. Die Großeltern väterlicherseits starben in der Arbeitsarmee. Die Cousins und Cousinen haben sich in Petropawlowsk, Kokschetau und im Gebiet Akmolinsk niedergelassen. Vom Vater blieb nach dem Krieg meine Urgroßmutter übrig, sie ging mit ihm nach Alma-Ata, als er 17 Jahre alt war. Der Vater starb sehr jung, mit 44 Jahren – er war von einer schweren Kindheit und permanenten Entbehrungen geprägt. Aber in diesen Jahren hat er es geschafft, sich mit seiner besten Seite zu etablieren. Eine technische Ausbildung, Zielstrebigkeit und eine kolossale Arbeitskraft ermöglichten es ihm, bis zum stellvertretenden Direktor des Vereins der Automobilwerkstätten aufzusteigen und als Direktor der Bauabteilung des Fleischkombinates zu arbeiten. Mama arbeitete als Baukostenkalkulatorin. Fast alle meine Verwandten sind auf dem Bau beschäftigt. Wie man so sagt, hatte meine Großmutter drei Söhne – zwei waren klug und einer war Sportler. Und der bin ich unter ihnen. Alle Übrigen der Familie Fel leben in Deutschland. – Warum wurde gerade das Boxen zu ihrem Lebensinhalt? – Ich liebe Sport seit der Kindheit. Was habe ich nicht alles ausprobiert, aber das Boxen hat alles überdauert. Die Eltern klapperten alle Städte und Dörfer der Sowjetunion ab, sie gingen zum Geld verdienen auch auf die Halbinsel Mangyschlak. Ihre ersten Autos und Datschen haben sie sich dort verdient. Und wir haben uns als Kinder so gut wie möglich unterhalten. Mangyschlak und Sportgruppen – das sind zwei völlig verschiedene Dinge. Wir waren von Steppen, Sanddünen, Schlangen und Skorpionen umgeben… Und davor mussten wir wegrennen und unsere physische Form entwickeln! Ich erinnere mich, wie meine Tante mir Fußballschuhe kaufte, sie haben gerade einmal einen Monat gehalten. In Fußballschuhen muss man auf Rasen laufen, aber dort gab es das sogenannte Takir, fast so hart wie Asfalt, der schnell die Sohlen auffrisst. Im Jahr 1970 kehrten die Eltern nach Alma-Ata zurück, zu der Zeit war ich in der fünften Klasse. Hier entstand meine große Leidenschaft für Kampfsport und Hockey. So wie es vielen passiert, hat mich in der Kindheit irgendjemand geärgert, und ich musste auf mich aufpassen, ich ging zum Boxen. Danach ging es von Wettkampf zu Wettkampf durch die gesamte Sowjetunion. – Erinnern Sie sich an ihren ersten Trainer? – Natürlich, das ist Aleksandr Alekseewitsch Li, wohlverdienter Trainer der kasachischen SSR. Ich wünsche ihm alles Gute für die Gesundheit! Er hat mich großgezogen, hat mir eine gute Schule gegeben, und die Möglichkeit zu sportlichen Erfolgen heranzuwachsen und Autorität als Trainer zu erarbeiten. – Über welche Charaktereigenschaften sollte Ihrer Meinung nach ein Sportler und Trainer verfügen? – Die Symbiose Sportler und Trainer ist enorm wichtig. Ich sage meinen Schülern oft: „Für eure Resultate interessiere ich mich mehr als für alles andere, sogar mehr als für die Eltern, von ihnen hängt die Beziehung zum Trainer ab“. Ein Sportler verdankt einen großen Prozentsatz seines Erfolges dem Trainer. Es gab Zeiten, da sind wir zu Wettkämpfen gefahren, und wir haben nur ein Bett für zwei Personen bekommen. Der Sportler wurde ins Bett gelegt, weil er am nächsten Tag boxen musste, und ich selbst habe mich auf einen kleinen Teppich auf den Boden gelegt. Gewöhnliche Personen werden keine Olympiasieger. Ein Trainer muss Ambitionen haben. Wenn du deine Arbeit ohne Feuer machst, wird es keine Resultate geben. Meiner Meinung nach sind 90 Prozent des Erfolges von Wasili Zhirow der Verdienst seines Trainers Aleksandr Iwanowitsch Apatschinskij. Ja, der Gott hat Wasja mit ausgezeichneten physischen Voraussetzungen beschenkt, aber wie viel Anstrengung steckt dahinter? Ich hatte vier Infarkte, die alle auf Wettkämpfen „erarbeitet“ wurden. Manchmal sitzt du vor dem Ring, machst eine Pause und denkst, dass es einfacher ist, wegzulaufen und mit sich selbst zu kämpfen. – Igor Garriewitsch, ihnen kam nie der Gedanke, selbst zu boxen? – Schon während der Jugend, mit 15 oder 16 Jahren, habe ich sehr gut verstanden, dass ich Trainer werde. Die Eltern haben mir verschiedene Berufe vorgeschlagen, ich bin sogar nach Tomsk gefahren um an der physisch-technischen Fakultät der Universität zu studieren. Aber das war alles vorübergehend, weil ich meine Wahl nie angezweifelt habe. – Und sie haben zuversichtlich ihre Ziele erreicht, haben das Kasachische Staatliche Institut für Körperkultur und Sport, die heutige Akademie für Tourismus und Sport, mit Auszeichnung abgeschlossen… – Das ist richtig. Die Ausbildung war leicht, ohne irgendwelche besonderen Mühen. Ich bekam eine Familie. Meine Frau ist eine Klassenkameradin. Seit der 8. Klasse saßen wir auf der gleichen Schulbank. Und wir sind nach wie vor zusammen – 41 Jahre gemeinsames Leben. Wir haben zwei Kinder und fünf Enkelkinder. Der älteste von ihnen ist 19 Jahre alt, das jüngste eineinhalb Jahre. Der Sohn war Schwimmer. Dann wurde er neugierig auf die Jungs auf der Straße und ich sagte: „Genug, die Badehose kommt in die Tasche, morgen gehst du zum Boxtraining!“ Jetzt ist er Sportmeister und Meister Kasachstans, er hat ebenso das Institut für Körperkultur abgeschlossen, war in der Landesauswahl. Jetzt hat er ein eigenes Geschäft. – Wollten Sie von Anfang an, dass ihr Sohn ein professioneller Sportler wird? – Ich glaube, dass jeder Mann seine Familie, seine Frau, seine Kinder und sein Haus beschützen muss. Wir haben jetzt Zeiten, in denen einem nicht nur Fäuste begegnen, sondern auch Waffen. Glücklicherweise gibt es in unserem keinen freien Zugriff auf Waffen, aber die Halbstarken sind nicht weniger geworden. Und im Allgemeinen hat sich die Gesellschaft verändert. Es gibt jetzt so viele gewissenlose Leute, die haben nicht einmal Angst davor, im Gefängnis zu landen. Früher war eine Strafe ein Makel für das ganze Leben. Die Zeiten haben sich geändert, die Menschen sind vom Geld verdorben. – Viele ihrer Schützlinge haben große Resultate erreicht. Nennen Sie uns die talentiertesten? – Man müsste alle erwähnen. Sie sind für mich wie meine eigenen Kinder. Ich kann niemanden hervorheben. Mich rufen sowohl internationale Sportmeister als auch Anfänger an. Mit allen halte ich Kontakt. Viele meiner Zöglinge sind Preisträger und Gewinner von Meisterschaften in Kasachstan, Asien und der ganzen Welt. Als Kasachstan unabhängig wurde, hatte ich einen guten Sportler, der Deutsche Aleksandr Miller. Das ist die russische Umschreibung des Familiennamens Müller. So hat man das zu Sowjetzeiten geschrieben… ein Königreich des Himmels. Er war in der Jugendauswahl. Er wurde erster Asienmeister des souveränen Kasachstans. Ich will nicht bescheiden sein, er hat auch Zhirow ziemlich hart geschlagen, er hatte eine sehr gute Perspektive. Ein banaler Autounfall hat sein Leben beendet. Am Morgen sollten wir zum letzten Treffen vor der Weltmeisterschaft, und am Abend des vorherigen Tages hatte er mit seinen Freunden den Unfall. Fünf Personen waren im Auto. Alle überlebten, nur Sanja starb. So ist das Schicksal… – Heute entwicklt sich das Boxen in unserem Land rasant im Gegensatz zu anderen Sportarten, es gibt große Unterstützung von Seite des Staates aus. Wie bewährt sich ihrer Meinung nach der kasachstanische Boxsport in der weltweiten Boxarena? – Eine große Rolle in der Herausbildung des positiven Bildes im kasachstanischen Boxsport spielt schon seit vielen Jahren Gennadij Golovkin, zu dem ich große Sympathien empfinde. Die andere Frage ist: wie sieht das wietere Schicksal des weltweiten Boxsportes aus? Das ist bislang unbekannt. Heute spricht sich das internationale olympische Komitee gegen Boxen als olympische Sportart aus… Igor Garriewitsch Fel ist wohlverdienter Boxtrainer der Republik Kasachstan, Mentor der Nationalauswahl der Republik Kasachstan, Träger des internationalen Trainerzertifikates AIBA und des Titels des besten Boxtrainers Kasachstans. Er hat eine große Anzahl an Meistern in internationalen Sportklassen, mehrfachen Meistern und Preisträgern Kasachstans und in internationalen Wettbewerben vorbereitet. Heute arbeitet er im Verein der verdienten Sportmeistern der UdSSR „Serik Konakbaew“. Interview: Julija Milenkaja-Martin Ubersetzung: Philipp Dippl
Der Kosmos erwartet uns Veröffentlicht in April 27, 2019Juli 30, 2020 Am 12. April 1961 wurde das erste Raumschiff mit einem Menschen an Bord in die Erdumlaufbahn gebracht. „Wostok-1“ wurde mit dem legendären Jurij Gagarin vom Kosmodrom „Baikonur“ gestartet und führte eine Umrundung des Planeten Erde aus. Er beendete den Flug in der 108. Minute und landete im Gebiet Saratow. Seitdem ist der 12. April der internationale Tag des Ersten bemannten Raumfluges in den Weltraum. Allerorten werden an diesem Tag thematische Veranstaltungen durchgeführt und in Planetarien Vorlesungen veranstaltet, die die Geschichte der Eroberung des Weltraums beleuchten, und in den Kinos werden Weltraumfilme gezeigt. Der Verein der deutschen Jugend „Vorwärts“ hat dieses bedeutsame Ereignis ebenfalls nicht außer Acht gelassen, und am 13. April fand im deutschen Haus die Feier zum Tag der Kosmonauten statt. Die Veranstaltung verlief sehr produktiv, aufschlussreich und ungewöhnlich. Unsere Jungs und Mädels haben versucht, diesen Feiertag etwas näher kennenzulernen, sich in der Rolle eines Forschers zu fühlen und den Wissensdurst und mit einer Unmenge an spannenden und lehrreichen Aufgaben zu sättigen. Zur Einführung in die Thematik und um die Grundkenntnisse zu bekommen, wurde eine ganze Präsentation organisiert, die dabei half, sich mit der Geschichte des Tages der Kosmonauten, dne wichtigsten Momenten und Ereignissen im Bereich der Erforschung des Universums vertraut zu machen, sowie mehr über deutsche Astronauten zu erfahren, die einen Beitrag zur Entwicklung der Weltraumforschung in Deutschland geleistet haben. Zum Beispiel flog Sigmund Jähn vor 40 Jahren in den Kosmos, der erste und einzige Kosmonaut aus der DDR und die Nummer 90 aller, die jemals in den Weltraum flogen. Das wichtigste Ereignis des Tages war der Start einer Rakete, welche unsere aktiven Mitglieder Andrej Schtejnert und Elzhan Naribajew gebaut haben. Sie haben eine einfache, funktionierende Konstruktion für ein Treibgasgemisch selbst gebaut. Der Körper der Rakete wurde aus zwei Plastikflaschen gebaut, die als Verbrennungskammern und Verkleidung dienten. Als Treibstoff wurde Ethylalkohol, besser gesagt seine Dämpfe, verwendet. Die Rakete wurde auf einem speziell konstruierten Starttisch aufgestellt, in dessen Inneren ein Docht angebracht war, um die Treibstoffmischung anzuzünden. Viel Energie wurde darauf verwendet, um die benötigte Größe der Brennkammer und die Menge des Gemisches zu berechnen. Der Starttisch brannte einige Male. Aus mehr als 20 Probeabschüssen waren nur zwei erfolgreich. Um die Umwelt dabei nicht zu schädigen, wurden alle Abfälle und Verbrennungsmittel natürlich sofort entfernt. Die Jungs waren begeistert von diesen Erfahrungen und interessieren sich jetzt noch mehr für die Weltraumwissenschaft! Kristina Libricht und Jekaterina Lojtschenko Ubersetzung: Philipp Dippl
Konzert „Frohe Ostern“ in Semej Veröffentlicht in April 27, 2019Juli 15, 2019 In diesem Jahr fiel das Osterfest zusammen mit dem Konzert des Lieder- und Tanzensembles „Einheit“ der öffentlichen Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ der Stadt Semej, deshalb wurde entschieden, den Feiertag in großem Umfang zu begehen und den Bewohnern der Stadt die Ostertraditionen der deutschen Ethnie vorzustellen. In der Eingangshalle fand eine Ausstellung über die Handwerkskunst der deutschen Ethnie und die Literatur über die Deutschen Kasachstans platz. Auch ging es nicht ohne die traditionellen Osterspeisen der deutschen Küche. Für die Kinder wurden Spiele und Workshops, in denen man leichte Bastelarbeiten aus Kugeln und buntem Papier basteln konnte, organisiert. Gäste konnten in festlich dekorierten Fotoecken strahlende, österliche Erinnerungsfotos machen. Lebensgroße Puppen in deutscher Nationaltracht begrüßten die Gäste im Foyer und wurden mit Freude von allen Interessierten fotografiert. Die Schützlinge der Gesellschaft, das Tanzensemble „Einheit“, das Zentrum für zusätzlichen Vorschulunterricht „Wunderkind“, die Kinder aus dem „Krachorchester“ und die aus der Sonntagsschule haben die Zuschauer mit farbenfrohen Nummern erfreut. Die Gesangsgruppe „Einheit“ hat deutsche Volkslieder aufgeführt. Theaterepisoden, die von den Mitgliedern der Werkstatt „Glück“ vorbereitet wurden, haben allen die Ostertraditionen nähergebracht. Auch die Repräsentanten des Kreises Beskarajsk haben ihre Glückwünsche zum Feiertag mitgebracht. Wasilij Kael, Preisträger des Festivals „Spiel, Harmonika!“, trug virtuos ein Potpourri auf dem Akkordeon vor. Und Ljudmila Ponomarjewa, Mitglied der Vokalgruppe „Sonntag“ der slawischen ethnokulturellen Vereinigung, erfreute alle mit einem schmissigen Lied. Die Zuschauer feierten die Artisten mit stürmischem Applaus und warmem Lächeln. Die Feiertagsveranstaltung ließ niemanden unberührt: sowohl die, die die Feier zum ersten Mal besuchten, als auch die, die an diesen Veranstaltungen schon seit Jahren teilnehmen, bedankten sich bei den Teilnehmern mit großer Begeisterung für den unvergesslichen Feiertag. Irina Wolschmidt: „Alles ist so durchdacht und interessant; die bunten Kostüme der Teilnehmer und die klingenden Lieder und kunstvollen Nummern der kleinen Kinder werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.“ Tamara Depp: „Ein tolles Konzert, sie sind alle einfach super, vielen Dank den Organisatoren und Teilnehmern. Alle riefen „Hurra“, zur Freude der Kinder und unserer, den Erwachsenen“. Aleksandr Konowalow: „Das Konzert hatte große Qualität. Ein natürliches Merkmal de Deutschen wurde demonstriert: das Streben nach Ordnung und Organisation. Die schönen Kostüme und die darstellerischen Fähigkeiten haben uns in ein freundliches, gutes, altes Deutschland entführt. Lilija Gontscharuk, die Vorsitzende von „Wiedergeburt“, hat allen zu diesem Feiertag gratuliert und den Künstlern Erinnerungsgeschenke überreicht“. Wir gratulieren allen zum Feiertag und wünschen Familienwohl, frühlingshafte Wärme, aufrichtiges Lächeln und die Erfüllung der sehnlichsten Wünsche. Vielen Dank den Gästen und Zuhörern dafür, dass Sie an diesem Tag mit uns waren, und allen Teilnehmern und Organisatoren alles Gute! Marija Gorbatschjowa Ubersetzung: Philipp Dippl
Je farbenfroher das Osterfest ist, desto heller ist das Jahrhundert Veröffentlicht in April 27, 2019Juli 30, 2020 Jedes Jahr an Ostern kommen die aktiven Mitglieder der Gesellschaft „Wiedergeburt“ Aktobe zusammen, um diesen strahlenden Tag zu feiern. Dieses Mal entschieden die Deutschen, etwas von der Tradition abzuweichen… – Es stellte sich heraus, dass viele nicht zur Veranstaltung kommen können, die gerne kommen würden. Einige feiern Ostern als Gäste bei Bekannten, andere im Kreis der Familie. Deshalb wurde nach Rücksprache entschieden, dass sich unsere aktiven Mitglieder etwas früher treffen. Gleichzeitig wollten wir aber trotzdem an die Bräuche erinnern, – erläutert die Leiterin der Theaterwerkstatt Inna Woloschina. Ostern ist in Deutschland ein hell strahlender Feiertag. Ein unveränderliches Merkmal ist die Bemalung von Ostereiern. Aber in Deutschland sind damit noch einige andere Traditionen verbunden. Meistens sind zur Zeit des Osterfestes noch keine Blätter an den Bäumen. Deshalb haben die Menschen mit der Zeit die Bäume mit verschiedenfarbigen Ostereiern geschmückt. Die Deutschen aus Aktöbe haben auch einen Osterbaum vorbereitet, und den haben sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen geschmückt. Nach und nach kamen Bänder, Dinge aus Plastik und Eier dazu, aus denen die rohe Füllung ausgeblasen wurde. Die Besonderheit in diesem Jahr war der Markt der Handwerkskünstler. Elena Ignatowa, ein aktives Mitglied der Gesellschaft, hat eine Woche lang Osterkränze und Osterhasen in Handarbeit gebastelt. – Es ist der Hase, der an Ostern die Eier bringt und sie im Wald oder im Garten versteckt, und am Ostersonntag suchen sie die Kinder. Warum gerade ein Hase? Genau wie das Ei symbolisiert er das Leben und die Fruchtbarkeit. Deshalb ist der Schokoladenhase ein unverzichtbares Geschenk an Ostern zusammen mit den gefärbten Eiern, – erzählt Elena, die Handarbeiterin. Nach dem kleinen Konzert, welches die Mitwirkenden der deutschen Theaterwerkstatt und der Sonntagsschule arrangiert haben, wurde allen, die zu der Veranstaltung gekommen waren, angeboten, selbst ein Osterhäschen anzufertigen. – Außerdem werden an diesem strahlenden Tag üblicherweise Osterkörbe verschenkt, die mit Schokoladeneiern, Osterlämmern, Schäfchen und insbesondere Langohren aus Schokolade gefüllt sind, – führt Inna Woloschina fort über die Traditionen. – Noch ein unverzichtbares Merkmal ist der Osterkranz, der normalerweise an der Haustür aufgehängt wird. Was das Essen betrifft, so kochen die Deutschen bereits am Gründonnerstag Speisen, in denen die Farbe Grün vorherrscht: Suppen aus grünen Kräutern, Speisen aus Kohl und Spinat, Salate. Am Karfreitag wird normalerweise Fisch mit Knödeln und Bouillon gegessen. An Ostern selbst steht normalerweise gebratenes Lamm, Kaninchenfleisch oder Geflügel auf dem Tisch. Natürlich geht es aber auch nicht ohne Milchgebäck: das sind süße Osterkringel, Osterzöpfe und das Osterbrot. Wenn man sich in der orthodoxen Kirche normalerweise gegenseitig mit den Worten „Christus ist auferstanden“ – „Er ist wahrlich auferstanden“ begrüßt, so wünscht man sich in Deutschland ganz einfach gegenseitig „frohe Ostern!“ – „Ein frohes Osterfest!“ Dmitrij Schinarenko Ubersetzung: Philipp Dippl
Frohe Ostern! Veröffentlicht in April 27, 2019Juli 30, 2020 Farbenfroh und geschmackvoll wurde in Ridder und dem Dorf Berezowka im Kreis Glubokowsk das katholische Osterfest gefeiert, wo sich die Deutschen der gesamten Zweigfiliale der Gesellschaft „Wiedergeburt“ Ridder vereinigt haben. Nach Berezowka sind ebenfalls die Deutschen aus den Dörfern Predgornoje und Progress gekommen, um Ostern zu feiern. Die Vorsitzende der Gesellschaft „Wiedergeburt“ (LNKZ) Ljubow Ignatjewa gratulierte allen Landsleuten zum Osterfest und wünschte ihnen starke Gesundheit, Erfolg Herzlichkeit, Liebe und gute Stimmung, sie drückte allen Teilnehmern des Konzertes und den Zuschauern Worte der Dankbarkeit aus. Die Abgeordnete des Stadtparlaments Ridder und Vorsitzende des Verwaltungsrates der Deutschen im Gebiet Ostkasachstan Galina Gilderman übernahm die Organisation des Kaffeekranzes und die Zusammenstellung von Ostergeschenken für die Kinder. Elena Schkabakowa brachte Konditoreiwaren und Ostereier in einem farbenfrohen Korb zum Fest mit. Mit Worten der Gratulation sprach die Vorsitzende der Vereinigung der Soldatenmütter Ljubow Wilt. Die Kinder schmückten den Osterbaum mit Filzeiern, banden an ihn Seidenbänder, sprachen Wünsche aus und gingen am Ende mit Weidenzweigen zu den Gästen, klatschten und sangen: „Weide, Weide, Weidenzweig! Er schlägt uns bis wir weinen! Krankheit, geh schon in den Wald! Doch Gesundheit, die kann bleiben! – Seid gesund und glücklich, liebe Gäste!“ Es erklangen Osterlieder, das Publikum applaudierte den Interpreten der deutschen Polka und des Tanzes des Ostereis von ganzem Herzen. Strahlend wie immer trat das Ensemble „Edelweiß“ mit der Premiere der Tänze „Die Bekanntschaft“ und dem „Meditativen Tanz“ auf, welche vom landesweiten Seminar der ethnokulturellen Arbeit mitgebracht wurden. Der Höhepunkt des Festes war der Tango von Katarina und Wolodja Knaub. Zum Abschluss der Feierlichkeiten tranken alle Teilnehmer und Gäste Tee und probierten traditionelle deutsche Speisen, die von Marija Dik, Tatjana Feaktistinowa, Nadezhda Bener und Tatjana Kolesnikowa zubereitet wurden. Im Dorfclub in Berezowsk haben die Mitglieder der Zweigstelle der deutschen öffentlichen Vereinigung „Wiedergeburt“ und die Beteiligten der künstlerischen Eigeninitiative eine ebenso farbenfrohe Veranstaltung organisiert. Die ehrenvolle Bürgerin des Kreises Glubokowsk Marija Jakowlewna Pekur kam, um den Dorfbewohnern zu gratulieren: – Ostern, – sagte sie, – ist ein hell strahlendes Fest, welches die Völker verbindet und Liebe verbreitet. Die Künstler (von den Kleinsten bis zu den Veteranen) stellten einige Inszenierungen der Traditionen des deutschen Osterfestes vor. Die Allerkleinsten erzählten von den wichtigsten Ostersymbolen: den gefärbten Eiern und dem Osterhasen. Die deutschen Kinder glauben, dass gerade die Hasen die bunten Eier bringen. Sie kommen in der Nacht angelaufen und verstecken ihre Geschenke, und wer sie zuerst findet, der wird das ganze Jahr lang erfolgreich und reich sein. Die Mitwirkenden der Gruppe „Aquarell“ Gulsum Awischankysa, Aleksandr Gradunow und Wiktorija Frizorge trugen Gedichte auf Deutsch vor. Zusammen mit dem Hasen (Wika Olejnikowa) und dem Küken (Zhenja Semenowa) haben die Jungs und Mädels gespielt, getanzt und den Osterbaum geschmückt, der den paradiesischen Baum des Lebens symbolisiert. Die Ostertafel hat sich vor Speisen und Getränken gebogen, die von den aktiven Mitgliedern der Vereinigung und den Angehörigen des „Frauenclubs“ zubereitet wurden. Kuchen und Süßigkeiten, Ostereier und traditionelles Ostergebäck (Zuckerkuchen oder Streuselkuchen) wurde alles mit Grünzeug und Blumen verziert. Erna Bogomolowa aus dem Dorf Progress bewirtete zuerst alle, und teilte dann mit allen das Rezept für Schnitzelsuppe. – Schnitz, – erläuterte sie, – ist ein kleines Stück Obst, zum Beispiel Apfel. Zuerst muss man einen Brei aus Trockenfrüchten kochen. In die siedende Suppe gibt man mit Hife eines Teelöffels Eierschwemmschen (Spätzle oder Klößchen aus Mehl, Wasser, Eiern, Salz und Trinkwasser). Man lässt dies etwas aufkochen, fügt Salz hinzu, aber der Geschmack sollte süß bleiben. Vor dem Servieren der Suppe fügt man noch Sahne oder Smetana hinzu. Ein Gast der Festlichkeiten, Iwan Andreew, lobte seine Schwiegermutter, die Deutsche war und herrlich kochte: – Seitdem liebe ich die deutsche Küche, – sagt er. – Man sollte glauben, das sind sehr einfache Speisen, aber so lecker und sättigend. Eine lange Zeit lang fielen harte Prüfungen auf die Eltern meiner Frau Larisa. Sie waren gute und fleißige Menschen. Es freut mich sehr, dass ich heute auf dieser Feier sein kann. Erinnerungen und traditionelle Rezepte teilte Irina Burmistrowa (mit dem Mädchennamen Schil) mit den Anwesenden. Das Wissen über die deutsche Küche übernahm sie von ihrer Großmutter Erna Egorowna Popp und ihrer Schwester Olga, die in den Kriegsjahren mit den Familien aus dem Wolgagebiet deportiert wurden. Die einzigartigen kulinarischen Rezepte werden bis heute von Generation zu Generation weitergegeben. Es sind Rezepte eines guten Lebens! Ostern ist wirklich ein besonderer Feiertag. Die Mitwirkenden und Gäste dieser Feierlichkeit spürten hier ganz gewiss herzliche Wärme und Gemütlichkeit. Andrej Kratenko Ubersetzung: Philipp Dippl
Der Startschuss der Veranstaltungen zum Tag der Einheit des Volkes Kasachstans Veröffentlicht in April 27, 2019Juli 15, 2019 Im städtischen Haus der Freundschaft Semej fanden die Veranstaltungen aus Anlass des Tages der Einheit des Volkes Kasachstans statt. Im aktuellen Jahr wurde das Jahr der Jugend angekündigt, in dessen Zusammenhang mit den jungen Leitern der ethnokulturellen Zentren der Stadt Semej ein runder Tisch organisiert wurde, in dessen Verlauf sich die Teilnehmer und ihre Arbeit gegenseitig kennenlernten und gemeinsame Ideen und Pläne für die nahe Zukunft erörterten. Auf dem Treffen hat Aljona Talanowa, die Leiterin des Vereins „Glück“ zusammen mit dem aktiven Mitglied Wlad Rekk den Versammelten von den Tätigkeiten der Jugend der öffentlichen Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ erzählt. Weiterhin fand in der Aula ein Festkonzert statt, an dem die künstlerischen Kollektive der ethnokulturellen Zentren der Stadt teilnahmen. Von der deutschen Gesellschaft nahm die jüngste Gruppe des Ensembles „Einheit“ mit dem Tanz „Lustiges Aufräumen“ teil. Die Konzertteilehmer aller Altersstufen erfreuten die Zuschauer mit ihren Nummern und versetzten sie in eine warme Fühjahrsstimmung. Der 1. Mai ist der Feiertag der Einheit des Volkes Kasachstans, und es spielt keine Rolle, welche Nationalität oder welchen Glauben wir haben, wir leben nämlich in einem Land in Frieden, Einheit und Harmonie zusammen. Erinnern wir uns daran, schätzen und respektieren wir uns gegenseitig! Alles Gute zum Feiertag! Marija Gorbatschjowa Ubersetzung: Philipp Dippl
Die Gegenstände begannen zu erzählen. Die Traditionen deutscher Hochzeiten in Kasachstan Veröffentlicht in April 27, 2019Juni 28, 2020 Im virtuellen Museum der Deutschen Kasachstans sind in einer gemeinsamen Kollektion Objekte deutscher Hochzeitsrituale aus Ost-, Nord- und Zentralkasachstan vereint. Die charakteristischen Gegenstände der deutschen Hochzeiten werden aus den Beständen dreier Museen präsentiert: dem Architektur- und ethnografischen musealen Landschafts- und Naturpark des Gebietes Ostkasachstan (Stadt Ust-Kamenogorsk), dem Museum der Geschichte des oberen Tobol (Stadt Lisagowsk) und dem Museum der Geschichte der Deutschen des Gebietes Karaganda (Gebietsgesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“, Stadt Karaganda). Die Exponate betreffen die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Echte Bewunderung rufen heute die Hochzeitskränze der Museumskollektionen hervor. Aus Paraffinwachs oder transparentem Stoff, aus Papier und Draht wurden sie von Hand für jede Braut gefertigt. Eine Handwerksmeisterin aus Karaganda hat aus Fischschuppen und Silberfolie einen Kranz für die „silberne“ Hochzeit hergestellt, die im Gebiet Ostkasachstan stattfand. Aus goldener Folie wurde ein Kranz für eine „goldene“ Hochzeit gemacht, welche in den 1980er Jahren im Gebiet Kustanaj gefeiert wurde. Der Bräutigam auf einer deutschen Hochzeit trug ebenfalls Schmuck, der im gleichen Stil wie der Brautkranz ausgeführt war. Dieser Schmuck stellte eine Blumenkomposition in Miniatur mit Bändern dar, die am linken Revers des Jacketts befestigt wurde. Es gab die Tradition, Brustschmuck auch für die Freunde zu verwenden, die den Bräutigam und die Braut während der Hochzeit begleiteten. Der Hochzeitskranz und der Schmuck für den Bräutigam wurden nach der Hochzeit in einer hübsch gestalteten Schachtel oder einem Etui gelegt und viele Jahre lang aufgehoben. Der Moment, wenn die Braut den Hochzeitskranz ablegte, war einer der Schlüsselmomente im deutschen Hochzeitsritus, das geschah um Mitternacht, begleitet von Liedern und Gebeten. Nach dem Abnehmen des Kranzes wurde der Braut ein Kopftuch angelegt, um ihren Eintritt in den neuen Status als Ehefrau und Mutter zu symbolisieren. Es ist ein großes Glück, dass in den Museumsbeständen Brautkleider aus den 1950er und 1960er Jahren erhalten blieben. Viele derer, die wir im Verlauf der ethnografischen Expeditionen durch das Gebiet Kostanaj treffen konnten, haben sich erinnert, dass aus Mangel finanziellen Mitteln, insbesondere in den 1950er Jahren, dass Brautpaare am Hochzeitstag nicht speziell angefertigte Kleider getragen haben, sondern ganz einfach die beste Kleidung, die sie gerade hatten. Die stürmischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts, die Politik und Ideologie des sowjetischen Staates, die schweren Jahre des Krieges und der Deportation, die ethnokulturellen Traditionen der benachbarten Völker haben zweifellos Einfluss auf die Familienrituale der kasachstanischen Deutschen ausgeübt. Julija Budanowa, stellvertretende Direktorin der wissenschaftlichen Arbeit des Kultur- und Geschichtsmuseums des oberen Tobol in Lisakwosk Ubersetzung: Philipp Dippl
Das virtuelle Museum der Deutschen der Republik Kasachstan Veröffentlicht in April 27, 2019Juli 30, 2020 Zu einem Fixpunkt bei der Erstellung des virtuellen Museums der Deutschen Kasachstans wurde das Projekt „Ethnokulturelle Expedition zur Suche und Erfassung von Informationen, Erstellung eines Registers, Bildung und Systematisierung eines Kataloges deutscher Museumskollektionen/-Exponate in Kasachstan“. Ein derartiges Projekt findet zum ersten Mal in der Republik statt. Die Organisation führt die öffentliche Stiftung „Kasachstanische Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ mit Unterstützung durch die Bundesregierung Deutschland durch. In der der ersten Etappe wurde eine Arbeitsgruppe gebildet und wissenschaftliche Mitarbeiter herangezogen, Historiker, Heimatforscher und Museumskuratoren. Sie hatten die mühsame Arbeit, das Register der deutschen Kollektionen in den Museen der Republik zusammenzustellen. Im Laufe des Jahres 2018 haben Spezialexpeditionen unter der Leitung von K. I. N. Julija Podoprigora die Suche und Zusammenstellung des Materials in den öffentlichen und staatlichen Museen des ganzen Landes durchgeführt. Sie besuchten 15 Orte in der Republik Kasachstan, unter denen sich Städte wie Pawlodar (Dörfer Uspenka, Rosowka), Semej (Kreis Beskaragajsk), Kostanaj, Lisakowsk, Ust-Kamenogorsk (Kreis Borodulichinsk, Dorf Schemonajch), Taraz und Almaty (Gebiet Almaty) befanden. Von den Spezialisten wurden mehr als 2000 Fotografien von Objekten der materiellen und immateriellen Kultur der kasachstanischen Deutschen gemacht und ausgewertet. Im darauffolgenden Stadium wurden alle Exponate erforscht, mit einer wissenschaftlichen Beschreibung versehen und systematisch katalogisiert. Man muss dazu bemerken, dass die Auswahl noch nicht abgeschlossen ist, der Staffellauf der kulturell-ethischen Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ der Stadt Almaty ist im deutschen Kulturzentrum des Gebietes Kostanaj angekommen. Nun startete eine neue Etappe: die Präsentation der interessantesten Exponate der Museen in einem virtuellen Raum. Ein Teil der Kollektion wird den aufmerksamen Besuchern auf der Seite wiedergeburt.asia präsentiert; die restlichen Artefakte mit Beschreibung wurden auf die Accounts des Virtuellen Museums in den sozialen Netzwerken auf Facebook und Instagram gestellt. Hier wollten die Mitwirkenden des Projektes eine tiefere und mehr konkrete Präsentation der einmaligen Kollektion erreichen. Mit diesem Ziel haben die Mitarbeiterinnen Julija Budanowa und Tamara Wolkowa eine Reihe von Artikeln vorbereitet. Sie bringen den Lesern nicht nur die einzelnen Exponate näher, sondern auch die Kultur, die Bräuche und die Traditionen der Deutschen Kasachstans. Es kann sein, dass man beim Betrachten einem unbekannte Objekte entdeckt, und plötzlich taucht wieder etwas aus den Tiefen der Erinnerung auf. Es ist erstaunlich, zu beobachten, wie manchmal alltägliche, vertraute Dinge für uns zu historischen Raritäten werden. Allerdings muss man in der Lage sein, die entschwindende Vergangenheit festzuhalten, aus welcher, wie man weiß, die Zukunft erwächst. Ubersetzung: Philipp Dippl
Die Energie der Einheit – in einer gemeinsamen Sache Veröffentlicht in April 27, 2019Juli 15, 2019 Im Palast des Friedens und der Eintracht in der Hauptstadt fand am 29. April die Konferenz der 17. Sitzungsperiode der Volksversammlung Kasachstans „Die Formel des Friedens und der Eintracht: Einheit und Modernisierung“ statt. An der Arbeit der Sitzung nahmen mehr als eineinhalb tausend Menschen teil, darunter Mitglieder der Volksversammlung Kasachstans, die Vorsitzenden der ethnokulturellen Vereinigungen, die Leiter der politischen Parteien und der Religionskonfessionen, sowie die Repräsentanten der wissenschaftlichen und künstlerischen Intelligenz. Im Saal befanden sich Gäste aus Russland, der Türkei, Kirgistan und Deutschland. Unser Korrespondent Walerij Schewalje wandte sich mit der Bitte, seine ersten Eindrücke von der Arbeit der Sitzung der Volksversammlung Kasachstans mit uns zu teilen, an Albert Rau, den Vorsitzenden des Verwaltungsrates der öffentlichen Stiftung „Wiedergeburt“. Unser Elbasy, Nursultan Abischewitsch Nasarbajew, der die Sitzung eröffnete, betonte, dass er zum ersten Mal in einer neuen Funktion vor den Delegierten spricht. Wie bekannt ist, hat er vor kurzem den Posten des Präsidenten des Landes übergeben, wobei er die Leitung der führenden Partei „Nur Otan“, den Posten des Vorsitzenden des Sicherheitsrates des Landes sowie des Vorsitzenden der Volksversammlung behielt. Dies wurde getan, um die wichtigste Aufgabe des Landes zu lösen – eine sanfte Übergabe der höchsten Macht und den Erhalt des Friedens und der Sicherheit im Land. Heute durchleben dutzende Länder und Regionen in der Welt innere Konflikte aufgrund nationaler Zwietracht. Dadurch, dass er die wichtigsten und empfindlichsten Fäden der Kontrolle des Landes in der Hand hält, ist der Elbasy zuversichtlich im Erreichen der höchsten Ziele. Was die Rolle unserer Ethnie in der Entwicklung Kasachstans in allen Lebensspären betrifft, so wurde in der Ansprache Nursultan Nasarbajews die Aufgabe der effektiveren Nutzung der verwandtschaftlichen Verbindungen unserer Geschäftsmänner in der internationalen Zusammenarbeit klar benannt. In erster Linie betrifft dies die deutsche und die koreanische Ethnie. Darin liegt nichts widerrechtliches oder unethisches. Die öffentliche Bewegung „Wiedergeburt“ betreibt nämlich in den gesamten dreißig Jahren ihrer Arbeit in Kasachstan den Aufbau genau solcher Beziehungen. Der stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates der öffentlichen Stiftung „Wiedergeburt“ Ewgenij Bolgert ist Mitglied des Kaders des kasachisch-deutschen Wirtschaftsrates und stellvertretender Vorsitzender der nationalen Kammer der Unternehmer der Republik Kasachstan, was ihn maximal an die Erfüllung der Aufgabe des Elbasy annähert. Vor der eigentlichen Eröffnung der Sitzung der Volksversammlung Kasachstans haben wir, die Repräsentanten der deutschen Ethnie und unsere Landsleute aus Deutschland, ein entsprechendes Memorandum über die Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Stiftung „Wiedergeburt“ und der internationalen Organisation für Regionalentwicklung, dessen Vorsitzender Heinrich Zertik ist, unterschrieben. Von deutscher Seite aus sind bedeutende Geschäftsmänner Mitglied der Stiftung, hauptsächlich Leute, die aus unserem Land weggingen. Wir können also sagen, dass wir zu den zehn aktuellsten Ereignisse gehören. Man muss ebenso anmerken, dass seit Juni des laufenden Jahres in der öffentlichen Stiftung „Wiedergeburt“ die Arbeit eines Spezialisten zum Aufbau dieser Beziehungen und zur Suche und Förderung gemeinsamer deutsch-kasachischer Projekte in der Wirtschaft, Kultur und anderen Ebenen des Lebens unserer Länder begonnen hat. Ubersetzung: Philipp Dippl
Lilija Langanz: „Die deutsche Akribie lässt mir keine Ruhe“ Veröffentlicht in April 27, 2019Juni 28, 2020 – Lilija, sie sind die erfolgreiche Leiterin der Hochschule für Buchhaltung. Erzählen Sie bitte ein bisschen über sich. – Meine berufliche Karriere begann in der Abteilung der Buchhaltung in der Hochschule der Miliz (heute Polizeiakademie), wo ich drei Jahre lang arbeitete. Ich habe, so wie alle, als „Laufmädchen“ angefangen – gib, bring her, trage weg; anschließend haben sie mir die Kasse anvertraut. In der Position als buchhalterische Kassenwärtin habe ich ziemlich lange gearbeitet. Anschließend bin ich schrittweise auf eine neue Stufe vorgerückt, bin durch alle Abteilungen gegangen, wuchs zur stellvertretenden Hauptbuchhalterin heran. Ich habe dann verstanden, dass ich weiter möchte und habe mit der Hilfe von Kollegen eine neue Arbeit gefunden, bereits als Hauptbuchhalterin. Während ich nach dem Prinzip: „lerne aus den Fehlern der anderen“, gearbeitet habe, habe ich praktische Fähigkeiten erlangt, dank derer ich anschließend in der Abteilung Personal, Juristen, Programmierer und Buchhalter im eigenen Unternehmen einsparen konnte. Noch eine andere Belehrung der Älteren war die Redewendung: „Kümmere dich von jung auf um deine Ehre“. Ich habe immer ehrlich gearbeitet, ich habe mit Millionen hantiert und nie auch nur eine überschüssige Kopeke vom Arbeitgeber genommen. Von siebzehn Arbeitsstellen, die ich im Laufe meiner Erwerbstätigkeit inne hatte, sind dreizehn Direktoren direkt nach der Eröffnung meines Geschäfts für Dienstleistungen zu mir gekommen. Meine Familie lebte im Dorf Burundaj. Die Mutter hat in einer Zuckerfabrik gearbeitet, in dessen Wohnheim wir lebten. In einem Zimmerchen in diesem Gebäude befand sich die Buchhaltung. Dort gab es eine alte, morsche Tür, die ein kleines bisschen Abstand, so dass ein kleines, dünnes Kind, so wie ich, sich dünn machen und in den Lagerraum der Buchhaltungsunterlagen hindurchkriechen konnte. Ich erinnere mich, wie ich mit roter Farbe in die Archive eingedrungen bin und dort irgendwelche Sachen korrigiert haben. Auf diese Weise, ohne überhaupt genau zu wissen, was Buchhaltung, oder gar Business ist, habe ich verstanden, dass ich mein Leben den Zahlen widmen wollte. Jetzt, als fast 46-jährige Dame, verstehe ich, wie glücklich ich bin! Ich habe keine Zeit dazu aufgebracht, mich selbst und meinen Beruf zu finden, ich wusste konkret, was ich will, bin zielstrebig einem Plan gefolgt, habe studiert, schrittweise die Karriere aufgebaut, mir von Jahr zu Jahr neue Ziele auf meinem Weg gesetzt, sie erreicht und meine Erfahrung gesteigert. Als ich verstanden habe, dass ich bereit war, ins offene Meer zu schwimmen und nicht mehr „für den Onkel arbeiten“ wollte, habe ich eines Tages einfach allen Auf Wiedersehen gesagt und bin in die Welt des privaten Unternehmertums aufgebrochen. – Mit welcher Ausbildung sind Sie in die Geschäftswelt eingestiegen? – Zu Zeiten der Sowjetunion gab es einige Arten von Bildungseinrichtungen: Fachschulen, technische Hochschulen, Institute. Ich ging auf eine staatliche Einrichtung, die zur Kategorie der Fachschulen gehörte, allerdings den Namen „Hochschule für Buchhaltung“ trug. Nach drei Jahren schloss ich die Ausbildung mit Bestnoten ab und erhielt im Mai 1995 das rote Diplom in der Fachrichtung „Buchhaltung kommerzieller Organisationen“. Ich habe lange ohne höhere Ausbildung gearbeitet, aber die modernen Tendenzen und Trends haben ihre eigenen Regeln diktiert. Die Arbeitgeber haben es wie eine Losung wiederholt: „Der Besitz einer höheren Ausbildung der Arbeitnehmer ist obligatorisch“. Also ging ich im Jahr 2004 an die KazGU, wo ich den wohlverdienten Titel des Bachelor-Abschlusses erhielt. Lilija Langanz lässt sich von den Erfolgen nicht aufhalten, jedes Jahr bildet sie sich durch das absolvieren thematischer Kurse und Fortbildungsseminare im Zusammenhang mit der Einführung von Gesetzesänderungen usw. fort. Die beruflichen Qualitäten unserer Landesgenossin erlaubten es ihr, ihre Arbeit in den schweren Jahren gleich mit diversen Organisationen zu verbinden. Um das alles zu schaffen half ihr das höchstpersönlich erstelltes, einzigartiges Buchhaltungssystem, welches es Lilija erlaubte, den Zeitaufwand im Arbeitsprozess zu minimieren. Auf die Frage, wie sich ihr Geschäft entwickelt, antwortet Lilija so: – Ich betreibe mein eigenes Geschäft bereits seit 11 Jahren. Der Grundstein wurde im Jahr 2008 auf puren Enthusiasmus gelegt: Ich hatte 50.000 Tenge und all das bis dahin angesammelte Wissen und die Arbeitserfahrung mit Unternehmern. Die Jahre der produktiven Arbeit erlaubten es mir, die notwendige Summe für die erste Rate zum Kauf von Büroräumen aufzubringen, man kann sagen, die Räumlichkeiten meiner Träume. Und alles hat, so wie bei allen, von daheim angefangen. Auch der Staat unterstützte mein Geschäft. Ich habe einen günstigen Kredit im Programm zur Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen von der Stiftung zur Entwicklung des Unternehmertums DAMU erhalten. So wurde am 22. März des laufenden Jahres mein eigenes Büro eröffnet. – Zeigen sich Ihre deutschen Wurzeln in Ihrer Arbeit? – Akribie, Pünktlichkeit und hohe Ansprüche! Sogar meine Schüler leiden darunter, noch mehr fällt es mir manchmal mit mir selbst schwer. Meine mathematische Denkweise und der Perfektionismus lässt mich nicht schlafen, wenn irgend ein Zettel nicht an seinem Platz liegt. Allerdings zieht gerade das Klienten an, viele kommen wegen unserem systematischen Ansatz und der besonderen Genauigkeit bei der Vorbereitung von Dokumenten zur Archivierung. Dank des von mir aufgebauten Systems haben wir bis heute elf Steuerprüfungen bestanden, durch welche keinerlei Beanstandungen, geschweige denn Strafen entstanden sind. Die Eltern von Lilija Langanz sind Deutsche. An den Vater und die Großeltern kann sich die kleine Lilija nicht erinnern, einzig bekannt ist, dass sie aus Odessa nach Kasachstan kamen. Die Vorfahren der mütterlichen Linie betreffend: Lilija erforschte zusammen mit ihrer Mutter den Stammbaum bis zur siebten Generation. Wie sich herausstellte, lebten die Verwandten zu Zeiten von Katharina II. Rund 30 Kilometer von Odessa entfernt, dort gab es das deutsche Dorf Elsass. Zu Beginn des zweiten Weltkrieges wurden sie nach Deutschland geschickt, wo sie bis 1949 lebten, dann versammelten sich die Familien von drei Brüdern, um zu entscheiden, wohin es weitergeht: einer ging nach Amerika, der zweite entschied sich dazu, in Deutschland zu bleiben, und der dritte, der Urgroßvater von Lilija, kam nach Kasachstan, in das kleine Dorf Burundaj im Gebiet Almaty. Bis zum Jahr 1954 lebten sie hier unter der Kommandatur. In den 1990er Jahren kehrte der größte Teil der Verwandtschaft nach Deutschland zurück, die zukünftige Geschäftsfrau und ihre Mutter entschieden allerdings, hier in Kasachstan zu bleiben, was für die Familie Langanz zur echten Heimat wurde: „Nachdem ich in Russland, Deutschland und anderen Ländern war, habe ich verstanden, dass gerade Kasachstan meine Heimat ist, und ich habe mich dazu entschieden, Kasachisch zu lernen!“ Interview: Anastasija Koroljewa Ubersetzung: Philipp Dippl
Wie ein ehemaliges Heimkind sozialer Unternehmer wurde Veröffentlicht in April 27, 2019Juli 30, 2020 Noch vor einem Jahr konnte sich der Unternehmer Gennadij Frank aus Uralsk nicht vorstellen, dass er einmal der Leiter der deutschen Gesellschaft des Gebietes Nordkasachstan sein würde. Jetzt ist alles anders – mehr als tausend Deutsche erwarten das Handeln des neuen Vorsitzenden, und der seinerseits versucht, sie nicht zu enttäuschen. Eine Folge der Umstände Die Vorfahren Genadijs waren Wolgadeutsche, welche in den Kreis Altai deportiert wurden. Bereits nach 1956 ging der Großvater mit der Großmutter nach Pawlodar, für den Bau eines Getreidekombinates. Nur wenig später gingen einige aus der Familie Frank nach Uralsk. Hier wurde im Jahr 1971 Genadij geboren. Im Alter von sieben Jahren landete der Junge im Kinderheim… Es war eine Vorsehung Nach dem Kinderheim ging der junge Mann auf die technische Berufsschule Samara. Nachdem er seine Berufsausbildung abgeschlossen hatte, diente Gennadij in der Armee. Anschließend ging er zurück in seine Heimatstadt, wo ihn unangenehme Neuigkeiten erwarteten: Die Wohnung der Eltern wurde in den Wohnraumbestand überführt. Im Akimat von Uralsk riet man ihm, sich an das Gericht zu wenden. Der junge Mann überstürzte nichts und entschied sich dazu, alles gründlich zu aufzuklären. Genadij ging an die Universität, trat in die juristische Fakultät ein, und schon im dritten Studienjahr reichte er eine Klage im Akimat ein. Er gewann die Sache. – Das war so etwas wie ein Zeichen. Die juristischen Kenntnisse helfen mir bis heute. Alles,w as ich jetzt kann, habe ich dank meines Fachgebietes, – sagt mein Gesprächspartner. Gennadij begann mit dem dritten Studienjahr als Rechtanwaltsgehilfe in der Nationalkammer zu arbeiten. – Es gab eine Schweißerei, in der einige Heimkinder arbeiteten. Später baten mich einige Gruppenkameraden um Hilfe bei der Dokumentation eines Individualunternehmens. Dort habe ich unternehmerische Erfahrung gesammelt. Im Jahr 2010 wandte sich die Leitung des Kinderhauses mit der Bitte an den diplomierten Spezialisten, Arbeitsplätze für Abgänger zu organisieren. Genau dies war der erste Schritt in das soziale Unternehmertum. Mit dem eigenen Beispiel Im Jahr 2013 kam Gennadij Frank an die Spitze des nordkasachstanischen Verbandes der Abgänger der Kinderheime und Schulinternate „Nur“. Kurz darauf entstand auf Grundlage des Verbandes das soziale Unternehmen „Schanyrak“. Die Hauptaufgabe ist, eine Berufsausbildung für die Abgänger aus Kinderheimen zu organisieren. Heute ist die TOO „Soziales Unternehmen „Schanyrak“ eine fachliche Basis, in der die Abgänger von Kinderheimen, Schulinternaten und auch Waisen, die ohne die Fürsorge ihrer Eltern zurückgeblieben sind, eine praktische Ausbildung in der Produktion absolvieren, Geld verdienen, Erfahrung und Arbeitspraxis, aber auch kaufmännische Fähigkeiten erwerben. – Wenn wir eine geschäftliche Initiative unterstützen, beginnen wir, zu verstehen, dass wir ein Gründerzentrum brauchen, in dem gezeigt wird, wie man arbeitet und Geld verdient. Wir haben eine Werkstatt eröffnet, in der die Abgänger der Kinderheime nach ihrer Ausbildung Arbeitswerkzeuge erhielten und bereits vorbereitete Dienstleistungen auf den Markt brachten.Wir haben eine beeindruckende Geschichte der sozialen Unternehmen – noch aus den Zeiten der Sowjetunion. Das grundlegende Ziel ist nicht der Verdienst, obwohl es eine kommerzielle Organisation ist. Mit der Arbeit lösen wir soziale Probleme, – betont Gennadij Arturowitsch. In den Jahren der Arbeit von „Schanyrak“ lernten mehr als einhundert Heimkinder und problematische Jugendliche. Praktisch alle von ihnen sind beschäftigt. Vielmehr haben einige sogar ein eigenes Geschäft eröffnet: – Wir sind keine gemeinnützige Organisation. Wir haben nicht das Ziel, die Alltagsprobleme der Jungs und Mädels zu lösen. Die Aufgabe ist, ihre unternehmerischen Initiativen zu unterstützen. Übermäßige Behütung führt zu Abhängigkeit, das brauchen wir nicht. Wir haben von Anfang an eine Geschäftsbeziehung – wir geben Wissen, die notwendigen Instrumente, weiter entwickeln sie sich selbstständig. Allerdings schafft es Gennadij Arturowitsch, alle Projekte seiner „Küken“ mitzuverfolgen. Immer gibt er irgendwo Tipps, leitet an, versucht es so zu machen, dass die Abgänger der Kinderheime weniger Fehler begehen. In „Schanyrak“ arbeitet alles präzise: es gibt eine Schule für die Berufsausbildung (eine Unternehmerschule und eine produktionspraktische Ausbildung zur Berufsspezialisierung). Es gibt die eigene Personalagentur „Arbeitsmarkt“, welche die Arbeitsvermittlung von angelernten Jugendlichen fördert, die Praktika und Arbeitserfahrungen gesammelt haben. Seinen Gewinn erhält das soziale Unternehmen aus der Produktion von Schmiede-, Karosserie-, Nähwerkstätten und Schweißereien. Mit Fürsorge für die Kinder In letzter Zeit hat sich die Richtgröße der Aktivitäten von „Schanyrak“ leicht verändert. Alle Werkstätten und Stützpunkte wurden in die Treuhand der Abgänger von Kinderheimen gegeben. Unter den „Fittichen“ von Gennadij Frank bleibt ein Schulungs- und Produktionskombinat, in dem unter anderem auch selbstständigen Bewohner von Uralsk über die Geschäftswelt unterrichtet werden. – Wir haben eine Nähwerkstatt zur Herstellung von weichen Spielmodulen eröffnet und angefangen, die Produkte unter der Handelsmarke „Balalar Kids“ herauszubringen. Das ist unsere Idee, die wir umgesetzt haben. Wir bieten Kinder-, Sport und Therapieutensilien aus eigener Produktion für Spielzimmer und Sensorikräume von Kindergärten, Sportstätten , Rehabilitations- und Unterhaltungszentren an. Wiederum stellen wir die Beschäftigung von Abgängern der Kinderheime sicher, – erläutert der Unternehmer. In kurzer Zeit verliebten sich die Kasachstaner in die Spielzeuge, Baukasten und Kinderzimmer aus der Uralsker Produktion. Die qualitativ hochwertige Ware ist in neun Regionen der Republik zu finden. Dem Ruf des Herzens folgend Soziales Unternehmertum ist nicht die Hauptarbeit von Gennadij Arturowitsch. Schon seit einigen Jahren arbeitet er in einem Großunternehmen. Vor der gesellschaftlichen Belastung schreckt Frank nicht zurück, er ist es gewohnt, anderen zu helfen. Vor einigen Monaten wurde dem aktiven Unternehmer aus Uralsk angeboten, die deutsche Gesellschaft „Heimat“ wachzurütteln. Er dachte kurz nach und stimmte zu: – Es war irgend ein inneres, unerklärliches Gefühl. Vielleicht der Ruf des Herzens. Der neue Vorsitzende hat viele Pläne. Einige von ihnen hat er mit uns geteilt. – Im sozialen Unternehmertum sind die Deutschen führend in Europa. Also warum sollten wir nicht ihre Erfahrung übernehmen? Wir treiben aktiv den Einsatz der deutschen Sprache voran. Dies ist nicht nur für die junge Generation wichtig, sondern ebenso für ältere Menschen, so ist doch die Kenntnis der Muttersprache ein Zeichen des Respekts an die eigenen Vorfahren. Wir wollen eine Sonntagsschule aufbauen, in der wir ein Kindertheater gründen. Wir ziehen aktiv die Jugend an, wir haben jetzt ideenreiche Jungs und Mädels, die sich nicht davor fürchten, ihre Ideen umzusetzen. Insgesamt gibt es viel Arbeit. Wir schaffen das. Denn hier ist das wichtigste, die Ziele und Aufgaben zu benennen und sie konsequent zu verfolgen, – fasst Gennadij Frank zusammen. Dmitrij Schinkarenko Ubersetzung: Philipp Dippl
Dort ist es gut, wo wir sind Veröffentlicht in April 27, 2019Juni 28, 2020 Wir fahren fort mit dem Zyklus von Materialien, die sich dem 30. Jubiläum der Nationalbewegung der Deutschen „Wiedergeburt“ widmen. Heute beantwortet die Fragen der Redaktion der Vorsitzende der Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt“ in Zhambyl, Aleksandr Gibner. – Aleksandr Abramowitsch, in diesem Jahr feiert die Selbstorganisation der Deutschen ihr 30. Jubiläum seit dem Tag ihrer Entstehung, welche Meilensteine sind ihnen ganz besonders im Gedächtnis geblieben? – Diese Geschichte begann im Jahr 1989. Zu dieser Zeit war ich noch ein junger und unerfahrener Direktor einer Mittelschule, als ich das betriebseigene Bezirgskommittee der Partei der Stadt Dzhambul gerufen wurde. Die Einberufung in das Bezirkskommittee, sogar die persönliche, versprach nichts Gutes, und ich ging mit beunruhigenden Gedanken dorthin: „Was wird mir der kommende Tag bringen?“ Deshalb hat mich das Angebot der dritten Sekretärin des Gebietskommittees Raisa Kastaewna Edygenowa, als Initiator der Gründung der Gesellschaft der Deutschen aufzutreten, sehr überrascht. Ich habe das Angebot abgelehnt, aber ich habe mit der Nationalbewegung zusammengearbeitet, umso mehr, da wir in der Schule Klassen mit Intensivkursen Deutsch gegründet haben. Nach einiger Zeit verstand ich, dass die Arbeit der Gesellschaft der Deutschen in erster Linie auf die Werbung und die Ausstellung von Dokumenten zur Ausreise nach Deutschland zur dauerhaften Niederlassung ausgerichtet war. Diese Aufgabenverteilung war mir nicht recht, ich wollte mein Leben hier in Kasachstan organisieren, und ich hoffte auf einen Entwicklungsprozess der Sprache, der Kultur und des Selbstbewusstseins, aber das trat nicht ein. Die Entscheidung, aus dem Kader der Gesellschaft auszutreten, war nur diesem Umstand zuzurechnen. Ewald Fedorowitsch Trejze hat mich wieder zu „Wiedergeburt“ zurückgebracht. Unsere Absichten und Interessen fielen zusammen. Wir haben begonnen, uns mit der Sprache und der Kultur zu beschäftigen. Es entstanden künstlerische Kollektive in den Kreisen, Festivals wurden veranstaltet… Seitdem bin ich ständiges Mitglied der Gesellschaft, ihr Vizepräsident, und seit 2010 ihr Präsident. – Welche der angedeuteten Ziele wurden Ihrer Meinung nach erreicht, und vor welche Probleme stellt das moderne Leben „Wiedergeburt“? – In der ganzen Zeit wurde viel erreicht. Die Selbstorganisation der Deutschen Kasachstans entwickelte sich zu einer leistungsstarken und bedeutenden Vereinigung. Die Veranstaltungen, die von der Gesellschaft organisiert wurden, wurden zur Gewohnheit. Bei uns im Gebiet entstand das Kunstmuseum L. M. Brjummer. Im Heimatkundemuseum wurden die Ausstellungen „Ich erinnere mich an alles…“ (über Anne German) und „Die Deutschen im Gebiet Zhambyl“ eröffnet. Viele Deutsche haben Dank „Wiedergeburt“ die Muttersprache erlernt und die Kultur der deutshcen Ethnie kennengelernt. Kurz gesagt, wir fühlen uns wie Deutsche. Die Jugend bekam die Möglichkeit, in Deutschland zu studieren. Der älteren Generation helfen wir mit Lebensmitteln und Medikamenten. Für viele bedeutet dies enorm viel. – Wie sehen Sie die Zukunft der öffentlichen Stiftung „Wiedergeburt“ und der deutschen Ethnie in Kasachstan? – Die Migration ist natürlich nicht aufzuhalten. Aber wir sollten alles dafür tun, damit wir hier in Kasachstan gut und komfortabel leben können. Man muss für die Menschen solche Bedingungen schaffen, damit sie sich nicht fremd fühlen. Und dafür ist es notwendig, die Arbeit zum Erlernen der Muttersprache, der Geschichte und der Kultur der kasachstanischen Deutschen fortzuführen. Man muss den Deutschen helfen, damit sie ihre Nische in der Wirtschaft, der Wissenschaft und Kultur des Landes besetzen und ihre Fähigkeiten verwirklichen können. Viele unserer Projekte sind auf das Erreichen dieser Ziele ausgerichtet. Und dann sagen die Leute nicht „Dort ist es gut, wo wir nicht sind“, sondern „Dort ist es gut, wo wir sind“. Interview: Olesja Klimenko Übersetzung: Philipp Dippl
Wie heißt das auf Deutsch? Veröffentlicht in April 25, 2019Juli 30, 2020 Reiche Erfahrung in der Spracharbeit sammelte das deutsche Zentrum „Wiedergeburt“ Ostkasachstan (Stadt Ridder). Zu den effektivsten Praktiken gehören moderne Kommunikationstechnologien und volkstümliche Feiertage wie Weihnachten, Ostern oder das Erntedankfest. Die deutsche Sprache, die Erinnerung der Alten zusammen mit den Speisen erzeugt einen unvergesslichen Eindruck. Nach solchen Feiertagsveranstaltungen lernen die jungen und alten Vertreter der deutschen Ethnie mit noch größerem Willen ihre Muttersprache. – Seit 28 Jahren arbeitet unsere ethnokulturelle Vereinigung, – sagt die Vorsitzende der Gesellschaft „Wiedergeburt“ Ljubow Ignatjewa, – und in dieser ganzen Zeit hatte die deutsche Bevölkerung die Möglichkeit, Deutsch zu lernen. Sich ein Beispiel an den Großmüttern und Großvätern nehmend beginnen auch die jungen Leute, auch Deutsch zu reden. – Und wie ist die Situation mit dem deutschen Sprachunterricht insgesamt? – Im Rahmen des Programms zur Unterstützung der deutschen Minderheit des Innenministeriums Deutschlands läuft die Spracharbeit in den gewohnten Formen ab: das sind Intensiv- und traditionelle Kurse, Sprachzirkel für Erwachsene und Kinder. Eine Reihe solcher Projekte werden in der Form einer doppelseitigen Partnerschaft mit dem Goethe-Institut verwirklicht, die Möglichkeiten einer gemeinsamen Zusammenarbeit mit der Regierung der Republik Kasachstan zur Erarbeitung eines Programms zum Erhalt und zur Entwicklung der deutschen Sprache werden diskutiert. Mit dem Ziel zur Bekanntmachung der deutschen Sprache in der Republik Kasachstan wurden die Vorsitzenden des Bildungsministeriums der Republik Kasachstans, der Botschaft und des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland in Kasachstan, des Goethe-Instituts sowie des ZfA zu einem Treffen eingeladen. – Und kehrt denn die deutsche Sprache an die Schulen und Hochschulen des Landes zurück? – Der Kampf dafür zeigt bereits Resultate, ich war Teilnehmerin an der internationalen Sprachkonferenz „Die deutsche Sprache: Herausforderungen und Perspektiven der Lehre in Kasachstan“, welche nicht nur uns, die Repräsentanten der Deutschen Kasachstans, in Bewegung versetzte, sondern auch die unterschiedlichen Strukturen im Bildungssystem der Republik Kasachstan. Die Visiten im Ministerium, die Briefe mit den Appellen, die Treffen der interessierten Seiten, all diese Routine entwickelt sich schrittweise zu konkreten Schritten. In den Mittelschulen tauchte erneut das Recht auf die Wahl der Fremdsprachen auf: die Programme Deutsch für die 1. bis 4. Klassen wurden genehmigt, ihre Erarbeitung für Mittel- und Oberstufen ist im Gange. In naher Zukunft wird eine neue Generation Lehrbücher herausgegeben. Die öffentliche Stiftung „Kasachstanische Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ veranstaltet Weiterbildungsseminare für Deutschlehrer allgemeinbildender Schulen und trifft sich mit den Verwaltungen. – In unserer Region, – erzählt die Koordinatorin der Spracharbeit Klawdija Fomina, – leben mehr als 12,5 Tausend Deutsche und Mitglieder ihrer Familien, was die Nachfrage nach der Spracharbeit bestimmt. Die Menschen wollen ihre ethnische Identität bewahren, sich an ihre Kultur und Sprache klammern, sie streben danach, Deutsch so zu sprechen, wie ihre Vorfahren es gesprochen haben. Und deshalb geben wir Deutschkurse. In die speziellen Gruppen des Sprachprojektes kommen im wesentlichen (80%) Vertreter der deutschen Nationalität, Mitglieder der Gesellschaft „Wiedergeburt“: Arbeitssoldaten, verfolgte Bürger, aktive Mitglieder, Teilnehmer der Folklore- und Tanzensembles, Mitglieder des Jugendvereins, aber auch Vertreter anderer Ethnien, die aktiv am Leben der Gesellschaft teilnehmen. Sprachzirkel für Kinder gibt es in Ridder und in Schemonaich. Allerdings werden nicht nur Deutsch, sondern auch Kasachisch und Englisch in er Gesellschaft „Wiedergeburt“ LNKZ unterrichtet. – Alle unsere Sprachgruppen, – erklärt Klawdija Fomina, – werden unter Berücksichtigung des Sprachniveaus und des Alters der Zuhörer gebildet. Das Zentrum vereint vier Zweigstellen, in jeder von ihnen, ob es Ridder, Schemonaich oder der Kreis Glubokowskij ist, gibt es Deutschkurse, und jeder Interessierte kann daran teilnehmen. Alle Lehrkräfte haben Erfahrung in der sprachlichen Fachrichtung. Klawdija Fomina zum Beispiel lebte in einer deutschen Familie, erhielt unbezahlbare Übung im Sprechen und unterreichtet jetzt nicht nur, sondern koordiniert auch die gesamte Spracharbeit der Gesellschaft. Alle Lehrer verwenden in der Lehre moderne Kommunikationsmethoden, um denen, die es wünschen, vor allem die Fähigkeit zu Sprechen beizubringen und sich auf Deutsch unterhalten zu können, und erst danach kommen Grammatik und Orthografie. Zur Weiterbildung nehmen die Lehrkräfte an Seminaren und Konferenzen teil, besuchen Sprachakademien, veranstalten runde Tische, beteiligen sich an Sprachprojekten, welche nicht nur in Kasachstan stattfinden, sondern auch in Deutschland und Russland. Deutsch wird Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Menschen gelehrt, insgesamt um die 120 Menschen. Sie lernen die deutsche Kultur und die Traditionen Deutschlands kennen, nehmen aktiv an Feiertagen teil, die im ethnokulturellen deutschen Zentrum stattfinden, welches für sie schon zu einem zweiten Zuhause geworden ist. – Die Teilnahme an den Sprachprojekten, – denkt Ljubow Ignatjewa, – fördert die Stärkung des nationalen Selbstbewusstseins, des gegenseitigen internationalen Verständnisses und des Einverständnisses, sie verstärkt dauerhaft die partnerschaftlichen Verbindungen und die Beziehungen mit dem deutschen Staat, den öffentlichen Stiftungen, den Sponsoren und den Unternehmern. Die Kenntnis der Muttersprache verstärkt ebenso das ethnische Selbstbewusstsein der Deutschen im multinationalen Kasachstan und unter den Bedingungen der Globalisierung. Mit vereinten Kräften werden wir ganz gewiss zu früheren Positionen im Erlernen und im Einsatz unserer Kenntnisse der deutschen Sprache zurückkehren. Andrej Kratenko Übersetzung: Philipp Dippl
Die gesellschaftliche Stiftung „Wiedergeburt“ hat den Status des Fördermittelgebers erhalten Veröffentlicht in April 25, 2019September 20, 2021 Gemäß Anhang Nr. 187 vom 11. April 2019 zum Beschluss der Regierung der Republik Kasachstan vom 9. April 2018 wurde die gesellschaftliche Stiftung „Kasachstanische Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ in das Verzeichnis internationaler und staatlicher Organisationen, ausländischer und kasachstanischer nichtstaatlicher öffentlicher Organisationen und Stiftungen, welche Fördermittel bereitstellen, aufgenommen. Die Aktivitäten der gesellschaftlichen Stiftung erstrecken sich auf soziale, kulturelle, bildende und wohltätige Bereiche. Die Arbeit der gesellschaftlichen Stiftung „Wiedergeburt“ ist nicht auf die Erwirtschaftung von Gewinnen ausgerichtet. Für diese Art der Tätigkeiten sieht der Gesetzgeber die Möglichkeit für Steuervergünstigungen vor. Die Begriffe „Fördermittel“ und „Fördermittelgeber“ ist in Kasachstan ausschließlich für diese Ziele definiert. Damit der Empfänger auf sie Anspruch erheben kann, muss die Organisation, die die „Fördermittel“ vergibt, d. h. der „Fördermittelgeber“ eine Reihe von Bedingungen erfüllen und verbindlich in das durch den Erlass der Regierung der Republik Kasachstans definierte Verzeichnis eingetragen werden. Die Organisationen, die Fördermittel freisetzen, jedoch nicht in dem entsprechenden Verzeichnis eingetragen sind, erhalten keine Steuervergünstigungen. Auf diese Weise erleichtert der erlangte Status des Fördermittelgebers die Arbeit der regionalen öffentlichen Organisationen, die im Programm zur Unterstützung der deutschen Ethnie auf dem Gebiet Kasachstans bestehen. Die gesellschaftliche Stiftung hat sich an das Finanzministerium mit der Bitte gewendet, das Verfahren zum Einsatz des entsprechenden Erlasses im Hinblick auf die Funktionsweise der Steuervergünstigungen der Stiftung und der regionalen Gesellschaften bei der Umsetzung der Projektarbeit zu erläutern. Übersetzung: Philipp Dippl
BIZ: Wir arbeiten an einer Perspektive! Veröffentlicht in April 21, 2019Juli 30, 2020 Im Deutschen Haus der Stadt Almaty fand die erweiterte Sitzung des Vorstandes des Institutes für ethnokulturelle Bildung (BiZ, Stadt Moskau) statt. Die Repräsentanten der Partnerländer erörterten Strategien zur Entwicklung des Institutes sowie neue Wege der Zusammenarbeit. Die Pläne für die Zukunft teilten der Direktor des BiZ Andrej Lejman und der Vorsitzende des Vorstandes Oleg Schtraler. – Oleg Franzewitsch, Andrej Richardowitsch, bereits seit mehr als 25 Jahren läuft die Bildungs- und Forschungstätigkeit und werden Diplomanwärter vorbereitet. In diesen Jahren wurde viel erreicht. Wie geht es weiter? Lejman: Gerade heute haben wir davon geredet, dass das Institut die derzeitige Entwicklungsstufe durchlaufen hat und in eine neue eintritt. Wir haben den Weg überwunden vom Begegnungszentrum in Mamontovka, wo sich die Russlanddeutschen in ihrer Muttersprache miteinander unterhalten und ihre Kultur kennenlernen konnten, zur Durchführung thematischer Seminare und zur Vorbereitung von Animatoren in Moskau. Und im Jahr 2012, als die Arbeitskompetenzen des Informations- und Bildungszentrums von der Internationalen Union der deutschen Kultur übernommen wurden, wurde das Zentrum für ehtnokulturelle Bildung BiZ geschaffen. Auf diese Weise erreichte unsere Tätigkeit eine professionellere Ebene: neben der Animation haben wir begonnen, Programme zur Steigerung der Qualifikation und zusätzliche Bildungsmaßnahmen durchzuführen. Heute wurde auf der Konferenz des internationalen Koordinationsrates das Programm zur Entwicklung des Institutes von 2020 bis 2025 diskutiert.Die Formierung einer Arbeitsgruppe wurde beschlossen, welche ein neues Programmdokument bis zum Ende des Jahres erarbeiten soll. Wie das neue BiZ aussehen wird? Die Zeit wird es zeigen. Wir müssen die internationale Zusammenarbeit mit Hochschulen ausbauen, unter anderem mit Deutschland; das bedeutet die Partnerschaften im Rahmen des internationalen BiZ erhalten und ausbauen, seine Teilnehmerländer sind Kasachstan, Usbekistan, Russland, Kirgistan und die Ukraine; auch müssen die Programme, die für die national-kulturelle Autonomie erarbeitet wurden, auf einem höheren Niveau umgesetzt werden. Darunter fallen nicht nur die Russlanddeutschen, sondern auch die Vertreter anderer Ethnien, die im Bereich der Realisierung einer staatlichen nationalen Politik arbeiten.Schtraler: Die Tatsache, dass es heute das Institut für ethnokulturelle Bildung gibt, bringt viele Verpflichtungen mit sich: vorallem dafür, dass wir Fachleute auf ihrem Gebiet vorbereiten. Eine unserer wichtigsten Ausrichtungen bleibt die Sprache. Wir haben das System der Animatoren erhalten und versuchen, es weiterzuentwickeln, und das nicht nur unter Erwachsenen, sondern unter jungen Schülern, genauso wie im Bereich der Vorschulbildung. Wichtig bleibt die Ausrichtung, die mit der Entwicklung der Kultur und der Traditionen zusammenhängt, wir haben die Möglichkeiten der Zusammenarbeit des Institutes mit künstlerischen Vereinigungen untersucht. Die Entwicklung einer Selbstorganisation findet in verschiedene Richtungen statt: kreativ, geschäftlich, auf die Jugend ausgerichtet – das ist das, was unser Tätigkeitsfeld erweitert und es ermöglicht, eine größere Anzahl Deutscher mit verschiedenen Interessen zu erreichen. Und die Aufgaben, welche wir auf der Konferenz gelöst haben, liegen in unserem aktuellen Betätigungsfeld und bleiben als Perspektive bestehen. – Fernunterricht deutsche Sprache. Wie entstand dieses Projekt? Was ist seine methodische Basis? L.: Das Projekt entstand aus dem Bedarf heraus. Noch vor einigen Jahren haben wir gesagt, dass nicht alle Menschen, die in den abgelegenen Ecken unseres Landes leben, in die Zentren kommen können, wo Deutschunterricht angeboten wird. Also wurden ein paar Gruppen gebildet, in welchen der Unterricht mittels Skype entstand. Und vor eineinhalb Jahren, als die Digitalisierung des reichen kulturellen Erbes zu einem der priorisierten Projekte des Institutes wurde, wurde die Idee des Online-Unterrichts vorgeschlagen. Seitdem haben wir mit den Teams von zwei Hochschulen, der MGIMO und der MGLU, sowie der Hauptreferentin für Spracharbeit Natalja Kozlowa, verantwortlich für die ethnokulturelle Komponente, begonnen, das Lehrbuch „Hallo, Nachbarn! NEU“ mit zusätzlichen Grammatik- und Phonetikübungen anzureichern. Dank der Tatsache, dass „Hallo, Nachbarn! NEU“ schon lange existiert, ist der Online-Kurs leicht wiedererkennbar. Die Übungen sind aus dem Lehrbuch selbst entnommen, Material aus zusätzlichen Publikationen wurde eingebaut und zusätzlich wurde ein Phonetikkurs unter der Leitung von Poman Matweew hinzugefügt. – Als Sie in Almaty waren, haben Sie an der Messe „Bildung und Karriere“ teilgenommen. Wie sehen Sie die Zusammenarbeit mit kasachstanischen Organisationen in diesem Bereich? L.: Unser Stand auf der Messe hat sich hauptsächlich an Lehrer gerichtet. Wir haben Programme zur Weiterqualifizierung sowie den Kurs zur Fernlehre der deutschen Sprache vorgestellt. Wir haben gehofft, Lehrer zu gewinnen, weil wir genau durch sie unsere eigentliche Zielgruppe erreichen, die Jungs und Mädels für die Möglichkeit, Deutsch zu lernen, zu interessieren. Wir haben auch das Lehrbuch „Deutsch mit Schrumdi“ präsentiert, welches sich an Lehrkräfte für Vorschulbildung richtet. Wir hoffen, dass sich Lehrer dafür interessieren werden und sie es in ihre Programme mit einfließen lassen. Sch.: Natürlich ließ die Messe vermuten, dass sich eher Bildungseinrichtungen präsentieren, in denen junge Leute sowohl die Grundausbildung als auch Zusatzausbildungen erhalten, trotzdem,wie ich schon gesagt hatte, arbeiten wir an einer Perspektive. – Die Partnerschaft BiZ-Kasachstan. Wie bewerten Sie die Perspektiven der Zusammenarbeit mit der öffentlichen Stiftung „Kasachstanische Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“? Sch.: Die Zusammenarbeit mit Olga Schtejn läuft direkt in mehrere Richtungen, in den letzten Jahren ist sie gewachsen, genauso wie ihre Bedeutung gewachsen ist. Vor fünf Jahren haben wir ein Memorandum über die Zusammenarbeit unserer Selbstorganisationen unterzeichnet. Seitdem hat sich viel verändert und jetzt organisieren wir die Zusammenarbeit bereits in der neuen Struktur der Deutschen Kasachstans. Die Konferenz des Vorstandes brachte die Möglichkeit, Kontakte herzustellen und Berührungs- und Entwicklungspunkte zu finden. Wir haben etwas, worin wir Erfahrungen austauschen können. Dies sind viele interessante Entscheidungen und für die kasachstanischen Deutschen kalkulierte Projekte, welche durch die Strukturen des BiZ unter Miteinbeziehung der Spezialisten der öffentlichen Stiftung leben. Sie kommen oft zu uns und schauen, wie wir unsere Arbeit organisieren, wie wir mit den vermittelnden Organisationen, dem Innenministerium Deutschlands, usw. interagieren… Ihrerseits können die Spezialisten des BiZ, zum Beispiel Lena Mironowa, Praktika machen und die Erfahrungen an die Deutschen Kasachstans in Fragen der Entwicklung der Selbstorganisation und der Umsetzung von Projektaktivitäten weitergeben. Deshalb glaube ich, dass unsere Konferenz einen neuen Impuls der Zusammenarbeit gibt. – In diesem Jahr sind es 30 Jahre seit der Gründung der Allunionsgesellschaft der sowjetischen Deutschen „Wiedergeburt“. Wie sehen Sie heute die Zukunft der Organisation der ethnischen Deutschen? Sind irgendwelche Veranstaltungen im Zusammenhang mit diesem Datum geplant? Sch.: Eine wesentliche Veranstaltung, die wir in diesem Jahr planen, wird deine lehrpraktische Konferenz sein.Sie wird vom 20. bis zum 24. November in Jekaterinburg stattfinden. Wir haben diesen Ort vor allem deshalb ausgewählt, weil der Vorsitzende des Koordinationsrates zur Gründung der BOCH „Wiedergeburt“ der ehemals aus Nizhnij Tagil stammende Iwan Iwanowitsch Kronewald war. Zwischen 1965 und 1989 nahm er aktiv an einigen Delegationen nach Moskau teil, deren Ziel die Rehabilitation der sowjetischen Deutschen war. Im Rahmen der Konferenz wird es nicht nur eine Diskussion über die Geschichte der Selbstorganisation geben, sondern auch die Neuauflage eines Geschichtslehrbuches. Es wurde vorgeschlagen, dessen Namen von „Geschichte der Deutschen Russlands“ in „Geschichte der russischen Deutschen“ zu ändern. Unsere Vorfahren stammten nämlich, unabhängig davon, in welchem Land wir heute leben, aus dem Russischen Imperium. Die Spezialisten beschäftigen sich mehr mit der Geschichte der Deutschen bis 1955, aber die Periode des Tauwetters unter Chruschtschjow und besonders die Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sind sehr schlecht aufgearbeitet. Hier liegt noch ein großes Aktivitätsfeld nicht nur für Wissenschaftler, sondern auch für Praktiker. Viele von ihnen sind auch heute noch aktiv handelnde Mitglieder unserer Organisation. L.: Wiedergeburt ist in seinem Kern eine Renaissance, die Wiedergeburt dessen, was es eine Zeit lang nicht gab. Und unter modernen Bedingungen sind 30 Jahre sehr viel. Wir müssen mit der Zeit Schritt halten und in die Zukunft blicken, uns entwickeln, neue, zeitgenössische Formen entwickeln. Die heutige Welt ist eine hochtechnologisierte Welt, und sie verändert sich so dermaßen schnell, dass es notwendig ist, sich zuallererst auf die Jugend zu verlassen und neue digitale Formen und andere innovative Projekte zu entwickeln. Darin liegt wahrscheinlich die Entwicklung von „Wiedergeburt“. Interview: Veronika Likhobabina Übersetzung: Philipp Dippl
Ein in seinen Taten glorreicher Mensch Veröffentlicht in April 21, 2019Juli 30, 2020 Die Frisins aus Chromtau (ungefähr 90 Kilometer von Aktobe entfernt) kennt Jung und Alt. Und wie kann man sie nicht kennen wenn die Haustüre bei ihnen Gästen immer offen steht. Jedem, über die Türschwelle schreitet, wird duftender Tee und Käsekuchen gereicht, und noch dazu beschenkt mit einer Portion Lebensmut und guter Laune. In Enge, aber nicht gekränkt Die Ahnen der Dynastie von Iwan Iwanowitsch Frisin und Lidija Gotlibowna Schtango wurden im Jahr 1941 während der Repressionen aus der Ukraine vertrieben. Sie trafen sich in Kasachstan. – Ich habe hier zuerst als Viehbauer in einer Kolchose in Kyzylkaim gearbeitet. In dieser Zeit war es sehr schwer, an vielem hat es gefehlt. Aber wir waren glücklich. Es gab echte Freundschaft, die Menschen haben sich in allem gegenseitig unterstützt. Dank der gemeinsamen Arbeit konnten wir überleben. Ich erinnere mich, dass sie uns bei einer kasachischen Großmutter einquartierten. Genau dort haben wir kasachisch gelernt. Meine zukünftige Frau habe ich im Jahre 1950 kennengelernt. Es lebte sich schwer, weshalb wir keine Hochzeit gefeiert haben. Es war einfach niemandem nach feiern zumute: wir hatten kein Essen, wir hatten kein Geld, – erzählte der alte Frisin vor einigen Jahren. Die Eheleute, die acht Kinder aufzogen, haben sich nie über ihr Schicksal beschwert, sondern wiederholten, dass es besser ist, sich durch Taten zu beweisen, damit man dem Leben auf Erden würdig ist. Die tatkräftigen und fleißigen Frisins scheuten nicht die Arbeit und haben das Land sehr geliebt. Noch im Alter züchteten sie Vögel und pflanzten einen Gemüsegarten an. – Ich verstehe die nicht, die weggehen. Hier lässt es sich gut leben, es gibt alles, man muss sich nur anstrengen. Und die, die gehen, vermissen hinterher ihre Heimat, – sagte Iwan Frisin. Vor einigen Jahren ging der Stammesvater und im letzten Jahr verließ uns auch Lidija Gotlibowna… Die Arbeit respektieren und die Traditionen achten Die Kinder und Enkel der Fisins arbeiten schon seit vielen Jahren im Donsker Bergbaukombinat. Wie sich herausstellte, dass die große Familie alles zusammengerechnet dem Kombinat fast 450 Jahre geopfert hat. Die Frisins stehen hier gut da, alle wissen, dass sie niemanden im Stich lassen. Jetzt ist Wiktor, der Sohn von Iwan und Lidija, der Familienälteste. Seine Frau Irina ist eine wahre Meisterin im Organisieren von Feierlichkeiten, und außerdem eine Kennerin des Familienstammbaumes und der Familiengeschichte. Sie ist der Nationalität nach Ukrainerin, aus der Familie von Anatolij und Jekaterina Gnip aus Chromtau. Sie heiratete, und konnte sich nicht vorstellen, dass in einer deutschen Familie alle in fließendem Kasachisch reden. Zuerst war das schwer, aber dann gewöhnte sie sich daran. Aber auch ihre Muttersprache haben sie nicht vergessen. Es kommt vor, dass sie thematische Abende veranstalten, die den Vorfahren gewidmet sind. Unsere wichtigste Lebensregel: gewissenhaft und mit voller Hingabe arbeiten. Bis zum Jahr 1988 arbeitete Irina in dem Kombinat und ging dann aufgrund ihres Gesundheitszustandes in den Ruhestand. Jetzt passt sie auf die Enkel auf, näht und betreibt Perlenstickerei. – Ich weiß nicht, woher ich das habe. In irgendeinem Moment hat es mich zu dieser Kunstform hingezogen, habe schrittweise alle Feinheiten verstanden. Wissen Sie, das ist nicht nur gut für die Motorik der Hände, sondern beruhigt ganz allgemein. Im Moment habe ich viele Arbeiten mit religiösen Themen, ich liebe auch die Natur, – sagt die Meisterin. Wiktor Iwanowitsch hat noch zwei Monate bis zur Rente. Er liebt seine Arbeit, könnte Stunden von ihr erzählen. Seine Hobbys sind angeln und sein Obstgarten. Hier ruht der alte Frisin die Seele und den Körper aus. – Genauso wie die Eltern hauen auch wir nicht nach Deutschland ab. Wir vergessen unsere historische Heimat nicht, erinnern uns an die Sprache, halten uns an die Bräuche und Traditionen, aber jetzt alles hinwerfen und weggehen, das ist nichts für uns. Kommt doch besser zu uns – euch wird duftender Tee und Käsekuchen gereicht, ihr werdet zu Essen bekommen und obendrein auch noch mit guter Laune beschenkt. Das ist all die Jahre erprobt worden, – spricht Wiktor mit einem Lächeln. Dmitrij Schinkarenko Übersetzung: Philipp Dippl
Das Spiel ist der selbstverständliche Mechanismus zur Erkenntnis der Welt. Veröffentlicht in April 20, 2019Juli 30, 2020 Zeit mit seinen Freunden verbringen ist unbezahlbar. Und zusammen mit ihnen Brettspiele zu spielen ist noch dazu lustig und interessant. Heute, da die Rede von Brettspielen ist, denkt der Spießbürger zuerst an Domino und Kartenspiele, Schach und Dame. Allerdings können Brettspiele auch in Form eines Wettkampfes stattfinden, der mit Leichtigkeit Fingerfertigkeit und Scharfsinn demonstriert, euer Glück prüft und euch außerdem das kulturelle Erbe verschiedener Länder und Völker näher bringt! Von alledem haben wir von Michail Tejfel erfahren, als im Deutschen Haus ein Spieleabend mit dem Namen „Spiele der Völker der Welt“ stattfand. Die aktiven Mitglieder des Vereins der deutschen Jugend „Vorwärts“ raten allen Vereinen, bei Jugendtreffen Brettspiele zu verwenden. Sie versichern: da bleibt niemand gleichgültig! Kulbutto („das Stehaufmännchen“), Frankreich. Das Spiel besteht aus einer speziellen Tischplatte mit acht Kugeln. Das Ziel ist, die Kugeln mit Hilfe der Bewegung der Tischplatte in die Löcher zu rollen. Das Geheimnis besteht im kegelförmigen Standfuß, der es ermöglicht das Spielfeld leicht zu bewegen. Zhulbak, Holland (entstand im 18. Jahrhundert auf Basis des englischen Spiels Shuffleboard). Es gehört zur Kategorie der Sportbrettspiele. Zu dem Spaß gehören Holzscheiben, welche in Löcher getrieben werden müssen. Jeder Spieler hat 30 Versuche, die Scheiben in eine der vier Löcher zu schießen. Es gewinnt der, der die meisten Punkte erzielt. Meeresbillard oder Novus. Dieses lettische Spiel gilt als Nationalsport. Es entstand zwischen 1925 und 1927 und war besonders unter Seeleuten sehr beliebt. Für das Spiel braucht man einen speziellen Tisch aus echtem Holz, dessen Oberfläche in vier Zonen unterteilt ist; Spielsteine in zwei verschiedenen Farben und vier Löcher. Die Aufgabe des Spiels ist es, als erster mit Hilde des Billardstocks seine Spielsteine in die Löcher zu schlagen. Shuffleboard, England. Es entstand zuerst in mittelalterlichen Trinkkneipen, als die Gäste Geldmünzen über den Tisch schnipsten und versuchten, die Stellen zu treffen, die die meisten Punkte erzielten. Dschakkolo, Holland. Während des Krieges war das Spiel verboten, aber es erhielt im Jahr 1965 in Amsterdam ein zweites Leben. Der Kern des Spiels ist es, Holzscheiben in spezielle Taschen auf dem Spielbrett zu rollen. Brettspiele waren zu jeder Zeit beliebt, davon erzählt die jahrhundertealte Geschichte. Wir sind uns sicher, dass es nur wenige gibt, die ein spannendes Spiel mit ihren Freunden und Verwandten verweigern würden. Und das Alter spielt hier keine Rolle! Die ganze Videoreportage der Veranstaltung könnt ihr auf dem Fernsehsender „Менің Қазақстаным“ sehen. Wir möchten den Organisatoren des Treffens danken, besonders Michail Tejfel von der Vereinigung der Sportbrettspiele Almaty, der Deutschen Allgemeinen Zeitung und allen Jungs und Mädels, die an dem spannenden Spieleabend teilgenommen haben. „Wie kann man die Kultur eines Landes kennenlernen? Ohne Zweifel durch das Spiel!“, befindet Michail Tejfel. Kristina Libricht und Jekaterina Lojtschenko Übersetzung: Philipp Dippl
„Eins, Zwei, Drei“ in Kasachstan! Veröffentlicht in April 20, 2019Mai 21, 2019 Im Haus der Freundschaft in Almaty wurden zwei Teile der berühmten Kinotrilogie „Eins, Zwei, Drei“ aufgeführt. Die Veranstaltung fand mit der Unterstützung des Institutes für ethnokulturelle Bildung (BiZ, Moskau) unter aktiver Mithilfe des deutschen Jugendvereins „Vorwärts“ (Almaty) statt. Die Gäste der Aufführung, unter denen sich sowohl Schüler und Studenten befanden, die Deutsch lernen, als auch Lehrer, Vertreter ethnokultureller Vereinigungen, Journalisten und Kinokritiker, schätzten die Ideen des Filmes sehr. „Eins, Zwei, Drei“ ist eine Kinotrilogie für Kinder und Jugendliche, die von der Wechselwirkung zwischen den russischen und deutschen Kulturen erzählt. Die Schöpfer des Films versuchten, die moderne Jugend dazu zu motivieren, ihre Muttersprache zu lernen, welche schrittweise ihre Position auf dem Gebiet Kasachstans und Russlands zurückerlangt. Diese Art von Projekten tragen sehr dazu bei. Julija Tjukalowa: „Der Abend verlief in sehr warmer, aufschlussreicher, und ganz besonders in sehr motivierender Atmosphäre. Der Film „Eins,Zwei, Drei“ erzählt die gutherzige und frische Geschichte der Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Mädchen, in dessen Verlauf die beiden Helden die Sprache des jeweils anderen lernen mussten. Der Film erwies sich als sehr lehrreich und zeigte, wie wichtig die Kenntnis einer Fremdsprache manchmal ist und wie viele Farben, aufregende Momente und interessante Bekanntschaften diese Kenntnis ins Leben bringen kann. Sehr angenehm waren die vorhandenen Untertitel, die dazu beigetragen haben, das Deutsche schneller aufzunehmen. Eine nicht unwichtige Rolle im Film spielte die Internationalität, die Freundschaft und die Verdichtung von Kulturen demonstrierte. Alle Gäste durchlebten die wärmsten und behaglichsten Emotionen. Nachdem ich den Film gesehen hatte, entbrannte der Wunsch noch mehr, Deutsch zu lernen und ich habe verstanden, dass es sich lohnt, solche Veranstaltungen so oft wie möglich zu besuchen.“ Artjom Larin: „Die Kinovorstellung hat mir großes ästhetisches Vergnügen bereitet. Mich überraschte das Spiel der Schauspieler, die dem Zuschauer echte Gefühle und Erlebnisse bringen konnten. Der Film lässt einen nachdenken über die Notwendigkeit, Deutsch zu lernen, er bringt eine so starke Motivation, dass man nicht ohne Freude bleiben kann. Vielen Dank für die Möglichkeit so einen wunderbaren Film zu sehen. Ich kann die Fortsetzung kaum erwarten.“ Ebenso konnten im Rahmen der Kinovorführung die aktiven Mitglieder des KNM „Vorwärts“ Anastasija Plotnikowa kennenlernen, die stellvertretende Vorsitzende des „Jugendring der Russlanddeutschen“. Die Mitglieder des Vereins der deutschen Jugend drücken ihre große Dankbarkeit dem ganzen Filmteam aus, welches an der Trilogie gearbeitet hat, dem Insitut BiZ und den Repräsentanten des Hauses der Freundschaft für die Möglichkeit, diesen wundervollen Film kennenzulernen. Andrej Lejman: „Verehrte Zuschauer, wir wollten uns ebenso bei euch bedanken. Wir sind sehr froh, dass euch unsere Arbeit gefallen hat. Wir erhalten verschiedene Reaktionen, aber es läuft alles auf eines hinaus: der Film ist eindeutig ein Motivationsfaktor, um Deutsch zu lernen, er ist interessant und die heranwachsende Generation unserer Landsleute in Deutschland veranlasst er ebenso dazu, die Muttersprache nicht zu vergessen. Das Team arbeitet effektiv, unsere Helden wachsen mit dem Film und bald kommt der dritte Teil. Bis bald!“ Kristina Libricht und Jekaterina Lojtschenko Übersetzung: Philipp Dippl
Tanzen und sich perfektionieren Veröffentlicht in April 20, 2019Juli 30, 2020 In Almaty fand das siebte internationale Wettkampffestival in verschiedenen Kategorien „Planet der Künste“ und das zweite internationale Wettkampffestival „Indigo“ statt, an welchen die Schützlinge des Tanzensembles „Einheit“ der öffentlichen Stiftung der Deutschen „Wiedergeburt“ der Stadt Semej teilnahmen und Preise gewannen. Auf dem Wettbewerb wurden strahlende Tanznummern in allen Altersstufen präsentiert. Der Tanz „Ach, Odessa“ gewann den Grand-Prix in der Altersstufe von 10 bis 12 Jahren. Die kleinsten Tänzer (5-9 Jahre), die zum ersten Mal an einem Wettbewerb teilnahmen, belegten den ersten Platz mit dem Tanz „Rotkäppchen und alle, alle“. Die älteren Teilnehmer (13-15 Jahre) nahmen die ersten und zweiten Plätze mit nach Hause. Walerija Rajkowa, 12 Jahre alt, Teilnehmerin des Ensembles: „Ich tanze seit sechs Jahren. Ich nehme nicht zum ersten Mal an einem Wettbewerb teil und freue mich immer sehr, wenn wir es schaffen, einen Preis zu gewinnen. Man spürt sofort, dass man es nicht umsonst macht, man gibt sich komplett der geliebten Sache hin, und dann ist es sehr angenehm, wenn die Leute die Leistungen des Ensembles sehen und sie wertschätzen“. Marija, Ljapina, Lehrerin: „Internationale Wettbewerbe sind Antrieb nicht nur für unsere Schützlinge, sondern auch für mich selbst. Tanzen, sich perfektionieren, am Körper arbeiten, das ist das wichtigste. Und wenn man dies erfolgreich mit einer aktiven Freizeitgestaltung kombiniert, werden die Ferien unvergesslich. In diesem Jahr schafften wir es, gleich an zwei Wettbewerben teilzunehmen, und alle gezeigten Nummern haben Preise gewonnen. Obwohl die Konkurrenten würdig und stark waren (Gruppen aus Russland, Kirgistan und Kasachstan), gelang es unseren Kindern, den höchsten Preis, den Grand Prix, in ihrer Kategorie zu erkämpfen. Wir beglückwünschen „Einheit“ zu den neuen Erfolgen und wünschen weiterhin viel Erfolg und viele Siege! Marija Gorbatschjowa Übersetzung: Philipp Dippl
Die erste AGDM-Jugendtagung Veröffentlicht in April 20, 2019Juli 30, 2020 Vom 4. bis zum 7. April fand in dem kleinen dänischen Städtchen Kniwsberg, wo auf kleinem Raum die Deutschen Dänemarks zusammenleben, der Kongress der Repräsentanten der deutschen Minderheit aus fünfzehn Ländern statt.Die Gesandte Kasachstans auf diesem Treffen war Marija Borisewitsch, die Vorsitzende der Union der deutschen Jugend Kasachstans. Drei Tage lang wurden von den Vertretern der JEV (Jugen Europäischer Volksgruppen) organisierte Workshops für die Teilnehmer des Kongresses veranstaltet, in denen Fragen zur Bedeutung des „Minderheiten“-Konzeptes erörtert und Aufgaben und Herausforderungen der deutschen Jugend diskutiert wurden. Im Ergebnis wurden Ziele und Richtungen der zukünftigen Arbeit mit deutschen Jugendorganisationen definiert und eine Reihe von Kompetenzen des Jugendkoordinators des AGDM benannt, dessen Wahl der Hauptgrund für das Treffen war. In diese Position wurde Patrik Lompart, der Vorsitzende der Karpatendeutschen der Slowakei, gewählt, sein Stellvertreter wurde Ewgenij Wagner, Vorsitzender des deutschen Jugendverbandes Russlands. Die Teilnehmer des Treffens lernten im Detail die Geschichte der Deutschen Dänemarks kennen und erfuhren einiges über das Bildungssystem, in welchem für die Kinder und Jugendlichen die deutsche Sprache gleichberechtigte Muttersprache neben dem Dänischen ist. In den Gymnasien lernen die Schüler nach dem dänischen Bildungssystem, aber in deutscher Sprache. Dabei können sich die Absolventen bei Schulabschluss zwei Abschlussprüfungen ablegen (das dänische und das deutsche), was ihnen die Möglichkeit gibt, an den Hochschulen jedes der genannten Länder zu studieren. Das Projekt erlaubte es den Teilnehmern nicht nur, die Tätigkeiten und die grundlegenden Ausrichtungen der Arbeit der Jugendorganisation verschiedener Länder kennenzulernen und Erfahrungen in diesem Feld auszutauschen, sondern auch mögliche Gemeinschaftsprojekte zu besprechen und zu planen. Für die Union der deutschen Jugend Kasachstans diente das Treffen als neuer Schritt in der Entwicklung einer erfolgreichen Zusammenarbeit. Marija Borisewitsch Übersetzung: Philipp Dippl
Ein Abend der Erinnerung an Gerold Belger fand in Petropawlowsk statt Veröffentlicht in April 20, 2019Juli 30, 2020 Der berühmte Schriftsteller und Publizist, staatliche und gesellschaftliche Persönlichkeit, Übersetzer künstlerischer Werke aus der kasachischen und deutschen Sprachen ins Russische wäre in diesem Jahr 85 Jahre alt geworden. Am 10. April fand in der zweiten Heimat von Gerold Karlowitsch ein Abend der Erinnerung an diesen großen Menschen statt. Der Rat der Veteranen und das Kollektiv der ökonomisch-technischen Hochschule organisierte unter der Leitung von Aleksandr Merk diese Veranstaltung und lud die Landsleute, Klassenkameraden und Dorfgenossen des Schriftstellers ebenfalls zu dem Treffen ein. Besonders viele Erinnerungen erklangen über die Familie, über die Eltern von Gerold Karlowitsch. Der Vater, Karl Belger war militärischer Feldsanitäter, verwaltete einen Feldgeburtsstützpunkt und versorgte mehr als zehn kasachische Dörfer. Er brachte mehr als 1200 kasachische Kinder auf die Welt. „Ihn liebten alle, ihm vertrauten sie, und unter den Dorfbewohnern von Karl-aga oder Beleke galt er als der am meisten verehrte Mensch, und der Name Belger wurde in der Umgebung zum Synonym für das Wort „Arzt“. Die Dorfbewohner sagten: „Ich kam zum Belger aus der Region, ich zeigte mich dem Belger aus dem Gebiet, der Belger riet mir etwas.“ Die Mutter, Anna Dawydowna, arbeitete als Krankenschwester an medizinischen Stützpunkt, und auch sie wurde sehr geliebt. Sie, genauso wie der Vater, verstand kasachisch sehr gut, sprach es aber nicht. Dafür hatte sie aber ein phänomenales Gedächtnis, sie kannte alle Kinder im Kreis, wer, wo und wann sie geboren wurden, wie sie hießen. Überaus symbolträchtig fand die Veranstaltung in dem Museum statt, welches vn dem Landsmann Gerold Belgers Aleksandr Merk geschaffen wurde. Die Stellvertreterin der öffentlichen Stiftung „Kasachstanische Vereinigung der Deutschen „Wiedergeburt“ Swetlana Schubina verlas allen Anwesenden den Appell der Witwe des Schriftstellers Raisa Zakirowna Chismatulina und der Tochter Irina Kowaljowa-Belger: „Liebe Freunde! Liebe Landsleute! Liebe Volksgenossen! Ich bin sehr glücklich darüber, dass die derzeitige Veranstaltung auf der von unserem Ehemann und Vater so geliebten nordkasachischen Erde stattfindet, in seiner zweiten Heimat. „Jeder Mensch sollte neben seiner ersten, großen Heimat ganz gewiss eine zweite, kleine Heimat haben, seine heimatliche Gegend, sein vertrautes Eckchen auf der Erde, sein Feld, sein Wäldchen, ein einsames Plätzchen am Ufer eines stillen Flüsschens, wenigstens seinen geliebten Busch in der Nähe des Hauses. Jeder, ob freiwillig oder unfreiwillig, wandert in der Welt umher oder wird dazu gezwungen, umherzuwandern, hinterlässt unbemerkt hier und dort ein Teilchen seiner Seele, verliert sich allmählich, beraubt sich und verwandelt sich in einen vom Wind getriebenen Steppenläufer. Unglücklich ist derjenige, der sich nicht an seinen Geburtsort, an sein Land erinnert, aber dreifach unglücklich ist jener, an den sich die Erde selbst nicht erinnert, denn sie, die Erde, ist wie deine eigene Mutter, sie ist dein allerletzter Glaube, deine allerletzte Hoffnung im Leben, und wenn du für sie in Vergessenheit gerätst, dann bist du bereits überhaupt kein Mensch mehr, sondern verwest, Asche und Staub.“ Leider Gottes kommt man zu einer so einfachen, scheinbar offensichtlichen Wahrheit nur durch eine große alltägliche und moralische Erfahrung. Manchmal auf Kosten schwerer Verluste. Kasachstan… Heimat, geliebtes Heimat vielsprachiger Stämme. „Meine“, – nennen eine Million sowjetischer Deutscher. Sowjetisches Vaterland… „Mein“ – nennen es zwei Millionen Bürger der deutschen Nation. „Meine“, „Mein“, „Wir“, – erklingen stolz die vielen Stimmen eines gemeinsamen Chores. Meine Heimat. Unauslöschlich. Ewig. Wie ein Mensch. Wie die Liebe. Wie das Leben“. Diese Zeilen, die Gerold Berger vor langer Zeit im Jahr 1986 geschrieben hat, sollen heute an Sie alle gerichtet sein. Sie tragen zeitlosen Charakter in sich, so wie vieles, über das er schrieb, sprach, was dieser echte Patriot seiner Heimat sagte und hinterließ. Was hatte er vorausgesagt, vor was hat er gewarnt und prognostiziert. Tief davon überzeugt, dass seine Zeit gerade erst beginnt… Erinnern Sie sich, lesen Sie, hören Sie seine Stimme! Eine Stimme wie eine Stimmgabel. Sie ist aufrichtig, wahrhaftig und präzise. Wir bedanken uns für ihre Treue, für das Interesse an der Kreativität und an der Person Gerold Belger. Wir wünschen ihnen viel Glück und einen offenen, ehrlichen, gütigen und aufrichtigen Dialog… Wir wünsche allen die Erhellung ihrer Haltung! Mit tiefem Respekt Raisa Chismatulina und Irina Kowaljowa-Belger“. Irina plant, die gesamten Informationen über die vergangene Veranstaltung der einzigen heute noch lebenden Schwester von Gerold Karlowitsch zu übermitteln. Sie lebt heute in Deutschland, aber alle Landsleute können sich noch gut an sie erinnern. Belger hat Menschen geliebt, er liebte uns alle und hat uns allen vererbt, Menschen zu sein, egal was auch sein möge. Wahrscheinlich ist dies die aller schwierigste Aufgabe im Leben eines jeden. Den Menschen in sich zu bewahren. Belger gelang dies. Jetzt soll es uns allen gelingen. Swetlana Schubina Übersetzung: Philipp Dippl